Die Ankündigung der Autozölle erfolgte sechs Tage vor Ablauf der Frist am 2. April. Trump bezeichnet dieses Datum als „Tag der Befreiung“ für die USA und droht überdies hinaus mit Zöllen auf Pharmazeutika, Halbleiter und andere Güter.

Präsident Donald Trump hat gestern Abend eine Anordnung zur Einführung eines 25-prozentigen Zolls auf Autoimporte unterzeichnet. „Wir werden einen Zoll von 25 % auf alle Autos erheben, die nicht in den Vereinigten Staaten hergestellt werden“, sagte Trump am Mittwoch im Weißen Haus. “Wir werden Länder dafür zur Kasse bitten, dass sie in unserem Land Geschäfte machen und unsere Arbeitsplätze, unseren Wohlstand und viele andere Dinge, die sie im Laufe der Jahre genommen haben, übernehmen.“
Die Zölle treten am 2. April in Kraft und gelten für fertige Autos und Lastwagen, die in die Vereinigten Staaten eingeführt werden, einschließlich amerikanischer Marken, deren Autos im Ausland montiert werden. Die Zölle könnten die Preise für Verbraucher erheblich erhöhen: Fast die Hälfte aller in den Vereinigten Staaten verkauften Fahrzeuge werden importiert.
Die Regierung geht davon aus, dass die Zölle zu neuen jährlichen Einnahmen in Höhe von 100 Milliarden Dollar für die USA führen. Analysten schätzen laut Bloomberg, dass neue Zölle die Preise für Neuwagen um Tausende Dollar pro Fahrzeug erhöhen könnten. Laut einer aktuellen Studie würden Zölle die Produktionskosten für ein Crossover-Fahrzeug um etwa 4.000 US-Dollar erhöhen, während ein in den USA hergestelltes Elektrofahrzeug um etwa 12.000 US-Dollar teurer würde.
Erwartet wird, daß Zölle auf importierte Autos europäische Autohersteller zu einem Zeitpunkt hart treffen, da die Gewinne massiv einbrechen.
Die USA sind das wichtigste Abnehmerland für die Autoindustrie. Darauf wies Hildegard Müller gestern Nacht gegenüber Bild hin. So wurde 2024 fast jeder dritte Porsche und sechste BMW in Nordamerika verkauft.
Die Präsidentin des Automobilverbandes VDA sagte, die Zölle seien ein „fatales Signal für den freien und regelbasierten Handel“. Sie sieht eine „erhebliche Belastung sowohl für die Unternehmen als auch die eng verwobenen globalen Lieferketten der Automobilindustrie“ – mit negativen Folgen vor allem für die Verbraucher, auch in Nordamerika.
Trump hatte Zölle bereits seit längerem angekündigt. Schon im Februar hatte der Republikaner einen möglichen Sonderzoll von 25 Prozent auf Fahrzeugeinfuhren in den Raum gestellt.
Trump forderte die Autohersteller auf, sie sollten ihre Produktionskapazitäten in den USA erweitern: „Dann müssen sie Zölle nicht bezahlen.“ So baue beispielsweise der japanische Hersteller Honda eine der größten Fabriken in den USA, sagt Trump. Honda allerdings betonte gestern Abend, dass sie keine Pläne für ein neues Werk in den USA angekündigt hätten. Seit seiner Wahl im November hätten viele andere Konzerne einen Ausbau ihrer US-Produktion angekündigt, sagte er gestern Abend im Weißen Haus.
Trump („Make America great again“) will seine Wahlaussagen wahr machen: „Wir werden Länder dafür zur Kasse bitten, dass sie in unserem Land Geschäfte machen und uns unsere Arbeitsplätze und unseren Wohlstand wegnehmen“, erklärte er.
Mexiko, Japan, Südkorea, Kanada und Deutschland, allesamt enge Verbündete der USA, sind derzeit die größten Autoimporteure in die Vereinigten Staaten.
Fast die Hälfte aller in den USA verkauften Fahrzeuge und fast 60 Prozent der in den USA montierten Bauteile werden nach dem Wall-Street-Forschungsunternehmen Bernstein importiert. Auch die US-Autohersteller beziehen ihre Komponenten aus aller Welt: Die Autoindustrie, die in wichtigen politischen Swing-Staaten wie Michigan ansässig ist, ist ein wichtiger Arbeitgeber in den USA, aber stark von ausländischen Bauteilen abhängig.
Die Ankündigung der Autozölle erfolgte sechs Tage vor Ablauf der Frist am 2. April. Trump bezeichnet dieses Datum als „Tag der Befreiung“ für die USA und droht mit Zöllen auf Pharmazeutika, Halbleiter und andere Güter.
An den US-Börsen gaben die Aktien von Autobauern wie General Motors, Ford und Tesla zunächst nach.
Die Aktienmärkte fielen auf die Nachricht, dass die Autozölle eingeführt würden, und die Aktien der amerikanischen Autohersteller gingen nach Angaben der New York Times zurück. Der S&P 500 fiel im frühen Nachmittagshandel um mehr als ein Prozent. Die meisten Autotitel fielen um etwa zwei Prozent.
Trump ärgert sich immer wieder über die Zölle der Europäischen Union auf Autoimporte aus den USA. Während die USA auf Autos aus der EU bisher nur 2,5 Prozent Zoll erhoben hatten, verlangt die EU 10 Prozent auf US-Autoimporte.
Allerdings waren die US-Zölle auf Pickups und leichte Nutzfahrzeuge schon vorher mit 25 Prozent deutlich höher. Einige Unternehmen produzieren daher in den USA oder liefern die Fahrzeuge in Einzelteilen und setzen sie in den USA zusammen.
Trump stört sich auch an weiteren Vorschriften der EU wie strenge Emissions- und Sicherheitsstandards, die als nichttarifäre Hemmnisse wirken können.
Gestern Abend sagte Doug Ford, der Premierminister von Ontario, der Provinz, in der Kanadas Autoindustrie beheimatet ist, dass er dem kanadischen Premierminister Mark Carney mitgeteilt habe, dass er Vergeltungszölle unterstütze. „Wir werden dafür sorgen, dass wir dem amerikanischen Volk so viel Schmerz wie möglich zufügen“, so Ford.
Trump setzt darauf, dass seine Zollmaßnahmen die US-Industrie neu gestalten werden, und behauptet, sein Ansatz funktioniere bereits. Erst diese Woche habe er Führungskräfte von Hyundai Motor Co. im Weißen Haus empfangen und den 21 Milliarden US-Dollar schweren Expansionsplan des südkoreanischen Autoherstellers als „klaren Beweis dafür bejubelt, dass Zölle sehr gut funktionieren“.
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„gelten für fertige Autos und Lastwagen“: Also betrifft das nicht Bauteile und Komponenten. Zudem ja auch ausgeführt wird, dass manche Autohersteller jetzt schon in den USA fertigstellen. Demgemäß verstehe ich den Absatz über „aber stark von ausländischen Bauteilen abhängig.“ nicht. Ist natürlich für deutsche Autobauer doppelt blöd. In D werden die Verbrenner durch eigene und EU-Regeln kaputt gemacht, und in den USA bricht erstmal der Markt aufgrund der Zölle weg. Jeder der beiden Staaten hat halt seine eigenen Ziele. Klima gegen Arbeitsplätze. Am Ende steht, wenn’s schlecht für deutsche Autobauer und für D (!) läuft, hört auf zu arbeiten oder… Mehr
Oh mein Gott! Ein Politiker macht seine Wahlversprechen wahr! Das ist ja mal sowas von undemokratisch, das geht gar nicht!
Trumps Vorgehen, ergo 25-prozentige Autozölle zu erheben, das die Intention trägt, den Zerfall der Vereinigten Staaten von Amerika zu stoppen, ist verständlich, das allerdings mit dem weiteren technologischen Abstieg der USA einhergehen wird, da US-Amerikaner dadurch indirekt gezwungen werden, Fahrzeuge us-amerikanischer Hersteller zu erwerben, die jedoch deutschen Autos, um die es in Wahrheit geht, deutlich unterlegen sind ( „Nach Daten der International Trade Administration wurden im vergangenen Jahr 784.889 europäische Fahrzeuge in den USA verkauft. 446.566 dieser Fahrzeuge stammen aus Deutschland. Damit ist die Bundesrepublik der mit Abstand wichtigste europäische Produktionsstandort.“ https://www.welt.de/wirtschaft/article255798258/Handelsstreit-Diese-Auto-Produzenten-waeren-am-staerksten-von-Trumps-neuen-Zoellen-betroffen.html), das im Endeffekt lediglich eines aufzeigt: Die USA… Mehr
Das Problem der USA ist, dass die BRICS- Staaten sich vom Dollar unabhängig machen und auf Gold umstellen. Die USA hat eine verheerende Negative Handelsbilanz, welche durch inflationierte Dollars abgefedert wird. Das Geld dass die USA den anderen Staaten schuldet wird weginflationiert zum Schaden der anderen Staaten. Die Goldumstellung der BRICS kann die USA nicht verhindern. Folglich müssen sie ihr Handelsdefizit reduzieren. Durch die 25% Zoll will Trump erreichen, dass die Amerikaner amerikanische Autos kaufen. Oder noch besser, dass andere Staaten ihre Werke in den USA aufbauen. Die Wegsprengung der NS2 hilft auch, dass es für deutsche Firmen interessant wird… Mehr
Nur muss man halt auf europäischer Seite reagieren und neue Märkte erschließen: Vielleicht sollte „man“ auch mit dem Bemühen aufhören, den eigenen Markt kaputt zu machen. Im übrigen können die Autobauer eigenständige Einschätzung vornehmen und überlegen, ob sie umziehen. Denn deutsche Gegenmaßnahmen werden ihnen erst nach einem groben Handelskrieg helfen. Möchte D neben dem Boykott Rußlands auch noch einen Boykott gegen die USA führen? Mit welchem Ausgang? Im übrigen, wie soll denn in D Primärenergie eingespart werden, wenn die Unternehmen D nicht verlassen? Insofern nützen die Pläne der USA doch den deutschen Politikern der Brandmauer. Sie können das Zugrundegehen der… Mehr
Im Artikel wurde ein kleines, aber nicht ganz unwichtiges Detail unterschlagen:
Die Zölle sollen nicht nur für fertige Autos, sondern auch für Teile bzw. Komponenten gelten, die in die „Fahrzeuge US-amerikanischer Hersteller“ eingebaut werden. Ein typisches „Fahrzeug US-amerikanischer Hersteller“ übertritt die Grenze zwischen USA und Mexico sieben-mal, bevor es dann in USA fertig montiert wird.
Es betrifft also alle Autos in USA.
Der Mann ist einfach nur durchgeknallt.
Ja. So einer wie Obama ist alternativlos auch solcher Meinung – und dass man Arbeitsplätze in den USA schon gar nicht neu schaffen könne, die nun alleine durch die Ankündigung von Zöllen Einkommen für die Amerikaner bringen werden: https://x.com/DC_Draino/status/1904196520590610699
Hier die momentane Liste der Investitionen aus aller Welt: https://www.whitehouse.gov/articles/2025/03/more-investment-more-jobs-and-more-money-in-americans-pockets/
Im Prinzip gut, nach den hochverräterischen Globallisten macht er wieder was für sein Land. Leider zum Nachteil Deutschlands, und wir haben niemanden der etwas fürs Land macht. Trotzdem ist die ganze Situation eigentlich völlig absurd. Die Abhängigkeit der Welt von Exporten in die USA, vom US Mega Konsumenten ist nur schwer zu verstehen. Die USA produziert und exportiert ja selber viel zu wenig um diese Importe bezahlen zu können. Sie exportiert Dollar, die aus dem nichts geschaffen werden. Es sind ja die USA die als globaler Wirtschaftsparasit den Rest der Welt ausbeutet, nicht umgekehrt. Was muss Deutschland alles leisten um… Mehr
Tja, EU-Gier kommt auch nach vielen Jahren vor den Fall.
Die Zölle, die D den USA über Jahre abgepresst hat und damit das eingenommene Geld (z-B. 10% Zoll) wurde sowieso in Brüssel verfrühstückt und kam nie z.B. bei den Autowerkern Deutschlands an.
Trump denkt krass, aber handelt nicht dumm.
Denkt krass: Mein Eindruck ist, seine Mannschaft und er denken out of the box. Mit den bisherigen Mitteln kommen die USA nicht weiter. Wir werden sehen, wohin Herr Trump führt.
Seit 2022 versuchen die USA man mit Exportkontrollen die Mikroelektronik der Chinesen zu beschädigen. Alle Untersuchungen zeigen, dass es sehr schädlich ist für das eigene Geschäft. Während es sehr gut verlief für China. Jetzt laufen US Leute umher und versuchen den Rest der Welt davon zu überzeugen, nichts mehr mit China zu tun. Die Chinesen haben eine lokale / regionale Wirtschaft. Sie haben alles, was sie benötigen. Auch Millionen Ingenieure. Sie profitieren von solchen und anderen Dusseligkeiten der US Bürokraten. In den NL hat sich ASML geweigert, diesen wirtschaftlichen Rassismus zu praktizieren. Der Rest betritt eine Todesspirale: keine Materialien, kein… Mehr
Wieso die Aufregung? Autos sind pfui für das „Klimawandel“ wird und immer wieder gesagt, egal wo sie fahren, eigentlich müsten sich die Ökosozialisten freuen, wenn weniger Autos verkauft werden.
Autobashing ist toll. Aber das Geld das der Staat damit einnimmt möchte man schon einstreichen. Wie soll man den sonst die Subventionen für die Klimahysterie bezahlen.
Da macht einer seine Wahlaussagen wirklich wahr – geht ja wohl gar nicht!
Warum sieht man auf unseren Straßen so wenige US-amerikanische Autos? Liegt das wirklich am hohen Zoll?
Oder eher daran, daß diese Autos für den amerikanischen Autofahrer und die dortigen Verkehrsverhätnisse konzipiert sind?
Dieser Gedanke dürfteTrump. der von der grundsätzlichen Überlegenheit amerikanischer Produkte überzeugt ist, eher fremd sein.
Wenn die Amerikaner nicht mehr so viele Autos kaufen, müssen wir hier für mehr Verkäufe von höherwertigen Fahrzeugen sorgen. Das ginge durch Senkung der Mineralöl und Kfz Steuern, Deckelung der 1% Regelung für Firmenwagen, Bau neuer Straßen, Abschaffung von Schikanen in den Städten – weniger Radwege und Lastenfahrräder, Förderung von Motorsport … also ein kompletter U-Turn.