Arbeitgeberpräsident Dulger kritisiert den Ampelkurs scharf. Zum Lieferkettengesetz sagt Scholz auf dem Arbeitgebertag: „Das kommt weg“. In der Realität steht die Umsetzung des EU-Lieferkettengesetzes an. Indessen bastelt Habeck an einem umstrittenen Milliardenpaket samt Investitionsprämie für die Wirtschaft.
Beim Arbeitgebertag des BDA am Dienstag bekam Bundeskanzler Scholz so richtig „das Fett weg“, also im üblichen Sprachgebrauch wurde er für sein Fehlverhalten kritisiert und zurechtgewiesen. Man könnte auch sagen, Scholz wurde regelrecht „gegrillt“.
Die Tagesthemen breiteten das ein wenig genüsslich aus. „Der Countdown für den Kanzler läuft auf dem Arbeitgebertag. Die Fassade glitzert, doch dahinter sieht es düster aus.“ Dann kommt Scholz zu Wort. Er sagt: „Die Konjunktur stagniert und das wird natürlich auch noch gefördert, wenn die Stimmung nicht immer zum Besten ist.“ Heißt das im Umkehrschluss – die Stimmung ist mies, die Lage besser?
Zum Lieferkettengesetz sagt Scholz auf dem Arbeitgebertag: „Das kommt weg“ – und zwar mit der Kettensäge. Und schiebt hinterher: „Die angekündigte Reform mit dem Abbau all dieser Regelungen wird gemacht.“ Will man seine Aussage tatsächlich ernst nehmen, soll das wohl heißen: Das Lieferkettensorgfaltskontrollgesetz (LkSG) soll reformiert werden?
Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, drängte beim Arbeitgebertag auf Fortschritte. „Wir haben mehrfach darum gebeten, dieses Gesetz entweder zu lockern oder außer Kraft zu setzen. Der Wirtschaftsminister hat uns das auch mehrfach bestätigt, dass er verstanden hat, worum es geht und dass er sich sofort an die Arbeit machen wird. Aber erreicht, geliefert hat er nichts“, beanstandete Dulger.
Scholz beantwortete nun auf Dulgers Ruf nach Veränderungen, diese kämen „dieses Jahr noch“. Dulger daraufhin: „Ich glaube Ihnen das, wenn die Tinte trocken ist und es bei mir auf dem Lieferschein steht.“
Dabei steht die Umsetzung der EU-Lieferketten-Richtlinie an, die ganz ähnliche Pflichten vorsieht. Die Richtlinie zum Lieferkettengesetz der EU (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) wurde am 5. Juli 2024 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht und trat 20 Tage danach in Kraft.
Die Bundesregierung hatte in ihrer „Wachstumsinitiative“ angekündigt, bei der Umsetzung von Sorgfalts- und Berichtspflichten gelte es, unverhältnismäßige Belastungen der Unternehmen zu vermeiden. Die CSDDD solle deshalb so bürokratiearm wie möglich umgesetzt werden. Die Bundesrepublik hatte der Richtlinie auch nicht zugestimmt, dennoch wurde sie im Frühjahr verabschiedet.
Weniger Bürokratie unter CSDDD?
Doch ist fraglich, wie „bürokratiearm“ sich die Richtlinie überhaupt umsetzen lässt, denn sie verfolgt den gleichen Regulierungsansatz wie das LkSG – und geht in den Rechtsfolgen bei Pflichtverletzungen sogar darüber hinaus. Die Bußgelder nach der CSDDD sind deutlich höher als die nach dem LkSG, zudem sieht die EU-Richtlinie eine zivilrechtliche Haftung für Zulieferer vor, die mit dem LkSG gerade nicht eingeführt worden war. Ob mit der Umsetzung der Richtlinie, welche sodann anstelle des LkSG treten wird, wirklich weniger Bürokratie einhergeht, bleibt abzuwarten. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hatte dies bereits bezweifelt.
Indessen senkt das IWF die Wachstumserwartungen für Deutschland in diesem Jahr auf Null. Das ist der schwächste Wert aller führenden westlichen G7-Industriestaaten.
Dem will wohl Habeck entgegenwirken, indem er nun für die Wirtschaft ein Milliardenpaket schnüren will samt einer Investitionsprämie. Größtenteils ist es ein Best-of seiner unverwirklichten Ideen, schreibt die Welt. Dahinter steckt ein Wahlkampfmanöver. „Update für die Wirtschaft – Impuls für eine Modernisierungsagenda“, wird sein Papier betitelt. Bürokratie soll mit noch konsequenteren „Praxis-Checks“ bekämpft werden, die rasant steigenden Netzentgelte der kommenden Jahre sollen sinken, indem sie über eine längere Zeit gestreckt und subventioniert werden. Und dann zum Geld: „Neu ist vor allem der Vorschlag eines Deutschlandfonds, der sich erst auf Seite zehn des 14-Seiten-Dokuments findet. Damit will der Wirtschaftsminister endgültig jede Investition subventionieren, die Unternehmen noch bereit sind, in Deutschland zu tätigen.“ Es fehle, so Habeck „eine Investitionsdynamik“.
Und weiter: „Ein zentraler Grund dafür ist eine restriktive Haushaltspolitik, die uns von den allermeisten anderen erfolgreichen Ländern unterscheidet“, heißt es in dem Papier. Mit diesem Satz räume Habeck auch gleich ein, dass aus seinem Vorschlag nichts werden wird – zumindest nicht in der aktuellen Ampel-Koalition. Denn für den Deutschlandfonds wären gewaltige Summen notwendig, die sich nicht mit der Einhaltung der Schuldenbremse vertragen. Ginge es nach ihm, würden künftig alle Investitionen von Unternehmen, mit Ausnahme von Gebäudeinvestitionen, mit zehn Prozent vom Staat subventioniert. Die restlichen 90 Prozent sollen die Firmen dann auch weiterhin steuerlich abschreiben können.
Die Subvention solle zunächst auf fünf Jahre befristet eingeführt werden. „Das größere Wirtschaftswachstum würde dafür sorgen, dass die Staatsverschuldung im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung nur moderat ansteigen würde“, behauptet Habeck.
So viel vorab zu Habecks Wunschdenken.
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Verbände kriechen in der Regel vor der Politik…weil sie ihre Lobby-Arbeit am besten durch „Verbindungen in die Ministerien und Ämter“ machen können…wie auch immer die dann aussieht. Das dem nun scheinbar nicht mehr so der Fall ist, sollte ein Alarmzeichen für den Scholzomaten sein….wenn ihm jetzt auch noch die Verbände wegbrechen und ihn kritisieren….was bleibt dann noch?
„Will man seine Aussage tatsächlich ernst nehmen, soll das wohl heißen: Das Lieferkettensorgfaltskontrollgesetz (LkSG) soll reformiert werden?“ Kommt weg heißt: entfällt wegen allerlei Umstände und zwar vollständig. Aber wer soll das denn bitte glauben? Das hat ja was von Zeitenwende und Abschiebung im großen Stil. Und weil’s nicht läuft, macht dann auch noch Kollega Habeck den Scholz indem er im Alleingang schon mal den Richtlinienkanzler mimt. Und der packt jetzt den Triple-Wumms aus: Wir haben Krise? Dann schütten wir die mit viel, mit sehr viel Geld zu. Und basta! Woher das denn kommen soll? Egal, ist ja nur Geld. Dann… Mehr
Die Interessenvertreter der Arbeitgeber und der deutschen Industrie haben jahrelang den links-grünen Transformationsplänen zugejubelt und applaudiert. Jetzt werden die Folgen dieser verantwortungslosen Politik in der Wirtschaft unübersehbar. Gewarnt wurde von fachkundiger Seite (z. B. Prof. Sinn) seit vielen Jahren. Die deutsche Wirtschaft hat sich für einige Milliarden Euro an Subventionen den Verstand abkaufen lassen und nun wird gejammert. Die Weichenstellungen für die verheerende Entwicklung haben Politik und Wirtschaft Hand in Hand vorgenommen. Alles andere ist Lüge.
Dem unverschämten Lümmel vom BDA hat es der Olaf aber so richtig gezeigt. Da lässt der diesesn BDA Mann einfach stehen, während er selber gemütlich sitzt…^^
Hätte man dem Olaf nicht wenigstens einen Hocker hinstellen können?
„Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.“ Wenn ich das schon höre, kommt mir dieser ganze deutsche Unternehmer-Appartschik-Laden wie Galle hoch. Gibt’s dann vielleicht auch noch den: „Vorsitzenden der Präsidenten der Bundesvereinigungen der Deutschen Arbeitgeberverbände.“ oder vielleicht den: „Generalsekretär der Vorsitzenden der Präsidenten der Bundesvereinigungen der Deutschen Arbeitgeberverbände. Und diese polit-verbandelte Managerkaste will Scholz „grillen“? Das einzige was die „grillen“ sind ihre Unternehmen, um sie dann mit goldenem Handschlag zu verlassen, sonst nichts. Herr Goergen hat es einmal wie üblich auf den Punkt gebracht, indem er sinngemäß sagte, dass die Verbände nicht die Interessen ihrer Klientel an die Politik herantragen, sondern… Mehr
Und wer gibt diesen Leuten noch die Existenzberechtigung? Na wer?
Noch lächerlicher sind all diese ganzen Verbände und ihre Vorsitzenden.
Sie haben das Unheil sehenden Auges seit 20 Jahren mitgetragen und das Maul gehalten. Und jetzt auf einmal, wenn es plötzlich ans Eingemachte geht, spielen sie Scheinprotest.
Können alle weg.
Ich habe das Gefühl, das ist nur Schauspielerei vor dem Aiditorium: Der Arbeitgeberpräsident darf den Scholz öffentlich abwatschen; danach sitzen sie zusammen bei erlesenen Köstlichkeiten und besten Weinen und lachen sich darüber schlapp, das anwesende Fachpublikum wieder genarrt zu haben!
Tatsächlich wird der staatstragende Mittelstand abgewickelt, Deutschland in einem großen Experiment deindustrialisiert und seine Bevölkerung verarmt. Nach Corona, Ukraine-Maidan und Energieverteuerung sind die finanziellen Reserven des Mittelstandes aufgebraucht und die Zeit erledigt den Rest.
Das links ist der deutsche Bundeskanzler …. das sagt alles.
Konnte Scholz denn jedenfalls wieder betroffen und dumm aus der Wäsche schauen? Oder hat er einfach nur sein dümmliches Grinsen aufgesetzt?