VW will laut Betriebsrat mindestens drei Werke schließen

Volkswagen plant massive Umstrukturierungen, die zur Schließung mehrerer Werke und dem Verlust von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen führen könnten. „Kein Standort in Deutschland ist vor diesen Umstrukturierungen sicher“, warnte Betriebsratschefin Daniela Cavallo.

IMAGO

Die angekündigten Umbaumaßnahmen bei Volkswagen sorgen weiterhin für erhebliche Unruhe. Berichten zufolge plant der Konzern den Abbau von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen sowie die Schließung mehrerer Standorte in Deutschland. Laut Betriebsrat könnten mindestens drei Werke in Deutschland von den geplanten Schließungen betroffen sein. Daniela Cavallo, Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, informierte die Belegschaft in Wolfsburg darüber, dass der Vorstand beabsichtige, mehrere deutsche Standorte zu schließen und die Belegschaft in den verbleibenden Werken ebenfalls deutlich zu verkleinern.

Ein Überblick
Wo setzt VW die Werks-Axt an?
Insbesondere das Werk in Osnabrück scheint durch den Verlust eines wichtigen Folgeauftrags von Porsche akut gefährdet zu sein. Der Betriebsrat warnt zudem vor einer Welle betriebsbedingter Kündigungen und weist darauf hin, dass ganze Abteilungen gestrichen oder ins Ausland verlagert werden könnten. „Kein Standort in Deutschland ist vor diesen Umstrukturierungen sicher“, betonte Cavallo ohne weitere Details zu nennen.

TE hat analysiert, welche Werke von der brutalen Axt der Werksschließung betroffen sein könnten und warum. Den in allen VW-Werken geht die Angst um. Betroffen sind nicht nur die Mitarbeiter, sondern die Städte und Regionen, für die VW ein wichtiger Arbeitgeber und Steuerzahler ist.  

Volkswagen beschäftigt in Deutschland etwa 120.000 Mitarbeiter, von denen fast die Hälfte am Standort Wolfsburg arbeitet. Der Konzern betreibt in Deutschland insgesamt zehn Werke in den Bundesländern Niedersachsen, Sachsen und Hessen. Bereits im September hatte Volkswagen die Beschäftigungssicherung, die mehr als drei Jahrzehnte bestand, aufgekündigt, wodurch betriebsbedingte Kündigungen ab Mitte 2025 rechtlich möglich wären.

Laut Medienberichten soll es zudem möglicherweise eine Lohnkürzung um zehn Prozent geben. Hinzu kommen Nullrunden für die Jahre 2025 und 2026. Zudem sollen dem Betriebsrat zufolge 10.000 Arbeitsstellen gestrichen werden. Welche Werke von möglichen Schließungen betroffen wären, war zunächst unklar. Der Konzern selbst äußerte sich bisher nicht öffentlich zu den Sparplänen.

Die aktuelle Diskussion findet auch vor dem Hintergrund von Tarifverhandlungen statt, die am Mittwoch weitergehen sollen. Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn für die Mitarbeiter.

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Kommentare ( 57 )

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Ralph Martin
12 Minuten her

Vor einiger Zeit sind wir zum VW Händler mit echtem Kaufinteresse für einen ID3.
Haben den Wagen angeschaut und waren enttäuscht: Materialanmutungen wie in einer Baumaschine. War wahrscheinlich alles vegan und Dingsbums-freundlich.
Dann hat uns der Verkäufer noch seine Rolex unter die Nase gehalten und unser Interesse war erloschen.
Premiumpreise zahle ich nur wenn ich ein Premiumprodukt und -betreuung erhalte.

Benedictuszweifel
23 Minuten her

Wie von der überwältigenden Mehrheit der Souveräne dieser Republik (?) per freier und geheimer Wahl immer wieder selbst bestellt. Immerhin wird sich ein schlimmes Problem der Weißen Täterrasse und Unterdrücker aller Völker (wie geht’s eigentlich in Afrika?) dieser Welt (weshalb Deutschland jetzt endlich mal die ganze Welt alleine retten muss vorm Klimauntergang) jetzt von selbst erledigen: „Wir(?) sind doch ein reiches Land.“ Was da eine Last abfallen muss bei der überwältigenden Mehrheit, die 3 und 3 nicht zusammen zählen konnte und kann… Glückwunsch!

Apfelmann
24 Minuten her

Die Werkschließungen kommen viel zu spät. Es war doch schon vor 3 Jahren erkennbar dass VW vom Platzhirsch zum zarten Reh in einer großen Gruppe geworden ist. Da braucht es eben nicht mehr so viele Werke und Angestellte. Die richtigen Entscheidungen kommen zu spät und haben Milliarden gekostet.

R.Baehr
27 Minuten her

Richtig so, nicht nur Drei gehörten geschlossen, sondern noch ein paar mehr, damit die gepamperten Mitarbeiter dort endlich aufwachen und endlich mal kapieren, wo ihr Vorstand sie hin haben will, nämlich weg. Denen ist es jahrzehntelang viel zu gut gegangen, man schaue sich nur mal die Preise von diesen „Volks“wagen in den Hallen so an. Und natürlich gehörten auch die Vorstände mit in die Wüste geschickt, die den besten Motor aller Zeiten sich von der Politik kaputt machen ließen und dafür auch noch Beifall geklatscht haben. Und nicht zu vergessen die IG-Metall, für die Gendern und E-Mobilität das einzig wahre… Mehr

h.milde
1 Stunde her

Es dürften wohl auch ca. 80% der VWler, AUDIaner & DAIMELERs die AMPEL & schwarze GRÜNE gewählt haben, oder?
Also, dann ist es doch prima, wenn die „freigestellten“ 20-30.000 Arbeiter, nebst den 1-6 Zu & Zuzulieferer pro Arbeitsplatz, auch ihren solidarischen, vielfältigen, antirassistischen & queeren Beitrag zu VerkehrsEnde, Klimarettung & GRÜNEN Paradies beitragen.
Willkommen im linksGRÜNEN „Bürgergeld“

Un noche mol: Un e Aans, un e Zwai, un e Ebbelbrei, un e Drai, un e
Vier,´s besser wie Bier,´s werd g´liefert wie bestellt dafür…

Cabanero
1 Stunde her

Man kann natürlich mit Häme und Schadenfreunde auf VWs Misere reagieren. Doch man sollte sich auch nichts vormachen: Den wirtschaftlichen Mehrwert, den Volkswagen erarbeitet, wird kein anderer erarbeiten, wenn Arbeitsplätze und Werke wegfallen. Wenn VW seine Aufwände um 20 Prozent reduziert, muß und wird es einen Verlierer geben, der diesem Verlust realisieren muß. Das wird weder der „Staat“ noch werden es die Manager sein. Ja, gerade im Osten lieben sie Importautos, vor allem aus Fernost. Ebenso sind hier viele VW-Basher unterwegs, die die Autos viel zu teuer finden. Gleichzeitig aber hat VW eine der niedrigsten Renditen in der Branche überhaupt,… Mehr

Kassandra
45 Minuten her
Antworten an  Cabanero

Tja. Wenn man will, dass Verhältnisse herrschen, wie sie Ulrike Herrmann beschreibt, fängt man am Besten bei solchem „halbstaatlichen“ Großunternehmen an.

alter weisser Mann
26 Minuten her
Antworten an  Cabanero

„Den wirtschaftlichen Mehrwert, den Volkswagen erarbeitet hat“
Das Problem ist ja, dass VW aus mehreren Gründen diesen Mehrwert nicht mehr erarbeiten kann.
Ein VOLKSwagen, das keine Autos fürs Volk mehr baut, hat zudem seinen volkswirtschaftlichen Wert selbst eingeschränkt.

GrafZahl04
1 Stunde her

Das grüne Wirtschaftswunder ist da. Der MP in Niedersachsen müsste ja schon den Hörer in der Hand gehabt haben und mit Berlin telefoniert haben. Wirtschaftshilfen?

Kassandra
40 Minuten her
Antworten an  GrafZahl04

Sie sollen sich von der Stiftung, die VW im Namen trägt, und wie die Bosch-Stiftung über ein Kapital von inzwischen mehreren Milliarden Euro verfügt, stützen lassen. Interessant auch, für was sich diese Stiftung einsetzt – letztendlich nämlich genau für das, was vor unseren Augen geschieht: https://www.volkswagenstiftung.de/de/stiftung/wer-wir-sind

Aegnor
1 Stunde her

Da bin ich aber mal gespannt. Ich glaub noch nicht daran, dass auch nur ein größerer Standort in Niedersachsen wirklich geschlossen wird. Auch nicht Osnabrück. Der niedersächsische MP, der der Schließung eines (großen) Standorts in Niedersachsen zustimmt, kann gleich seinen Hut nehmen. Deswegen wird das nie passieren. Das Maximale was ich mir vorstellen könnte, ist dass der Standort innerhalb Niedersachsens ohne Arbeitsplatzabbau verlagert wird. Man wird dafür die Standorte in den anderen Ländern, vor allem Zwickau, Chemnitz und Dresden, ev. auch Frankfurt und München, kannibalisieren. Berlin ist dank der Politik ebenfalls safe. Zumindest solange bis der ganze Laden dichtmacht.

Laurenz
1 Stunde her

Tja, falsch gewirtschaftet, Versager im Vorstand, aber die Reichsregenbogen-Flagge beim VFL hissen.

Ralph Martin
1 Stunde her

Auch aus Brüssel und Berlin funktioniert die Planwirtschaft nicht, so wie früher die aus Moskau und Ostberlin auch nicht funktioniert hat.
Lasst die Unternehmen das herstellen, was die Menschen brauchen und schon läuft der Laden.
Scheinbar muss jede Generation das auf’s neue lernen.