Immer wieder kommt es zu spektakulären Bränden von Elektrofahrzeugen. Experten sagen, E-Autos würden nicht öfter in Flammen aufgehen als herkömmliche Verbrenner – aber das Löschen eines Brandes könne heikel werden.
In einem Reihenhaus in Bremen standen die Flammen am Mittwoch meterhoch – vom Erdgeschoss bis zum Dach. Die Feuerwehr brauchte fast drei Stunden, um den Brand zu löschen. “Dass die Bewohner noch lebend herauskamen, ist ein Wunder!”, sagte der Anwohner Herbert Theißen gegenüber der Bild. Ursache soll ein E-Bike auf den Stufen des Hauseingangs gewesen sein, das explodierte.
Einen Tag zuvor war bereits in der Nähe der US-Stadt Philadelphia ein Tesla-Sportwagen abgebrannt. Seit wenigen Tagen hatte ein Unternehmer das neue Modell “Tesla S Plaid” in seinem Besitz. Tesla-Chef Elon Musk hatte im Februar noch angekündigt, der S Plaid solle “schneller als jeder Porsche, sicherer als jeder Volvo” sein. Haarscharf entging der Mann dem Flammentod, weil er sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die Tür des 130.000-Dollar-Wagens warf – das elektronische Türsystem habe nicht funktioniert, berichtet RND unter Berufung auf den Anwalt des Fahrers. Die Feuerwehr kämpfte über drei Stunden, bis der Brand gelöscht war.
Beide Brände sind kein Einzelfall: Laut dem Fachmedium Efahrer explodieren oder entflammen E-Bike-Akkus immer wieder – zuletzt in Bochum, Lengerich in Nordrhein-Westfalen und Bad Waldsee in Baden-Württemberg. In Bochum soll der Akku eines acht Jahre alten E-Bike explodiert sein. Der Besitzer nutzte das Gefährt offenbar kaum und lagerte den Akku in seiner Wohnung. Im Februar 2019 sorgte der Tod eines Arztes für weltweite Betroffenheit, der laut Angaben seiner Familie in einem Tesla S an einer Rauchvergiftung gestorben sein soll, weil das Türsystem nicht funktionierte.
Laut Experten brennen Elektrofahrzeuge aber nicht häufiger als normale Verbrenner. “Wir haben kein höheres Brandrisiko, und auch die Schäden sind vermutlich nicht deutlich höher”, sagte Jochen Zehfuß vom Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der Technischen Universität Braunschweig gegenüber dem Deutschlandfunk. Bei einem Brand entstehe auch nicht wesentlich mehr Wärme, weil das vor allem von den Fahrzeugmaterialien abhänge statt der Antriebsvorrichtung.
Beim Löschen könnten aber giftige Gase entstehen, die die Feuerwehrkräfte gefährdeten, sagte Zehfuß. Außerdem werde es gefährlich, sobald die Antriebsbatterie aufgrund eines Unfalls beschädigt sei. Dann könne sie thermisch durchgehen – das heißt, viel Sauerstoff wird bei einer Zersetzungsreaktion frei und heizt die Flammen an. “Deswegen ist es auch so schwierig, einen Brand von einem Elektrofahrzeug zu löschen oder zumindest dann, wenn der Akkumulator brennt, und da braucht man eben deutlich länger”, sagte Zehfuß.
Laut dem Fachmedium Autobild braucht es bei einem thermischen Durchgehen sehr viel Wasser. Ein für Verkehrsunfälle gebautes Löschfahrzeug führe normalerweise 1600 bis 2000 Liter mit sich, was für einen brennenden Benziner oder Diesel vollkommen ausreiche. Bei einem brennenden Elektroauto bedürfe oft aber zwischen 3000 und 11.000 Liter – und entsprechend mehr Fahrzeuge und Feuerwehrmänner. Weil der Akku wasserdicht und thermisch geschützt im Wagenboden verbaut sei, verfügten Feuerwehren über eine spezielle Löschlanze, um sie in die Batterie zu rammen und den Brand zu löschen. Doch nicht alle Feuerwehren wären entsprechend ausgerüstet und ausgebildet. Die meisten Akkus hätten aber eine Druckentlastungsöffnung eingebaut, mit der die Feuerwehr im Ernstfall nutzen könne, schreibt Autobild.
Ein weiteres Problem: Das Löschwasser ist hochgiftig und darf nicht in die Kanalisation gelangen. Eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) vom Dezember 2019 fand heraus, dass die chemische Belastung des Löschwassers die Schweizer Grenzwerte um das 70-fache übersteigt. Brandsanierung nach einem Elektroautobrand sei auf jeden Fall ein Job für Profis im Schutzanzug, sagte ein beteiligter Forscher. Auch der Feuerwehrmann Karl-Heinz Knorr warnte, dass das kontaminierte Wasser zu einem echten Problem werden könne. “Wenn Feuerwehrleute sich zum Beispiel in einer Tiefgarage in Rauch und Hitze einem brennenden Fahrzeug nähern, ist es unmöglich, erst dafür zu sorgen, dass das Löschwasser aufgefangen wird”, sagte der langjährige Leiter der Bremer Feuerwehr gegenüber Efahrer. Im Notfall müsse der Boden an der Unfallstelle gereinigt oder abgetragen werden.
Kulmbach, Leonberg und Göppingen entschieden laut Autobild bereits, Elektrofahrzeuge in Tiefagaragen zu verbieten. Die bayrische Gemeinde Kulmbach teilte etwa mit, man könne Hybride und E-Autos nicht löschen, weil die Decke der Tiefgarage zu niedrig sei. Mit Löschtanks, Abschleppfahrzeugen oder den Einsatzwagen der Feuerwehr sei kein Durchkommen möglich. Die E-Autos “müsste man unter Aufsicht und Kühlung ausbrennen lassen, was mehrere Tage dauern kann”, heißt es in einer Mitteilung vom Februar. Das würde “enorme Schäden” für die Statik des Gebäudes mit sich führen.
Stadtbrandinspektor Heinrich Poperl erklärte demnach: “Was nützt es uns in Kulmbach, dass die Feuerwehren in Großstädten bei einem dortigen Brand ganz andere Möglichkeiten haben als wir hier. Die Manpower ist deutlich größer, womöglich auch die technische Ausstattung. Mir wurde von der Feuerwehr München beispielsweise berichtet, dass im Brandfall im Werk in Ingolstadt angerufen wird, dass die Mitarbeiter dort mit der entsprechenden Technik vorbeikommen, um das Feuer in den Griff zu bekommen. Das klappt in Kulmbach nun mal leider nicht. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben und die örtlichen Gegebenheiten ermöglichen es uns in keiner Weise, den Brand eines Lithium-Akkus in der Tiefgarage zu löschen oder zu kühlen.”
Der mediale Aufschrei auf das Einfahrverbot folgte umgehend – etwa im öffentlich-rechtlichen BR. Auch der ADAC konnte die Entscheidung der Stadt “nicht nachvollziehen” und bemerkt auf seiner Internetseite: “Sollten weitere Garagen-Betreiber dem Kulmbacher Beispiel folgen, wäre dies ein fataler Rückschlag beim Ausbau der Elektro-Mobilität in Deutschland.” Kulmbachs Bürgermeister ruderte zurück und schaffte Löschdecken und einen Teleskoplader an, um nebenstehende Fahrzeuge abdecken und das brennende E-Auto wegschleppen zu können. Kosten: 92.000 Euro.
“Das Brandschutzproblem in Tiefgaragen ist technisch nicht wirklich gelöst”, sagte denn auch Susanne Schütz, Bauexpertin und Landtagsabgeordnete der FDP in Niedersachsen, gegenüber Autobild. Extreme Hitze und Löschwasser mit giftigen Schwermetallen könnten die Statik von Gebäuden gefährden. Dabei lägen viele Parkhäuser in Innenstädten oder unter Wohn- und Bürogebäuden. “Greifen die Flammen auf eine Hausfassade mit Dämmmaterialien über, droht eine Katastrophe”, befürchtete die Architektin. “Es gibt keine verbindlichen baulichen Vorgaben zum Brandschutz speziell bei Elektrofahrzeugen und Ladesäulen.”
Feuerwehren setzen bereits auf Löschcontainer, um die Elektroautos in einem Wasserbad ausbrennen zu lassen. Mitte April brannte etwa ein Auto der Stadtverwaltung des nordrhein-westfälischen Alpen. Weil der örtlichen Feuerwehr die technische Ausrüstung fehlte, musste die Berufsfeuerwehr Duisburg mit einem Löschcontainer und Kran anrücken. Über fünf Stunden waren mehr als 25 Feuerwehrmänner im Einsatz, um zu verhindern, dass der Kleinwagen explodierte.
RP Online schildert: “Wie brenzlig die Lage war, zeigte sich, als das Fahrzeug am Haken des Krans in der Luft hing. Immer mehr Batteriezellen explodierten. Die Feuerwehrleute schwärmten aus, ließen den benachbarten Aldi-Markt und den davor liegenden Parkplatz räumen, klingelten an den umliegenden Haustüren und baten darum, Fenster und Türen sicherheitshalber zu schließen. Die Rathausstraße wurde in der Ortsmitte für gut eine Stunde komplett gesperrt.” Nach 24 Stunden sei das Elektroauto im Container ausgebrannt, teilte die Feuerwehr mit.
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Es ist auch verdächtig still um die spektakuläre Explosion in London Elephant and Castle am 28. Juni. Es existiert ein Video, auf dem eine Stimme zu hören ist, die sagt: „I told you that car was going to explode“. Der Brand soll ebenfalls in einer Tiefgarage gewesen sein.
“Greifen die Flammen auf eine Hausfassade mit Dämmmaterialien über, droht eine Katastrophe”
Die Katastrophe wird irgendwann kommen. So sicher wie in London und sonstwo gedämmte Fassaden von Hochhäusern Feuer fingen. Alles, was passieren kann, wird irgendwann auch passieren.
Stellen Sie sich eine städtische Straße mit 4-5-geschossiger, vollständig gedämmter Mietbebauung vor! Direkt am oder hinterm Haus stehen E-Fahrräder. Am Straßenrand parken lauter E-Autos und jemand zündet welche davon an…
Der Artikel lenkt vom eigentlichen Brand-Übel ab. Da spielt weder die E-Antriebs noch die Verbrennerplatform eine Rolle. Die eigentliche Brandgefahr der Autos entsteht durch das neue Kältemittel in den Klima-Anlagen das schon bei leichten Unfällen zu einem gefährlichen Brand inkl. schädlicher Gase führt. Statt auf CO² oder beim Tetrafluorethan zu bleiben.
Das ist nicht zu verleugnen! Auch dies passierte auf Betreiben der EU unter Beifall der deutschen Regierung. Dieses Kältemittel ist in allen E-Fahrzeugen verfüllt und führt zu einer gefährlichen Mischung mit Lithium bei einem Unfall!
Lithium-Ionen Batterien sind massive Brandbeschleuniger und der Besitz von E-autos wird diesbezüglich noch deutliche Konsequenzen in Sachen Brand- und Umweltschutz nach sich ziehen!
Interessant, sind sie Brandexperte? Bislang sind die Ursache für den Brand völlig ungeklärt. Sie wissen aber schon scheinbar mehr? Es ist sogar schon vereinzelt die Rede davon dass auf das Fahrzeug geschossen wurde. Aber hauptsache die Zulassung ist erstmal weg 😉
Also ich habe schon gelernt. Meine Inspektionskosten die ich mit dem Verbrenner hatte sind weg, Ersparnis im Jahr, mindestens 300€, ich zahle 10 Jahre keine Steuer, Ersparnis im Jahr 180€. Es gibt kaum noch bewegliche Teile die repariert werden müssen, viel einfacher und weniger komplex. Vorher pro Tag zur Arbeit 7Liter Super Plus für ca. 1,60€ gebraucht, jetzt Stromverbrauch 9-11kw/h also irgendwas um die 3€. Ja, Versuch und Irrtum…
Zitat „Also ich habe schon gelernt.“, sind Sie sich da ganz sicher? Das nennt man dann wohl Überheblichkeit gepaart mit unendlicher Selbstüberschätzung ?
Auch ein E-Auto braucht Inspektionen und Wartung!! Mein moderner Diesel, Honda C. Touring, braucht von Tankstopp zu Tankstopp im Schnitt 3,5 l. Dafür darf er in Tiefgaragen, dafür brauche ich keine Sorge zu haben, dass er zu brennen beginnt und ich nur mit Glück rauskomme und dafür kann ich sicher sein, dass er Sprit immer bekommen wird, wenn nicht in D., dann eben im nahen Ausland!! Und im Übrigen habe ich nicht beigetragen, dass die Li-Baggerei riesige Flächen zerstört und die weitere Umgebung unfruchtbar macht, s. Salzpfannen in den Anden oder auch in China.
E-Technik hat im Handwerk und rund um Haus und Hof enorme Fortschritte gemacht. Der kabellose Betrieb von E-Motoren ist ein Technologiesprung.
Aber automobile E-Technik ist eine ganz andere Herausforderung. Akkus in Automobilen tauscht man nicht mal in einer Minute aus. Das ist die Herausforderung Nummer 1.
Klar wird es noch Technikverbesserungen geben. Aber daran gleich eine nationale Wirtschaftsstrategie zu knüpfen mit Ausstiegsdatum für Verbrennertechnologie das ist doch unverantwortlich.
Das ist dieselbe Meschpoke, die auch den Hauptstadtflughafen geplant hat.
Was man wissen muss; bei den E-Fahrzeigen handelt es sich um sog. ‚Selbstverbrenner‘. Der Vorteil dieses Konzeptes ist das es staatlich gefördert wird. Außerdem braucht man keine teuren Katalysatoren und Partikelfilter, bei der Verbrennung des Selbstverbrenners schließt man einfach die Fenster.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist übrigens, die Grünen wollen Elektroautos. Nein, wollen sie nicht. Die Grünen wollen gar keine Autos. Die Grünen wollen eine Gesellschaft auf dem technischen Niveau von Amischen, über die sie wie in dem Film „Die Tribute von Panem“ herrschen können. Und das weltweit. Denn mit weniger sind diese gemeingefährlichen Idioten nicht zufrieden.
Der Meinung bin ich auch. Wenn nach 3 Jahren der Akku erlahmt und die Reichweite halbiert wird und nach spätestens 5 Jahren ein teurer neuer Akku (+- 5000 Euro) angeschafft werden muss, wird sich bei der Normalbevölkerung, die keinen Geldscheisser haben, die Begeisterung auf den Nullpunkt senken.