Große Leseraktion: Wie manipulieren Messstationen die Umweltbelastung in Ihrer Stadt? – Teil 8

Vielen Dank für Ihre überwältigenden Reaktionen und Ihre Mitarbeit. Mit Ihrer Hilfe können wir den Wahnsinn dokumentieren quer über Deutschland. Wir werden die Fotos und Berichte in einer Serie veröffentlichen.

© Sean Gallup/Getty Images

Sämtliche Messstellen, die in Deutschland Luftwerte registrieren, sollen jetzt überprüft werden. Das meldet BILD und beruft sich auf einen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern, der ihr vorliegt.

Ein Erfolg der großen Leseraktion von Tichys Einblick und seiner Leser, die sehr viele Messstellen in einer Fotoaktion dokumentierten – und weiterhin dokumentieren: Der Verdacht, dass sie unrealistisch hohe Werte liefern, kam auf, weil ein Teil vermutlich nicht entsprechend der EU-Richtlinien aufgestellt wurde. Geprüft werden soll jetzt, ob die Messstellen zu nah an Kreuzungen oder unter Hindernissen stehen, die die Luftzirkulation beeinträchtigen. Auch soll die Frage geklärt werden, ob sie wirklich repräsentativ für ein größeres Gebiet sind, in dem auch Menschen wohnen.
Wichtig sei auch die Vergleichbarkeit der Messwerte in Europa, heißt es laut BILD in dem Beschluß.

In diesem Sinne – senden Sie uns auch weiterhin Ihre Bilder der Luftmessstationen in Ihrer Stadt.


Aus Potsdam schickt uns Leser Justus W. ein Bild der Messstation Zeppelinstraße zwischen Geschwister Scholl Straße und Nansenstraße. »Die Messstation steht im Prinzip an der ungünstigsten Stelle, also dort, wo die höchsten Werte zu erwarten sind: Nur an diesem letzten Ende vor der Einmündung in die Breite Straße ist die Zeppelinstraße (B1) so schluchtartig eng mit höheren Häusern bebaut. Das meiste andere der Straße ist recht offen und auch breiter (hinter der Kreuzung Kastanienallee Richtung Geltow).

Die Messstation steht an der engsten Stelle, nahe der Bahnlinie (nach vorne und durch den schrägen Verlauf auch seitlich), die Bäume (momentan nicht laubtragend) sorgen sicher auch noch dafür, dass die Abgase sich nicht verteilen können, sondern im Bereich der Messstation verbleiben und dort für falsch höhere Werte sorgen.

Als Konsequenz aus den abgeleiteten Maßnahmen, das heißt Verengung mit einspuriger Verkehrsführung für beide Richtungen einer Bundesstraße, also der B1, ergießt sich der Autoverkehr nun ins angrenzende Wohngebiet:

Nachfragen der Anwohner an die Stadt und das Landesumweltamt, nach welchen Kriterien die Messstationen genau dort und nicht woanders aufgestellt worden und die Messungen entstanden sind, ob sie validiert worden sind usw, blieben wegen Unwissenheit (!) unbeantwortet. Das Modell wird übrigens von der Stadt Potsdam gefeiert und als Vorbild für andere Kommunen gehandelt:«

Berlin, Hardenbergplatz

Wir müssen uns mit der Luft in jener Stadt befassen, die Hauptstadt zu sein beansprucht. Die Berliner Luft wird ja immer wieder gepriesen; für Außenstehende unverständlich, zeigt das doch höchstens deutlich »Wie kann man da für wenig Moos den Dicken Wilhelm machen!«

Die Luft ist zwar deutlich besser geworden, stellt die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz fest. Auch ein Erfolg moderner Autoantriebe. Aber die Arbeit soll ja nicht ausgehen, Anforderungen im Zweifel erhöht werden, daher mit der Folge: Muss aber noch besser werden. Jetzt versucht die Verwaltung immerhin, den Verkehr wieder flüssiger zu machen und dadurch Staus mit höherem Abgasaufkommen zu vermeiden, genau das Gegenteil von dem also, was grüne Verkehrsplanung bisher bezweckte.

Unabhängig von der Frage, ob Standorte manipuliert wurden – die veröffentlichten Messwerte zeigen viel »Grün«, also keine Probleme mit der Luft. Der Monatsbericht für Januar 2018 stellt fest: »Insgesamt lag die Luftbelastung im Januar 2018 beim Stickstoffdioxid etwas unter dem Durchschnitt der Januar-Monate der vergangenen Jahre.« Die ach so fürchterliche Feinstaubbelastung »lag deutlich unter dem Durchschnitt.« Schlechte Zeiten für die Alarmisten von der ominösen Deutschen Umwelthilfe. Deren Geschäftsmodell gerät in Gefahr, zumal sie jetzt offenbar noch unter strenger Aufsicht internationaler NGOs wie ClientEarth zu stehen scheinen. Die wittern bekanntlich in Europa dicke Geschäftsmöglichkeiten mit Klagen im Umweltbereich und bezahlen zum Teil auch die DUH als Stoßtrupp für ihre Aktivitäten.

Heftig zieht die DUH gegen die so gesundheitsgefährdende Luft zu Felde in trauter Vereinigung mit den Medien. »Flächendeckend schlechte Luft in Berlin« schreibt eine Isabell in der »Morgenpost« und erzählt weiter im Artikel Unsinn: »Die Luft in Berlin ist noch viel stärker mit gesundheitsgefährdenden Stickoxiden belastet, als bisher bekannt.« Zu ihrer Kenntnis: Es gibt keinen Beleg dafür, dass Stickoxide in den Konzentrationen, um die es hier geht, gesundheitsgefährdend sind. Die amtlichen Messwerte jedenfalls ergeben zudem ein deutliches Absinken der als »Schadstoffe« bezeichneten Gase.

Sie beruft sich auf Messungen, die Aktivisten vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zusammen mit der Technischen Universität Berlin (TU) organisiert haben. Sie hatten im Herbst vergangenen Jahres mit sogenannten »Passivsammlern« Luftmessungen veranstaltet. Die können keine Spitzenwerte, sondern nur Mittelwerte über einen Zeitraum messen, sind preiswert, dafür nicht so genau und können in keiner Weise mit Messstationen verglichen werden. Morgenpost-Isabell schreibt hurtig: »Mit einer Messreihe hatten der RBB und die Technische Universität Berlin (TU) den Nachweis erbracht, dass die Berliner von der hohen Stickoxid-Belastung nahezu flächendeckend betroffen sind. Demnach liegen die Werte an 73 Standorten über dem zulässigen EU-Grenzwert. Insgesamt hatten die TU-Wissenschaftler an 110 Stellen die Konzentration von Stickoxid gemessen. Das Messnetz des Landes umfasst lediglich 39 Standorte.«»Die neuen Messergebnisse bestätigen, dass wir in Berlin an viel zu vielen Stellen viel zu hohe Werte haben«, sagte Berlins Umweltsenatorin Regine Günther voreilig der Berliner Morgenpost.

Weiß Isabell eigentlich, wie ein Nachweis korrekt erbracht wird? Immerhin gibt die TU in einem Anfall von Seriosität noch an, dass die Messunsicherheit zehn Prozent betrage. Bei einem Wert von 40µg/m3 sind also 44 µg/m3 noch im Rahmen der Messungenauigkeit. Es sind jedoch keine weiteren Dokumentationen bekannt, wie weit die Messenden sich an EU-Vorgaben wie Standorte, Höhe und Position der Ansaugöffnungen gehalten haben. Solche Messungen sollten nur mit dem eindeutigen Hinweis veröffentlicht werden, dass die Werte nicht den normgerechten Vorgaben entsprechen. So wurde auch nicht einmal ein komplettes Jahr der Verlauf für den vorgeschriebenen Jahresmittelwert registriert. Sie sind also nicht normgerecht und vergleichbar, sagen letztlich nicht viel aus und können von daher keine Aktivitäten wie Fahrverbote begründen. Wobei, der Gedanke, ein weitreichendes Fahrverbot im Moloch Berlin – der hätte schon etwas. Zumal angesichts des von rot-grün heruntergerockten öffentlichen Nahverkehrs. Die grüne Verkehrssenatorin wollte ja laut Tagesspiegel auch einmal ganz böse mit der S-Bahn schimpfen. Leider reportiert das Blatt nicht das laute Lachen aus den Reparaturhallen der S-Bahn.

Wie sehen die Messstationen aus? Aus Berlin schickt uns TE-Leser Erwin M.-E. Aufnahmen der Messstation am Hardenbergplatz 115. Die Messstelle ist eingeklemmt zwischen der stark befahrenen Hardenbergstraße und dem Buszufahrtsweg/-Abfahrtsweg am Hardenbergplatz. Neben dem Straßenverkehr vor dem Bahnhof starten und enden hier rund 13 BVG-Buslinien, die alle in geringem Abstand an der Messstation vorbeifahren. Trotzdem weist diese Station in diesem Jahr noch keine »Grenzwertüberschreitungen« auf, wie auch im vergangenen Jahr. Die Messwerte sind hier zu finden. Das dürfte eher ziemlich viel über den Alarmismus in Deutschland aussagen, den NGOs mit Fleiß betreiben.

Berlin, Schildhornstraße

Zwei TE-Leser schicken uns Bilder der Messstation in Berlin Steglitz, Schildhornstrasse 76. Es handelt sich um einen vierspurigen Autobahnzubringer. Die Messstation steht zwischen zwei Ampeln in kurzem Abstand mit häufigen Anfahrt- und Bremsvorgängen, zudem unter Bäumen, nach EU-Regelwerk nicht erlaubt: in einer vielbefahrene, enge Hauptverkehrsstraße, einer Parkbucht. Etwa 300m davor endet die Autobahnabfahrt. Ab Gritznerstraße handelt es sich um ein Tempo-30-Limit. Ein Tempoblitzer sowie zusätzlich ein Ampelblitzer stehen kurz vor der Messstation, so dass Tempo 30 weitgehend eingehalten wird. Insbesondere im Berufsverkehr wird dort oft noch langsamer gefahren, oft ist ein Halt an der Ampel Ecke Gritznerstraße erforderlich, Abbiegen (außerhalb des Berufsverkehrs  erlaubt) behindert den Verkehr an der Ecke zusätzlich. Dennoch veröffentlicht die Verwaltung den NO2-Meßwert für Januar 2018 von 44 µg/m3. Ziemlich wenig. Denn anmerken dazu muss man, dass die Nachweisgrenze für Chemoluminiszenzverfahren, mit denen die NO2 gemessen werden, bei 2,5µg/m3 liegt. In der Größenordnung dürfte auch der Messfehler der Anlagen liegen. Aus gesundheitlicher Sicht ist es gleichgültig, ob der Grenzwert von 40µg um 6 µg überschritten wird oder nicht. Die WHO sagt selbst dazu, dass es ein reiner Vorsorgewert ohne wissenschaftliche Basis ist.

Berlin, Wedding

Berliner Messstelle »010 Wedding (Hintergrund)«. Sie liegt ca. 20 m von der Amrumer Straße, einem Zubringer zur Stadtautobahn, entfernt und von einem Gebüsch verdeckt in der Limburger Straße. Die stark befahrene Luxemburger Str. ist ca. 50 m entfernt.

Duisburg, Kardinal-Galen-Straße

Hier steht die Station mit dem EU-Code DENW112 in der Kardinal-Galen-Straße auf dem Mittelstreifen der Straße. Zwei TE-Leser schicken uns Bilder dieser Station. Rechts und links fahren die Autos auf einer zweispurigen Straße durch die City zur Autobahn vorbei – nach EU-Richtlinien keine erlaubte Platzierung. Von der Messstation führt die Tabelle EU-Jahreskenngrößen für das Jahr 2017 keine Überschreitungen der NO2-Grenzwerte auf, übrigens auch nicht für Werte von Feinstaub. Auch die anderen Duisburger Messstationen melden keine signifikanten Überschreitungen – unabhängig von der Korrektheit der Aufstellung, Kalibrierung und Wartung. Das Ergebnis wird der DUH nicht gefallen.

Stralsund

Zum Abschluss eine gute Nachricht aus Stralsund. »Die Messstation in meiner Stadt befindet sich in Stralsund am Knieperdamm unmittelbar vor einer Ampelanlage und maximal 1,50 zur Fahrbahn.« Schreibt mit freundlichen Grüßen TE-Leser Manfred J. Die Station an diesem verkehrsreichen Ort liefert dennoch Werte unter den Grenzwerten. Die Luft in Mecklenburg-Vorpommern ist sauber. Schlechte Geschäftsbasis für die Deutsche Umwelthilfe. Mal sehen, was die sich einfallen lassen.

Die Luftqualität in Deutschland ist dank großer Anstrengungen und hoher Kosten zum großen Teil in Ordnung. Allzu durchsichtig sind die Interessen von Abmahntrupps wie der DUH.


Schicken Sie uns bitte aus Ihrer Stadt Fotos der Messstationen. Bitte notieren Sie den genauen Standort. Aus einem weiteren Foto sollte das Umfeld der Messstation ersichtlich sein. Bitte schicken sie die Fotos an redaktion@tichyseinblick.de; Sie erteilen uns damit automatisch das Recht, Ihr Foto zu veröffentlichen. Wir freuen uns auch über Beiträge aus der Lokalpresse zu diesem Thema.
Vielen Dank!

Hier geht es zu Teil 1 – Messstationen in Stuttgart, Leipzig, Fulda, Magdeburg, Rostock, Marburg und Tübingen
Hier geht es zu Teil 2 – Messstationen in Ludwigsburg, Hannover, München und Siegen
Hier geht es zu Teil 3 – Messstationen in Hamburg, Wiesbaden, Cottbus, Dortmund und München
Hier geht es zu Teil 4 – Messstationen in Berlin, Hannover, Halle an der Saale, Wuppertal und Göttingen 
Hier geht es zu Teil 5 – Messstationen in Darmstadt, Leonberg, Kiel und Gelsenkirchen
Hier geht es zu Teil 6 – Messstationen in München, Plauen/Vogtland, Osnabrück und Norderstedt
Hier geht es zu Teil 7 – Messstationen in Oldenburg, Köln, Leipzig, Nürnberg, Kassel und Essen

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Kommentare ( 36 )

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36 Comments
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Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her

Wie kommt jemand auf die Idee, dass die Städte freiwillig(!) Interesse daran hätten, über die Vorschriften hinaus möglichst übertriebene, manipulierte Schadstoffkonzentrationen vorweisen zu wollen?

Sollten Fahrverbote anstehen, bringt es die Städte selber in größte Schwierigkeiten, weil die Verkehrsteilnehmer nach wie vor von A nach B müssen.

Klaus Metzger
6 Jahre her

Es gibt den Passus im Koalitionsvertrag, EU-Beschlüsse 1:1 umzusetzen. Das ist als eine Abmilderung der bisher gängigen Praxis gemeint. Da hat der Grüne Wahn in Deutschland oft dazu geführt, dass die EU-Vorschriften noch verschärft wurden. Beispiel Diesel. Die Grenzwertregelungen für Stickoxide. Grenzwerte, die eigentlich repräsentativ für ein größeres Umfeld sein sollten, mit entsprechenden Abstandsregeln zum Verkehr und mit Aufstellungsvorschriften für Messstationen, wurden in Deutschland ganz ohne EU-Zwang zu Messstationen von punktuellen Höchstwerten. Sie stehen damit im Widerspruch zu den EU-Regelungen! Würde Deutschland die EU-Regeln anwenden, gäbe es die ganze Diesel-Diskussion gar nicht. 12 Millionen Bürger würden nicht enteignet. Sie hätten… Mehr

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Metzger

In den EU-Regeln steht aber gar nicht drin, was Sie herausgelesen haben wollen. Dort steht nämlich an vorderer Stelle explizit, dass die höchstbelasteten Stellen gemessen werden sollen. Textkopie: » Der Ort von Probenahmestellen, an denen Messungen zum Schutz der menschlichen Gesundheit vorgenommen werden, ist so zu wählen, dass folgende Daten gewonnen werden: — Daten über Bereiche innerhalb von Gebieten und Ballungsräumen, in denen die höchsten Konzentrationen auftreten, denen die Bevölkerung wahrscheinlich direkt oder indirekt über einen Zeitraum ausgesetzt sein wird, der im Vergleich zum Mittelungszeitraum der betreffenden Grenzwerte signifikant ist; — Daten zu Konzentrationen in anderen Bereichen innerhalb von Gebieten… Mehr

Klaus Metzger
6 Jahre her

„Daten über BEREICHE innerhalb von Gebieten und Ballungsräumen, in denen die höchsten Konzentrationen auftreten.“ Genau wie ich gesagt habe. Es geht nicht um den Punkt mit der höchsten Belastung. Deshalb gibt es ja auch die Abstandsregelungen 25m/10m und die freie Anströmung von 270 Grad. All das wird bei den meisten deutschen Messstellen nicht berücksichtigt. Die Stuttgarter können ja gerne am Neckartor messen, aber nicht in der Gebäudeecke direkt an der sechsspurigen Straße, die die Schadstoffe wie ein Trichter einfängt. Würde die Messstelle auf die andere Seite der Straße gestellt, und würde man die möglichen 10 m Abstand nutzen, dann wette… Mehr

Peter Arlau
6 Jahre her

Herr Wolkenspalter übersieht, daß ein Zitat von Bestimmungen immer im Gesamtbild der vollständigen Vorschrift zu erfolgen hat. Wolkenspalter zitiert aus Anlage 3 zur Neununddreißigsten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen (39. BImSchV), Buchstabe A) 1. a. Eine Unterlassungssünde, die keinen sachlichen Hintergrund hat. Die Gliederung deutet offensichtlich an, dass unmittelbar folgend weitere Kriterien festgelegt werden. Anlage 3 regelt nämlich auch: – Anlage 3 Buchstabe B)1.b.: Der Ort von Probenahmestellen ist im Allgemeinen so zu wählen, dass die Messung von Umweltzuständen, die einen sehr kleinen Raum in ihrer unmittelbaren Nähe betreffen, vermieden wird. – Anlage 3 Buchstabe… Mehr

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her
Antworten an  Peter Arlau

Nein, ich übersehe nicht. Lediglich konstruiere ich keine inneren Widersprüche aus den Regeln selbst, die sie ad absurdum führen (sollen).

Peter Arlau
6 Jahre her

Es sind keine inneren Widersprüche, sondern geltendes Recht. Die Vorschriften zur Aufstellung sind kumulativ anwendbar.
Geltendes Recht ist anzuwenden. Wir befinden uns nicht im Bereich regellosen Regierungshandelns, sondern in Bereich staatlichen Eingriffs in die Freiheit (Fahrverbot). Da sind die Voraussetzungen des Eingriffs regelmäßig sämtlich zu berücksichtigen. So ist das im Rechtsstaat. Es sieht zwar manchmal nicht so aus, aber noch leben wir nicht in einer Diktatur der Moral.

Klaus Metzger
6 Jahre her
Antworten an  Peter Arlau

Wolkenspalter ist der typische Grüne Ideologe, der sich gut auskennt und die Leute durch Lücken und Halbwahrheiten manipulieren möchte. Solche Leute haben eine andere Agenda. Nicht das Wohl der Menschen liegt ihnen am Herzen, wie sie behaupten, sondern ihre eigene politische Zukunftsvision. Danke, aber die können die Grünen alleine leben, ohne mich.

Karl Gross
6 Jahre her

Die Umweltmafia wird zunehmend entblößt. Sogar das Verkehrsministerium überprüft jetzt die Manipulationsabsicht.

Martin
6 Jahre her

Lieber Herr Douglas, wäre es nicht opportun, eine Presse-Anfrage im Rahmen des IFG an das UBA zustellen (ich nehme an, das UBA ist Urheber der BImSchV)? Mit der 39. BimSchV Teil 8,c wurde der Text der Richtlinie 2008/50/EG in Bezug auf die Aufstellorte der Messstellen an zwei Stellen verändert 1. von “ mindestens 270°“ auf „mindestens 270° oder 180°“ und 2. von „müssen mindestens 0,5 m“ auf „sollen mindestens 0,5 Meter“. Das UBA müsste die Frage beantworten können, welche Gründe für eine solche Abänderung der Messbedingungen vorlagen (ohne gleichzeitig die Grenzwerte anzupassen), und wer für den Text / diese Änderung… Mehr

Holger Douglas
6 Jahre her
Antworten an  Martin

Vielen Dank für Ihre gute Anregung, machen wir. herzliche Grüße Holger Douglas

Günter Ulrich
6 Jahre her
Antworten an  Holger Douglas

Vielleicht wäre es in diesem Zusammenhang interessant, einen Europa-Juristen zu fragen, wieso die EU Deutschland verklagen kann, wenn die Messvorschriften bei Übernahme in deutsches Recht so geändert wurden, dass systematisch höhere Werte erzielt werden als in den Vergleichsländern. Und dabei schließt sich die politische Frage an, ob – und wenn nicht, warum – die deutsche Regierung dies bei der EuGH – Klage vorgetragen hat.

Ralf Erder
6 Jahre her

Zitiere einen Wissenschafter, der bei http://www.beobachter.ch zu Wort kam: „‚Die Diesel mit Filter reinigen heute in den Städten die Luft von den Partikeln, die Benziner erzeugt haben.‘

Andreas Mayer ist diplomierter Maschinenbauingenieur und Inhaber des Ingenieurbüros TTM. Er entwickelte Verfahren zur Abgasreinigung. Die Suva erliess gestützt darauf ein Obligatorium für Partikelfilter bei Dieselmotoren im Tunnelbau. Seine Forschungen dienten als Basis für die Festsetzung der Euronormen. Mayer berät Regierungsgremien im ln- und Ausland. Für seine
Forschungen wurde er mehrfach geehrt, unter
anderem mit dem Anerkennungspreis der Schweizerischen Krebsliga.“

Karsten Selbig
6 Jahre her

Sind das da in Potsdam auf dem zweiten Bild etwa zwei Radwege nebeneinander? Bundesstraße mit zwei Fahrradspuren statt zwei Autospuren oder wie?

Puffer
6 Jahre her
Antworten an  Karsten Selbig

Ja

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her

Thema ist vom Tisch. Die Messstationen stehen richtig. Erst klug machen, dann klug schreiben :-þ

https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/stickoxid-messstationen-arbeiten-laut-eu-untersuchung-korrekt-a2405799.html

» … Demnach sind die Geräte, wie der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, den Vorgaben gemäß aufgestellt und liefern valide Ergebnisse. In Bezug auf Stickstoffdioxid gibt es nur in Mönchengladbach kleinere Beanstandungen.

Die Stationen etwa in den schwer belasteten Innenstädten von München und Stuttgart hingegen arbeiten korrekt. So steht es in einem Zwischenbericht des Sachverständigenbüros aus Großbritannien, das für die Nachkontrolle des Messsystems von der EU beauftragt worden ist. «

Holger Douglas
6 Jahre her

Der Spiegel hat gesagt- geht klug nicht anders?

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her
Antworten an  Holger Douglas

Ist es klüger, was Sie sagen?

Klaus Metzger
6 Jahre her

Finde ich auf jeden Fall.

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Metzger

Wie war doch der Lerneffekt?

Je mehr Quatsch eine Seite verzapft, je mehr sie verdreht, nicht wahrhaben will und umschifft, desto mehr profitiert der Gegner. Beispiel: AfD

Dass dies auch für Fehler der eigenen Seite gelten könnte, dafür hat die Erkenntnis dann doch nicht gereicht.

Klaus Metzger
6 Jahre her

„Desto mehr profitiert der Gegner“. Ihr Gegner vielleicht. Und von welchen „Fehlern“ sprechen Sie. In keinem Ihrer Kommentare finde ich irgendeine substanzielle Kritik.

Martin
6 Jahre her

Da die EU-Komission keine eigenen Leute hat wird erst mal interessant sein, wer die Messungen durchgeführt hat. Dann muss es Messprotokolle geben, auf deren Veröffentlichung ich gespannt bin, vor allem, was ‚richtig messen‘ bedeutet. Dass die Stationen regelmäßig kalibriert wurden hätte ich nicht bezweifelt, und selbst wenn mal keine Kalibrierung stattgefunden hat, heißt das noch nicht, dass die Gasmessung ungenau war. Den Standort der Stationen kann ich selbst mit dem Meterstab nachmessen, dazu benötige ich keine Experten. Interessant aber wird sein, wie die gesetzlichen Vorgaben zurechtgebogen wurden. Für das Stuttgarter Neckartor gibt es auf der Seite des LuBW eine komplette… Mehr

Klaus Metzger
6 Jahre her

Dass das nicht stimmt, sieht ein Blinder mit Krückstock, auf praktisch jedem einzelnen Bild der Messstationen in dieser Artikelserie. Abstandsrichtlinien, freie Anströmung, alles Fehlanzeige. Aber ganz besonders ist der Sinn dieses eh schon absurd niedrigen Grenzwerts durch die Aufstellungsorte der deutschen Messstellen konterkariert worden. Es sollte gerade eben NICHT ein punktueller Maximalwert erhoben werden, sondern Werte, die für einen größeren städtischen Bereich repräsentativ sind. Glaubt irgendjemand, dass unsere Städte höhere Stickoxid-Werte aufweisen, als der Rest in der EU. Es findet hier ein ideologischer Kampf gegen die Interessen der deutschen Bürger statt, geführt mit Grünen Lügen und grundloser Angstmacherei.

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her
Antworten an  Klaus Metzger

Das müssen tatsächlich, wie Sie sagen, „Blinde mit dem Krückstock“ gesehen haben – oder einfach nur über die technischen Regeln falsch Informierte. Das hält sich sogar bis heute, wie man sieht.

Klaus Metzger
6 Jahre her

Ich kann kein Argument in Ihrem Kommentar entdecken.

nomsm
6 Jahre her

Gutachten kann man kaufen, wie Asylbescheide. Ich bezweifel dass das Sachverständigenbüro jeden Standort vor Ort überprüft hat und dieses repräsentativ mit anderen Standorten in der EU verglichen hat.
Wer ist denn dieses Sachverständigenbüro?

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her
Antworten an  nomsm

Ich bin auch dafür, dass ein (anderer) Journalist recherchiert und auf TE den Beweis liefert, ob oder ob nicht das Sachverständigenbüro „gekauft“ wurde. Das allgemeine Misstrauen, wenn das Ergebnis einem nicht passt, steht nämlich mittlerweile längst im Range der Verschwörungstheorie. Mir fällt auch zunehmend auf, dass das konservativ-liberale-rechte Spektrum sich mittlerweile derselben unseriösen, gern auch populistisch-emotionalen Methoden bedient, wie der „grünlinke“ Gegner. Glaubenssätze nehmen auf beiden Seiten überhand. Das Schlimmste sind wohl die Halbwahrheiten mit Qualitätsanstrich. Das zerstört auf ALLEN Seiten Vertrauen. Am Ende kommt noch viel zahlreichere Unzufriedenheit heraus, weil sich die Dinge objektiv nicht halten und vor allem… Mehr

Benjamin M
6 Jahre her

„Die Stationen etwa in den schwer belasteten Innenstädten von München und Stuttgart hingegen arbeiten korrekt“ Ja und nu? Ob eine Maschine korrekt arbeitet, sagt nichts über deren rechtliche Zulässigkeit aus.

Heinrich Niklaus
6 Jahre her

Nun müsste sichergestellt werden, dass die Überprüfung der Abgasmessstellen durch Fachpersonal erfolgt und nicht durch „Böcke“, die an möglichst hohen Messwerten interessiert sind.
Aber das rechne ich dem Minister Scheuer hoch an, dass er dem Verdacht der Mess-Manipulation nachgeht.

Holger Douglas
6 Jahre her
Antworten an  Heinrich Niklaus

Vielen Dank für Ihre Zuschrift. Wir werden verfolgen, wie die Überprüfung abläuft und wer sie macht. Das müssen in jedem Fall unabhängige Fachleute sein.

Herbert Wolkenspalter
6 Jahre her
Antworten an  Holger Douglas

Konsultieren Sie doch auch Fachleute fürs Lesen der Messsregeln 🙂

Klaus Metzger
6 Jahre her

Nö, das macht jetzt das Bundesverkehrsministerium im Auftrag der Mehrheit der Länder und des Bundes. Denen ist auch schon aufgefallen, dass da von Grünen Ideologen „kammheimlich“ manipuliert und der Bürger betrogen wurde. Die „Fünfte Kolonne“ von Trittin lässt grüßen.

Martin
6 Jahre her
Antworten an  Heinrich Niklaus

Zu erwähnen ist auch Scheuers parlamentarischer Staatssekretär und MdB Steffen Bilger, der schon vor einigen Wochen mit seinem Interview mit der Bild das Thema Messstellen publik gemacht hat. Bilger spricht auch an, dass in vielen Fällen schlechtest denkbare Standorte für Messstellen ausgewählt wurden, wo es durchaus ‚Spielraum‘ für realistischere, weil nicht direkt an den Auspuffen, Messorte gegeben hätte. Es geht nicht nur darum, ob Vorgaben der EU Richtlinie gerade noch exakt eingehalten wurden. Es geht auch darum dass nach dem Leipziger Urteil (im Widerspruch zum Stuttgarter) der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz eingehalten werden muss. Da es aber um das unter hohem Schutz stehende… Mehr

Joachim Wegner
6 Jahre her

Spiegel weiß mal wieder alles besser. Unglaubwürdig-> EU will jede Messstelle in BRD überprüft haben. Wie tief ist dieses Blatt gesunken??? https://twitter.com/SPIEGEL_alles/status/987341179581816832

Hector
6 Jahre her
Antworten an  Joachim Wegner

Joachim Wegner,
hoffentlich klickt niemand auf den Link dieser grauenhaften Seite.

nomsm
6 Jahre her
Antworten an  Joachim Wegner

Kann man leicht prüfen, indem man einen IFG bei einen der Städte stellt und alle Unterlagen anfordert die das Sachverständigenbüro angefordert hat.