Greenpeace schlägt zu: Autos verbieten

Greenpeace finanziert eine Studie, die Ergebnisse sind klar: Autos müssen weg. Bei genauerem Hinschauen stellt sich heraus: Seriös ist die Studie nicht, riesige Lücken klaffen. Aber wen schert das schon, wenn es gegen Autos geht?

© Lukas Schulze/Getty Images

Stop! Halt! Stehen bleiben! Am besten: Motor aus, Zündschlüssel raus, Giftschleuder stehen lassen. So schnell wie möglich, am besten morgen schon. Das gilt natürlich nicht für Funktionäre, die dürfen weiterfahren.

Kein Auto mehr, mobil sind nur Funktionäre

Autos sollen nicht mehr fahren. Spätestens in sieben Jahren kein Benziner, kein Diesel mehr auf unseren Straßen. Warum? Ganz einfach: Alle anderen Lösungen würden die angeblich menschengemachte Erderwärmung über alle Maßen erhöhen, die doch »wir« in Paris verabredeten. »Wir« hatten uns »selbstverpflichtet«, die einzuhalten. Ich zwar nicht, aber das spielt bei hehren Zielen keine Rolle mehr. Nicht nur »wir«, sondern gleich die gesamte »Weltgemeinschaft«: »Im Pariser Klimaabkommen hat sich die Weltgemeinschaft darauf verständigt, sie deutlich unter zwei Grad und möglichst bei 1,5 Grad zu halten.«

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Eine Studie tischt uns jetzt diese Erkenntnisse auf. Die hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit einer selbst entwickelten Simulationssoftware VECTOR21 gemacht. Ein gemächlicher eingetragener Verein, der dies und das aus Luft- und Raumfahrt entwickelt, seinerzeit beim Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull eine ganze Woche benötigte, um das Forschungsflugzeug Falcon 20E in die Luft zu bringen und ein Lagebild der Verteilung der Ascheteilchen zu liefern. Die hatten seinerzeit den kompletten europäischen Luftverkehr stillgelegt, weil niemand genau wusste, wo sie sich befinden.

Jetzt also gehen sie der Frage nach: Wie muss sich die PKW-Flotte entwickeln, um den Klimawandel zu begrenzen?

Greenpeace bezahlt – und schafft an

Beauftragt und bezahlt hat die Studie Greenpeace, die nach ihrer missglückten Farbe auf die Straße-Aktion in Berlin mal wieder etwas dramatische Schlagzeilen benötigen.

Und was kommt dabei heraus, wenn Greenpeace bezahlt? Klar, Autos mit Verbrennungsmotoren müssen weg. Zu Heizungen und deren gewaltigen CO2 Ausstoß haben die DLR-Simulationskünstler nichts gesagt.

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Das DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte in Stuttgart hat zwei Szenarien aufgestellt: »Das erste Szenario beschreibt, welche Entwicklungen hinsichtlich PKW-Flotte und PKW-Markt notwendig sind, um die globale Erwärmung mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent unter der Marke von 1,5 Grad Celsius zu halten. Das zweite Szenario setzt eine Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent zum Ziel. Beide Szenarien basieren auf Zahlen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, Weltklimarat).«

»In beiden Szenarien gehen die Forscher von einem theoretisch verbleibenden CO2-Budget aus, das sie auf Basis des derzeitigen Ausstoßes für den Transportsektor berechnet und auf den privaten Mobilitätssektor heruntergebrochen haben. Für die 28 Staaten der Europäischen Union zuzüglich der Schweiz und Norwegen (EU28+2) bleibt ein noch auszustoßendes CO2-Budget von 6,0 Gigatonnen im 50-Prozent-Szenario beziehungsweise von 3,6 Gigatonnen im 66-Prozent-Szenario.«

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Nicht festgelegt wurde allerdings in Paris, welche Teile der »Weltgemeinschaft« wieviel CO2 in die Luft blasen dürfen. Das war der Grund für den amerikanischen Präsidenten, das Abkommen zu verwerfen, weil vor allem die USA sich mit dem Kohleverbrauch stark hätten einschränken sollen, während Länder wie Indien und China noch weitermachen dürfen.

Aber die DLR-Leute rechnen munter CO2-Budgets aus und berechnen nur die Emissionen beim Autofahren, nicht aber, dass bei der Erzeugung von Strom für Elektroautos auch CO2 entsteht.

E-Autos fahren auch ohne Strom?

E-Autos ganz ohne Strom? Ziemlich egal alles, Hauptsache das Fazit kommt heraus: Dringender, zeitnaher Handlungsbedarf.

»Beide Szenarien machen die zeitliche Brisanz des Themas deutlich und die Notwendigkeit, alle verfügbaren Handlungsoptionen möglichst schnell in Betracht zu ziehen und umzusetzen«, schreibt der Studienleiter. Entwickele sich die PKW-Flotte in Europa hingegen weiterhin so wie bisher, könne das von den DLR-Wissenschaftlern im 50-Prozent-Szenario angenommene restliche CO2-Budget schon innerhalb von zehn Jahren verbraucht sein, das im 66-Prozent-Szenario bereits innerhalb von fünf Jahren.

Die DLR-Leute befürchten aber, »dass das Auto weiterhin eine wichtige Rolle in der privaten Mobilität spielen wird, verhaltensbezogene Maßnahmen waren jedoch nicht Bestandteil der Analyse.«


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Kommentare ( 96 )

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96 Comments
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Franz-Josef
6 Jahre her

Dieser Artikel ist einfach nur Propaganda, um Verachtung für Klimaschützer zu erzeugen. ‚Kein Auto mehr, mobil sind nur Funktionäre‘: – Verstehe ich als: Die da oben haben keine Legitimierung für uns zu handeln, und außerdem denken sie nur an sich. ‚angeblich menschengemachte Erderwärmung‘: – Die gibt es nur angeblich: Wir verbrennen in Jahrmillionen entstandene Kohlenstoff-Vorräte in so 100 Jahren. Macht nix, schad‘ nix, und bewiesen ist schon gar nichts. Was müsste geschehen, damit die Erderwärmung als ‚bewiesen‘ gelten würde? DLR: ‚gemächlich, brauchte seinerzeit eine ganze Woche, um ein Forschungsflugzeug in die Luft zu bringen‘: – Offenbar hat Herr Douglas Erfahrung… Mehr

Klaus Metzger
6 Jahre her

Die Grünen finden doch seit neustem Diesel-Fahrverbote nicht mehr verhältnismäßig. Also nicht alle Grünen, nur die hessischen. Und da auch nur die Grüne Umweltministerin. Und das auch nur bis zur Wahl. Der geht der Arsch auf Grundeis. Sie will das Fahrverbot gerichtlich überprüfen lassen, sagt sie. Ein Ergebnis ist vor der Hessenwahl nicht zu erwarten. Und wenn das Gericht, was zu erwarten ist, nach der Wahl sagt, doch ist verhältnismäßig, na dann kann man halt nichts machen. Für wie blöd hält diese hessische Grüne eigentlich den Wähler?

kv
6 Jahre her

„Ein gemächlicher eingetragener Verein, der dies und das aus Luft- und Raumfahrt entwickelt“ ?? Weiter können Sie nicht daneben liegen. Die DLR ist DIE staatliche Grossforschungseinrichtung zum Thema Luftfahrt, Energie und Mobilität. Wir reden über ca 3000 Wissenschaftler und einen Forschungsetat von deutlich > 3 Mrd €. Und wenn es 2 Wochen dauert, bevor die Aschekonzentration des Vulkanausbruchs grossflächig vermessen werden konnte, dann ist das eine sehr gute Zeit. Die Messtechnik musste definiert werden, Auswerteverfahren mussten abgestimmt werden und die Technik in das DLR-eigene Forschungsflugzeug eingebaut werden. In Europa konnte das keine andere Einrichtung und auch die NASA wäre sicher… Mehr

Berndi
6 Jahre her
Antworten an  kv

Er braucht halt irgendwas für die Schnappatmung, so langsam fehlt mir hier auch mal die Distanz, es ist nur noch Katastrophe hier, feindliche Invasion da, Douglas an der Front, Krieg den Heizungen, Friede den PKW?

Sonny
6 Jahre her

Also, okay. Man soll sich auf öffentlichen Plattformen ja zügeln, aber in diesem Fall fällt mir einfach überhaupt nichts mehr in einer gezügelten Richtung ein.
Die haben doch total einen an der Klatsche!
Es wird wirklich Zeit, diese ganzen Luftwegatmer in die Bedeutungslosigkeit zu verbannen. Meine Forderung: Keinerlei mediale Plattform mehr für diese …

bfwied
6 Jahre her

Die unheimliche Verwandlung von Land der Dichter und Denker, der Tüftler, der Wissenschaftler und Ingenieure zum Land der Scharlatane, der Gläubigen, der Dummschwätzer, der berufslosen Politiker, der Ex(?)-Kommunisten, der Naivlinge, wie: Wir haben doch einen Speicher: das Netz!! Ein Land der skrupellosen missionarischen Egomanen.
Wirft man einen Blick nach Asien, auch nach Russland, so verfällt man unweigerlich in tiefe Depression. Es gibt immer noch eine Steigerung – hier die Steilheit des Weges nach unten, und der wird als der alleinseligmachende Weg ans Licht verkauft, als des Kaisers neue Kleider. Und das Volk verharrt, erstaunt – und fügt sich!

Der alte Fritz
6 Jahre her

Wie die DUH ein Abzockerverein, der sein Geld mit Ablasshandel verdient.

Liegt man komplett daneben, wie Anno ’95 mit dem Brent Spar Öltank, macht nix.

Mein Tankwart sagt immer:

„Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt und die letzte Tankstelle geschlossen ist, werdet Ihr merken, dass man bei Greenpeace nachts kein Bier kaufen kann.“

Norman Braastad
6 Jahre her

Ich bin auch dafür alle Privatautos stehen zulassen. Sowohl die vom Millionär als auch die vom sogenannten kleinen Mann. Zumindest über die Sommermonate. Aber nicht wegen der Staubemission, sondern zum Schutz der Insekten. Wenn ich bedenke, wie nach einer Fahrt durch einen Sommertag vor 30 Jahren die Windschutzscheibe und die Vorderfront meines Autos aussah, die voller angeklatschter Insekten verklebt waren und den Zustand heute, wäre es wirklich sinnvoller die Autos stehen zu lassen. Das müssten dann aber wirklich alle tun oder nur unter 50 km/h fahren, damit die Insekten durch die Aerodynamik am Fahrzeug vorbei oder daneben geweht werden. Dies… Mehr

jh skeptisch
6 Jahre her

Greenpeace ist, wie viele andere dieser Organisationen, ein skrupelloser Lobbyist, der seine Interessen knallhart gegen seine Gegner vertritt. Ziel ist die ideologische Umgestaltung der Gesellschaft und ihrer Lebensbedingungen. Bei Vorgehen und Methoden bedient sich Greenpeace bei den kommunistischen Kader und Faschisten.

Tomas Kuttich
6 Jahre her

„…angeblich menschengemachte Erderwärmung…“. Da habe ich dann aufgehört, den Artikel zu lesen. Nur ignorante Dummköpfe können den menschengemachten Wandel infrage stelle. Schade, lese ich doch ansonsten gern die Artikel dieser Seite.

jahrgang 1946
6 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Denken Sie bitte einen Augenblick darüber nach, woher Grönland seinen Namen hat, des weiteren, was uns die dort gewonnenen Erdbohrkerne sagen, und schließlich, wie es sich erklärt, daß noch Anfang der 1950er Jahre die Zahl der in der Arktis lebenden Eisbären etwa 5000 betrug, heute hingegen – die Zählungen variieren etwas – zwischen 26000 und 32000.

Peter G.
6 Jahre her
Antworten an  jahrgang 1946

Wo die Ideologie herrscht, endet der rationale Diskurs.

Ein Mensch
6 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Ich hoffe inständig das sie alles was zu erledigen ist ohne PKW bewerkstelligen. Oder sind sie auch so jemand, der mit dem Finger auf andere zeigt aber selber weitermacht wie bisher.

Klaus Metzger
6 Jahre her
Antworten an  Ein Mensch

Wenn wir erst das Wohlstandsniveau von Moldawien erreicht haben und das ist das Ziel des Energiewendeplans unserer Rot/Grünen Regierung, dann fallen viele Dinge weg, die Sie bisher zu bewerkstelligen hatten.

rofer
6 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Zitat: ***„…angeblich menschengemachte Erderwärmung…“. Da habe ich dann aufgehört, den Artikel zu lesen. Nur ignorante Dummköpfe…..***
Apropos Ignoranz: Volle Zustimmung! Allerdings stellt sich für mich die Frage, wer die ignoranten Dummköpfe sind. Ignorant,weil sie Artikel nicht zu Ende lesen…?!

Sonny
6 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Der mit Abstand größte Klimafeind ist die totale Überbevölkerung der Erde. Da sollte Greanpeace mal ansetzen, anstatt solch einen Unfug zu verbreiten.

Ernst-Friedrich Behr
6 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Warum „ignorante Dummköpfe“, Herr Kuttich, können Sie das logisch begründen? Klimawandel gab es schon immer. Was ist also an dem gegenwärtig zu beobachtenden Klimawandel (seit etwa 1998 wird es weltweit kälter, nicht wärmer) menschengemacht und was nicht? Viele Fragen, keine Antworten von Ihnen. Fangen Sie an, selbst zu denken und nicht das nachzureden was Ihnen falsche Propheten ins Gehirn gehämmert haben. Aufklärung ist der Austritt des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit. Sie beginnt immer damit, selbst zu denken, anstatt sich auf 97% aller „Klimawissenschaftler“ zu berufen. Die können alle falsch liegen.

Johann Thiel
6 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Lesen Sie und lernen Sie.

Berndi
6 Jahre her
Antworten an  Tomas Kuttich

Nur ein ignoranter Dummkopf fällt auf die Wortklauberei ein, die seit jeher mit dem Thema betrieben wird.

Anton Weigl
6 Jahre her

Man könnte alle Greenpeace- oder Umwelthilfemitglieder im nächsten Sommer alle,
Vier Wochen lang auf die Strohwägen stellen um das Stroh anzuschlichten.
Dann würden diese Typen einmal ein Gefühl bekommen, was Staub ist.

kv
6 Jahre her
Antworten an  Anton Weigl

Antifa in die Produktion!
Körperliche Arbeit gegen abends ein warmes Essen macht einen klaren Kopf.