Verbrenner und Hybride sind auf dem Vormarsch, während die Zulassungen von Voll-Elektroautos rückläufig sind. Betroffen sind alle Hersteller und Anbieter von E-Autos – allerdings die einen weniger, die anderen mehr.
Die erste Welle der „Early-Bird“-Käufer bei Batterie-Elektroautos (BEV) ist abgeebbt, weil alle gutsituierten Eigenheim- und Wallbox-Besitzer aus den Vorstädten inzwischen mit einem entsprechend Image- und Klima-freundlichen Gefährt versorgt sind, der Staat aus Haushaltsgründen für Kaufwillige mit hohem Umweltbewusstsein, aber niedrigeren Einkommen zu Jahresbeginn 2024 den Subventionsstecker ziehen musste – was von volkswirtschaftlich unkundigen Autoexperten, selbst aus der Wissenschaft, hartnäckig bis heute nicht als Grund negiert wird.
Als Folge sinken die E-Neuzulassungen oder stagnieren auf niedrigem Niveau, Verbrenner sind wieder gefragter. In Europa steigt vor allem der Absatz von Hybriden (HEV) – Autos also mit einem Verbrenner als Hauptantrieb sowie Elektromotor und Speicherbatterie als Zusatzantrieb –, in Deutschland insbesondere als Plug-In-Hybride (PHEV). Getroffen von der Marktschwäche bei BEV sind alle Hersteller und Anbieter von BEV, allerdings die einen weniger, die anderen mehr.
Das wirft Fragen auf: Warum alle? Welche Hersteller mehr und welche weniger, und warum die Unterschiede? Wo stehen die deutschen E-Auto-Hersteller im Wettbewerb tatsächlich? Haben sie die Elektrifizierung ihrer Automobile wirklich so tief verschlafen, wie das Narrativ der Medien unentwegt lautet? Hinken sie im Wettbewerb hinterher, oder sind sie die Gewinner, aber eben nur die Gewinner „auf den letzten Plätzen“? Da Monatsergebnisse erfahrungsgemäß wegen möglicher Sonderfaktoren keine Aufschlüsse über Entwicklungstrends geben, soll nachfolgend die Marktentwicklung nach Herstellern und Marken in Deutschland über die ersten 10 Monate bis einschließlich Oktober 2024 analysiert werden.
Wo stehen die deutschen Elektroauto-Hersteller mit ihren vergleichsweise „teuren“ E-Modellen im Wettbewerb mit ihren ausländischen Konkurrenten, vor allem aus China? Sind die chinesischen Autobauer wirklich dabei, mit ihren angeblich ebenbürtigen, aber erheblich billigeren E-Autos die deutschen Konkurrenten vom Markt zu fegen? So, wie es die EU vermutet?
Die Analyse der Neuzulassungen am deutschen Automarkt von Januar bis Oktober 2024 zeigt folgendes – überraschende – Bild:
- Die Neuzulassungen lagen in diesem Zeitraum mit 2,3 Millionen exakt auf Vorjahresniveau (+/- 0 Prozent), unterschritten dabei aber immer noch das Vorkrisenniveau 2019 um rund 500.000 Fahrzeuge (- 22 Prozent).
- Die BEV-Verkäufe unterschritten mit 312.000 das Vorjahresvolumen um 110.000 Einheiten erheblich (- 27 Prozent), ihr Marktanteil sank auf 13,3 vH, nachdem er im Vorjahr noch bei 18 vH gelegen hatte. Die größten Absatzverluste mussten – ganz im Gegenteil zur öffentlichen Meinung – nicht die deutschen Hersteller hinnehmen, sondern Tesla und sämtliche in Europa vertretenen chinesischen Hersteller ohne Ansehen ihrer Wettbewerbsstärke im chinesischen Heimatmarkt selber. Unter anderem in alphabetischer Reihenfolge (Januar bis Oktober 2024 gegenüber dem Vorjahr in Prozent):
AIWAYS: – 43,8
BYD: – 33,0
GWM: – 58,9
LYNK&CO: + 120,0 (auf 11 BEV)
MG ROEWE: – 5,4
NIO: – 71,2
POLSTAR (VOLVO): – 54,0
SMART (GEELY): – 22,3
TESLA: – 42,5
Xpeng: x (213 BEV)
- Selbst Ex-Weltmarktführer Tesla büßte auf dem deutschen Markt mit 23.000 Einheiten fast die Hälfte (- 42,5 Prozent ) seines Absatzes ein. Einige chinesische Hersteller wie BYD sind dabei, ihre Expansionspläne deutlich herunter zu schrauben – oder planen einen geordneten Rückzug (im Gegensatz zu Ford).
- Bei den deutschen BEV-Herstellern stellt sich das Markt-Bild per Oktober 2024 gegenüber dem Vorjahr insgesamt deutlich besser dar. Sie leiden alle unter der insgesamt rückläufigen BEV-Nachfrage, sind aber ansonsten voll wettbewerbsfähig, selbst die Tochter-Marken des VW Konzerns.
AUDI: – 24,5
BMW: + 24,8
FORD: + 15,5
Mercedes: -11,2
Mini: -36,7
OPEL: – 67,6
Porsche: + 4,6
SEAT: + 2,0
Skoda: +19,1
Volkswagen: 16,1
- An der Spitze aller BEV-Neuzulassungen von BEV per Oktober liegen die deutschen Hersteller VW (49.000) und BMW (33.000) gefolgt von Tesla (31.000) und Mercedes (28.000). Platz fünf nimmt die VW-Konzerntochter Skoda (20.000) ein, dann folgt Hyundai (15.000) aus Südkorea.
Von chinesischen Marken schafft es allein MG ROEWE mit 14.000 über die magische Grenze von 10.000 Neuzulassungen. Alle übrigen pendeln um die 1000er-Marke.
Fasst man zusammen, so haben die größten Marktverluste bei BEV am deutschen Markt im Jahr 2024 die chinesischen Anbieter aufzuweisen. Unter den relativen wie absoluten Zulassungsgewinnern befinden sich alle deutschen Hersteller sowie Tesla und Hyundai. Sie haben in Summe vom schrumpfenden „BEV-Kuchen“ ein größeres Stück vereinnahmen können.
Zur Vollauslastung von reinen BEV-Autofabriken wie Emden, Zwickau und Grünheide reicht das bei weitem nicht. Die Perspektiven sind wenig erhellend. Aber wie sagte Winston Churchill: „Wenn du durch die Hölle gehst, geh weiter.“
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„abgeebbt, weil alle gutsituierten Eigenheim- und Wallbox-Besitzer aus den Vorstädten inzwischen mit einem entsprechend Image- und Klima-freundlichen Gefährt versorgt sind, der Staat aus Haushaltsgründen für Kaufwillige mit hohem Umweltbewusstsein, aber niedrigeren Einkommen zu Jahresbeginn 2024 den Subventionsstecker ziehen musste…“ Gleich zwei falsche Aussagen in einem Satz. 1. Ich darf mich zum Glück zu den „gutsituierten Eigenheim-Besitzern aus den Vorstädten“ zählen, wie alle meine Nachbarn auch. Was aber diese und meine Wenigkeit nicht haben sind Elektroauto, Wallbox und PV-Anlage. Weil es wirtschaftlicher Unsinn ist und der Umwelt genau gar nichts bringt. 2. „…für Kaufwillige mit hohem Umweltbewusstsein, aber niedrigeren Einkommen…“ Das… Mehr
Gekauft haben die E-Autos doch wohl in erster Linie Leute, die damit ihre politische Linientreue demonstrieren wollen, Privatpersonen und auch Unternehmer, die damit den links-grünen Politikern zeigen wollen: „Schaut nur, wir gehören zu euch“.
Um das deutlich zu machen lassen sich sich sogar freiwillig den Buchtaben E aufs Kfz-Kennzeichen drucken. Wie irre ist das?
Würde ich nicht ganz so sehen, es gibt schon Nischen, da kann man auch ein E-Auto sinnvoll verwenden.
„ältere Herrschaften / Zweitwagenbesitzer, die genug Geld haben, mit dem (Zweit-)Auto ohnehin fast nur noch Stadt/Kurzstrecke selbst fahren und das Ladethema geklärt haben“
Die Nischen allein tragen nur keine ganze Industrie.
Ich werde auch weiterhin Verbrenner fahren, Fleisch und Wurst grillen und konsumieren, Kreuzfahrten machen, Flugreisen (auch innerdeutsche) machen, meinen Kamin nutzen – kurz: all das tun, was Grünwoke ärgert! Und wisst Ihr was? Ich freue mich darauf!
Und jetzt kommen wir mal zur Realität am Beispiel der Kölner Ford-Werke, wo man ja bekanntlich komplett auf den „Zukunftsmarkt“ E-Auto umgestellt hat und nur noch die vollelektrischen Modelle Explorer und Capri produziert. „Der Explorer wurde im Oktober laut aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes immerhin 518 Mal neu zugelassen, der Capri nur 45 Mal.“ „Wir produzieren mehr, als wir verkaufen können“, heißt es in einem internen Schreiben, das dem „Kölner Stadtanzeiger“ vorliegt. Deswegen soll die Produktion ab 2025 von derzeit 630 auf 480 Fahrzeuge pro Tag sinken. Quelle: Online-Artikel von „Inside-Digital“ vom 13.11.2024 Man muss sich das mal auf der Zunge… Mehr
Man muß fairerweise sagen daß diese beiden Autos in ganz Europa angeboten werden. Produktionstag 2 und 3 sind dann für Resteuropa 🤪🥳🤡
Auf das Churchill-Zitat antworte ich mit der Lakota-Weisheit: „Wenn Du merkst, daß Du ein totes Pferd reitest, steig ab.“ BEV und PHEV sind tote Pferde, das machen schon die Zahlen vom Anfang dieses Artikels deutlich, von 2,3 Mio Zulassungen 2 Mio Nicht-E, und wer seinen Kopf nicht nur zum Haareschneiden hat, der wird angesichts der endgültigen Zerstörung von u.a. BKW HH-Moorburg erst recht keinen „E“ mehr in Erwägung ziehen.
Zusammengefasst kann man sagen, dass die Probleme in China zu suchen sind, weil die Chinesen jetzt ihre eigenen E-Autos fahren anstatt Verbrenner- Autos aus Deutschland. Das heißt der Markt in China ist verloren, da Batterieautos auch von Chinesen gebaut werden können. Was wäre zu tun? Man sollte sich auf Länder konzentrieren die weiterhin Verbrenner Autos fahren. das dürfte aber zur Folge haben, dass Kleinwagen gebaut werden müssen und zwar zu Preisen die mit dem Rest der Welt konkurrenzfähig sind. Um das zu erreichen müssten die ganzen Klimbim- Überwachungssysteme aus den Kleinwagen raus. Es soll ja auch Märkte geben die nicht… Mehr
Kleinwagen für die Welt? Die müsste man dann aber auch abgespeckt immer noch draußen, in der Welt, bauen, weil sie sonst trotzdem zu teuer werden.
Oder in China bauen lassen. Die Fabriken sind ja da. Nur, müssen die Autos abgespeckt werden. Der Rest der Welt fährt vor allem günstig und kauft dann bei Stellantis, Hyndai und Co.
Der Markt und Verbraucherwunsch? Vergiß es. Hat in der real existierenden Planwirtschaft immer weniger und dann Nichts zu sagen: Steigende Strafzahlungen auf erfolgreichen Verbrennerverkauf (Erhöhung der Flottengrenzwerte). Reaktion Autobauer: Verbrennerverkauf reduzieren durch Erhöhung der Preise (soll Proft stabilisieren). Immer weniger können (sollen) sich ein Auto leisten (können). Dann: Verbrennerverbot in 10 Jahren. Bezahlbares Fahren mit E-Autos für alle? Wo wir jetzt schon zu wenig Strom haben? Der Strombedarf durch AI-Datencenter, Wärmepumpen, „grünen“ Strom etc. etc. exponentiell ansteigen wird? Vergiß es. Ziel ist nicht die Ersetzung der Verbrenner durch E-Autos. Abgeschafft werden soll die Fähigkeit zur individuellen Massenmobilität und die ihr… Mehr
Dann halt außerhalb der EU bauen lassen. Wenn wir die Arbeitsplätze nicht wollen, dann machen das halt andere. Und immer schön grün wählen, dazu gehört auch die CDU, damit wir die Welt retten 😂😂😂. Das Volk muss halt hungern und frieren bis es begreift dass man vom Weltenretten nicht satt wird und die Bude kalt bleibt.
Im übrigen: Der Niedergang ist selbstgemacht. Speziell bei den deutschen Herstellern. Niemals Kritik oder gar Widerstand gegen die verordnete sozialistische Planwirtschaft, in der Hoffnung auf fette, vom Steuerzahler geraubte Subventionen. Auch die Gewerkschaften haben das Lied des Ökokommunismus mitgeträllert. Jetzt ist der Katzenjammer groß. VW, der dekadente Staatsbetrieb, der “ VEB Bevölkerungswagen“ hat über Jahre in unermeßlichem Luxus geschwelgt, jetzt kommt der Entzug. Auch meine Marke, Alfa Romeo, hat seine Palette auf öko getrimmt, so daß viele Mitarbeiter in den Autohäusern die Köpfe schütteln und die Hände heben. Keine tollen, zum Sterben schöne Coupes, Roadster und Sportlimousinen mehr, dafür merkwürdige… Mehr
> Auch die Gewerkschaften haben das Lied des Ökokommunismus mitgeträllert. Jetzt ist der Katzenjammer groß.
Halten die Gewerkschaften nicht sogar heute noch felsenfest am Klima-Schwindel? Kein Einsehen.
Schadenfreude liegt mir fern, bei den “ Early Birds“ mache in mal eine Ausnahme. Wer kauft so ein Produkt, bei dem man ggf. stundenlange Wartezeiten an den Ladestationen auf der Autobahn verbringen muß? Oder im tiefsten Winter im Stau auf der Autobahn zu nächtigen gezwungen ist ? Mit leerer Batterie, weil der “ Saft“ für die Heizung benötigt wurde? Ich habe so etwas vor Jahren einmal erleben dürfen, voll gesperrte A 7, minus 15 Grad, über Stunden. Nicht auszudenken, wäre das mit so einem E-Karren passiert. Für das Fußvolk, das flächendeckend wohl an der Laterne laden soll, ist das so… Mehr
Der billigste elektro VW, der e Up ist fast noch kein Auto und kostet ca 23000 Euro. Alles weitere geht dann eher Richtung 40.000 und höher. Da kann man vom Absatz nur überrascht sein, wenn man soviel verdient wie ein BT Abgeordneter oder Betriebsrat bei VW. Vielleicht sollten die VW Arbeitnehmer mal über eine ECHTE Interessenvertretung,zb Zentrum Automobil nachdenken, statt sich vor den maroden Sozi Karren IG Metall spannen zu lassen.