Die Krise bei Volkswagen verschärft sich zunehmend. Die Premium-Tochter Audi sieht sich im dritten Quartal mit einem Gewinneinbruch von 91% konfrontiert. Ähnlich wie bei der VW-Mutter sollen nun auch beim Automobilhersteller aus Ingolstadt massiv Stellen abgebaut werden. Von Hannes Märtin
Die gesamte deutsche Automobilindustrie leidet unter dem E-Mobilitäts-Kurs und den horrenden Kosten des deutschen Wirtschaftsstandorts. Doch von allen großen Automobilherstellern geht es Audi am schlechtesten. Mit einem Gewinneinbruch von 91% im dritten Quartal, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, schneidet Audi am schlechtesten ab.
Die stark gesunkene Nachfrage nach dem Elektrofahrzeug Q8 e-tron hat dazu geführt, dass das Werk in Brüssel, nicht mehr länger tragbar ist. Die Werksschließung vor Ort führt zu Rückstellungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Um die Rückstellungen und den generellen Gewinnrückgang stemmen zu können müssen daher nun auch Stellen in Deutschland abgebaut werden.
Stellenkürzungen im großen Stil – 8% der deutschen Arbeitsplätze sollen wegfallen Audi plant, rund 4.500 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen, was etwa 8% der gesamten Belegschaft betrifft. In der Bundesrepublik beschäftigt der Hersteller rund
54.000 Angestellte. Der Schwerpunkt des Stellenabbaus liegt dabei vor allem im indirekten Bereich, überraschenderweise außerhalb der Produktion. Besonders betroffen ist die Entwicklungsabteilung, in der mehr als 2.000 Stellen zur Disposition stehen – ein klares Signal für eine tiefgreifende Umstrukturierung.
Könnte dies der erste Schritt in eine Abkehr vom unüberlegten Fokus auf E-Mobilität sein? Könnte die Umstrukturierung der Entwicklungsabteilung bedeuten, dass möglicherweise Kapazitäten aus der Batterien-, bzw. Antriebsforschung abgezogen werden und die Ausrichtung zurückschwenkt auf profitable Produkte wie den Verbrennermotor? Könnte Audi, im VW-Konzern den Impuls für Veränderung geben?
Allzu wahrscheinlich, wäre diese Wendung nicht. – Auch wenn sie bitter nötig wäre, bleibt Audi vorerst weiter auf dem Kurs der E-Mobilität!
Emissionsziele bleiben unverändert – Audi bleibt weiterhin auf dem Holzweg
Die VW-Tochtergesellschaft bleibt außerdem trotz der Umstände, bei ihrem Vorhaben, rund 15 Milliarden Euro in die Elektromobilität und deren Infrastruktur zu investieren, ungeachtet des wachsenden Drucks und der Verluste. Diese Strategie spiegelt die problematische Ausrichtung der deutschen Autobauer wider, die sich allesamt auf einem risikoreichen Kurs befinden. Die Ursachen liegen jedoch nicht allein bei den Herstellern selbst:
Die EU-Klimavorgaben und strikten Flottengrenzwerte setzen sie massiv unter Druck und zwingen sie, sich diesen Vorgaben anzupassen – andernfalls drohen milliardenschwere Strafzahlungen.
Die Klimaziele der Europäischen Union könnten letztendlich zum Verhängnis für die gesamte Branche werden. Die Maßnahmen könnten Millionen qualifizierter Arbeitsplätze kosten und eine weitreichende Deindustrialisierung in Europa auslösen. Hält die EU-Kommission weiter an diesen hochgesteckten Zielen fest, droht also eine gefährliche Kettenreaktion – mit möglichen drastischen Folgen für die deutsche Automobilindustrie, die als Rückgrat der deutschen Wirtschaft fungiert. Das Land könnte dadurch in eine wirtschaftliche Krise ungekannten Ausmaßes geraten. Hier ist mutige Kritik der deutschen Regierung gefragt, um diese EU-Klimaziele auszusetzen. Andernfalls könnte ein DEXIT – ein Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union – die letzte Rettung darstellen.
Dexit- Was würde der EU-Austritt für die deutsche Wirtschaft bedeuten
Ein Dexit könnte Deutschland weitreichende Vorteile verschaffen und uns größeren Handlungsspielraum in der nationalen Wirtschafts- und Handelspolitik eröffnen. So wäre Deutschland in der Lage, eigene Handelsabkommen mit Drittstaaten zu schließen und eine unabhängigere Geldpolitik zu verfolgen. – ungebunden an den Euro!
Das EU-Renaturierungsgesetz, offiziell als „Verordnung (EU) 2024/1991“ bezeichnet, ist ein umfassendes umweltpolitisches Instrument der Europäischen Union, das die vollständige Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme bis 2050 zum Ziel hat. Bis 2030 sollen Maßnahmen zur Renaturierung auf mindestens 20 % der Land- und Meeresflächen in der EU umgesetzt werden.
Doch gerade für die Landwirtschaft könnten die Auswirkungen gravierend sein: Viele Landwirte befürchten, dass sie gezwungen sein könnten, ihre Flächen stillzulegen oder einer naturnahen Bewirtschaftung zu unterwerfen. Auch Enteignungen zur Durchsetzung dieses Gesetzes wären keine undenkbare Praxis.
Zudem könnten die übergeordneten, verschärften EU-Umweltauflagen dazu führen, die wirtschaftliche Situation in Deutschland in den nächsten Jahren zusätzlich zu belasten und persönliche Freiheiten weiter einzuschränken. Eine genaue Überwachung des individuellen CO2-Abdrucks, beispielsweise ist nicht allzu abwegig. – In einem dystopischen Technokratie-Alptraum könnte das ganze so aussehen: Die Einschränkung von Flugreisen, Überwachung vom persönlichem Fleischkonsum, usw.
Standortnachteil Deutschland
Die ohnehin düsteren Aussichten für die deutsche Wirtschaft, bereits betrübt durch die Herausforderungen der E-Mobilität und strenge EU-Klimavorgaben, werden durch ein weiteres Problem zusätzlich verschärft: Die enormen Standortkosten in Europa, allen voran in Deutschland. Besonders die hohen Energiepreise erweisen sich zunehmend als erheblicher Wettbewerbsnachteil. In einer aktuellen Umfrage gaben bereits 44 % der Unternehmen an, in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein. Energieintensive Branchen wie die Chemie- und Metallindustrie stehen neben der Automobilbranche besonders unter Druck, da die explodierenden Energiekosten viele Unternehmen zwingen, ihre Produktion zu drosseln oder ganz abzubauen.
Die Energiekosten in Deutschland gehören tatsächlich zu den höchsten weltweit. Ursache dafür ist unter anderem die Abhängigkeit von ineffizienten und unrentablen Energiequellen wie Wind- und Solarenergie, die witterungsabhängig sind und besonders in Zeiten von Hochdruckwetterlagen oder Dunkelflauten, wie wir sie derzeit erleben, kaum Strom liefern. Dies führt zu extrem hohen Preisen. Eine Rückkehr zur Kernenergie hingegen könnte sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte spürbar entlasten und Deutschland wirtschaftlich etwas mehr Spielraum verschaffen.
Automobilindustrie – Kurz vor Zwölf?
Das rigorose Festhalten der EU an Klimavorgaben droht die deutsche Automobilindustrie und andere energieintensive Branchen in eine existenzielle Krise zu führen. Die Verpflichtung zur drastischen Reduzierung von Emissionen setzt Unternehmen enorm unter Druck und erzwingt erhebliche Investitionen in Elektromobilität und andere teure Anpassungen, die durch mangelnde Nachfrage und hohe Standortkosten oft nicht rentabel sind.
Außerdem wird Deutschland mit steigenden Energiepreisen und wachsenden Bürokratiekosten zunehmend unattraktiv. Experten warnen vor einer potenziellen Deindustrialisierung, die die deutsche Wirtschaft in bisher unbekanntem Ausmaß gefährden könnte. Angesichts dieser Risiken, braucht Deutschland schnellstmöglich eine Regierung, die EU-Klimaziele kritisch hinterfragt und auf eine sofortige Aussetzung der Ideologiepolitik plädiert.
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„Eine genaue Überwachung des individuellen CO2-Abdrucks, beispielsweise ist nicht allzu abwegig.“
Das ist nicht nur „nicht allzu abwegig“, sondern bereits durchgeplant und in der Umsetzung:
https://x.com/kripp_m/status/1854849832818516021
Audi hat keine Diesel mehr für die Oberklasse und große SUVs. Der V6 hat eine massive Anfahrschwäche, den V8 gibt es nicht mehr. Porsche bietet schon lange keine Diesel mehr an. Das war beim Cayenne mal der beliebteste Motor. Damit hat man sehr viele Kunden zur Konkurrenz getrieben.
Klimafreundlich sind kleine Verbrenner und nicht die großen. Große Elektroautos sind unkomfortabel und auch umweltschädlich, insbesondere da sie nach 7 Jahren verschrottet werden.
Nichts ist klimafreundlich oder klimafeindlich. Diese Bezeichnung ist völliger Unsinn.
Endlich wird auch hier einmal die Möglichkeit des DEXITS thematisiert. Da die EU nicht reformfähig ist, dürfte ein Ausscheiden die einzige Möglichkeit sein, das Land wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Schon heute sind die beiden größten Handelspartner die USA und China, die keine EU-Länder sind. Unter den 10 größten Handelspartnern (Export + Import) finden sich drei Nicht-EU-Länder (USA, China, GB), drei Nicht-Euro-Länder (PL, CH, Tschechien) und nur 4 Euro-Länder (F, NL, IT, A).
Die Mär, daß der Euro für die deutsche Industrie überlebenswichtig ist, findet keine Bestätigung.
Und was macht dann die EU ohne die deutschen Zahlungen??
🙂
Wir haben nie einen Audi gekauft, weil er zu teuer war. Wir führen einen ausgeglichenen Haushalt und rechnen. Wenn Audi das nicht getan hat, bin ich darüber nicht traurig. Und um die Mitarbeiter, die ihre Arbeitsstelle eventuell verlieren, trauere ich in demselben Maße, wie sie getrauert hatten, wenn wir unsere Arbeitsstelle verloren haben. Also null.
Frei nach dem Motto „Wenn jeder nur an sich denkt ist auch an alle gedacht“ oder wie?
Diese Methode ist selbstverständlich legitim, aber die soziale Marktwirtschaft (auch wenn diese immer mehr erodiert) basiert trotzdem auf etwas anderem und gut bezahlte Jobs (mit entsprechendem hohem Aufkommen von Steuern und Sozialabgaben) in der freien Wirtschaft helfen der Allgemeinheit und entsprechend schadet deren Wegfall derselben. Fragen Sie doch einfach mal bei den Stadt-Kämmerern der „Autostandorte“ nach.
Dass „Deutschland schnellstmöglich eine Regierung braucht, die EU-Klimaziele kritisch hinterfragt und auf eine sofortige Aussetzung der Ideologiepolitik plädiert“ ist selbstverständlich richtig.
Genau so selbstverständlich und eindeutig steht aber fest, dass Deutschland mit einer sich anbahnenden GroKo aus CDU, SPD und ggf. Grünen keine Wende in der Klimapolitik, der Asyl- u. Migrationspolitik, der Energiepolitik etc. fahren wird, zumal Fritze Merz ja schon gesagt hat, dass grüne Klima- und CO2-Vorgaben auch unter seiner Ägide weiterhin verfolgt werden. Der Bock wird zum Gärtner !
Also muss es erst noch schlimmer werden, bevor es (noch genügend Substanz vorausgesetzt) evtl. wieder besser werden kann.
Vorstände und Aufsichtsräte schieben doch bergab kräftig an.
Offensichtlich sitzen die mit der Regierung (freiwillig?) in einem Boot und verfolgen das selbe Ziel.
„Andernfalls könnte ein DEXIT – ein Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union – die letzte Rettung darstellen.“
Mein ganz besonderen Dank an den Autor dieses guten Artikels, der, soweit mir bekannt das erste Mal auf TE das Thema Dexit ernsthaft in die Diskussion einbringt. Ein Aspekt dessen Fehlen in der Betrachtung politischer Möglichkeiten ich erst kürzlich hier auf TE bemängelt habe. Insgesamt scheint die Betrachtung politischer Perspektiven bei TE zu sehr auf Altparteien und das Wirken innerhalb der EU fokussiert.
Einfach die Lichtgestallt Habeck zum Kanzler wählen. Er wird alle Probleme lösen. Ach nein, geht ja nicht, weil gerade das Papier für die Wahlzettel fehlt.
Mitleid will ich nicht hören! Es sind genau diese Firmen, die vor Jahren schon angekündigt haben, wann der letzte Verbrenner von Band läuft, obwohl klar war, dass diese technik alles andere als ausgereift ist. Eine Haftung für Konzernbosse und Politiker ist längst überfällig! Und wer so einen Konzern in dieser Dimension führt, hat mit Leib und Leben eine Verantwortung für alles, was da dranhängt. Nämlich für das Volk!