Die Krise der Autobauer könnte verheerende Folgen haben: Mittelstand und Kommunen würden in einen Strudel aus Auftragsschwund, Arbeitslosigkeit und sinkender Kaufkraft gezogen werden, der aus einer weiteren Deindustrialisierung Deutschlands resultieren könnte.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) äußerte zuletzt harsche Kritik an der Bundesregierung. Laut Verbandschefin Hildegard Müller droht eine Deindustrialisierung in großem Ausmaß. Werksschließungen könnten neben der Autoindustrie auch den Mittelstand und das gesamte Unternehmensumfeld hart treffen.
Hausgemachte Wirtschaftskrise: „Unternehmerunfreundliche‟ Bedingungen
Die deutsche Wirtschaft befindet sich auf Talfahrt. Die Misere zieht sich durch alle Branchen. Ob Chemiesektor, Metallbranche oder die Automobilindustrie, alle leiden sie unter den wirtschaftspolitischen Fehlentscheidungen der Bundesregierung. Die hohen Energiekosten, unzumutbare Bürokratieanforderungen und horrende Steuerabgaben sorgen für einen beispielllosen Einbruch der Industrie.
Absturz der Automobilindustrie: Die Zahlen sprechen für sich
Die Automobilindustrie bleibt das Sorgenkind Nummer eins. Neben den hohen Kosten, die der Wirtschaftsstandort Deutschland mit sich bringt, kämpfen die deutschen Hersteller vor allem mit den Folgen verfehlten Managements: Eine übermäßige Fixierung auf die E-Mobilität und bedingungslose Anpassung an die strikten EU-Klimaziele hat maßgeblich zur aktuellen Krise bei VW, Mercedes, BMW & Co. beigetragen.
Nun müssen sie allesamt die Konsequenzen ihres Handelns tragen, denn die Nachfrage nach E-Autos ist in Deutschland dramatisch eingebrochen, und auf dem internationalen Markt sind deutsche Hersteller angesichts der chinesischen Konkurrenz, die im Preis-Leistungs-Verhältnis weit überlegen ist, kaum mehr wettbewerbsfähig.
Die Zahlen lassen keinen Anlass für Zweifel mehr. Besonders drastisch trifft es Mercedes-Benz und Volkswagen. Der Stuttgarter Autobauer verzeichnete im dritten Quartal dieses Jahres einen Nettogewinn von 1,72 Milliarden Euro. Dies markiert einen Rückgang von gut 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Volkswagen hingegen fährt noch schmerzhaftere Einbußen ein: Der Gewinn sank im dritten Quartal um 64 Prozent. Daraus resultierend zieht der Konzern aus Wolfsburg nun die Notbremse und verhärtet seinen Sparkurs. Vor kurzem kündigte der Vorstand an, mindestens drei Werke in Deutschland zu schließen. Direkt damit verbunden ist ein Stellenabbau von bis zu zehntausenden Stellen.
Keine konkreten Lösungen – Hildegard Müller rechnet mit der Bundesregierung ab
Die derzeitigen Herausforderungen der Automobilindustrie gefährdeten jedoch nicht nur die Branche selbst, sondern das gesamte industrielle Fundament Deutschlands. Hildegard
Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), äußerte in einer klaren und kritischen Stellungnahme gegenüber der Bundesregierung scharfe Vorwürfe.
Angesichts der dramatischen Situation in der Automobilbranche warnte sie eindringlich vor einer möglichen Deindustrialisierung des Landes. „Wir sehen eine Litanei von Gipfeln und Beratungen, aber keine konkreten Schritte“, erklärte Müller gegenüber der Bild am Sonntag.
„Wenn Werke infrage stehen, ist das ganze System in den betroffenen Regionen gefährdet,“ erklärte die VDA-Präsidentin. Die Folgen einer möglichen Deindustrialisierung wären gravierend und träfen laut Müller sowohl umliegende lokale Unternehmen als auch den Mittelstand hart.
In ihren Forderungen betonte sie zudem die Notwendigkeit tiefgreifender Reformen im Bereich Energiepolitik und Produktionskosten. „Deutschland muss sich auf internationale Energiequellen stützen, um die hohen Kosten zu senken und den Standort zu sichern“, sagte sie weiter.
Milliarden für den Niedergang: Wie Deutschlands Autoindustrie sich selbst in die Krise katapultiert
Besserung ist jedoch vorerst keine In Sicht. Laut Müller plant die deutsche Autoindustrie allein in den nächsten vier Jahren Investitionen in Höhe von 280 Milliarden Euro für Forschung, Entwicklung und neue Antriebstechnologien, sowie 130 Milliarden Euro für den Umbau von Werken. Allerdings werden diese Mittel konkret für den Ausbau der Elektromobilität aufgewandt und sorgen letztendlich dafür, dass sich die deutschen Automobilhersteller selbst noch tiefer in die Krise reiten.
Aufgrund der EU-Klimaziele und Flottengrenzwerte, denen sich die Automobilhersteller verschrieben haben, bleibt kein Raum für eine erweiterte Forschung am Verbrennungsmotor. Eine Weiterentwicklung des einstigen Erfolgsmodells könnte jedoch zur technologischen Vielfalt beitragen und Innovationen fördern. Fortschritte in diesem Sektor könnten den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen weiter reduzieren, was langfristig im Vergleich zur Elektromobilität eine vielversprechendere Möglichkeit sein könnte.
Deindustrialisierung: So könnten sich die Werksschließungen bei VW auf das Umfeld auswirken
Die Zeichen für drastische Einschnitte in der deutschen Automobilindustrie sind unübersehbar. VW geht mit Werksschließungen als Vorreiter voran, und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Mercedes, BMW und andere Schwergewichte der Branche diesem Weg folgen und eigene Zugeständnisse machen müssen.
Doch wie könnte sich so eine flächendeckende Deindustrialisierung, resultierend aus Werksschließungen konkret gestalten?
Abgesehen von den massiven Stellenstreichungen werden die Auswirkungen weit über die Autobauer selbst hinausreichen und eine Kettenreaktion in der gesamten Branche auslösen. Besonders betroffen sind die zahlreichen mittelständischen Zulieferer, die stark von den Aufträgen der Automobilkonzerne abhängen und durch die Werksschließungen massiv in ihrer Existenz gefährdet wären.
Auch Dienstleister wie Marketingagenturen, Personalvermittler und andere spezialisierte Unternehmen, die eng mit der Automobilindustrie verbunden sind, stehen vor großen Herausforderungen und drohen, erhebliche Einbußen zu erleiden.
In Regionen mit hoher Konzentration an Automobilstandorten, in Bezug auf VW ist das insbesondere in Niedersachsen der Fall, sind die wirtschaftlichen Folgen besonders gravierend. Die Schließungen dürften zu steigender Arbeitslosigkeit im Bundesland führen und die Kaufkraft deutlich schwächen. Gleichzeitig werden die Steuereinnahmen der betroffenen Kommunen erheblich sinken, was deren finanzielle Lage zusätzlich belastet und den wirtschaftlichen Abwärtstrend weiter verstärken könnte.
Kommunenbelastung – Verheerende Auswirkungen für den Bürger
Die Kommunen sehen sich bereits jetzt einem erheblichen Druck ausgesetzt, und eine derart drastische Verschärfung könnte fatale Folgen nach sich ziehen. Aktuell bringt besonders die Umstellung auf erneuerbare Energien die Städte und Gemeinden an ihre Grenzen. Der kostenintensive Ausbau von Windparks, Solaranlagen und Biomassekraftwerken, die Installation von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden, sowie die Umrüstung des Nahverkehrs, etwa durch den Erwerb von Elektro-Bussen und den Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur, stellt eine immense Herausforderung dar. Hinzu kommt die Notwendigkeit, neue Energie- und Klimaschutzkonzepte zu entwickeln, was viele Kommunen stark überfordert.
Neben diesen bereits genannten Herausforderungen spielt auch der desolate Zustand der deutschen Infrastruktur eine entscheidende Rolle in der finanziellen Misere der Kommunen. Der Investitionsrückstand beläuft sich mittlerweile auf gewaltige 186 Milliarden Euro und belastet die Kommunen erheblich. Besonders alarmierend ist der Investitionsrückstand im Schulbereich, der im Jahr 2021 bundesweit bei 45,6 Milliarden Euro lag. Auch die Verkehrsinfrastruktur leidet unter einem dramatischen Investitionsstau, dessen Rückstand 2023 beachtliche 48 Milliarden Euro betrug.
Doch dies ist erst der Anfang. Weitere Beispiele verdeutlichen die Finanznot der Kommunen: Bei Behördengängen oder der Nutzung kommunaler Einrichtungen muss oft mit langen Wartezeiten gerechnet werden. Geplante Neubauten oder Erweiterungen von Kindertagesstätten stehen auf der Kippe, Schwimmbadbesuche sind teurer geworden, und kulturelle Einrichtungen wie Theater stehen kurz vor dem Aus. Darüber hinaus drohen Einschränkungen im Bus- und Nahverkehr, möglicherweise sogar Streichungen von Verbindungen und Linien.
Fazit: Beunruhigende Aussichten
Es ist eindeutig: Das drohende Szenario einer Deindustrialisierung in Deutschland, angeheizt durch die Krise der Automobilindustrie, wirft besorgniserregende Schatten auf die wirtschaftliche Zukunft des Landes. Werksschließungen und der daraus resultierende Stellenabbau werden nicht nur die Automobilhersteller selbst hart treffen, sondern auch die gesamte Wirtschaftsstruktur und insbesondere die vielen mittelständischen Zulieferer und Unternehmen, die mit der Branche in Verbindung stehen, stark gefährden.
Die Abhängigkeit der Kommunen in von der Automobilindustrie dominierten Gebieten, führt zu einer weiteren Schwächung ihrer finanziellen Stabilität, was in einer Zeit, in der ohnehin massive Investitionsrückstände bestehen, zu einer verheerenden Spirale aus Arbeitslosigkeit und Kaufkraftschwund führen könnte.
Ohne mutige politische und wirtschaftliche Reformen schwebt unser Land in der Gefahr, seinen einst glanzvollen Status als führende Industrienation zu verlieren und weiter unaufhaltsam in einen Strudel des wirtschaftlichen Niedergangs zu geraten. Ein solcher Abstieg könnte der deutschen Wirtschaft schließlich den tödlichen Schlag versetzen und unsere Zukunft im Schatten des Verlustes zurücklassen.
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Ich bin etwas verwundert Frau Müller: Die Deindustrialisierung ist doch das erklärte Ziel der Regierung.Für die Bürger gibt es den Wohlstand des Weniger.Was gibt´s da zu meckern ?
Ups, da kommen die jetzt darauf?
Was für ärmliche Gestalten sich da in höchsten Ämtern tummeln ist kaum zu glauben. Wo waren die, als die E-Mobilität ausgerufen wurde?
Die VDA Präsidentin und Merkelanerin ist jetzt, wo diese Regierung am Ende ist, erwacht! Höchst erstaunlich, das sie den Absturz der Autoindustrie nicht schon früher registriert und Habeck und Co. Dafür verantwortlich gemacht hat. Politisches Ränkespiel würde ich vermuten. Jetzt wird sie wohl der neuen Regierung die Schuld in die Schuhe schieben wollen!
„VDA-Chefin warnt: Automobilkrise könnte Land in Deindustrialisierung stürzen“
Häähhhh ???
Hat die Deindustrialisierung nicht schon längst begonnen?
Und ist es nicht genau das, was die grünen Blockparteien und ihre Wähler wollten?
Degrowth, natürlich für das Klima, heisst das Wirtschafts-Programm der woken Marxisten und Maoisten.
Was habt ihr denn gedacht, was das bedeutet?
Decarbonisierungswahn plus Radiophobie zusammen geht nur, wenn wir nicht nur unserer Industrie und unseren Haus- und Nutztieren den Saft abdrehen, sondern auch uns selber.
Da sollten aber bitte die voran gehen, die unter den genannten Störungen leiden und sie politisiert haben. Ich sehe mir das dann gerne an und folge vielleicht, wahrscheinlich aber nicht.
„Eine übermäßige Fixierung auf die E-Mobilität und bedingungslose Anpassung an die strikten EU-Klimaziele hat maßgeblich zur aktuellen Krise bei VW, Mercedes, BMW & Co. beigetragen.“ Weiß der namenlose Autor nichts von den EU Vorgaben bezüglich Flottendurchschnitt CO2 Emission und Strafzahlungen für die Industrie in zig Milliarden Höhe? Die EU Kommission hat die Autobauer Europas erpresst, nichts anderes! Wie würde der Autor reagieren, wenn er ein Elektroauto quasi kaufen MÜSSTE, weil man ihm mit jedem Liter Diesel oder Benzin 2 Euro an Strafgebühr oben drauf packt und die Kfz-Steuer gleichzeitig noch verdoppelt? Und in Aussicht stellt, dass schon im nächsten Jahr… Mehr
Genau dieses Szenario ist doch das Ziel des Green Deal und des grünen Wirtschaftswunders. Die „alte“ Industrie soll verschwinden und durch neue grüne Betriebe ersetzt werden. Keine großen Betriebe mehr, sondern kleine Unternehmen, die ökologisch korrekt Dinge des täglichen Lebens herstellen. Im Grunde vergleichbar mit den Produktionsbedingungen vor der Industrialisierung. Wenn also alles zusammenbricht, ist die grüne Ideologie auf Kurs. Ob damit noch eine globale Wettbewerbsfähigkeit besteht, ist vollkommen egal. Diese Lücke wird Chin schließen. In Deutschland ist nur noch wichtig, dass kein böses CO2 mehr verursacht wird. So geht eben „moderne“ Politik für ein „modernes und vielfältig buntes“ Publikum.… Mehr
Na da sollen Sie mal schnell ihre Bundestagswahl durchziehen, denn wenn in der Zwischenzeit VW in Zwickau geschlossen wird, wählt die ganze Region AFD. Das sind oder waren dann nämlich einige der wenigen, die in dieser Region einen halbwegs ordentlichen Lohn verdient bzw. bekommen haben, die meisten Leute mit einer normalen Berufsausbildung dümpeln ein paar Euro über dem Mindestlohn herum. Nicht ohne Grund ist der sogenannte Fachkräftemangel und der Frust über die aktuelle Politik, die das hart verdiente Steuergeld mit vollen Händen in aller Welt verteilt und die hohen Kranken- und Pflegekassenbeiträge in D für Gäste aus aller Herren Länder… Mehr
Oh man. Das ist doch genau der Plan! Wie sagte Kissinger so schön: „To be an enemy of America can be dangerous, but to be a friend is fatal.” Das primäre Ziel des Kriegs NATO/Ukraine vs. Russland war die wirtschaftliche und letztendlich die gesellschaftliche Schwächung Russland mit einer anschließenden „Farbenrevolution“ und Zerschlagung der geostrategischen Unabhängigkeit Russlands. Das sekundäre Ziel war es die EU und damit primär Deutschland als geostrategischer Konkurrent zu schwächen. Da das erste Ziel krachend gescheitert ist wird umso mehr das zweite Ziel anvisiert. Es ist schon interessant zu sehen das fast alle Regierungschef, Oppositionsführer usw. entweder direkt… Mehr
Die Fans der grünen Transformation, zu denen diese Frau Müller auch gehört, merken nun, dass das alles wohl doch keine so gute Idee war und bejammern jetzt die Konsequenzen der eigenen Inkompetenz. Sehr beeindruckend. Unfähigkeit und mangelnde wirtschaftliche und politische Urteilskraft sind die Ursachen der beschriebenen Misere deutscher Autohersteller. Wer sich von Politclowns sagen lässt, welche Autos er bauen soll, der muss sich über das Ergebnis eigentlich nicht wundern. Wenn Konzernlenker politische Wunschträume zu Geschäftszielen erklären, dann kann das nur in die Hose gehen. Wer am Markt ein Produkt verkaufen will, sollte sich darüber informieren, was die Mehrheit der Kunden… Mehr