Der internationale Handel leidet wieder stärker unter den Staus und Verzögerungen der Containerschifffahrt, die nun auch die Nordsee erreicht haben. Insgesamt stecken laut Kieler Institut für Weltwirtschaft derzeit über 11 Prozent aller weltweit verschifften Waren im Stau.
Staus und Verzögerungen in der Containerschifffahrt haben nun auch die Nordsee erreicht, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) meldet. „Erstmals seit Ausbruch der Pandemie stauen sich Containerschiffe auch in der Nordsee vor den Häfen Deutschlands, Hollands und Belgiens“, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Kiel Trade Indicator. „Hier stecken gegenwärtig knapp zwei Prozent der globalen Frachtkapazität fest und können weder be- noch entladen werden.“
In der deutschen Bucht warten laut IfW etwa ein Dutzend große Containerschiffe mit einer Kapazität von insgesamt etwa 150.000 Standardcontainern auf das Anlaufen in Hamburg oder Bremerhaven. Vor den Häfen Rotterdam und Antwerpen sei die Lage noch dramatischer. Dagegen hat sich der Containerschiffstau vor Los Angeles bzw. vor dem südlichen Kalifornien wieder gänzlich zurückgebildet.
„Dass in den vergangenen Wochen Exporte Shanghais trotz Lockdown-Maßnahmen wieder gestiegen sind, zeigt aber auch, dass die Firmen dort in den Startlöchern stehen und bei einer Beendigung des Lockdowns die Produktion wohl wieder schnell hochfahren können“, so Stamer.
Insgesamt stecken laut IfW derzeit über 11 Prozent aller weltweit verschifften Waren im Stau. Im Roten Meer – der wichtigsten Seehandelsroute zwischen Asien und Europa – ist die Lücke zwischen zu erwartenden und tatsächlich verschifften Frachtmengen auf rund 16 Prozent angewachsen, nachdem sie sich im Februar nahezu geschlossen hatte.
„Insgesamt zeigt sich der Maihandel eher verhalten und setzt die Seitwärtsbewegung der letzten Monate fort. Der internationale Handel leidet jedoch wieder stärker unter den Staus und Verzögerungen der Containerschifffahrt, die nun auch die Nordsee erreicht haben“, so Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator.
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Ist doch ok, wenn der Kram aus aller Welt etwas wegbleibt.
Die Kaufkraft wird eh abgesaugt durch die Preissteigerungen des täglichen Bedarfs.
In einem Artikel der Lückenpresse wahr zu lesen, daß es in Deutschland vor allem an den Abtransport durch LKW und per Bahn liegt. Die Bahn habe zuwenig Züge. Einige Tage zuvor konnte man lesen, daß die DB Cargo alles unternimmt um den Weizen der Ukraine per Bahn abzutransportieren. Die Ukraine trägt mit 3,3% zur der Weizenproduktion in der Welt bei. Die Ukraine ist halt wichtiger als unsere Wirtschaft. Die hohen Spritpreise haben auch dazugeführt, daß Spediteure ihr Geschäft aufgegeben haben. Fährt man auf der A2 sieht man fast nur ausländische LKW Kennzeichen meistens aus Polen, bei deutschen Kennzeichen handelt es… Mehr
So langsam sollte man verstanden haben, dass es nicht um die Weizenproduktion als solche geht, sondern um den Exportanteil. Die Chinesen z.B. ernten mehr Weizen als die Ukraine aber verbrauchen so ziemlich alles selbst.
Da passiert es dann, dass die Ukraine mit der kleineren Ernemenge doppelt so viel am Exportmarkt hat als China.
Huch… na das passt ja bestens in die aktuelle Tarifrunde bei den Container Terminals. Deren Angestellte und ihre Verdi Vorsprecher erwarten zweistelligen Zuwachs. Spirale Grüße an die Inflationisten:innen des EZB.