Importpreise steigen schneller als Exportpreise

Destatis gibt Preise für Import und Export bekannt. Besonders auffallend: Die Preise für importierten Strom stiegen um gewaltige 111,7 Prozent. Energieexporte – Strom wird nicht separat aufgeführt – allerdings nur um 17,1 Prozent.

IMAGO

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte am Montag mit, dass die Importpreise in Deutschland im Februar 2025 um 3,6 % höher waren als im Februar 2024. Im Vergleich zum Vormonat waren sie um 0,3 % gestiegen. Dies war der stärkste Anstieg gegenüber dem Vorjahr seit 2023. Damals waren die Importpreise im Januar gegenüber den Januar 2022 um 5,3 % gestiegen.

Die Exportpreise sind, so Destatis, im Februar 2025 allerdings nur um 2,5 % gegenüber Februar 2024 gestiegen. Zum Vormonat stiegen sie ebenfalls um 0,3 % an.

Den größten Einfluss hatten hierbei im Februar 2025 Verbrauchs- und Konsumgüter. Verbrauchsgüter notierten 5,2 % höher, Konsumgüter um 4,5 %. Jeweils im Vergleich zum selben Monat ein Jahr zuvor.

• Nahrungsmittel + 11,2 %
• Süßwaren + 61,7 %,
• Orangensaft + 40,1 %
• Apfelsaft + 33,6 %
• Geflügelfleisch + 27,2 %
• Rindfleisch + 20,7 %
• Milch und Milcherzeugnisse + 13,7 %

Die Teuerung bei den Süßwaren kommt von den gestiegenen Preisen für Kakaobutter, Kakaofett und Kakaoöl + 119,4 % und den höheren Preisen für Schokolade und andere Süßwaren + 34,7 %.
Erhebliche Preissteigerung auch bei landwirtschaftlichen Gütern, Energie, Vorleistungsgütern und Investitionsgütern.

• Landwirtschaftliche Güter + 13,7 %
• Rohkakao + 76,4 %, allerdings um 7,0 % billiger als im Januar 2025
• Rohkaffee + 69,8 %
• Speisezwiebeln – 39,3 %
• lebende Schweine – 27,1 %
• Energie + 9,8 %

Nach der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke und die Zerstörung des modernen Kohlekraftwerks Moorburg durch die Ampel sind vor allem die Einfuhrpreise für elektrischen Strom stark angestiegen.

• Elektrischer Strom + 111,7 %, allein + 13,7 % gegenüber Januar 2025
• Erdgas + 40,5 %, + 4,2 % gegenüber Januar 2025
• Steinkohle – 17,4 %, – 4,2 % gegenüber Januar 2025
• Mineralölerzeugnisse – 6,8 %
• Erdöl – 6,1 %

Exportpreise steigen weniger stark

• Vorleistungsgüter + 1,9 %
• Investitionsgüter + 1,5 %
• Vorleistungsgüter + 0,3 %
• Investitionsgüter + 0,1 %

Bei den Vorleistungsgütern lagen vor allem die Preise für Nicht-Eisen-Metalle mit + 13,6 %, Edelmetalle und Halbzeug + 39,5 %, Rohaluminium mit + 21,5 % und Rohkupfer mit + 16,3 % deutlich über denen im Februar 2024.

Bei den Investitionsgütern waren es hauptsächlich die gestiegenen Preise für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren + 2,6 % und Maschinen + 1,9 %.

• Konsumgüter + 2,8 %
• Gebrauchsgüter + 1,3 %
• Verbrauchsgüter + 3,2 %

Hier besonders Süßwaren ohne Dauerbackwaren + 40,6 %. Darunter vor allem für Kakaomasse, Kakaobutter, Kakaofett, Kakaoöl und Kakaopulver + 95,5 %. Exportierter Kaffee (entkoffeiniert oder geröstet) + 40,2 %. Butter und andere Fettstoffe aus Milch + 35,7 %.

• Landwirtschaftliche Güter + 9,1 %
• Energieexporte +17,1 %, + 3,3 % im Vergleich zu Januar 2025
• Erdgaspreise +35,0 %, +4,9 % gegenüber Januar 2025
• Mineralölerzeugnisse – 7,5 %

Veränderung immer Februar 2025 gegenüber Februar 2024.

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Kommentare ( 4 )

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BK
6 Tage her

In einer Mangelwirtschaft ist man der Willkür der Lieferanten ausgesetzt. Wir als unfreiwillige Ökostromkunden merken dies schon seit Jahren an unseren Stromrechnungen. Da stehen leider auch keine 8 Cent für die Kilowattstunde, sondern 30 weitere Positionen, die den Strompreis auf 60 Cent manipulieren. Aber wo werden wir in diesem Land nicht betrogen? So angestrengt ich auch nachdenke, fällt mir nicht wirklich eine Sache ein, die man kaufen kann, ohne dass dort nicht 10 weitere Positionen versteckt sind. Ach ja, wenn man nicht für alles eine Rechnung bekommt, dann nennt man das die Mischkalkulation. Also wenn Sie zum Beispiel einen Kleinwagen… Mehr

Nibelung
6 Tage her
Antworten an  BK

Genau so ist es und wenn die Importpreise schneller steigen als man sie über die Wertschöpfung aller Güter kompensieren kann entsteht zwangsläufig ein Ungleichgewicht und das werden wir bald spüren und ist wie beim Boxen, wo es laufend schmerzen kann, aber entscheidend dabei ist wer zuerst am Boden liegt und da wird man für unseren Kontinent keine große Hoffnung mehr haben und Trump ist doch kein Phantast, denn das hat er sich vorher genau ausrechnen lassen und weiß, daß es für viele ein Wettlauf mit der Zeit ist und wer wenig hat, steht von anfang an auf der ungünstigen Seite,… Mehr

Linda28
5 Tage her
Antworten an  BK

Völliger Unsinn. Wer 60ct für eine KWh ist selber Schuld.
Die Deutschen werden leider immer dümmer. Hier ein schönes Beispiel dafür.

Karl Renschu
4 Tage her
Antworten an  Linda28

60ct sind hart der Grenze zum Gaskonverter. Der regionale Ökostrom kostet bei uns allerdings 65ct. Und unter 38ct ist hier gerade nichts neues zu bekommen.