Deutschland erlebt derzeit eine ökonomische Selbstdemontage im Namen der grünen Ideologie – orchestriert von einer Politik, die Marktgesetze durch Subventionsträume ersetzt und wirtschaftlichen Sachverstand durch moralische Hybris. Was dabei herauskommt, ist ein abstürzender Industriestandort, der sich selbst enteignet und mit stolzgeschwellter Brust in die Verarmung marschiert. Von Thomas Kolbe

Ökonomien sind komplexe soziale Mechanismen. Zahllose individuelle Entscheidungen, Evaluierungen und Transaktionen formen ein unüberschaubares Geflecht, das sich täglich neu zusammenfügt. Wenn Politik mit grober Hand interveniert, zerreißt sie dieses fragile Netz. Deutschland liefert uns ein Lehrstück in vivo dafür, wie man mit Planwirtschaft und ideologischem Subventionswahn das ökonomische Gewebe zerreißt und eine Nation in den Abgrund steuert.
Als Robert Habeck 2022 bei ‚Maischberger‘ auf die drohende Insolvenzwelle mit ‚Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erst mal aufhören zu produzieren‘ reagierte, war klar: Hier wird wirtschaftspolitische Verklärung zur Tugend erhoben und Deutschland befindet sich in großen Teilen im ökonomischen Lala-Land.
Green Deal – die große Fake-Ökonomie
Der Green Deal ist so eine Verklärung. Als politische Meta-Erzählung wucherte sie sich durch Parteiprogramme, Medien und Bürokratie. Sie liefert das theoretische Grundwerk, der blutleeren EU-Ökonomie ein überdimensioniertes Wiederaufforstungsprogramm überzustülpen, das tradierte Wirtschaftssektoren mit offenem Visier attackiert. Dass Deutschland zum ersten Opfer dieses ideologischen Himmelfahrtskommandos wurde, liegt in der Natur seiner wirtschaftlichen Potenz: Hier trifft grüne Ideologie auf einen starken Mittelstand mit robustem Kapitalkorsett, das, so dachte man in Berlin und Brüssel, eine grüne Transformation in neue Geschäftsmodelle ummünzen könne.
Wie man sich irren kann! Die Folgen von Atomausstieg, CO2-Besteuerung und dem Abklemmen des billigen russischen Gases sind überall im Land zu besichtigen: Eine Insolvenzwelle in energieintensiven Sektoren rollt seit Jahren über Deutschland, dass es selbst geübten Realitätsleugnern in den Berliner Parteizentralen zunehmend schwerfällt, das tägliche Grau mit beruhigend-hypnotisierendem Grün zu übermalen.
Insolvenzrekorde Voraus!
Laut Creditreform meldeten 22.400 Betriebe im Jahr 2024 Insolvenz an. Der Februar des laufenden Jahres sah einen Anstieg der Pleiten von 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – Hunderttausende spüren nun am eigenen Leib, was es bedeutet, eine Ökonomie gewaltsam auf „grün“ zu trimmen und der Privatwirtschaft die Luft zu nehmen. Fiskalische Überlastung und die zunehmende regulatorische gegenüber der Unternehmerschaft manifestieren ein wirtschaftsfeindliches Klima. Denn das haben viele im Land der Energiewender vergessen: Wohlstand entsteht am freien Markt. Er entsteht dort, wo autonom agierende Individuen ihre Konsumwünsche und Investitionspläne artikulieren können. Alles andere ist zum Scheitern verdammte Staatswirtschaft, wie die Makrodaten Deutschlands zeigen.
Beispiele gefällig? Deutschlands befindet sich im dritten Jahr einer resistenten Rezession, dass selbst populäre Placebopolitik wie das Kurzarbeitergeld die beschleunigte Deindustrialisierung nicht mehr kaschieren kann. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) flossen 2022 rund 132 Milliarden Euro an Direktinvestitionen aus Deutschland ab – Firmen, die so schnell nicht wiederkehren. Für das Folgejahr waren es 96 Milliarden, die anderen Standorten zugute kamen.
Das Problem dürfte also selbst in Berliner Parteikreisen bekannt gewesen sein. Dort hat man vergessen: Wirtschaft und Wohlstand sind wesenhaft Derivate des effizienten Umgangs mit Energie, übersetzt in tragfähige Geschäftsmodelle auf funktionierenden Märkten. Dieses Rahmenwerk kann der grüne Kommandostaat nicht bieten. Und so wandern die einen in die staatliche Subventionsmaschine ab, während ein wachsendes Heer von Arbeitslosen, 2024 waren es etwa 170.000 Neuankömmlinge in den Jobcentern, den treusorgenden Händen der Sozialbürokratie überantwortet wird.
Spuren des Scheiterns
Blicken wir auf die jüngsten Ereignisse der Berliner Politik, so müssen wir konstatieren: Nichts ändert sich unter der trüben Sonne der Hauptstadt. Während Präsident Donald Trump ein Billionen Dollar schweres Investitionspaket der Vereinigten Arabischen Emirate für die Modernisierung der Infrastruktur der USA anwirbt, mogelt der in sein Traumamt taumelnde Friedrich Merz noch schnell das Null-Emissionsziel in das Grundgesetz und zertritt so die letzten Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr zu wirtschaftspolitischer Vernunft.
In den Unternehmen der (noch) freien Welt weht derweil ein zunehmend scharfer Wind. Zahlreiche Traditionsbetriebe wie Michelin (drei Werke in Deutschland mit 1.500 Mitarbeitern) schlossen 2024 ihre Pforten aufgrund der Energiekrise und der unbezahlbaren Strompreise am Standort Deutschland. Spektakulärer Höhepunkt der Pleiteserie 2024 war sicherlich das Ausscheiden des Traditionskaufhauses Galeria Karstadt Kaufhof im Januar. 15.000 Mitarbeiter verloren ihre Existenz, 92 Filialen wurden geschlossen. Doch was kümmert es Blackrock-Mann Merz, wenn Innenstädte überall im Lande aufgrund von Kaufkraftverlust, wachsender Arbeitslosigkeit und einer Pleitewelle sichtbar veröden? Im Juni 2024 folgte FTI Touristik mit einer Milliarde Euro Schulden und 4.000 Jobstreichungen in die Insolvenz – ein weiteres wirtschaftliches Massaker und Ausdruck der wachsenden ökonomischen Schwächung des deutschen Konsumenten.
Auch Subventionsengel fallen
Dies ist nicht der Ort für übertriebenen Zynismus. Aber die Pleite von Northvolt zu Jahresbeginn, des Vorzeigekindes der grünen Transformationskämpfer, entbehrt nicht einer gewissen Tragikomik. Trotz Dauersubventionen trat der schwedische Batteriehersteller, die große Hoffnung für einen herbeifantasierten E-Auto-Boom, mit 1,2 Milliarden Euro Schulden den Weg in den Hades gescheiterter Subventionssammler an. 1.500 Menschen verloren dort ihre Jobs, 3.000 versprochene Stellen verpufften in der Arbeitsmarktchimäre des Statistischen Bundesamtes.
Gleichermaßen pikant für die grünen Wirtschaftsprofis war die Insolvenz der Firma Volocopter. Als grünes Flugtaxi und mit frischer Subventionsluft unter den lahmen Flügeln gestartet, krachte Volocopter im Dezember mit 200 Millionen Euro Schulden auf den harten Boden der Realität. Die Subventionen waren verbrannt und wir sahen uns im Verdacht bestätigt: Tech gedeiht dort, wo man auf freie Märkte setzt und wo unternehmerischer Erfolg gesellschaftlichen Respekt genießt, wie im Silicon Valley. Kapital muss sich im harten Wettbewerb bewähren, um reale Erträge zu erzielen und das Funktionärsbüro ist ein denkbar ungeeigneter Ort, um knappe Ressourcen zu steuern.
Wir lernen: Unsere gegenwärtigen Subventionsjäger und Steuerfüllhorn-Apologeten hätten Gerhard Schröders „Holzmänner“ fragen sollen. Sie waren letztlich nur Bauern im Politschach zur Hebung der schlechten Umfragewerte der Kanzlerpartei und wurden Opfer ökonomischer Gravitation, als die Politik sie fallen ließ. Geschichte reimt sich, gerade in der Wirtschaft …
Das Sterben der Mittelschicht
Die systematische Exterminierung der kleinen Gewerbe, beschleunigt während der Covid-Lockdowns, hat tiefe Wunden in die Wirtschaftsstruktur und unser gesellschaftliches Selbstverständnis gerissen. Der Staat gerät so zum allmächtigen Übervater, der alles regeln soll. Wirtschaft lebt aber von der Initiative mutiger und kreativer Individuen, was hier in keiner Weise vergessen werden soll. Die Betrachtung der „spektakulären“ Fälle, Pleiten großer Traditionsunternehmen, soll uns lediglich die globale Betrachtung des Geschehens erleichtern.
Alles andere sind die zahllosen Einzelschicksale, die sich in den Planspielen der Zentralplaner in Brüssel und im Frankfurter Tower der Europäischen Zentralbank zu nacktem Zahlenwerk aggregieren. Das geschieht solange, bis der Wohlstandskuchen verfrühstückt wurde, den uns der Mittelstand Tag für Tag erarbeitet. Ohne eine ernsthafte ordnungspolitische Wende und einem Rückbau des Staates und seiner Krakenbürokratie dürfte dieser Kuchen schneller schrumpfen, als uns allen lieb ist. Da helfen auch milliardenschwere staatliche Kreditprogramme nicht, die letztlich nichts bewirken als konjunkturelle Strohfeuer und neue Schuldenberge.
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Immer neue Insolvenzrekorde: Der Niedergang DeutschlandsNein nicht Deutschlands sonder nur der BRD.
Nicht jedes Unternehmen, dass schließt geht in Insolvenz. Gerade im Mittelstand gibt es viele kleine Unternehmer, die von Boomern geführt werden. Die arbeiten teilweise noch ein paar Jahre weiter nach ihrem offiziellen Ruhestand, aber dann ist eben Schluß. Die eigenen Kinder haben oft „bessere“ Berufe ergriffen, in denen sie mehr Geld in weniger Zeit und mit weniger Risiko verdienen. Diese Unternehmen erscheinen in keiner Statistik. es sind Apotheken, Einzelhändler, Gastrobetreich, Bäcker, Metzger und andere Handwerksbetriebe. Die Anzahl der Angestellten liegt meist unter 10 und die finden derzeit noch recht schnell einen neuen Arbeitsplatz. Das was auf dem Land anfing setzt… Mehr
Kann doch nicht sein!!!!
Sämtlicher wirtschaftswissenschaftliche Sachverstand Deutschlands hat doch gesagt, dass wir ein leichtes Wirtschaftswachstum erreichen werden und dass wir mehr Zuwanderung brauchen und und und… also entweder sind sämtliche Wirtschaftsfachkräfte in Deutschland vollkommen inkompetent oder aber hier stimmt etwas nicht…
Wenn erst einmal die Steuern und Sozialabgaben für die Gutverdienenden massiv erhöht werden, dann geht es sicher bald rasant aufwärts. Denn die Sozialisten haben erkannt, dass der Mensch umso motivierter arbeitet, je mehr der Staat das Brutto schmälert! Es ist wie mit dem Esel, dem man lediglich die Möhre vor die Nüstern halten muss und der rennt und rennt. Wer jetzt einwendet, dass der Esel so entweder bald verenden muss, flieht oder derart wütend wird, dass ihm alles egal ist, sollte immer schön den Bademantel neben dem Bett bereitliegen haben!
Also: Die überwältigende Mehrheit der Souveräne dieser Republik hat per freier und geheimer Wahl exakt diese Zustände 2025 immer und immer wieder SELBST so bestellt. Ob Planwirtschaft funktionieren kann oder nicht: Dazu gab es die größten Feldversuche, jemals gemacht werden könnten: Quasi das ganze 20. Jahrhundert hindurch. Es gab jede Meng riesiger znd objektiver Daten dass die Planwirtschafts- Versuche nicht nur zu Aber Millionen Hungertoten, sondern auch zu unvorstellbar viel anderem Grauen geführt haben. Am schnellsten kapiert man das in der ungeschnittenen Kinoversion von „The Killing Fields“ über das „segenreiche“ Wirken der Khmer Rouge in Kambodscha. Hat man etwas mehr… Mehr
Na und? Insbesondere Wirtschaft und Unternehmer betteln das weiterhin täglich auf Knien herbei. Gerade die „Unternehmer“ sind wirklich die Allerletzten die einen Grund zum meckern haben. Waren sie doch immer die besondere devote Speerspitze der woke-grünen Bewegung. Da ist wirklich jede Pleite redlich verdient.
Und die Anderen sollten sich darauf konzentrieren noch möglichst viel aus dem System zu ziehen. Alles andere ist völlig sinnfrei udb dämlich.
Na, das ist ja nicht so, dass das wie ein Meteoriteneinschlag daherkomt! Das das so kommen MUSSTE, konnte sich jeder abends laut vorsagen, der noch 2+2 zusammenzählen konnte. Die „Unternehmer“ wussten es, die Verbände wussten es, die Gewerkschaften wussten es auch und was ist passiert? NIX! Und nun? Die Unterlasser (ex-Unternehmer) sind betroffen und entsetzt… wie die Politdarsteller nach jeder Messerattacke. Die Subventionen und Hoffnung auf Reduzierung der Regulatorik waren wohl doch nicht ausreichend. Egal! Die bekommen Ihre Boni und nach ihnen die nächste Pfeife. Die Gewerkschaften haben sich schon längst überlebt und dienen nur noch als Kungelkumpel der Politik.… Mehr
Bei den Insolvenzverwaltern und anderen Totengräbern aus den vielen Beratungsfirmen boomt es ohne Ende. Viele Menschen begreifen nicht, was da abgeht und wählen weiter CDU SPD Grüne und Linke
Deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr 68.000 Stellen abgebautIn fast allen großen Branchen wurden 2024 Stellen abgebaut – auch in der wichtigen Autoindustrie. Experten sprechen von „Zeichen einer Deindustrialisierung“.
https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2025-04/stellenabbau-deutsche-industrie-krise-auto
Ach ja – es war die richtige Entscheidung vor 2 Jahren Grundgehalt beim JobCenter zu beantragen und mein Unternehmen zu schließen. Und ich bin Stolz ein aktiver Teil zu sein, der Deutschland noch schneller in den Ruin führt. Dann überlege ich mir – Auferstanden aus Ruinen – oder doch lieber – Rette sich – wer kann. Ich denke letzeres ist der Fall.
Der brave Deutsche feiert und über die sinnentleerte Feierei feiert er noch die CO2-Minderung. Wodurch? Egal, wir verbrennen sonst, ganz sicher, das Narrativ wirkt. Was ist Merz für ein Mensch? Die Vorschusslorbeeren jedenfalls hat er sich erlogen. Es wundert nur, dass immer noch 25 % für ihn u. seine linksgrünen Merkelianer sein sollen. Man kann also konstatieren, dass zumindest diese 25 % noch immer nicht gemerkt haben, wofür sie gestimmt haben. Nimmt man die 15 % der SPD u. die 12% der Grünen und die 10 % der Linken hinzu, dann sind das satte 62 %. Knapp 2/3 der Bürger… Mehr