Ifo Institut: Stimmung in der Autoindustrie stürzt ab

Im September ging der Teilindex des Münchner Ifo-Instituts für die Auto-Industrie im zweiten Monat in Folge deutlich nach unten. Die Branche wird von der Versorgungskrise mit Vorprodukten voll erwischt.

IMAGO / Rupert Oberhäuser
Autoterminal im Duisburger Hafen

Die Lage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich im September deutlich verschlechtert. Der entsprechende ifo-Wert stürzte von 32,0 auf 13,2 Punkte. Im Juli waren es noch 52,9 Punkte. „Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Autobranche die am stärksten von Lieferengpässen mit Vorprodukten betroffene Branche ist“, sagt Oliver Falck, der Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.

Positive Impulse kommen einzig aus dem Ausland: Die Exporterwartungen haben sich deutlich verbessert. Der Indikator stieg auf 34,5 Punkte, nach 17,0 im August. Das kann sich positiv auf die Produktionserwartungen auswirken. Der Wert stieg von 35,4 auf 37,4 Punkte. „Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unsicherheit vieler Konsumenten in China durch die Krise des Immobilienentwicklers Evergrande auf die Stimmung der deutschen Autobauer drückt, die inzwischen mehr Autos in China produzieren als in Deutschland“, sagt Falck.

Die Situation im Inland bleibt kritisch: Der Auftragsbestand fiel auf 5,3 Punkte, nach 17,1 im August. Im Juli wurde der Bestand noch mit guten 52,5 Punkten bewertet. Die Nachfrage ist erstmals seit Mai 2020 wieder rückläufig. Der Wert fiel von 1,7 auf minus 15,7 Punkte. Entlang der Lieferkette bewerteten die Unternehmen den Fertigwarenlagerbestand als zu groß.

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Kommentare ( 54 )

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Chrisamar
3 Jahre her

In Deutschland werden nur noch Steuergelder / Subventionen abgegriffen. Eine Zukunft haben die Autobauer hier nicht mehr. Die „große Transformation“ der Geldgeber des IPCC benutzt für die Deindustrialisierung Deutschlands den vorsätzlich falsch verwendeten Begriff der „Faltung“. Deutschland soll auf den Stand von 1945 zurück verbracht werden. Denn „nur aus Mangel entstünde Kreativität“. In 30 Jahren würde in Deutschland, welches dann „neue Technologien“ entwickelt hätte, wieder wohlhabend. 880.000 Arbeitsplätze in der Energieintensiven Industrie werden bis 2030, Deutschland verlassen haben. An jedem dieser Arbeitsplätze hängen drei weitere. Das sind Fakten, die jeder recherchieren kann und auch recherchieren sollte. Auch die Fa. Weck,… Mehr

Peterson82
3 Jahre her

Ich kenne niemanden der sich ein E-Auto nicht kauft weil es gefährlich ist. Weil es auch einfach unsinnig ist. Einen Liter Diesel im Keller zu lagern entspricht der Energie von knapp 10kwh. Einen Diesel fahren sie bei landesweitem Blackout genausowenig. Und zudem sind sie davon abhängig das dubiose Staaten auch weiterhin ihr Öl zur Raffination liefern. Strom ist etwas, was selbst nur im euroäischen Kontext in ausreichender Menge erzeugt werden könnte um einen Notbetrieb aufrecht zu erhalten.

Burkart Schramm
3 Jahre her
Antworten an  Peterson82

Ja, Norwegen … Trotzdem ist es allerfeinste Unterhaltung, wie das linksgrüne Juste-Milieu die Ablösung der »rechten« Erna Solberg (nicht nur der »rechten« Merkel so ähnlich, dass man beiden eine Verwandschaft unterstellen könnte – die zwei sind tatsächlich beste Freundinnen) als »Klimawahl« feiert, derweil der als Spitzenkandidat gewählte und als zukünftiger Ministerpräsident gesetzte Sozialdemkrat Jonas Gahr Støredie Sondierungen mit den Grünen einfach abbricht, um stattdessen mit den Konservativen eine Regierung zu schmieden. Als eines der ersten Dinge sickert dabei durch, dass für teure Elektroautos nun erstmals die sonst beim Autokauf übliche Mehrwertsteuer von 25% fällig sein wird und auch sonst mit Auslaufen… Mehr

Freige Richter
3 Jahre her

„…(Die dt. Autoindustrie), die inzwischen mehr Autos in China produzieren als in Deutschland..“. Damit ist alles gesagt. Danke Merkel, für deine grandiose GRÜNE Politik. Das ist wie mit den Autos, die aus „Umweltschutzgründen“ in Deutschland nicht fahren dürfen und nach Afrika verkauft werden. In ein paar Jahren gibt es in Deutschland keine Verbrennerautos mehr. Sie werden aber trotzdem noch weiter produziert und verkauft. Nur nicht in Deutschland. Wenn Mercedes sich wie geplant aufspaltet und an die Börse geht, werden die Chinesen zuschlagen und kaufen. Wetten? So billig und einfach kommen die nie mehr an deutsches KnowHow.

Last edited 3 Jahre her by Freige Richter
Peterson82
3 Jahre her
Antworten an  Freige Richter

die Chinesen kaufen Mercedes nicht weil sie auf E-Mobilität setzen. Sie kaufen Mercedes weil diese sich über Jahre hin haben treiben lassen. Bis auf wenige Schwellenländer haben alle großen Industrie-Nationen bereits zum Umstieg auf E-Mobilität geblasen. Einzig Länder mit geringem Einkommen brauchen zunächst einmal billige Verbrenner-Mobilität, und die kommt aus China und nicht von VW, Audi oder Mercedes.

Burkart Schramm
3 Jahre her
Antworten an  Peterson82

Die Chinesen kaufen Mercedes, weil sie einen Mercedes kaufen wollen. So einfach ist das. Und billig ist der Spaß gerade in China nicht.
Aber China und Schwellenland? Echt jetzt?
Gut, mag ja Ihr Eindruck sein. Und da befinden Sie sich in guter Gesellschaft, denn die Bundesregierung zahlt China tatsächlich jährlich Entwicklungshilfe.
Man sieht bereits gleich nach der Landung z.B. am neuen Flughafen von Peking, dass China ein »Entwicklungsland« ist.

Jerry
3 Jahre her
Antworten an  Freige Richter

Ich habe schon vor Jahren mit unserer Autoindustrie abgeschlossen, das Fass zum Überlaufen brachte Dieselgate bzw. eher noch die Reaktion darauf und das Verhalten speziell gegenüber den deutschen Kunden. Außerdem gibt es sowieso kaum noch deutsche Autos. Wenn die irgendwo is Osteuropa oder Asien zusammengeschustert werden, dann ist das kein deutsches Auto mehr, auch wenn das entsprechende Logo dran ist. Ich habe mir Ende letzten Jahres zum ersten Mal in meinem Leben einen Neuwagen eines ausländischen Herstellers gekauft und bereue es nicht. Ganz im Gegenteil, ich bin überraschend zufrieden mit dem Wagen. Mit deutschen Herstellern bin ich durch!

TomSchwarzenbek
3 Jahre her
Antworten an  Jerry

Jerry, unsere Autos sind die besten Autos weltweit. Unsere Diesel-Motoren sind technologische Ingenieurskunst weltweit. Wir haben doch alle blauäugig glauben wollen, dass Autos (SUV) immer kompakter und somit schwerer werden, aber aus dem Auspuff frische Luft aus dem Luftkurort rausgeblasen wird. Unsere Autos sind prima, die wurden nur von den Medien schlechtgemacht. Unsere Unternehmen lassen sich das alles doch nur grob fahrlässig gefallen, und werden aufgrund Subventionsirrsinn nicht laut. Geld fließt, also Schnauze halten. Ich fahre übrigens einen asbach uralten Touran, bin also kein großer Autofan, will somit die Industrie nicht in Schutz nehmen. Aber klar ist doch, unsere Diesel… Mehr

Chrisamar
3 Jahre her
Antworten an  TomSchwarzenbek

Zur Erinnerung an Rudolf Diesel:
Diesel beschäftigte sich auch mit sozialen Fragen. 1903 veröffentlichte er ein Buch mit dem Titel Solidarismus: Natürliche wirtschaftliche Erlösung des Menschen. Er entwarf darin die Idee einer solidarischen Wirtschaft, bei der die Arbeiter die Finanzierung, Produktion und Verteilung von Gütern selbst organisieren. Alle sollten in eine Volkskasse einen geringen Betrag einzahlen. Das gesammelte Geld sollte für Bürgschaften und Kredite an gemeinschaftliche Betriebe der Kassenmitglieder verwendet werden.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Diesel

Jerry
3 Jahre her
Antworten an  TomSchwarzenbek

Was die Technik betrifft haben Sie Recht, die aktuellen Diesel sind verhältnismäßig sauber. Auf die Tricksereien haben die Hersteller gesetzt, weil sie anders die strengeren Vorgaben nicht einhalten konnten. Sich dabei erwischen lassen ist wieder was anderes. Nur was mich an unseren Herstellern besonders stört ist die unsägliche Arroganz. Schau ich mir z. B. an, wie Kunden in den U.S.A. entschädigt wurden und vergleiche dies mit deutschen Käufern, die sich erst durch alle möglichen Instanzen klagen müssen um anschließend doch der Dumme zu bleiben, dann habe ich nur noch Unverständnis. Wenn man Mist baut, dann sollte man auch dazu stehen… Mehr

c0benzl
3 Jahre her
Antworten an  Jerry

Gut zu erkennen im Ausland. Dort zieht der „heimisches Produkt-Bonus“ nicht und bei Neuwagen punktet eindeutig Japan und Korea.

Sieht aus, als wollten sich deutsche Produzenten vom europaeischen Massenmarkt verabschieden.

Anti-Merkel
3 Jahre her

Kein Wunder. Ich wollte mir eigentlich dieses Jahr ein neues Auto kaufen. Aber damit warte ich jetzt noch etwas, bis klar ist, ob es nicht wieder Lockdowns und Reiseverbote gibt, und ob ich in 5 Jahren noch Benzin für das Auto bekommen kann oder ob die Grün*innen bis dahin längst Tankstellen verboten haben.

Niklas
3 Jahre her

Das Elektroauto ist für die deutsche Automobilindustrie das, was Angela Merkel für die Union war. Man rennt dem Zeitgeist hinterher, schmeißt das Altbewährte aus dem Fenster und ist am Ende erledigt. Wenn ich dereinst nur noch mit so einer Elektrogurke mit maximal 130 dahinzuckeln darf, dann kaufe ich mir irgendeine in Fernost zusammengedengelte Schachtel und keinen BMW oder Mercedes.

Peterson82
3 Jahre her
Antworten an  Niklas

Der Zeitgeist in Deutschland ist eher das „haben wir schon immer so gemacht“ statt dem technischen Fortschritt endlich einmal offen gegenüber zu stehen. Auch der Verbrenner wird zukünftig nur noch mit 130 dahinzuckeln, das war auch schon vor 20 Jahren ein ständiges Diskussionsthema.

Wuehlmaus
3 Jahre her

Die Akkus der E-Bikes fangen auch gerne mal Feuer!

Klarofix
3 Jahre her
Antworten an  Wuehlmaus

Besonders gefählich daran, das die Akkus überwiegend mit in den Wohnbereich genommen werden. In Augsburg ist deshalb erst jüngst ein ganzes Haus in der Innenstadt abgefackelt.

Endlich Frei
3 Jahre her

Na ja, man bezahlt halt nun den Preis für die Verlagerung der Produktion wichtiger Komponenten ausgerechnet in Staaten, die zu den größten Mitbewerbern zählen.

Jerry
3 Jahre her
Antworten an  Endlich Frei

Das liegt daran, weil die Manager unserer Autobauer nur kurzfristig und für den schnellen Profit denken. Und natürlich an das eigene Gehalt…

Gerhard Doering
3 Jahre her

Man kann es auch aus einer höheren Sicht betrachten.Wie stets bei deutschen Industrieprodukten sehe ich hier eine Verlagerung der Autoindustrie aus „Rentabilitätsgründen“ nach Asien und sogar in die USA. Das geht schleichend vor sich und die Elektroautos sollen nur eine Ablenkung sein uns Glaubwürdigkeit vorzutäuschen um letztlich die Mobilität abzuschaffen! Ich kann es mir nicht vorstellen das es anders ist,denn Jeder normale Mensch durchschaut doch diese Milchmädchenrechnung, gerade VW fällt dabei besonders auf. Ich schrieb mal eine Satire in welcher ich meinte das der Skandal um die Schummelsoftware bei deutschen Autoherstellern dazu führe, das man ganz einfach Elektroautos produziert und so… Mehr

Last edited 3 Jahre her by Gerhard Doering
Chrisamar
3 Jahre her
Antworten an  Gerhard Doering

Die Deutschen Autobauer haben für einen Verdacht in die Versorgungskassen der vermeintlichen Staatsdiener jeweils 1 Mrd bezahlen müssen. Die Jusitz hat ganz offen gedroht das die Verfahrenskosten und die Anwälte mehr kosten würden, als dafür zu zahlen, das nicht ermittelt wird. Das ist durch die vorsätzliche falsche Anwendung des Helmut Kohl § möglich. Dieser vorsätzlich falsche Anwendung und die Bedrohung durch Rechtsanwälte und dem Justizapparat macht es möglich, das unschuldige abkassiert werden und sich tatsächliche Täter freikaufen können. Der Vorteil liegt beim Justizapparat. Denn dort wird dann nicht gearbeitet, sondern nur noch abkassiert und die Versorgungskassen füllen sich zu Gunsten… Mehr

cws
3 Jahre her

Es sind doch nicht nur die Lieferketten.
Die Industrie soll E-Autos produzieren, die der Markt nicht verlangt, die planwirtschaftlich gefordert werden, gleichzeitig schreckt der Kunde vor dem Kauf des Verbrenners zurück, wegen der ungewissen Zukunft.
Dazwischen wird die Industrie aufgerieben. Allerdings ist sie das selber Schuld.

Peterson82
3 Jahre her
Antworten an  cws

„die der Markt nicht verlangt?“ In welcher Traumwelt leben sie? Schauen sie mal nach Norwegen oder England. Oder fragen sie doch mal bei den großen Autobauern nach wann die E-Autos ausgeliefert werden? Die Fabriken laufen auf Hochtouren und kommen kaum der Nachfrage hinterher.

Lucius de Geer
3 Jahre her
Antworten an  Peterson82

Jenseits hochsubventionierter Geschäftswagen (meist Hybride, keine reinen Batterieautuos) gibt es keine nennenswerte Nachfrage. Das kann jeder im eigenen bürgerlichen Umfeld besichtigen. Selbst unter den Spitzenverdienern in meinem Bekanntenkreis im Rhein-Main-Gebiet hat keiner eine Elektrokutsche.

Ingolf
3 Jahre her

Nur am Rande bemerkt und vielleicht ein wenig „OffTopic“:
Nachdem man am vergangenen Donnerstagabend bei dem Brand im Stuttgarter SSB-Depot ganz schnell einen Zusammenhang mit Elektro- oder Hybrid-Bussen dementierte (insgesamt wurden 20 Busse zerstört), wird die Stuttgarter Lokalpresse („Grün“) mittlerweile ein wenig kleinlaut und schließt nun diesen Zusammenhang nicht mehr gänzlich aus.
Tja, so geht es, wenn „Bullerbü“ doch noch nur eine Fantasie ist.

Wuehlmaus
3 Jahre her
Antworten an  Ingolf

Das Elektrobusse ganze Fuhrparks verbrennen ist ja nichts neues. In Düsseldorf und Hamburg gab es solche Vorfälle dieses Jahr bereits. Und in Frauenfeld/Schweiz konnte eine Frau am Wochenende noch rechtzeitig aus einem brennenden Tesla gerettet werden, der nach einem Unfall sofort Feuer gefangen hatte.