Henkel schließt letztes Werk in Ostdeutschland

Das Industriesterben geht weiter: Einer „Optimierung des europäischen Lieferketten- und Produktionsnetzwerkes“ fällt nun das letzte ostdeutsche Werk des DAX-Konzerns Henkel zum Opfer. Die Herstellung wird aus der Bundesrepublik in andere europäische Standorte verlegt.

IMAGO / Michael Gstettenbauer

„Wir werden kein Werk in Deutschland schließen.“ So sprach Carsten Knobel, der Vorstandsvorsitzende von Henkel, noch im August in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.

Jetzt kommt es doch ganz anders: Das Imperium, das mit Waschmitteln und Klebstoff sein Geld verdient, macht den Standort Heidenau bei Dresden dicht. 40 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Knobels PR-Leute sind schon ausgerückt, um den Wortbruch ihres Chefs schönzufärben: Der 55-jährige Boss des DAX-Konzerns habe in der SZ ja über das Konsumentengeschäft gesprochen – und nicht über Klebstoffe, die in der Industrie zum Einsatz kommen. Außerdem sei die Entscheidung schon vor 18 Monaten gefallen und bereits vor einem Jahr intern mitgeteilt worden.

Das ist erkennbar der Versuch, dem Chef einen Persil-Schein auszustellen (pardon, Kalauer). Wer Knobels SZ-Interview liest, erkennt sofort, dass der Mann keineswegs über bestimmte Unternehmenssparten, sondern sehr wohl über den Gesamtkonzern redete. Es passiert nicht oft, dass ein Spitzenmanager sich selbst so schnell Lügen straft.

Abgesehen von der keineswegs porentief reinen Rolle, die Knobel da spielt, ist die Werksschließung ein weiterer Beleg für den Niedergang der deutschen Wirtschaft.

In Heidenau wurden seit 108 Jahren erfolgreich und profitabel Klebstoffe hergestellt. Damit ist es nun vorbei, die Produktion wandert aus Deutschland ab und wird in andere europäische Länder verlagert. In Ostdeutschland hat Henkel jetzt überhaupt keinen Werksstandort mehr.

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Kommentare ( 16 )

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WandererX1
30 Tage her

Dann brauchen wir den maßlos überteuerten Dreck von Henkel auch nicht mehr kaufen!

Nibelung
30 Tage her
Antworten an  WandererX1

Sehe ich ähnlich, denn die lassen sich schon seit Jahrzehnten ihre Werbung vom Kunden bezahlen, andere natürlich auch und es wäre besser gewesen darauf hinzuwirken, daß beide Seiten partizipieren können und diese Einseitigkeit wird ihnen nun zum Verhängnis und sie sind kein Einzelfall, das geht nur reihenweise schief, weil sie nur die Rendite gesehen haben und nicht den Bedarf des Kunden. Da die wenigsten noch an unserem Absatzmarkt noch größere Interessen haben, werden wir uns zukünftig von der Hand in den Mund ernähren müssen, dank der Weitsicht lohnabhängiger Manager, die ihr Geld nicht wert waren, denn sonst hätten sie marktgerecht… Mehr

DDRforever
30 Tage her

Ihr wollt es nicht begreifen, nicht wahr. BRD hat fertig, es ist vorbei. Und der Niedergang der BRD ist der Schlüssel zur Gesundung Europas.

Innere Unruhe
30 Tage her

Auch die Mitarbeiter sind nicht arbeitslos, sondern haben aufgehört zu arbeiten und haben aufgehört Löhne zu bekommen.

TschuessDeutschland
30 Tage her

Die Deutsçhen gehen auf die Straße, um gegen ein schon immer bestehendes, unabänderliches Natur-Phänomen – den Klimawandel – und ein Molekül – CO2 – zu demonstrieren. Oder für 26 Geschlechter. Oder gegen eine Richtung („räächts“). Und natürlich wenn „Der Staat“ das befiehlt.
Für ihre Arbeitsplätze – das wäre ja absurd.

Last edited 30 Tage her by TschuessDeutschland
Astrid
30 Tage her

Da wird noch mehr kommen, denn die Konzerne nutzen die Gunst der Stunde die Energiepreise als „alleinigen“ Grund für den Ausstieg aus DE ins Feld zu führen. Gleichzeitig ist die Bürokratie überirdisch und die Hälfte der Belegschaft seit dem Gen-Experiment krank. Siemens hat DE auch vorige Woche als nicht mehr attraktiv bewertet und ganz klar verkündet, dass sich in DE keine Investitionen mehr lohnen. Wo sollen denn nun die ganzen Fachkräfte hin, die doch die Renten der Babyboomer erarbeiten sollen? Tja, da sitzen sie nun die Ingenieure, Mechaniker, Mathematiker, Chemiearbeiter usw. und können ihr Wissen und ihre Arbeitskraft nicht mehr… Mehr

Mike76
30 Tage her

Die Klebstoffprpdukte von diesem Deutschen Werk sind in den letzten 25 Jahren aber auch unfassbar schlecht geworden.
Pattex war in den 70gern/80gern noch ein echt brauchbarer Allzweck-Kleber mit guter Anhaftung. Danach war das nur noch Geschmiere mit verringerter Klebekraft.
Wirklich brauchbar ist von denen nur noch der Montagekleber in der Kartusche. Für Kleinarbeiten aber leider unpraktisch.

Mikmi
30 Tage her

Ein Grund mehr, keine Henkel-Produkte mehr zu kaufen, egal wo die hergestellt werden. Subventionen vom Deutschen Steuern kassieren und dann das Land verlassen, ganz mein Humor. Es gibt genug Alternativen, ich sage nur, kauft keinen Thunfisch, bis sich die Fangmethoden ändern, hat auch geklappt.

GP
30 Tage her

Womit klebt sich denn jetzt die „letzte Generation“ auf den Straßen fest…
Deutschland hat fertig!

maps
30 Tage her

Die Mehrheit will es doch so! Die Manager machen sich die Taschen voll und hofieren diese links-woke Politik. Die Arbeitnehmer in DE gucken in die Röhre. Aber von denen ist keiner auf der Strasse zu sehen. Selbst schuld.

Bonzo der Grosse
1 Monat her

Die Schließung hängt bestimmt mit dem Erstarken der AfD in Sachsen zusammen. Keinesfalls ist die rot-grün-schwarze sogenannte Transformationspolitik daran Schuld. Die Transformation von einem Industrieland in eine industrielle Brache ist allerdings in vollem Gange und wird von den grünen Vordenkern kräftig promoted. Den Henkel-Knobel rechne ich nun auch mal zu den Transformateuren oder wenigstens zu den Transformationsprofiteuren. Sein Bonusprogramm ist mit der Werksschließung zumindest nicht in Gefahr und auf dem Gelände kann eine „Geflüchtetenunterkunft“ entstehen. Auch der sächsische Wähler hat das mit der Wahl der CDU goutiert.

U.S.
1 Monat her
Antworten an  Bonzo der Grosse

Grün rot Lokal Politiker, noch nicht einmal Landes Politiker,tangiert das noch nicht einmal peripher, weniger als der bekannte Sack Reis in China.

Vize Kanzler Robert H, BK Olaf S, und die Minister aus rot gelb grün haben Wichtigeres zu tun in der Transformation zum De-industrialisieren von LGBTQIA Buntland Germanisthan.