Großhandelspreise: stärkster Anstieg seit 47 Jahren

Seit der Ölkrise 1974 sind die Preise im deutschen Großhandel nicht mehr so stark gestiegen wie im September: 13,2 Prozent. Preistreiber waren vor allem Metalle und Mineralöl.

Die Verkaufspreise im Großhandel sind im September 2021 um 13,2 Prozent gegenüber September 2020 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatte es letztmalig im Juni 1974 einen höheren Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat gegeben, als die Großhandelspreise im Zuge der ersten Ölkrise um 13,3 Prozent gestiegen waren. Im August 2021 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei +12,3 Prozent und im Juli 2021 bei +11,3 Prozent gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im September 2021 um 0,8 Prozent.

Der hohe Anstieg der Großhandelspreise gegenüber September 2020 ist zum einen durch aktuell stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte begründet. Zum anderen kommt ein Basiseffekt infolge des sehr niedrigen Preisniveaus der Vorjahresmonate im Zusammenhang mit der Corona-Krise zum Tragen.

Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate des Großhandelspreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat hatten im September 2021 die Preisanstiege im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+62,8 Prozent) sowie mit Mineralölerzeugnissen (+42,3 Prozent).

Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (+84,6 Prozent) sowie mit Roh- und Schnittholz (+54,6 Prozent). Erheblich teurer wurden auch Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (+23,9 Prozent). Niedriger als im September 2020 waren dagegen die Preise im Großhandel mit lebenden Tieren (-7,1 Prozent).

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Kommentare ( 7 )

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jwe
3 Jahre her

Von politischer Seite hört man wegen des Preisanstiegs wenig. Gerade der Energiesektor macht genau das, was Politik will. Heizung, Strom und Sprit können gar nicht teuer genug werden, kassiert der Staat doch über die Mehrwertsteuer fleißig mit. Zum andern wird ab 01.01.22 auf die CO2-Steuer wieder aufgesattelt, um den Bürger dazu zu zwingen, das Verbrenner-Auto abzuschaffen, die Heizung auf Erdwärme und damit auf STrom umzustellen, …. . Wenn Politik fürsorglich sein wollte, müsste die CO2-Steuer wieder zurückgenommen werden. Aber genau das Gegenteil wird passieren, um Vordergründig das Weltklima zu retten. Im Hintergrund wird der Bürger so richtig abgezockt, um mit… Mehr

Wolfsohn
3 Jahre her

Eben gerade an der Tankstelle: 1 l Super: 1,859 €
So hoch war der Preis noch nie!

Wilhelm Roepke
3 Jahre her

Auch wenn ich für meinen Kommentar Dislikes kassieren werde: die Inflation ìst noch zu niedrig. Die Deutschen wählen immer noch rotgrün als ob sie im Geld schwimmen würden. Und auch die Mitglieder von Parteien erfahren noch zu wenig Inflation. Sonst würden sie Merz statt Laschet, Boris Palmer statt Frau Baerbock, Gauweiler statt Söder, Duin statt Lindner, Vahrenholt statt Scholz oder Wagenknecht statt Wissler oben platzieren.

Endstadium0815
3 Jahre her

Heute rief mich mein Heizöllieferant an und fragte wann ich wieder bestellen werden. Aktueller Preis: 103€ inkl. MwSt pro 100 Liter. Tendenz steigend. Ich arbeite in der Baubranche und die meisten Projekte werden verschoben oder sind gestoppt. Die Kosten explodieren gerade. Die Einzigen, die ihre Projekte durchziehen, sind die von staatlicher Seite.

Waehler 21
3 Jahre her

Heute an der Bratwurstbude. Der Grillmeister beschwerte sich kräftig, dass sein 10-Liter Eimer Öl statt 10€ nunmehr 15 € kostet. Rechne, rechne , rechne = 50% Teuerung
Heißen Dank an die Politiker, die dies möglich gemacht haben!

Hannibal ante portas
3 Jahre her

Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht: irgendwann ist einfach Ende der Fahnenstange! Da die EZB aber wirklich erst die weiße Fahne schwingt, wenn alles zerstört sein wird, hat sie mindestens noch einen Pfeil im Köcher: Abschaffung des Bargeldes. Denn dann sind noch ganz andere „Kapriolen“ möglich.

Meruem
3 Jahre her

Es wird keine Mauer gebaut. Und Inflation gibt es auch nicht