Denkt man sich vier Monate zurück und führt sich die Panik während des Tiefs der Corona-Krise noch einmal vor Augen, so erscheint die seitherige Entwicklung der Börsen umso unwirklicher.
Der DAX stand kurzfristig bei 8.200 Punkten, jetzt notiert er rund 4.600 Punkte höher und Mitte der Woche sogar schon einmal über die 13.000er-Marke gelugt. Es war nach dem 40-Prozent-Sturz die schnellste Erholung aller Zeiten. Kaum jemand hat sie wohl in dieser Form vorherzusehen vermocht. Aber es gab Marktteilnehmer, die im März auffällig viele Aktien kauften: Insider. Einschlägige Datenquellen zählten im März deutlich mehr US-Firmen, bei denen Manager und andere Boardmitglieder Aktien kauften, als Firmen, bei denen sie verkauften. Seit Anfang Juli stehen die Insider nun mehrheitlich auf der Verkäuferseite. Auch die Bewertung der Titel an der Wall Street ist hoch, schließlich sind die Gewinnschätzungen stark gesunken, der breite S & P 500 notiert aber nahe seinem historischen Rekordstand. Eine Korrektur, auch eine markantere, wäre nicht überraschend.
Die Stimmung der deutschen Konsumenten hellt sich immer weiter auf. So ist der GfK-Konsumklimaindex im Juli zum dritten Mal in Folge gestiegen. Damit zeichnet sich eine V-förmige Entwicklung ab: Auf einen scharfen Einbruch der Verbraucherstimmung nach dem Corona-Schock folgt jetzt unmittelbar eine rasche Erholung. Ein Grund: „Die Anschaffungsneigung ist sehr stark angestiegen“, sagte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl. „Die Verbraucher beabsichtigen offenbar, geplante größere Anschaffungen vorzuziehen, was dem Konsum in diesem Jahr hilft“, sagte Bürkl.
Eine Analyse des Analysten-Sentiment in internationalen Finanzmedien wie „Financial Times“, „Wall Street Journal“ und „Handelsblatt“ durch das Zürcher Medienanalyse-institut Media Tenor zeigt: „Nach der deutlichen Kurserholung vieler Börsen in den letzten Wochen ist aktuell Unsicherheit angesagt“, so Matthias Vollbracht, Leiter Research. Bei den Autowerten hat sich das Klima allerdings von minus 23 im Mai auf plus zehn im Juni verbessert, obwohl es keine Kaufprämie für Verbrennermotoren in Deutschland gib. Bis Mitte Juli zeigt sich das Barometer bisher mit plus neun aber fast unverändert. „Im Vergleich zu Tesla sehen die Analysten die deutschen Premiumhersteller bei der E-Mobilität immer noch in der Aufholjagd“, so Vollbracht. Gesundheitstitel werden weiterhin favorisiert, aber weniger euphorisch als im Mai. Nachdem während des Lockdowns in etlichen Ländern die Industrieproduktion stark eingeschränkt war, hat sich das Sentiment hier zuletzt erkennbar verbessert. Dahinter dürften sich die besser als erwartet ausgefallenen Zahlen aus China verbergen, wobei Ökonomen immer wieder Zweifel an den offiziellen Daten äußern. Die Sommersaison für die Tourismusbranche ist aus Sicht der Börse ein Schlag ins Wasser: Auch die Grenzöffnungen brachten zuletzt wenig Bewegung — das negative Analystenklima hat sich von Mai bis Anfang Juli kaum zum Positiven verändert. Kann Hoffnung auf den privaten Konsum als Konjunkturstütze gesetzt werden? Diese Hoffnung hatten die Analysten noch am Jahresanfang (plus 22), im Juni ist dieser Optimismus deutlicher Skepsis gewichen (minus sieben). „Die Finanzexperten sehen der zweiten Jahreshälfte mit viel Unsicherheit entgegen“, so Vollbracht. Insgesamt wurden knapp 28.000 Aussagen ausgewertet.
In Krisenzeiten gibt es die besten Schnäppchen. Das weiß auch die Führung des zweitgrößten US-Ölkonzerns, Chevron, die den texanischen Konkurrenten Noble Energyfür rund fünf Milliarden Dollar übernehmen will. „Das ist eine kostengünstige Gelegenheit, zusätzliche unerschlossene Reserven zu erwerben“, sagte Chevron-Boss Michael Wirth zu dem Deal. Er erwartet Synergieeffekte und rechnet mit Kosteneinsparungen von rund 300 Millionen Dollar vor Steuern. Experten gehen davon aus, dass es in der Branche zu weiteren Schnäppchentransaktionen kommen wird. Denn der Preis für das schwarze Gold ist 2020 wegen Corona-Krise sowie Ölpreiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland drastisch gefallen.
Schlechte Nachrichten vom Chip-Riesen Intel und die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China schlugen den Anlegern kurz vor dem Wochenende aufs Gemüt. Vor allem an der Technologiebörse Nasdaq purzelten am Freitag die Kurse. Beim Leitindex Dow fiel der Verlust mit 0,7 Prozent auf 26.470 Punkte geringer aus. Auf Wochensicht steht für den Index ein Minus von 0,8 Prozent zu Buche.
Der technologielastige NASDAQ 100 fiel um 0,9 Prozent auf 10.483 Punkte etwas stärker ab. Hier wie auch im Dow lagen die Aktien von Intel mit einem Einbruch von mehr als 16 Prozent weit abgeschlagen am Ende. Der Halbleiterhersteller muss die Einführung einer neuen Chip-Generation wegen technischer Probleme um weitere sechs Monate verschieben. Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 0,6 Prozent auf 3.216 Zähler.
Als Vergeltung für die Schließung eines chinesischen Konsulats durch die USA macht die Volksrepublik nun eine amerikanische Vertretung in Chengdu im Südwesten des Landes dicht. „Investoren schauen sehr genau auf jedes Anzeichen einer Eskalation des Konflikts“, sagte Analyst Chris Hussey von Goldman Sachs. Das könne man auch am Goldpreis festmachen. Der Preis für das als sichere Anlage geltende Edelmetall stieg am Freitag erstmals seit 2011 über 1.900 US-Dollar je Unze.
Bei Intel fürchten Anleger angesichts der verschobenen Einführung einer neuen Halbleiter-Generation nun, dass das Unternehmen gegenüber der Konkurrenz in technologischen Rückstand gerät. Die Barclays Bank und das Analysehaus Bernstein rieten am Freitag zum Verkauf von Intel-Aktien. Analysten anderer Häuser senkten die Kursziele für die Papiere.
Mit dem Kurseinbruch von Intel gerieten auch andere Chip-Aktien wie KLA, Applied Materials und Micron Technology unter Kursdruck. Anders die Papiere von Advanced Micro Devices, die um 16,5 Prozent nach oben schnellten. Branchenexperten zufolge könnte AMD der große Profiteur der Probleme des Kontrahenten Intel sein.
Größter Gewinner im Leitindex Dow waren die Aktien von Verizon mit einem Aufschlag von 1,8 Prozent. Der Telekomkonzern hat im zweiten Quartal bei Umsatz und Ergebnis besser abgeschnitten als erwartet. Die Papiere des Technologiekonzerns Honeywell fielen nach Quartalszahlen um 2,8 Prozent.
Bei den Aktien von Tesla machten Anleger wie schon am Vortag Kasse. Nach einem Rücksetzer von fünf Prozent am Donnerstag fielen sie um weitere 6,4 Prozent. Von Ende Juni bis Mitte Juli waren sie um fast 90 Prozent nach oben geschossen. Viele Analysten halten die Papiere des Herstellers von Elektrofahrzeugen für heillos überbewertet.
Erstmals seit Wochenbeginn schloss der deutsche Aktienmarkt unter der runden Marke von 13.000 Punkten. Der deutsche Leitindex verabschiedet sich zwei Prozent schwächer bei 12.838 Zählern ins Wochenende. Das ist ein kleines Wochenminus von 0,2 Prozent. Der sich wieder verschärfende US-chinesische Konflikt sowie neue Sorgen rund um die Pandemie drückten die Kurse. Der Risiko-Appetit der Anleger sei zunächst einmal gezügelt, schrieb Analyst Edward Moyà vom Währungsbroker Oanda.
„Zuletzt hatten die Anleger die Pandemie aus ihren Köpfen verbannt“, doch nun sei Covid-19 einmal mehr auf die Börsenbühne zurückgekehrt, kommentierte IG-Marktanalyst Christian Henke unter Verweis auf den am Vortag veröffentlichten Anstieg der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
Gewinner gab es am Freitag keine im deutschen Leitindex. Nach kräftigen Verlusten im US-Technologiesektor am Vorabend standen auch hierzulande Tech-Aktien unter Druck. Das riss auch im deutschen Leitindex Infineon und SAP mit nach unten. Noch schwächer war am Freitag nur die Wirecard-Aktie mit einem Abschlag von fast 4,5 Prozent.
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Das viel zu viel vorhandene Geld sucht eine Anlage. Da ist der Einäugige König unter den Blinden.
Unternehmen, insbesondere die großen werden derzeit aus dem dem Steuersäckel mit Milliarden Euro zugeschüttet, zur Freude der Anteilseigner, denn dieser Millarden-Starkregen ist eine direkte Umschichtung aus dem Steuersäckel auf die Konten der Anteilseigner. Das hebt natürlich die Stimmung der Aktionäre an den Börsen. Es weihnachtet.
So machen die Eliten aus der Politik und die Eliten aus der Wirtschaft gemeinsame Sache.
Das Grundkonzept der Kommunisten ist immer das gleiche. Droht Gefahr, machen sie die Schotten dicht und eliminieren dabei alles was ihnen gefährlich werden kann. Die Frage ist nur, wieviele Geschädigte es bereits gibt und sicherlich ist der aufkommenden Konsum ein Maßstab für die Zukunft, aber wer bereits unter die Corona-Räder gekommen ist, existiert nicht mehr und hat auch keine Arbeitsplätze mehr zu bieten und einige Einzugsgesellschaften erwarten ja ein großes Firmensterben mit ungeheueren Forderungsausfällen und das ist vergleichbar mit einem Baum, wo man sicherlich viele Äste absägen kann, bevor er abstirbt und das ist die grundsätzliche Frage, die uns noch… Mehr
Die erste Regel an der Börse lautet: Behalte den Kopf Kühl und die Füße warm vor Allem, halte die Füße still. Das mit der privaten Kauflaune, hängt von den irrationalen Launen der Politiker ab. Wir haben nun bereits den 30. Juli. Wie lange denken (oder dnken sie gar nicht?) diese Politiker dass wir mit diesen unnützen Masken noch herum laufen müssen? In alle Ewigkeit? Denn das Virus ist in der Welt und einen Impfstoff wird es wahrscheinlich nie geben. Welcher Kunde möchte schon bei 30 °C im Schatten mit einer Maske herum laufen? Von der jeder weiß, sogar die meisten… Mehr
Eine gestiegene Kauflaune generell zu vermelden halte ich für gewagt, wobei ich die diesbezüglichen Aussagen im Artikel natürlich nicht wirklich anzweifeln kann. In unserer Kleinstadt, ein Touristemmagnet und derzeit täglich voller Menschen mit vielen eher kleinen aber durchaus checken Geschäften muss man eher verhaltene Kauflaune registrieren. Warum ,beim Blick in die Geschäfte sind diese schlichtweg leer. Vielleicht kaufen die Leute aber Autos, Kühlschränke und Fernseher, also eher teure Artikel, aber auch hier habe ich Zweifel allein wegen der unsicheren Wirtschaftslage.
Die momentane GFK-Erholung halte ich für ein Gerücht. Wenn man in die Innenstädte oder Einkaufszentren geht, ist nichts von einer gesteigerten Kauflaune der Menschen zu spüren. Ganz im Gegenteil: Im EKZ bekommt man massenweise Parkplätze direkt vor den Eingängen und die Geschäfte sind LEER – selbst an einem Freitag. Bei Sommertemperaturen zwischen 25 und 30°C wollen die Meisten ganz schnell wieder ihre Masken ablegen und kaufen nur das Notwendigste, denn bei längeren Aufenthalten wird einem unter der Maske ganz schnell schwummerig. Und mal ganz ehrlich; es gibt auch keinen Grund für eine gesteigerte Kauf-„Laune“ der Bundesbürger. Die minimale Senkung der… Mehr
Straf-Steuern haben noch nie was bewirkt, außer in den SED-Köpfen Machtbesoffener
Grüner und grün versuchter Politiker.
Zu Klarstellung ich bin schon für den Umweltschutz und auch für Plastikvermeidung,
aber nicht mit Alibiverschaukelung die nichts nützt.
In der Ära Merkl läuft alles in der Politik nach dem Motto:
„ach wir haben doch Maßnahmen beschlossen“
Wenn wie zu erwarten, dieser Alibimist nichts bringt, heißt es Schuldige zu finden.
– das Schicksal
– das Klima
– das Wetter
– die EU
– der böse Herrgott, oder wahlweise
– Corona
nur rauskommen tut dabei nichts schon seit 16 Jahren.
…Boerse ist Lotto und die, die dir anderes erzaehlen, und das jeden Abend im ARD-Staatfunk, die haben schon vor dir vorgesorgt und die grosse Ernte in ihren „Scheunen“. Siehe die Black Rocks und ander von dem Kalieber. Und man glaube es nicht: die haben sogar einen ernsthaft gehandelten Kanzlerkandidaten fuer die BRD)
Das System in dem wir im Euro lautet doch so: Über Target2 – und jetzt Corona – bekommt der Süden Kredite. Damit kauft der Süden deutsche Waren – und dem Aktienbesitzer freut das. Die Risiken sind beim deutschen Steuerzahler, der Gewinn beim Aktienbesitzer. Und die sind verteilt auf der ganzen Welt. Merz wollte jetzt einen Rentenanteil über einen Aktienfond. Damit würden die Deutschen mal an den Gewinnen beteiligt und nicht nur an den Risiken. Ist das so schlecht? Naja, nein. Die SPD hat es besser gemacht, die will an die Aktiengewinne ran – natürlich nicht an den Derivatenhandel. Somit erarbeiten… Mehr
„Als Vergeltung für die Schließung eines chinesischen Konsulats durch die USA macht die Volksrepublik nun eine amerikanische Vertretung in Chengdu im Südwesten des Landes dicht. „Investoren schauen sehr genau auf jedes Anzeichen einer Eskalation des Konflikts“, sagte Analyst Chris Hussey von Goldman Sachs. Das könne man auch am Goldpreis festmachen. Der Preis für das als sichere Anlage geltende Edelmetall stieg am Freitag erstmals seit 2011 über 1.900 US-Dollar je Unze.“
Eskalieren wird da gar nichts, um die beiden mache ich mir am wenigsten Sorgen.