Das Prinzip Hoffnung hat am Freitag einmal mehr auch die Kurse an der Wall Street nach oben getrieben. Anleger setzten wie schon in den vergangenen Wochen darauf, dass sich die USA und China im Handelsdisput schließlich doch einigen.
Die Geldpolitik der Fed wird lockerer. Laut Protokollen der jüngsten Sitzung war die Mehrzahl der US-Notenbanker Ende Januar der Meinung, die Bilanzsumme der Fed solle nicht weiter gesenkt werden. Durch den Verzicht auf Ersatzkäufe bei fällig werdenden Anleihen haben die Zentralbanker den Wert der Assets in der Bilanz von in der Spitze 4,5 Billionen Dollar auf zuletzt etwa vier Billionen gesenkt. Gegen Ende des Jahres könnte damit Schluss ein, sprich: die Fed wieder aktiver als Käufer am Anleihemarkt auftreten. Ende Dezember hatte FED-Chef Jerome Powell angedeutet, dass der ursprünglich straffe Plan weiterer Zinserhöhungen nicht mehr in Stein gemeißelt sei. Jetzt wollten die Mitglieder hier so lange pausieren, bis es mehr Gewissheit über die wachsenden Risiken für die US-Konjunktur gebe. Die Wall Street hat hierauf jedoch kaum reagiert, die Kehrtwende der Fed ist wohl bereits in den Kursen drin. Hoffnungen auf eine Lösung im Handelsstreit führten indes in den vergangenen Tagen zu einem kräftigen Anstieg des DAX. Im Handelsverlauf am Freitag erreichte er schließlich ein Jahreshoch von 11.504 Punkte, bevor er wieder leicht abgab.
Das Prinzip Hoffnung hat am Freitag einmal mehr auch die Kurse an der Wall Street nach oben getrieben. Anleger setzten wie schon in den vergangenen Wochen darauf, dass sich die USA und China im Handelsdisput schließlich doch einigen. Das trieb den Dow Jones Industrial vor dem Wochenende erstmals seit Anfang November über die Marke von 26.000 Punkten. Der Leitindex schloss 0,7 Prozent höher bei 26.032 Punkten. Auf Wochensicht verbuchte der Index ein Plus von 0,6 Prozent. Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Vizepremier Liu He sei „ein weiteres wichtiges Signal, dass sich die Gespräche in die richtige Richtung bewegen“, sagte Analyst Alfonso Esparza vom Broker Oanda. Am Markt setze man auf die positiven Auswirkungen einer Einigung im Handelszwist für die gesamte Weltwirtschaft. Es gab jedoch auch vorsichtige Stimmen: „Je höher die Latte der Erwartungen liegt, desto größer ist damit auch das Enttäuschungspotenzial“, warnte Analyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg. Die zum Jahresbeginn begonnene Rally lasse sich „nahezu ausschließlich mit der zuletzt markant gestiegenen Hoffnung begründen, dass der sino-amerikanische Handelsstreit versöhnlich endet“. Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,6 Prozent auf 2.793 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,8 Prozent auf 7.091 Punkte vor.
Viele Finanzexperten rätseln, ob die aktuellen Apple-Kurse nun eine günstige Kaufgelegenheit oder der berühmte Griff in ein fallendes Messer sind. Das von Media Tenor International untersuchte Analystenklima in führenden Finanzmedien wie dem „Wall Street Journal“ für die großen Technologiewerte zeigt: Amazon und Alphabet werden nach dem Tiefpunkt im vierten Quartal wieder deutlich positiv gesehen, bei Apple ist der Abwärtstrend dagegen ungebrochen, Facebook kämpft nach wie vor mit dem Vertrauensverlust aufgrund der Datenskandale. „Bei Apple hat sich das Analystenklima von minus 21 in Q4 auf minus 42 in Q1 verschlechtert. Apple braucht jetzt mehr an vertrauensbildenden Maßnahmen als ein weiteres Feature beim iPhone XS“, so Matthias Vollbracht, Leiter Research bei Media Tenor. Facebook hat mit den jüngsten Zahlen die Märkte positiv überrascht, im Analystenecho halten sich seit Jahresbeginn aber negative und positive Kommentare gerade die Waage. „Das Vertrauen in Facebook ist aufgrund der Datenskandale offenbar nachhaltig erschüttert, auch weil unklar ist, wie sich künftige Regulierung auf das Geschäftsmodell auswirken wird“, so Vollbracht. Dagegen ist die Stimmung der zitierten Analysten zur Google-Mutter Alphabet (plus 28) und Amazon (plus 42) klar positiv. Das Privatleben von Amazon-Gründer Jeff Bezos wird offenbar nicht als nachhaltige Gefahr für die Aktie verstanden. Insgesamt wurden 58.154 Aussagen zwischen Januar 2018 und Februar 2019 ausgewertet.
Die Konjunktur kühlt sich weltweit ab. Damit kann die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Plan wohl begraben, im Herbst 2019 die Zinsen anzuheben. Die niedrige Inflation, in Deutschland lag sie im Januar bei 1,4 Prozent, sowie sich verschlechternde Wirtschaftsdaten sprechen dagegen. „Wenn man in der EZB allen Mut zusammennimmt, könnte man trotz der schwindenden Wachstums- und Inflationserwartungen den derzeit negativen Einlagesatz etwas anheben und damit die unnötige Belastung für Unternehmen und Banken verringern“, meint Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt der DZ Bank. Eine solche Entscheidung sei jedoch erst von Draghis Nachfolger ab November zu erwarten. Bis dahin dürften die Kurse deutscher Anleihen weiter historisch hoch, die Renditen spiegelbildlich niedrig bleiben. So rechnet die Rabobank damit, dass deutsche Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit bis Ende 2019 statt positiver Zinserträge eine Belastung von minus zehn Basispunkten abwerfen werden. Soll heißen: Investoren müssten dann Geld dafür bezahlen, Deutschland Geld leihen zu dürfen.
Volkswagen hat den Gewinn 2018 trotz Belastungen durch die Dieselkrise gesteigert und hebt die Dividende an. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten kletterte auf 17,1 Milliarden Euro, wie die Wolfsburger am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilten. Im Vorjahr hatten 17,0 Milliarden zu Buche gestanden. Analysten hatten dieses Mal im Schnitt mit einem etwas niedrigeren Betriebsgewinn gerechnet. Der Kurs der VW-Aktie tat sich gleichwohl schwer, weil am Freitag der Bundesgerichtshof urteilte, dass die Abschalteinrichtungen als Sachmangel einzustufen seien. Jetzt sollte es Kunden leichter fallen, vor Gericht einen Anspruch auf Schadenersatz durchzusetzen.
Dass Druck von Anlegern selbst die härtesten Unternehmensbosse weichkochen kann, zeigt Ivan Glasenberg. Der Boss des nicht gerade als grüner Engel bekannten Schweizer Rohstoffgiganten Glencore will nun auf Druck von Großinvestoren wie DWS und UBS die Kohleförderung begrenzen, um der Zunahme von Treibhausgasen zu begegnen. Allerdings kann Glencore den Trend hin zu weniger CO2-Austoß durchaus gelassen sehen. So zählt der Konzern schon heute zu den wichtigsten Förderern von Kobalt, das in Batterien für Elektrofahrzeugen eingesetzt wird.
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Die FED macht doch keine Lockere Geldpolitik…die FED richtet ihre Geldpolitik nach der US-Volkswirtschaft aus…die FED wartet also ab, wie sich die US-Volkswirtschaft entwicklen wird und entsprechend wird dann die Geldpolitik ausgerichtet. Die Zinsen konnte die FED in der letzten Zeit anheben, weil es mit der US-Wirtschaft durch Trumps Steuerreform nach oben ging…und mit der Einführung des „Dualen-Ausbildungssystem“ wird die US-Volkswirtschaft somit, neben der Quantität (Trumps Steuerreform und Energiewende Aus) auch an Qaulität hinzugewinnen. Die Zinsen werden also auch in Zukunft in den USA nach oben weiter ansteigen. Im Gegensatz zum Euroraum (EZB)….hier wird eine lockere Geldpolitik betrieben…eine Politik des… Mehr