Der US-Leitindex legte Freitag um 0,29 % auf 24.946 Punkte zu. Auf Wochensicht gleichwohl ein Minus von 1,54 %. S&P 500 gewann 0,17 Prozent auf 2.752 Punkte. Der technologielastige NASDAQ 100 gab um 0,16 % auf 7.020 Punkte nach.
Die Politik, so heißt es, habe kaum nachhaltig Einfluss auf die Börsen. Und doch macht der schwelende Konflikt zwischen Großbritannien und Russland wegen des Giftgasanschlags Anleger ein wenig nervös. Auch das Trommelfeuer der Twitter-Tiraden von US-Präsident Trump verunsichert. Mit dem Ex-Exxon-Manager Rex Tillerson, der als Außenminister großes Ansehen genoss, hat ein weiterer namhafter Vertreter der US-Wirtschaft das Weiße Haus verlassen. Was viele vor dem Antritt Trumps befürchteten, droht sich zu bewahrheiten: Protektionismus wird die neue außenwirtschaftliche Doktrin der Vereinigten Staaten. Trumps neuer Wirtschaftsberater Larry Kudlow gilt US-Medien zwar als Vertreter des Freihandels. Doch laut Trump hat der 70-jährige TV-Moderator inzwischen „die Kurve gekriegt“ und befürwortet Zölle. Trumps „Hire and Fire“ dämpft die Wall Street, zumal die Reaktionen aus China und Europa allmählich auf eine Eskalation deuten.
Dass Donald Trump die Finanzmärkte bewegt, zeigte sich auch beim Verbot der Übernahme des US-Chipherstellers Qualcomm. Dass Trumps eigenwillige Politik auch Gewinner kennt, zeigt der Fall Korea. Seit der US-Präsident angekündigt hat, sich mit Nordkoreas Präsident Kim Jong-un persönlich zu treffen, geht es mit den Kursen südkoreanischer Tourismusaktien steil nach oben.
Ab dem 26. März wird der weltgrößte Ölimporteur China an der Börse Shanghai einen Öl-Terminkontrakthandel auf Yuan-Basis einführen. Einige Investoren sehen dies als einen der bisher bedeutendsten Angriffe auf das seit 1971 bestehende Petrodollarsystem. Ihr Argument: Je stärker der wichtigste Rohstoff der Welt in Yuan gehandelt wird, desto mehr wird sich die für die USA existenziell wichtige Nachfrage nach US-Dollar oder US-Staatsanleihen verringern. Im Prinzip ist das richtig. Aber solange der Yuan nicht frei konvertierbar ist und unter der Kontrolle der chinesischen Zentralbank steht, woran sich in den kommenden Jahren nichts ändern dürfte, ist der Kontrakt für ausländisches Kapital nicht interessant. „Es ist ein erster Schritt, aber ein sehr kleiner“, sagt Michael Reuss, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Huber,Reuss & Kollegen. „Bis Shanghai zu einer globalen Benchmark wie WTI oder Brent wird, wird es noch viele Jahre dauern.“
Der rasante Anstieg der Immobilienpreise in Deutschland lässt Experten vor einer Immobilienblase warnen. Nun zeigt eine Studie der DZ Bank, dass sich die Gefahr im internationalen Vergleich relativiert. So sind die durchschnittlichen Kosten für ein Haus in Deutschland seit dem Jahr 2000 im Schnitt um 41 Prozent angestiegen. Dagegen ging es in den vergangenen 17 Jahren insbesondere in Australien, Kanada, Neuseeland, Norwegen und Schweden wesentlich stärker nach oben – Ländern, die durch eine anhaltend hohe Zuwanderung und gute Wirtschaftsentwicklung geprägt sind. Dort müssen Käufer 190 bis 245 Prozent mehr hinblättern als noch im Jahr 2000. In diesen Staaten hat zudem die Finanzierung der eigenen Immobilie die Verschuldung der privaten Haushalte enorm in die Höhe getrieben, während sich diese in Deutschland weiterhin auf einem akzeptablen Niveau befindet. Ein Faktor weist in Deutschland ebenso wie in Boomländern wie Australien und Kanada auf eine Überhitzung hin: Die Preise haben auf diesen Immobilienmärkten zwischen 2010 und 2017 schneller angezogen als die Mieten und Einkommen.
Der Dow Jones Industrial ist am Freitag auf Erholungskurs geblieben. Überwiegend gute Konjunkturdaten stützten wie schon am Vortag die Kurse an der Wall Street. So hatte die Industrieproduktion im Februar überraschend stark zugelegt. Zudem stieg die Stimmung der Verbraucher im März unerwartet auf einen 14-jährigen Höchststand.
Der US-Leitindex legte am Freitag um 0,29 Prozent auf 24.946 Punkte zu. Auf Wochensicht ergab sich gleichwohl ein Minus von 1,54 Prozent. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,17 Prozent auf 2.752 Punkte. Der technologielastige NASDAQ 100 hingegen gab um 0,16 Prozent auf 7.020 Punkte nach.
An der Dow-Spitze stiegen die Aktien des Einzelhandelskonzerns Wal-Mart um knapp zwei Prozent. Den letzten Platz hatten die Papiere des Sportartikelherstellers Nike mit einem Minus von knapp ein Prozent inne. Zuvor hatte der Vizechef und Markenpräsident Trevor Edwards unerwartet seinen Rücktritt angekündigt.
Unter den weiteren Einzelwerten zogen zum Wochenschluss einige Unternehmen mit Geschäftszahlen und Ausblicken Aufmerksamkeit auf sich. So hatte der Softwarehersteller Adobe dank höherer Nutzerzahlen im ersten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Um sogar gut 13 Prozent sprangen die Papiere von Eastman Kodak nach oben. Der Ausrüster der Fotoindustrie rechnet 2018 mit einem Anstieg sowohl des Umsatzes als auch des operativen Ergebnisses.
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die USA müssten sich daran gewöhnen, dass sie KEINE Weltmacht mit Alleinstellungsmerkmal mehr sind
Zitat: „Ab dem 26. März wird der weltgrößte Ölimporteur China an der Börse Shanghai einen Öl-Terminkontrakthandel auf Yuan-Basis einführen. Einige Investoren sehen dies als einen der bisher bedeutendsten Angriffe auf das seit 1971 bestehende Petrodollarsystem.“ Trump kann ja gegen China dieselbe Lösung anstreben wie bei Ghadaffi und Saddam. Dann wird´s zwar nicht der Euro, aber der Petrodollar könnte zu wackeln beginnen. Vor ein paar Wochen sagte Lavrov frei heraus: die USA müssten sich daran gewöhnen, dass sie eine Weltmacht mit Alleinstellungsmerkmal mehr sind. China setzt inzwischen in Afrika ebenfalls vermehrt auf militärische Zusammenarbeit. Ich hab irgendwie den Eindruck, die USA… Mehr