Vergangene Woche stieg der Preis auf über 1.400 US-Dollar je Feinunze, den höchsten Wert seit über sechs Jahren. Dieses Plus wurde von kräftigen Zuflüssen in goldgesicherte Produkte begleitet.
Der Juni ist für den DAX oft eine unangenehme Zeit: In den vergangenen sechs Jahren gab es in diesem Monat stets rote Zahlen. Auf lange Sicht ist der Juni einer von nur vier Monaten, in denen der Index Geld vernichtet hat (am schlimmsten ist der September). Der Juni 2019 ist eine erfreuliche Ausnahme. Zu verdanken ist das Stimmungshoch den Notenbanken: Fed und EZB haben klargemacht, dass sie weiterhin bereitstehen, die Wirtschaft durch lockere Geldpolitik zu stützen. Die Aktienmärkte haben das honoriert. Ab jetzt aber rückt ein neues Thema in den Fokus: Im Juli beginnt die Berichtssaison. Die Unternehmen werden ihre Geschäftsergebnisse zum zweiten Quartal vorlegen. Börsianer werden ganz genau hinschauen, ob sich eine Konjunkturabkühlung in den Bilanzen zeigt. Die ersten Wochen der Berichtssaison gehören den US-Unternehmen, die meist schneller rechnen als die Europäer. Laut der Statistik des Datendienstes Refinitiv sind die Erwartungen der Wall Street bescheiden: Für die Unternehmen des Aktienindex S & P 500 wird nur ein kleines Gewinnwachstum von 0,3 Prozent einkalkuliert. Das sollte zu schaffen sein.
Gold ist aufgrund der vielen Konflikte wieder gefragt. Vergangene Woche stieg der Preis auf über 1400 US-Dollar je Feinunze, den höchsten Wert seit über sechs Jahren. Dieses Plus wurde von kräftigen Zuflüssen in goldgesicherte Produkte begleitet. Vom steigenden Interesse profitiert auch der Gold-ETC Invesco Physical Gold, der zu seinem zehnjährigen Jubiläum mit einem verwalteten Vermögen von aktuell mehr als fünf Milliarden US-Dollar zu den volumenstärksten Goldprodukten in Europa zählt. „Für Investoren, die sich Sorgen um einen konjunkturellen Abschwung, einen Abwärtstrend an den Aktienmärkten, einen plötzlichen Anstieg der Inflation oder auch nur politische Risiken machen, kann Gold eine sinnvolle Portfoliobeimischung darstellen“, sagt Sascha Specketer von Invesco Deutschland. „Gold ist traditionell kaum mit Aktien und Anleihen korreliert, und der Goldpreis entwickelt sich häufig positiv, wenn die Aktienkurse stark nachgeben. Dadurch kann Gold zu einer besseren Port-foliodiversifikation beitragen.“
Botox hilft bekanntlich, die negativen Folgen des Alterns zu verschleiern. Eine ähnliche Wirkung erhofft sich der US-Pharmakonzern Abbvie durch den Kauf des irischen Botoxherstellers Allergan für 63 Milliarden US-Dollar. Denn Abbvies Blockbuster, das Rheumamittel Humira, verliert peu à peu seinen Patentschutz. Umsatz und Gewinn drohen danach einzubrechen. Die Übernahme Allergans mit dem Milliardenseller Botox soll dieses Problem glätten und im dritten Jahr nach dem Zusammenschluss mindestens zwei Milliarden Dollar zum Gewinn vor Steuern beitragen. Doch die Anleger scheinen sich nicht blenden zu lassen. Während Allergan in die Höhe schoss, stürzte Abbvie nach Bekanntgabe des Deals ab.
Wem gehört der DAX? Diese Frage hat sich die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) gestellt. Ergebnis: Mehr als jede zweite Aktie der DAX-Unternehmen (55 Prozent) ist in ausländischer Hand. Im Vergleich zum Jahr 2005 ist das Engagement ausländischer Investoren stark gestiegen (um zehn Prozentpunkte). Gut jede vierte Aktie ist Anlegern aus dem europäischen Ausland zuzuordnen, gut jede fünfte Aktie befindet sich im Besitz von Anlegern aus Nordamerika. Institutionelle Anleger sind besonders stark an den DAX-Konzernen beteiligt, so EY. Sie halten durchschnittlich 63 Prozent der Aktien. Strategische Investoren wie Familien oder Unternehmen haben durchschnittlich zwölf Prozent in ihrem Besitz. Deutschen Anlegern bleibt somit wenig vom Dividendenrekord der DAX-Konzerne in diesem Jahr. Von den 36,5 Milliarden Euro, die die 30 Unternehmen 2019 ausschütten werden, fließen gerade einmal 12,5 Milliarden Euro an deutsche Anteilseigner. An ausländische Investoren überweisen die DAX-Konzerne wie Linde oder Siemens hingegen 19,8 Milliarden Euro — ein Anstieg um immerhin 4,8 Prozent.
Die US-Börsen haben am Freitag nach dem Beginn des G20-Gipfels in Osaka mit Gewinnen geschlossen. Vor den Gesprächen von US-Präsident Donald Trump mit Chinas Staatschef Xi Jinping am Samstag, bei denen es um den Handelskonflikt beider Länder gehen soll, war die Kaufbereitschaft aber nicht sehr ausgeprägt. Auch aktuelle Konjunkturdaten, die laut Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba die Erwartung sinkender US-Zinsen unterstützen, halfen den Aktienkursen kaum.
Der Dow Jones Industrial schloss 0,3 Prozent im Plus bei 26.600 Punkten. Damit hielt die lustlose Entwicklung der vergangenen Tage an. Der marktbreite S&P 500 gewann letztlich 0,6 Prozent auf 2.942 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 schaffte einen Anstieg von 0,2 Prozent auf 7.671 Zähler.
Vor allem wegen des Rücksetzers vom Dienstag steht für den Dow ein Wochenverlust von knapp einem halben Prozent zu Buche. Für den Juni kann er indes ein Plus von über sieben Prozent vorweisen und für das erste Halbjahr sogar einen Kursanstieg von gut 14 Prozent. Nun bleibt abzuwarten, ob die Hoffnungen auf eine amerikanisch-chinesische Annäherung und eine schon baldige Zinssenkung der Notenbank Fed Wirklichkeit werden.
Schon am Freitag Grund zur Freude hatten die Anteilseigner der großen Wall-Street-Banken. Diese kündigten nach dem zweiten Teil des jährlichen US-Stresstests umfangreiche Aktienrückkäufe und deutliche Dividendenerhöhungen an. JPMorgan-Aktien waren mit einem Plus von annähernd drei Prozent der Favorit der Anleger im Dow. Im S&P 500 schnitten Bank of America und Citigroup ähnlich gut ab, während es bei Morgan Stanley am Ende nur für einen Kursgewinn von 0,7 Prozent reichte.
Dagegen ging es für Apple-Aktien um knapp ein Prozent nach unten. Der iPhone-Hersteller verliert einen seiner wichtigsten und bekanntesten Manager: Chefdesigner Jony Ive wird das Unternehmen verlassen, um eine eigene Firma zu gründen.
Die Anteilscheine von Nike fanden sich mit einem Kursgewinn von 0,4 Prozent im Dow-Mittelfeld wieder, nachdem der Sportartikelriese die Anleger mit der Gewinnentwicklung im vergangenen Geschäftsquartal enttäuscht hatte. Allerdings sei der Adidas-Rivale beeindruckend gewachsen und habe die Konkurrenz in den Schatten gestellt, schrieb Analyst Paul Trussell von der Deutschen Bank.
Auch am deutschen Aktienmarkt war am Freitag ein positiver Wochenausklang zu verzeichnen. Zum Handelsschluss legte der Leitindex DAX um ein Prozent auf 12.399 Zähler zu. In den vergangenen Tagen gab es von der Konjunkturfront einige Enttäuschungen zu vermelden und zu verdauen, was erhebliche Rezessionssorgen aufkommen ließ. Das erste Halbjahr verlief bei deutschen Blue Chips dennoch ausgesprochen freundlich, schließlich verbuchte der Leitindex DAX innerhalb dieses Zeitraums einen Zuwachs um 17,4 Prozent.
Am stärksten bergauf ging es am letzten Handelstag im Juni mit der Aktie der Deutschen Bank. Sie profitierte von dem erfolgreich absolvierten Stresstest in den USA und erzielte einen Tagesgewinn von 3,3 Prozent. Am Donnerstagabend hatte die US-Notenbank mitgeteilt, dass man keine Einwände gegen die Kapitalpläne des Unternehmens habe. Zur Erinnerung: In den vergangenen Jahren war sie mit ihrem US-Geschäft dreimal bei der Prüfung durchgefallen.
Kräftige Wertzuwächse gab es am Freitag auch bei der Henkel-Aktie, die sich auf Tagessicht um 2,2 Prozent verteuerte. Das Papier profitierte dabei vor allem von einer positiven Analystenstudie. Von der britischen Investmentbank HSBC wurde die Henkel-Aktie mit „Buy“ und einem Kursziel von 107 Euro in die Bewertung wieder aufgenommen. Der zuständige Analyst stufte den jüngsten Kursrutsch als übertrieben ein und ist der Meinung, dass das Geschäft mit Klebstoff-Technologien aus fundamentaler Sicht unterbewertet sei. Das erste Halbjahr verlief für den DAX-Wert dennoch ausgesprochen unerfreulich. In den ersten sechs Monaten gab es nämlich einen Kursverlust in Höhe von 9,8 Prozent zu beklagen.
Weitere Meldungen und Kommentare zu Wirtschaft und Börse lesen Sie auf unserer Partner-Site
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Nachdem der Aktienboom ein bischen hängt und Immobilien total heiß laufen, geht man eben lieber in Gold. Dann es es da auch heiß, besser vielleicht. Bis wieder alles mal abkühlt. In ca 7 Jahren gibts bei uns den Immobiliencrash, weil der Nachwuchs für die vielen Häuschen auf den Lande und die Mietskasernen fehlen. Merkel und CDU werden es nicht mehr schaffen, die Besitzer der Wohnburgen (das sogenannte Bürgertum) und die „Jeden Tag essen Geher“ über immer neue Araber in ihrer maßlosen Gier zu befriedigen.
Mit den 7 Jahren sind sie aber sehr optimistisch Wanderer
Man sollte aber auch vorheben woran der Goldpreis festgemacht wird, nämlich nicht an käufen und verkäufen in physischer Form, sondern quasi einzig und alleine in digital gehandelten ETFs. Und hier werden Milliarden an Fiat-Währungen verwendet/verballert um den Goldpreis zu drehen wie es den Mächtigen beliebt. Das Spiel wird lediglich solange weitergehen bis klar wird, dass die theoretisch mögliche physische Auslieferung nur bedingt machbar ist, weil die lieben Organisatoren wie die COMEX lediglich einen Bruchteil eine Bruchteils physischen Goldes im Lager haben. Sind die Lager leer und das werden sie schnell sein, sollte ein Bank..sorry Goldrun stattfinden, platzt das System und… Mehr
Gold war in erster Linie wegen der sinkenden Zinsen aber auch der Facebook-Crypto-Währung (Libra) auf Höhenflug. Spätestens wenn die USA und China sich zusammenraufen geht es wieder abwärts.
Gold macht für einen längerfristigen Vermögenserhalt Sinn, falls man keine Aktien mag. Aber mit Immobilienaktien oder REITs macht man nichts falsch, sondern kann beim „Betongold“ mit längerfristigen Renditen um 9% rechnen.
Falls der Euro kollabiert, hat man auch mit Gold eine Versicherung für das Vermögen, die zudem leicht handelbar ist. Auch wenn ich erst mal eine Korrektur sehe, ist längerfristig mit höheren Kursen zu rechnen.
Irgendwie habe ich geahnt, dass das noch nicht die letzte Runde war. Trotzdem, die Einsätze werden höher. Ein Sechsjahreshoch ist schon eine Ansage.
the end is nigh!
leute kauft edelmetalle!
wer glaubt die probleme von 2008 seien gelöst, der irrt.
es wurde alles nur schlimmer gemacht und mit mehr und mehr schulden alle risse im system übermalt.
fight fire with fire klappt nicht so gut
Wem kann man mehr trauen? Einer EZB mit Goldman Sachs Ganoven Draghi, der die Zinsen auf Null manipuliert, und einer ebenso auf 1% manipulierten Teuerungsrate, oder vertraut man auf Gold?
Letztens bei einem schweizer Vermoegensberater Versammlung in einem Luxushotel in Frankfurt….kauft Aktien…geht aus dem EURO raus….kauft keine Deutschen oder EU Aktien….nur Global….und kauft Gold….falls hier alles vor die Hunde geht….was in den naechsten Jahren tatsaechlich befuerchtet wird. Na dann…..nur was ist mit denen wie mir….die kein Geld haben um Gold oder Aktien zu kaufen und auf die Deutsche Rentenversicherung vertrauten?
die, die (angeblich) kein Geld haben, gehen nicht auf Veranstaltungen von schweizer Vermögensverwaltern.
Isch over – Günther Oettinger
Das Geld ist ja nicht weg, es hat nur jemand anderes. – Unbekannter Philosoph
Keine Angst, es wird schon ausgezahlt werden, die Kaufkraft allerdings….
Die werben halt für ihre Produkte. Machen auch Bulettenbrater…
Was soll das? Gold in $. Wir leben im € Raum, ein ehrlicher Vergleich für uns ist der Preis Gold in €!