Ihre Importzölle auf chinesische Ausfuhren nimmt die US-Administration nur sporadisch zurück, diese brauchen Trumps Unterhändler noch, um in der angekündigten „Phase 2“ des Abkommens den Chinesen weitere Zugeständnisse abzuringen.
Donald Trump weiß, wie man Dinge verkauft. Ob es nun um Immobilien oder um Kompromisse im Handelsstreit mit China geht, wichtig ist es, guten Willen zu bekunden und zugleich eine gehörige Reserve an Verhandlungsdruck in der Hinterhand zu halten. Ihre Importzölle auf chinesische Ausfuhren nimmt die US-Administration nur sporadisch zurück, diese brauchen Trumps Unterhändler noch, um in der angekündigten „Phase 2“ des Abkommens den Chinesen weitere Zugeständnisse abzuringen. Friede, Freude und steigende Aktienkurse gab es trotzdem, vor allem an der Wall Street. Dow Jones und S & P 500 markierten ständig neue Allzeithochs. Auch am Freitag gab es wieder Rekorde. Sowohl der Leitindex Dow Jones Industrial als auch der marktbreite S&P 500 und die wichtigsten Technologiebarometer erreichten Höchststände. Angesichts des bevorstehenden langen Wochenendes aber nahm die Dynamik zum Handelsende hin ab, so dass die bekanntesten Aktienindizes lediglich moderat höher schlossen. Am Montag bleibt die Wall Street wegen eines Feiertages geschlossen.
Der Dow lag am Ende 0,2 Prozent im Plus bei 29.348 Punkten. Seine Bestmarke liegt nun bei knapp 29.374 Punkten. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Plus von 1,8 Prozent. Der S&P 500 stieg um 0,4 Prozent auf 3.330 Punkte. Der von Technologiewerten dominierte NASDAQ 100 gewann 0,5 Prozent auf 9.174 Zähler.
Nach starken Quartalszahlen und einem optimistischen Ausblick auf den Jahresbeginn schnellte der Kurs des Software-Entwicklers Progress Software um mehr als 3 Prozent nach oben. Die guten Nachrichten hatten am deutschen Markt bereits den Kurs des Branchenkollegen SAP auf ein Rekordhoch steigen lassen.
Die Papiere von State Street kletterten um 1,8 Prozent. Die Erträge des Vermögensverwalters auf das verwaltete Portfolio hatten die durchschnittliche Erwartung von Analysten übertroffen.
Daneben sorgten Expertenkommentare für Bewegung. Nach einer Kaufempfehlung der UBS stieg der Kurs des App-Entwicklers Snap um fast fünf Prozent. Der Markt werde bei dem Betreiber der Snapchat-App letztlich erkennen, dass die zuletzt besser gewordene Geschäftsentwicklung bleiben werde, schrieb Analyst Eric Sheridan. Es bestehe Aussicht auf Umsatzwachstum und das Margenpotenzial werde unterschätzt.
Am Dow-Ende fielen die Aktien von Boeing um mehr als zwei Prozent. Der Luftfahrtkonzern hat ein neues Software-Problem bei dem mit Flugverboten belegten Krisenjet 737 Max gefunden, das eine Wiederzulassung erschweren könnte.
Die Perspektive, dass China in den USA bis Ende 2021 zusätzliche Einkäufe in Höhe von 200 Milliarden Dollar tätigen soll und die US-Fertigungsindustrie zu den Profiteuren zählt, beflügelt die Kurse. DAX-Anleger hätten dagegen gern weitergehende Schritte beim Abbau der Zölle gesehen. Der Leitindex unternahm nach anfänglichem Zögern zum Wochenausklang einen neuen Anlauf auf seine historische Rekordmarke.
Zum Ende der Handelswoche näherte sich auch der deutsche Leitindex seiner Bestmarke von 13.596 Punkten aus dem Januar 2018 an. „Für den Leitindex stehen die Chancen gut, dass das Kursniveau von 13.600 Punkten in den kommenden Handelstagen erreicht werden kann“, so Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Am Freitag schloss der DAX 0,7 Prozent stärker bei 13.526 Punkten.
Dabei ist nicht alles Sonnenschein, was glänzt. Die deutsche Autoindustrie zum Beispiel ist wegen der weiterhin wachsenden politischen Bedeutung der E-Mobilität angezählt. Denn der Umstieg auf Elektromobilität könnte bis 2030 Deutschlands Schlüsselindustrie bis zu 410.000 Arbeitsplätze kosten. Zu dieser Prognose kommt ein Bericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM). Aber schon heute belastet der kräftige Rückgang der Automobilproduktion die Konjunktur. „Diese Schwäche dürfte den Anstieg der Wirtschaftsleistung 2019 um etwa 0,75 Prozentpunkte gedämpft haben. Dabei haben wir die Zulieferungen aus anderen Branchen berücksichtigt“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturforschung beim Ifo-Institut. „Auch auf dem Arbeitsmarkt hinterlässt der Strukturwandel jetzt seine Spuren.“ Seit Beginn des Jahres 2019 ist die Beschäftigtenzahl im Kraftfahrzeugbau saisonbereinigt um 1,3 Prozent gesunken. Das ist wesentlich stärker als im übrigen ver-arbeitenden Gewerbe (minus 0,2 Prozent). „Zudem meldeten rund 14 Prozent der Automobilfirmen bei einer Ifo-Umfrage im Dezember Kurzarbeit, deutlich mehr als der Schnitt der übrigen Industrie, die bei sieben Prozent lag“, berichtet Wollmershäuser.
Nachhaltigkeit ist derzeit das große Modethema in Politik und Wirtschaft. So findet das diesjährige World-Economic-Forum in Davos mit rund 3.000 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unter dem hochtrabenden Motto „Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt“ statt. Børge Brende, der Präsident des Weltwirtschaftsforums, appelliert, dass alle „Führungskräfte der Welt mit allen Bereichen der Gesellschaft zusammenarbeiten müssen“, um diese Probleme anzugehen. Auch für die großen Unternehmen gebe es dazu keine Alternative: „Der Druck von Investoren, Gesetzgebern, Kunden und Mitarbeitern nimmt zu.“ Sie alle erwarteten, dass sich die Wirtschaft ihrer Verantwortung stellt. Zu den Investoren, die auf diesen Zug springen, gehört auch Blackrock, der größte Vermögensverwalter der Welt. Dieser verkündete vergangene Woche, dass er Nachhaltigkeit zu einem zentralen Element seiner Investitionspolitik machen wolle. Vorreiter sind die US-Amerikaner damit aber nicht. Eine Auswertung in der „Financial Times“ zeigt, dass Blackrock beim Einfluss auf Unternehmen in puncto Berücksichtigung nachhaltiger Faktoren unter den Fondsgesellschaften bisher auf den hinteren Plätzen landet. Die Nase vorn haben DWS, Pimco und BNP Paribas, die ihren Einfluss auf Konzerne bei Umwelt-fragen deutlich häufiger geltend machen.
An den Weltbörsen herrschte vergangene Dekade meist eitel Sonnenschein. Legt man den MSCI World zugrunde, gab es zwischen Anfang 2010 und Ende 2019 gerade mal zehn Handelstage, die in Bärenmarkt-phasen (20 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch) stattgefunden haben, so die britische Investmentbank Panmure Gordon. Diese Zahlen liegen weit niedriger als in den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren. Regional bestanden durchaus Unterschiede. Während in den 2010er-Jahren in den USA an keinem einzigen Bärenmarkttag gehandelt wurde, war dies in Europa 315 Mal der Fall.
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Und wo bleiben denn die Verteidiger des Malochers in dieser schwierigen Lage in der Autoindustrie? Die sitzen bei Kaffee und Kuchen am Tisch der Verursacher und glauben doch tatsächlich noch daran, daß deren Strategie die richtige ist und riskieren dabei in sträflicher Weise die Verarmung ihrer angestammten Klientel und erste Pleiten sind doch schon zu verzeichnen und andere stoßen schon Hilferufe in ihrer großen Not aus und niemand will es hören und in dieser Gemengenlage feiern sich noch die Finanzhaie mit ihren Geldvermehrungsspekulationen, anstatt ihre Gelder in Unternehmen zu stecken, die gefährdet sind, aber das bringt ja nichts, genauso sehen… Mehr