Im Alten Testament wird vom Kauf einer Grabstelle durch Abraham berichtet. Er musste damals weniger als fünf Kilogramm Silber aufwenden. Auch heute wäre dieses Geschäft rechts- und steuerkonform in genau der gleichen Form durchzuführen. Von Tobias Böttger, Edelmetallexperte der BB Wertmetall

Vor rund 4000 Jahren fand bei Hebron ein gut dokumentierter Immobilienerwerb statt, der bis in die heutigen Tage bedeutsam ist. Abraham, Stammvater der Juden wie auch der Araber sowie einiger kleinerer Völker des Mittleren Ostens, betrauerte seine kürzlich verstorbene Ehefrau Sarah. Da Abraham sich zu diesem Zeitpunkt als Ausländer ohne Bürgerrech in Kanaan, dem heutigen Israel, aufhielt, verfügte er über keinen eigenen Grundbesitz. Nach Jahren des Umherwanderns wohnte Abraham, der mit über 300 Mitarbeitern eine umfangreiche Viehwirtschaft betrieb, inzwischen beim Grundbesitzer Mamre.
Mit Mamre und seinen Brüdern verband Abraham eine gute Geschäftsbeziehung, sogar von einem größeren Joint Venture wird im Alten Testament berichtet. Offensichtlich war Mamre jedoch nicht bereit, Abraham ein Stück Land zu verkaufen, damit dieser seine Ehefrau standesgemäß in einem Erbbegräbnis bestatten konnte. Für einen Mann wie Abraham war es aber Ehrensache, seine Tote nicht in einem geliehenen oder geschenkten Grab zu bestatten, sondern in einem zum vollen Preis erworbenen. Daher wandte sich Abraham an die Bürger der nahe gelegenen Stadt Hebron. Und schließlich gelang es ihm, der über einen tadellosen Leumund verfügte, vor vielen Zeugen von einem Mann namens Efron die Höhle Machpela zu kaufen.
Machpela heißt übersetzt „Höhle der Doppelgräber“ und wird in der Folge auch zur Grabstätte von Abrahams Sohn Isaak und dessen Ehefrau Rebekka sowie Abrahams Enkel Jakob und dessen erster Ehefrau Lea. Machpela kann noch heute besichtigt werden und ist inzwischen eine beeindruckende, ummauerte Anlage mit einer Synagoge und einer Moschee, die am Stadtrand von Hebron liegt. Seit 1967 schützt das israelische Militär die Anlage, und die zuständige Verwaltung ermöglicht neben Juden und Moslems auch christlichen und geschichtsinteressierten Touristen den Besuch dieses Wallfahrtsorts.
Den geforderten Kaufpreis für das Grundstück bezahlt Abraham – ohne nachzuverhandeln – mit 400 Schekeln Silber, „wie sie beim Händler gängig sind“. Nun darf man sich hier aber nicht vorstellen, dass Abraham Silberstücke mit einem spezifischen Gewicht abzählt, nein, zu dieser Zeit wurde Geld noch gewogen und existierte in Form kleinerer individueller Formen und Schmuckstücke, dem sogenannten Hacksilber.
Silber war zu dieser Zeit bereits das Standardzahlungsmittel im Mittleren Osten. Silber ist Geld, davon kündet noch heute die Doppelbedeutung von „Geld“ und „Silber“ in 14 Sprachen. So auch im Hebräischen („keseph“), im amerikanischen Spanisch („plata“) und im Französischen („argent“). Die bekanntesten Gewichtseinheiten zu Abrahams Zeiten – Mine, Schekel und Talent – wurden von den frühen Babyloniern definiert und wohl zuerst in deren Tempeln zum Wiegen und Bewerten verwendet.
Abraham wandte sich, göttlicher Weisung folgend, von dieser frühen Hochkultur ab und wanderte aus deren Gebiet nach Kanaan ein. Die Gewichtseinheiten nahm er mit, teilweise waren sie dort bereits verbreitet. Noch bis in die Gegenwart spielen Mine und Schekel eine Rolle. Die Mine ist der Vorläufer des Pfunds, heute metrisch definiert mit 500 Gramm, und der Schekel, der damals wohl ein Gewicht von etwa zehn bis zwölf Gramm hatte, wurde inzwischen vom israelischen Rabbinat verbindlich als halbe Feinunze (15,55 Gramm) definiert. Die Bedeutung des Talents als großer Gewichtseinheit von 30 bis 36 Kilogramm endete mit dem Niedergang des römischen Reiches.
Hoher Tauschwert
400 Schekel Silber, die Abraham bezahlte, entsprachen damals zwischen vier und 4,8 Kilogramm Silber. Dafür bekam er einen Acker samt Grabhöhle – der Tauschwert bestätigt eindrucksvoll die hohe Kaufkraft, die Silber vor 4000 Jahren besaß. Auch in heutiger Zeit sind derartige Immobilientransaktionen rechtlich und steuerlich korrekt umsetzbar. Die Geschäfte werden umsatz- und ertragssteuerlich korrekt erfasst und verbucht, also ganz normale Rechnungen in der jeweils gültigen Landeswährung gestellt.
Dem Fiskus entgehen keine Steuereinnahmen: Es liegt eine Eingangsrechnung (gegebenenfalls mit Mehrwertsteuer) vor, die ganz oder teilweise durch Übertragung einer bestimmten Menge an Gütern wie Edelmetallen bezahlt wird. Verbleibt das Edelmetall in der gleichen Sammelverwahrung eines Dienstleisters, sind derartige Transaktionen sehr kostengünstig vollziehbar. Einziger Mehraufwand ist, dass auch für die Übereignung der Edelmetalle eine vollgültige Rechnung erstellt werden muss, die der Abgebende als Ausgangsrechnung, der Empfangende als Eingangsrechnung verbucht. Eingangs- und Ausgangsrechnung werden miteinander verrechnet.
Das sogenannte Bartern unterscheidet sich durchaus von einer Geldtransaktion: Reale Güter, Dienstleistungen oder Rechte werden mit anderen realen Gütern, Dienstleistungen oder Rechten getauscht – es bedeutet letztlich bankenunabhängigen Handel auf Augenhöhe. Als Wertmaßstab für größere BarterTransaktionen mit Silber definierte die Autorin Swan und Familie im neuen Zuhause BB Wertmetall Gruppe aus Leipzig und Lenzburg (CH) das Talent mit 1000 Feinunzen (31,1 Kilogramm) und macht so diese uralte Gewichtseinheit für Anleger erneut relevant. Kunden wie die Familie von Schriftstellerin Junia Swan, die im Zuge der Corona-Krise nach Südamerika auswanderte, können damit sogar Immobilien im Ausland steuer- und rechtskonform mit Silbergranulat erwerben.
„Unser neues Zuhause konnten wir wie Abraham komplett mit Silber kaufen“, erzählt die gebürtige Österreicherin, die Liebesromane mit Tiefgang schreibt. „Dazu haben wir einige Talente Silber aus unserem S-Deposito mittels der Barter-Funktion an den Verkäufer transferiert.“ Kennzeichnend für professionelle Waren tauschgeschäfte sind eindeutige Absprachen und einheitliche Wertmaßstäbe. Daneben erfordern sie eine persönliche Reife der Geschäftspartner.
„Gute Leute, gutes Geld“ – denkt man diese Aussage weiter, kann der wertebasierte, legale Austausch von Gütern und Dienstleistungen zum Wiedererstarken ehrenvollen Handelns sowohl zwischen Privatpersonen und Unternehmen wie auch Staaten beitragen. Durch seinen klugen Handel nahm Abraham das erste Land im heutigen Israel für seine Nachfahren friedlich ein. Ein Modell der Gebietsveränderung unter Völkern, das bis heute große Vorteile bietet. Die späteren Entwicklungsformen des Geldes üben dagegen oftmals einen fatalen Einfluss auf die Menschheit aus.
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