DIHK-Prognose: Deutsche Wirtschaft schrumpft um 0,5 Prozent

AfD, Friedrich Merz und die „Brandmauer“. Das sind die Themen des laufenden Wahlkampfs. Doch während die Deutschen ihre Wirtschaft ignorieren, bricht die ihnen weg – wobei das Tempo des Verfalls anzieht.

picture alliance / CHROMORANGE | Bihlmayer

Führende Spiegel-Redakteurinnen schwärmen gern öffentlich von Robert Habeck: diese Augen. Diese nordische Tonlage. Banales und Dummes, was im Sound von oberschlauen Weltrettungsphantasien daherkommt. Genau der Sound des Spiegel. Ja. Robert Habeck ist schon toll. Also solange man nicht allzu genau auf seine Arbeit schaut. Seine Bilanz zerstört den Zauber um den grünen „Wirtschaftsminister“. Deswegen ist die Wirtschaft in all diesen grün-nahen Medien derzeit auch kein Thema.

Im Sinne der Grünen gibt es daher eine gute Nachricht: Das mit der deutschen Wirtschaft hat sich ohnehin bald erledigt. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat ihre Frühjahrsprognose veröffentlicht. Die Kammern gehen für dieses Jahr von einem Schrumpfen der Wirtschaft von 0,5 Prozent aus. Im vergangenen Jahr ging das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent zurück. Es wird also nicht besser um die deutsche Wirtschaft – stattdessen zieht das Tempo des Verfalls an.

Zwei Umstände lassen die Prognose von der DIHK beängstigend wirken: Zum einen lassen die Begleitzahlen auf eine tiefgreifende Krise der deutschen Wirtschaft schließen, die sich verschlimmert und deren Verschlimmerung an Tempo zunimmt. Demnach planen 40 Prozent der befragten Unternehmen, Investitionen zurückzufahren, 22 Prozent der Befragten wollen Personal abbauen. Zum anderen spricht Habeck immer noch von einer wachsenden Wirtschaft in diesem Jahr. Doch dessen Prognosen waren immer schöngefärbt, er musste sie früher oder später korrigieren. Die DIHK lag indessen mit ihren Prognosen fast genau richtig.

Für ihre Frühjahrsprognose hat die Kammer 23.000 Unternehmen befragt. „Aufgrund der Daten wird immer deutlicher, wie tief die Strukturkrise ist“, sagt Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin der Kammern. Wobei es die „wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“ sind, die 60 Prozent der Befragten als Ursache für die Probleme der deutschen Wirtschaft sehen. Ein Rekord. Zwar haben noch nie so viele Journalistinnen ihre Liebe eines Ministers bekundet wie bei Habeck. Doch noch nie haben halt auch so viele Unternehmer einen Wirtschaftsminister zum Wirtschaftsrisiko erklärt.

Die Meldungen dieser Tage sind deutlich: Die Commerzbank baut in Deutschland Stellen ab, um sie in anderen Ländern wieder aufzubauen. Der Schuhhändler Görtz plant ebenfalls Abbau. Bei Ford und Continental sind 14.000 Stellen fraglich. Porsche will rund 1900 Stellen streichen. Und mittlerweile sprechen sogar Stadtverwaltungen wie in Ingolstadt oder Leipzig öffentlich darüber, dass sie zu viel Personal beschäftigen und sich das künftig nicht mehr leisten können. Die deutsche Öffentlichkeit diskutiert die „Brandmauer“, deutsche Journalistinnen himmeln den „Wirtschaftsminister“ an – nur die Wirtschaft macht dieses Theater offensichtlich nicht mehr mit.

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Kommentare ( 32 )

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Waehler 21
1 Monat her

Die Ampel ist Geschichte. Aber wer eine brauchbare Zukunft will, der sollte sich auch mit der Leistung der Opposition auseinandersetzen. Zumal diese Opposition diese Zustände erst möglich gemacht hat, als sie selber an der Regierung war. Und heute wollen diese Leute die Retter der Gesellschaft sein?

Kurz vor der Wahl noch dieses CO2 Gesetz durchsetzen, welches die Wirtschaft erhebliche Hindernisse in den Weg legt und Wettbewerbsverzerrungen aussetzt.

( Möglich erst durch CDU, SPD und den vermeintlichen Grünen. )

jwe
1 Monat her

Ich würde das Schrumpfen der Wirtschaft nicht als negativ sehen. Dadurch sinkt der Stromverbrauch und auch die so fürchterliche Co2-Emission. Das ist doch genau das, was auch große Teile der links-grünen Wählerschaft wollen. Doof ist nur, dass das hier so vermeintlich Eingesparte nur in andere Länder umzieht und dort für Wohlstand sorgt. Eingespart ist also nix.

Nibelung
1 Monat her

Früher wurde man schon in guten Zeiten reichlich nervös, wenn aus irgendwelchen Gründen der Umsatz rückläufig wurde, sei es durch Wegfall eines großen Kunden oder durch eine fehlgeleitete Mißgeburt im eigenen Haus in punkto Warenangebot. Das wurde sofort wieder gerade gerückt, weil es überlebenswichtig war und auch die Kopflastigkeit war noch nie gesund für ein Unternehmen, egal ob im Inlandsabsatz oder im Export und deshalb war man aus Vernunftsgründen sehr bemüht, den Absatz auf eine flächendeckende Grundlage zu stellen und Akquisition war das dringende Muß um verlorenes Kundepotiential stets aufzufüllen, damit man keinen Rückschlag im Wettbewerb erleidet. Somit zählten die… Mehr

Wilhelm Roepke
1 Monat her

Wer braucht schon Wirtschaft, wenn er das gute Gefühl hat, auf der „richtigen“ Seite zu stehen?

Haba Orwell
1 Monat her

> Im Sinne der Grünen gibt es daher eine gute Nachricht: Das mit der deutschen Wirtschaft hat sich ohnehin bald erledigt. Trotzdem wollen die Typen:innen die letzten Milliarden den Banderas schicken, damit dortige Oligarchen mehr Luxus im baldigen Exil genießen können. Auch Mexikanische Drogenkartelle dürfen nicht zu kurz kommen, die laut Tucker Carlson aus dem Banderastan beliefert werden. Währenddessen stoppte Trump Lieferungen und verlangt für bisherige Bodenschätze für 500 Milliarden – der Rutube-Blogger Sanya Po Floridie (tatsächlich dort wohnend) spottete gestern, dass dies die US-Investition verdoppeln dürfte. Buntschland verschenkt nur alles und auch noch – holt massenweise welche, die dem… Mehr

HansKarl70
1 Monat her

Die können sich Ihre Prognosen sonst wo hinstecken nach dem, wie sie sich in der Corona Zeit verhalten haben.

Klaus D
1 Monat her

AfD, Friedrich Merz und die „Brandmauer“….und eine CDU/CSU AfD regierung würde das verhindern bzw die wirtschaft wieder wachsen lassen?

thinkSelf
1 Monat her

Also die 80% Anhänger der woke-grünen Khmer werden da die Sektkorken knallen lassen. Natürlich gilt das nicht für die Wirtschaft. Der ist der Niedergang viel, viel zu langsam. Die werden daher demnächst fordern das die Politik ordentlich nachlegt.

Abraxas1609
1 Monat her

Am 23.2. haben alle Deutschen die Möglichkeit, diese selbstzerstörerische Politik zu beenden!

TylerDurden
1 Monat her
Antworten an  Abraxas1609

Nur tun werden sie es leider nicht.

Ornhorst
1 Monat her
Antworten an  Abraxas1609

Ja, haben sie. Aber seit etwa 10 Jahren halte ich einen immer größer werdenden Anteil meiner Landsleute für nicht geeignet, ihre Verantwortung für einen demokratischen Staat wahrzunehmen. Beachten Sie den größer werdenden Anteil der Nichtwähler. Der Staat ist kein Fremdkörper aus dem man sich bedient und sich andererseits schröpfen lassen muss. Der Staat ist für mich die organisierte solidarische Gemeinschaft aller Deutschen. Aber ich bin realistisch betrachtet nur noch ein Träumer.

AnSi
1 Monat her

Das sah man schon im letzten Jahr. Nur glauben wollte es niemand. Auch bei uns in der Firma glaubt man noch streng an ein Wunder! Wir hatten uns von Northvolt und Novo abhängig gemacht und nun steht mein Chef mit heruntergelassener Hose und versucht mit allen Mitteln noch etwas zu retten. Er will jetzt in den USA nach Aufträgen suchen um seine Butze in D zu retten. Die Belegschaft (und Führung) ist stramm linksgrün ausgelegt. Sie haben bis heute nicht erkannt, dass sie ein totes Pferd reiten. Ich sage es ihnen aber auch nicht. Ich habe mich bereits abgeseilt und… Mehr

Harry Hirsch
1 Monat her
Antworten an  AnSi

Viel Spaß beim Popcorn und der Show. 😉 Da geht es gerade vielen im Mittelstand so. Die Unternehmer sind teilweise in Schockstarre und hoffen auf ein Wunder. Das wird aber nicht kommen. Dabei wäre es so einfach. Man müsste nur aufhören zu Produzieren, dann wird man auch nicht insolvent (frei nach einem großen Wirtschaftsphilosophen).

Last edited 1 Monat her by Harry Hirsch