Creditreform: Immer mehr Firmen pleite

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist in diesem Jahr sprunghaft angestiegen. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform nennt die Zahl von 18.100 Fällen. Dies bedeute ein deutliches Plus von 23,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

IMAGO / Zoonar
Geschäft in Magdeburg, 18.06.2023

„Immer mehr Firmen würden unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammenbrechen“. Stark gestiegenen Kosten stünden eine wirtschaftliche Schwächephase gegenüber sowie die Kaufzurückhaltung der Konsumenten angesichts der zunehmend hohen Lebenshaltungskosten bei zugleich gesunkenen Realeinkommen. Angesichts dieser Lage treffe es die Wirtschaft auf breiter Front.

Sämtliche Hauptwirtschaftsbereiche wiesen demnach deutlich höhere Pleiten auf: Im Baugewerbe etwa gab es ein Plus von 20,8 Prozent, im Dienstleistungsbereich von 22,5 Prozent, im Handel waren es 26 Prozent mehr Insolvenzen und im Verarbeitenden Gewerbe sogar 30,2 Prozent.

„Viele insolvente Unternehmen hätten jahrelang gegen Krisen wie Corona, Inflation und Fachkräftemangel angekämpft“, so Creditreform. „Als nachlaufender Indikator würden die Zahlen nun die dicht aufeinanderfolgenden Krisen der vergangenen Jahre widerspiegeln.“

In den mit Abstand meisten Fällen treffe es wie üblich kleine Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Sie machen 2023 allein gut 80 Prozent der Insolvenzen aus. In den Vorjahren war dieser Anteil allerdings noch größer.

In der Creditreform-Analyse heißt es wörtlich: „Aktuell sehen wir eine massiv gestiegene Zahl an Insolvenzen von Mittelständlern und Großunternehmen.“ Den wirtschaftlichen Schaden durch die Insolvenzen, also die ausfallbedrohten Forderungen von Gläubigern, beziffert Creditreform auf rund 34 Milliarden Euro. Zudem sind rund 205.000 Arbeitsplätze gefährdet oder bereits weggefallen, das sind 30.000 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Kommentare ( 15 )

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W aus der Diaspora
1 Jahr her

Bereits vor Corona gab es massenhaft Firmen, die nur dank der günstigen Kredite überlebten. Es war klar, dass da irgendwann der knockdown kommen musste. Klar hat auch Corona seinen Teil dazu beigetragen, die immer stärker überbordende Bürokratie hat einen Anteil und den letzten Rest hat dann die Energiewende der Grünen geliefert.

Aber, trösten wir uns – so kann man auch den Fachkräftemangel bekämpfen …
Zudem wird dadurch der Ausstoß von CO2 gesenkt.
Letzteres ist zwar in Grunde absolut unerheblich wurde aber von der „Weltelite“ zum Satan gekürt …

SB
1 Jahr her

Am Ende liegt der ganze Standort Deutschland unterm Rasen. Das ist also dieses „Grüne Wirtschaftswunder“.

Peter Gramm
1 Jahr her

So neu ist dies alles nicht. Dieser būrokratische und völlig ūberalimentierte und von Lebenskūnstlern ūberbevölkerte bürokratische Überbau ist halt irgendwann nicht mehr finanzierbar, außer durch Schulden. Diese Party geht jetzt zu Ende. Das werden unsere Wirtschaftsgrößen wie Lang, Habeck, Nouripour, Bärbock, Roth, Künath, Esken u. a. m. nicht so schnell begreifen. Sie haben es und mußten es auch noch nie. Der Steuerzahler futtert sie ja durch.

Aegnor
1 Jahr her

An sich sind Insolvenzen volkswirtschaftlich gesehen ja nichts Schlimmes. Zumal die Zahlen ja von einem unglaublich niedrigem Niveau aus steigen, welches man künstlich seit Jahren nach unten drückt – vor allem durch die beiden „Reformen“ des Insolvenzrecht seit Ende der 90er. Seitdem man „Insolvenzen in Eigenregie“, inklusive Abzocken der Gläubiger vornehmen kann (der Sinn des Insolvenzrechts war mal den Gläubigern geordnet zu ihrem Recht zu verhelfen und nicht Pleite-Unternehmen um jeden Preis auf Kosten der Gläubiger zu retten, weil die Politik Angst vor schlechter Presse bei einer Insolvenz hat), ist unabsichtlich pleite gehen ja fast schon eine Kunst geworden. Schlimm… Mehr

Klaus D
1 Jahr her

Meist kleine Unternehmen….die haben ja auch keine lobby geschweige denn politischen rückhalt. Ich wette aber das die meisten eigentümer dieser kleinen firmen CDU CSU FDP wählen bzw gewählt haben.

alter weisser Mann
1 Jahr her

Ein Wort nur: ÜBERFÄLLIG Von der Aussetzung der rechtlichen Vorgaben wurde doch kein Zahlungsunfähiger zahlungsfähiger, er musste nur nicht die Konsequenz ziehen. Dass diese Regierung es zudem schafft, die Konjunktur noch besonders zu belasten und einen Habeck & Co. das in ihren Klimarettungswahn nichteinmal interessiert, das kommt obendrauf. Auch bei der SPD sind nur noch Gestalten obenauf, die denken, das Geld für ihren aufgeblähten Sozialstaat fällt wie Schnee vom Himmel und muss nur verteilt werden. Vielleicht muss es nach 75 +X Jahren echt mal wieder crashen, weil stetige Verfettung am Ende zur Verblödung führt, Stichwort: Wohlstandsverwahrlosung. Das wird langsam zum… Mehr

metron
1 Jahr her

Kann noch einen Fall hinzufügen:
Alfing Sondermaschinen und Montagetechnik Werke in Aalen. Lt. Webseite noch alles O.K.
Startseite | ALFING
Dann erste schlechte Meldungen:
AKS und AMT kämpfen mit massiven finanziellen Problemen (schwaebische.de)
Inzw. Insolvenz-Antrag. Schönes Weihnachtsfest.
Robertchen: „Insolvenzen? Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erstmal aufhören zu produzieren …“

merlin999
1 Jahr her

Der Marsch ins Mittelalter. Und die Grün-linken haben die Peitsche damit es noch ein wenig schneller geht. -Einzig die Kerzenindustrie und die Seifenmacher werden überleben. Aber sauberer werden die Grünen damit nicht. Sie leuchten nur besser- diese Leuchten!

Edwin
1 Jahr her

Coface, einer der großen Kreditversicherer, meldet ebenfalls ein Anstieg von rd. 25% an Insolvenzen verglichen zum Vorjahr. Nachdem sich durch die ultralockere Geldpolitik der EZB viele Zombieunternehmen gebildet haben, war Corona der Auslöser oder zumindest der Brandbeschleuniger, was durch die Inszenierung weiterer Krisen, wie Klima- und Energiekrise (wiederum unmittelbare Folge der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten) und als Folge all dieser Maßnahmen Inflation nun seine Fortsetzung gefunden hat. Die finanziellen Coronabeihilfen haben dies anfangs kaschiert, aber jetzt bricht es voll durch und wir sind erst am Anfang. Wenn jetzt am 1. Januar die Erhöhung der Umsatzsteuer in… Mehr

Haba Orwell
1 Jahr her

> sowie die Kaufzurückhaltung der Konsumenten angesichts der zunehmend hohen Lebenshaltungskosten bei zugleich gesunkenen Realeinkommen.

Die Grün:innen haben Dutzende Ideen, wie man „Privilegien“ abbauen könnte, die aus Abweichungen vom Klimaneutralen Ideal „you will own nothing“ bestehen. Bis wir das Grüne Paradies erreicht haben.