BMW expandiert seine Produktion in China und Ungarn – und die Belegschaft in Deutschland hält still. Bei VW wäre das undenkbar, bei BMW hat das Tradition.
Halloween ist zwar ein paar Tage her (und das Christkind steht schon vor der Tür), die Meldungen aus der deutschen Automobilindustrie erinnern in ihrer Bandbreite jedoch stark an das Spektrum von Wahlmöglichkeiten, welche die kleinen Gespenster den Erwachsenen an der Haustüre lassen: Süßes oder Saures? Shakespeare hätte gesagt: „Was ihr wollt!“
Im Mittelpunkt der Meldungen standen zwei Leuchttürme der Branche: VW auf der einen Seite, BMW auf der anderen. Beim Volkswagenkonzern tagelang Schlagzeilen über Personal-Querelen auf offener Bühne in der Führung darüber, wer im Konzern das Sagen hat: Vorstand und Eigentümer oder Betriebsrat und Belegschaft wie seit Gründung 1937. Konkret in personam: Herbert Diess oder Daniela Cavallo, VW-Vorstandsvorsitzender CEO oder Betriebsratsvorsitzende?
Der Streit hätte VW-Chef Herbert Diess beinahe den Kopf gekostet, es stand neudeutsch „Spitz auf Knopf“!
Der Betriebsfrieden war mit dieser Standortentscheidung wieder hergestellt – vorerst.
Soviel zum Sauren. Ganz anders bei BMW. Auch dort fielen, von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt, in den letzten Monaten wesentliche Standortentscheidungen, aber völlig geräuschlos, ohne Auseinandersetzungen mit dem Betriebsratschef Manfred Schoch und den Belegschaften.
Und das, obwohl die BMW Standortentscheidungen neue Werke betrafen, die im Ausland gebaut werden, nicht in Deutschland oder im BMW-Kernland Bayern.
Zum einen baut BMW eine neue Autofabrik in Debrecen in Ungarn. Dort soll ab 2025 die Neue Klasse anlaufen, eine Autogeneration mit völlig neuer Autoarchitektur und einem symbolträchtigen Namen. Denn schon einmal stand eine Neue Klasse für eine visionäre Neuausrichtung von BMW. Nach der Beinahe- Pleite von BMW im Jahre 1959 und dem anschließenden rettenden Engagement von Herbert Quandt gab BMW den erfolgreichen Modellen 1500 und 1800 in den 60er-Jahre den Namen „Neue Klasse“.
Die Neue Klasse von damals war für BMW vor allem eines: große Klasse. Denn der von 1962 an produzierte Wagen gilt als „Gamechanger“ – für das Unternehmen wie auch für das Segment der sportlichen Mittelklasselimousinen.
Die Neue Klasse aus Ungarn soll laut CEO Oliver Zipse das Bekenntnis von BMW zum Ziel einer vollständigen Klimaneutralität über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bis spätestens 2050 spiegeln – und macht dies auch an dem symbolträchtigen neuen Namen Neuen Klasse fest. Sie hat eine völlig neue Fahrzeugarchitektur und ist ausschließlich für Elektroautos reserviert. Erstes Modell soll wohl eine Limousine im Format des 3ers werden, Gegenstück zu Teslas Model 3.
Und die erstaunliche Nachricht dazu: Der BMW-Betriebsrat hat dieser Standortentscheidung voll zugestimmt.
Die jüngste Meldung betrifft die Produktion des BMW X5. BMW plant, den SUV X5 , der bislang ausschließlich in Spartanburg (South Carolina, USA) gebaut wurde, zusätzlich auch beim Joint Venture Partner Brilliance in China zu bauen. Die SUV Modelle X1 und X2 werden in Deutschland gebaut.
Auch diese Verlagerungsentscheidung wurde vom BMW Betriebsrat voll mitgetragen.
Der Lokalisierung der Produktion und der genauen Anpassung an chinesische Kundenbedürfnisse kommt auch für VW eine zunehmende Bedeutung zu. Die Absatzprobleme, die das vollelektrische Model i4 aktuell VW bereitet, das komplett in Wolfsburg entwickelt und designt wurde, sprechen Bände.
China ist auch für BMW inzwischen der größte Einzelmarkt des Konzerns, ähnlich wie bei VW und Daimler. Von den knapp 2,5 Millionen jährlich produzierten Autos verkauft BMW inzwischen jedes Dritte in China. Bei VW ist es inzwischen fast jedes Zweite.
Warum klappt bei BMW reibungslos mit Zustimmung des Betriebsrates, was bei VW kaum vorstellbar wäre?
Diese Art der Unternehmensführung im Konsens zwischen Konzernleitung und Arbeitnehmerschaft hat bei BMW Tradition. Begründet wurde sie 1961 von dem legendären Betriebsratsvorsitzenden Kurt Golda, der ab 1970 im Quandt-Vertrauten Eberhard von Kuenheim einen kongenialen Partner als Vorstandsvorsitzenden fand. Das gemeinsame Oberziel einer erfolgreichen, allen Partnern gerecht werdenden, sozialen und austarierten Unternehmensentwicklung ohne offenen Konflikte wurde ab 1987 von Golda-Assistent und -Nachfolger Manfred Schoch bis heute unverändert beibehalten und ausgebaut. Und erwies sich in allen Krisen und Herausforderungen als stabil und tragfähig.
Was den BMW-Betriebsratsvorsitzenden Manfred Schoch angesichts des andauernden Konfliktes zwischen Arbeitnehmern und Konzernchef Herbert Diess zu dessen kaschierter Niederlage beim jüngsten Duell mit dem VW-Betriebsrat einem Interview mit der Automobilwoche zu der Aussage veranlasste: “Wenn ein Fußballtrainer nach einem 0:3 vom Platz geht, hat er krachend verloren!“
Solche Verlierer hat es bei BMW seit 1970 nicht mehr gegeben.
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Ach nee, daß BMW in China sehr gute Autos baut ist oberpfui? Gegen deren Dreckskisten aus Amiland, von denen so einige Jahrgänge kaum die Bezeichnung „Automobil“ verdienen, gibt es nichts einzuwenden? Diese eingeflüsterte Staatspropaganda der „Qualitätsmedien“ hat auch zu dem Zustand beigetragen, den wir gerade jetzt als Vorgeschmack genießen dürfen.
„Ohne Widerstand der Arbeitnehmer“…..warum noch arbeiten, wenn das Bürgergeld für alle kommt?
Zitat: „Zum einen baut BMW eine neue Autofabrik in Debrecen in Ungarn. (……………). Erstes Modell soll wohl eine Limousine im Format des 3ers werden, Gegenstück zu Teslas Model 3. Mal abgesehen davon, dass ich schon gespannt darauf bin wieviele dieser unpraktischen e-Kutschen von den Ungarn selber gekauft werden oder ob die gesamte Produktion dann doch im zwangsvergrünten Dummland angeboten und verkauft werden soll und wird, so hatte ich auch grad erst gestern ein kurzes Gespräch wegen der schädigende Um-/Ansiedlung von völlig un(aus)gebildeten Moslems und Schwarzen aus den Drittweltstaaten was auch dieses Deutschland wieder zu einem rückständigen Steinzeitstaat werden läßt UND… Mehr
Ist doch einläuftend, zuerst baut man Kapazitäten im Ausland aus und auf, verlagert immer mehr dorthin wo man nicht so „gegängelt“ wird, Vorschriften gemacht werden, sich erhebliche Vorteile ergeben und dann werden Produktion usw. in Deutschland immer mehr abgebaut. Das macht aber nicht nur BMW so auch schon länger Im / für den Osten gab es z.B. Konjunkturprogramme wenn man da ein Schlüssiges Konzept vorlegte mit gewissen Zahlen von zu erwarternden Beschäftigten, ( Gesamtbindung ein paar Jahre) bekam man die ganzen Investitionskosten oder fast die ganzen bezahlt. Wenn dann während der Gesamtbindungszeit aber z.B. nur die Hälfte der Arbeitsplätze geschaffen… Mehr
So macht man das. Man bietet Standortvorteile, Steuerfreiheit, günstige Arbeitskräfte, Subventionen, und schließt die Gewerkschaften aus. Irgendwann ist der ausländische Einfluss so groß, daß selbst die Vorstände nicht mehr aus Deutschland kommen, die Konzleitung ihren Sitz nach Holland verlegt, und schließlich ist der ganze Laden Gechichte. WMF ist heute auch ein chinesisches Unternehmen, Opel gehört den Franzosen und Köln gehört den Arabern.
Köln gehört den Arabern und Turkstämmigen, wie wahr und nicht umsonst haben sie dort die größte Moschee installiert um dem Dom etwas an Größe entgegen zu setzen, als Zeichen ihres Machtanspruches und neuerdings darf noch dazu hin der Muezzin die Worte des Propheten laut hinaus posaunen und werden die weihnachtlichen Trompetenklänge noch überstimmen und wer noch daran glaubt, die Muslime hätten das alles mit ihrem Ersparten errichtet, scheint ein Phantast zu sein, das wird alles aus Ankara und Riad gesponsert zum Lobe Allahs, bis der rote Halbmond über der Stadt weht, was dann das Ende für das Christentum bedeuted und… Mehr
IRRTUM! Das Christentum wird nicht untergehen!!! ABER der KIRCHE steht schon jetzt das Wasser bis zum Hals und mit jedem hier durch die Finanzierung besagter Institution angeschleppten „Bereicherer“ steigt das Nass weiter.
Meine letzten sieben Dienstwagen kamen von BMW. Ich würde keinen BMW mehr wählen. Warum : Schaut man sich die Werbung für den ix an, dann scheide ich als alter weißer Mann als Kunde aus. Zielgruppe scheinen bunte junge Damen zu sein. Nun als Rentner behalte ich meine zwei alten Autos bis das der Rost sie dahinrafft. PS : Baut Daimler nicht auch ein Werk in Ungarn ?
Die Autobauermitarbeiter tun mir nicht leid: Aufpassen bei den Wahlen, sonst musst du mit Arbeitslosigkeit bezahlen.
“Solche Verlierer hat es bei BMW seit 1970 nicht mehr gegeben.“
Mit China gibt es keine Verlierer?
Erst verlockend schnelle Umsatz-Erfolge auf der Grundlage ständigen Technologietransfers.
Danach Fertigung ohne den deutschen Partner und später meist Pleite oder Übernahme der deutschen Firma.
So läuft es oftmals mit Mittelständlern.
Bei Konzernen wie BMW und VW wird das Prozedere länger dauern, doch schließlich zum gleichen Ergebnis führen.
Wer sind die Verlierer? Nein, nicht Quandt und Co., sondern wir alle. Offensichtlich von der Mehrheit im Land so gewählt und gewollt!
Ach so. Na da habe ich doch Beispiele wie das natürlich sehr viel besser unter „Partnern“ und „Freunden“ klappt: Haben Sie sich mit der Geschichte von OPEL befasst? Lange Zeit in allen Bereichen des Automobilbau mit ganz vorne! Dann kamen die Amis und kauften den Laden. Werkschließungen, „Technologietransfer“ nannte man damals das absaugen den Know-how durch die ach so lieben Partner. Die Krücken von GM wurden dadurch auch nicht besser aber ein Großer Konkurrent verschwand fast in der Versenkung. Zehntausende Arbeitslose blieben, Deutschland ernährt viele immer noch. Daimler Benz, liebevoll Mercedes genannt entblödete sich nicht, mit einem Konzern, der bis… Mehr
Ich stecke da nicht drin, denke nur: Solange es BMW gutgeht, geht es auch der Belegschaft in München gut. Man möchte nur seine guten Arbeitsplätze behalten, weitere Arbeitsplatze für neue Bewerber braucht es nicht. Die BMWler sind eine Gemeinschaft, die zusammenhält.
Und täglich murmelt das Grüßtier. Was für eine sinnfreie Logik 🙂
Größer Irrtum! BMW produziert Autos, keine Dönerspieße, Wasserpfeifen und Gebetskettchen. Wenn diese Clowns, die in den einschlägigen Stadtteilen unseres ehemaligen Heimatland einen durch pump oder den Verkauf nicht legaler Substanzen finanzierten deutschen Wagen auch BAUEN sollten….
hätten wir in vielen einst schönen Städten keinerlei Verkehrs-und Raserprobleme mehr.