Der deutsche Standort befindet sich in einer ökonomischen Abwärtsspirale. Nach der Insolvenzwelle, die die Bundesrepublik in den letzten zwei Jahren überrollt hat, setzt sich der Negativtrend weiter fort. Im Januar ist die Zahl der Insolvenzen weiter angestiegen.

Die Insolvenzwalze rollt, und das in einem besorgniserregenden Tempo. Laut Statistischem Bundesamt lag die Zahl der Unternehmenspleiten im Januar um 14,1 Prozent höher als noch im Vorjahresmonat. Damit setzt sich der erschreckende Trend der letzten Monate nahtlos fort: Bereits im Dezember (+13,8 Prozent), im November (+12,6 Prozent), im Oktober (+22,9 Prozent) und im September (+13,7 Prozent) gab es massive Anstiege im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die deutsche Wirtschaft steckt tief in der Krise.
Die schwachen Konjunkturdaten der letzten zwei Jahre verdeutlichen die Notlage, in der sich die deutsche Wirtschaft befindet. In 2023 als auch in 2024, hat Deutschland ein Rückgang der Wirtschaftsleistung, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) hinnehmen müssen. Dies war das letzte Mal in der Periode 2002/ 2003 der Fall, als die Folgen der Ereignisse von „911‟ und das Platzen der „Dotcom-Blase‟ die Wirtschaftswelt ins Chaos stürzte.
Inakzeptable Rahmenbedingungen: So wird Deutschland wirtschaftlich ausgeblutet
Doch was steckt eigentlich hinter dem Verfall der deutschen Wirtschaft, dem einstigen Wirtschaftsmotor Europas und der einstigen ökonomischen Weltmacht? Was sorgt für die massenhaften Insolvenzen und Stellenstreichungen, die damit einhergehen?
In erster Linie ist es die Ideologiepolitik der Ampelregierung und der EU-Kommission, die dafür sorgt, dass unvorteilhafte Rahmenbedingungen deutsche Unternehmen in die finanzielle Bedrängnis bringen. Hohe Energiekosten, unmenschliche Regulierungen und Bürokratieanforderungen drängen deutsche Unternehmen in die Ecke. Hinzu kommt eine restriktive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die es den angeschlagenen Unternehmen nicht gerade leicht macht.
Rote Zahlen dank grüner Energiewende: Finanziell gesehen, ein reines Desaster
Die grüne Transformation ist dabei der Hauptauslöser der Problematik. Mit der alleinigen Fokussierung auf erneuerbare Energiequellen wurde energiepolitisch ein gigantischer Fehler begangen. Der Anteil, den erneuerbare Energien am Strommix Deutschlands haben, liegt in Spitzenzeiten bei über 60 Prozent – eine gefährliche Abhängigkeit. Wetterbedingt kommt es nämlich häufig zu Ausfällen erneuerbarer Energieträger. Deutschland wird des Öfteren von Hochdruckgebieten heimgesucht, in denen weder die Sonne scheint noch der Wind weht. Besonders in den Wintermonaten treten derartige Wetterphänomene häufig auf.
In diesen Perioden, die auch Dunkelflauten genannt werden, bricht die Produktion aus erneuerbaren Energien auf ein Minimum zusammen. Die Windenergie trägt in solchen Zeiten stunden-, manchmal tagelang nicht mehr als 0,5 Prozent zum Strommix bei.
Die Folge: Es entsteht ein Mangel, und die Nachfrage übersteigt das Angebot. Der Strompreis schießt in exorbitante Höhen – zulasten von Unternehmen, aber auch privaten Verbrauchern. Teurer Atomstrom aus dem Ausland muss dann importiert werden, oder Gas- und Kohlekraftwerke springen als Reserve ein. An Widersprüchlichkeit kaum zu übertreffen, denn die Ampel setzt sich ja bekanntlich strikt gegen fossile Energieträger sowie die Kernkraft ein.
Strombesteuerung und Netzentgelte schlagen zu Buche
Doch das ist noch nicht alles – es gibt weitere Faktoren, die den Energiepreis weiter in die Höhe treiben. Dazu zählt insbesondere die Strombesteuerung.
Die Stromsteuer führt zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen im internationalen Vergleich, da andere Länder niedrigere oder gar keine entsprechenden Abgaben erheben. Im Jahr 2025 beträgt die Stromsteuer in Deutschland 2,05 ct/kWh oder 20,50 Euro je Megawattstunde. Die Stromsteuer macht rund 5 Prozent des durchschnittlichen Haushaltsstrompreises und etwa 6,5 Prozent des durchschnittlichen Gewerbestrompreises aus.
Das mag auf den ersten Blick nicht nach viel klingen, doch für gewerbliche Verbraucher kommen neben der Stromsteuer zahlreiche weitere Abgaben hinzu. Ein weiterer Belastungsfaktor, die den Strompreis weiter in die Höhe treiben sind die Netzentgelte. Mit einem Anteil von durchschnittlich rund 27 Prozent am Strompreis (laut Erhebung von EnBW) sind die Netzentgelte ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. Wie hoch sie ausfallen dürfen, legt die Bundesnetzagentur fest. Sie decken die Kosten für den Ausbau und die Instandhaltung der Stromnetze.
Besonders jetzt, wo unter dem Vorwand des Klimaschutzes erneuerbare Energiequellen massiv ausgebaut werden, müssen auch die Stromnetze entsprechend erweitert werden. Die Kosten, die dabei entstehen, werden letztlich über die Netzentgelte auf Verbraucher und Unternehmen abgewälzt.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft rechnet damit, dass allein in Deutschland bis 2030 rund 131 Milliarden Euro in die Übertragungsnetze investiert werden müssen. Hinzu kommen über 61 Milliarden Euro für die Verteierlnetze. Schätzungen zufolge, könnten die Netzentgelte daher in den nächsten Jahren bis zu 40 Prozent des Strompreises ausmachen und dafür sorgen, dass sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen ein weiterer Strompreisanstieg bevorsteht.
Bürokratiebelastung für deutsche Unternehmen enorm
Hinzu kommt die wachsende Bürokratielast und die unüberschaubare Zahl an Vorschriften, die deutsche Unternehmen zunehmend erdrücken und eine regelrechte Flucht ins Ausland auslösen. Der administrative Aufwand ist enorm, die Anforderungen lähmen den Geschäftsbetrieb. Unternehmen geraten dadurch sowohl zeitlich als auch finanziell immer stärker unter Druck.
Seit dem Amtsantritt der Ampel-Koalition hat sich die Bürokratieflut weiter verschärft, obwohl ein Abbau versprochen wurde. Eine groß angelegte Umfrage des Ifo-Instituts belegt das eindrucksvoll: 91 Prozent der befragten 1.763 Unternehmen beklagten eine spürbare Zunahme der Bürokratie seit 2022, bei den Industriebetrieben waren es sogar 95 Prozent. Fast die Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) gab an, geplante Investitionen aufgrund der bürokratischen Hürden verschoben zu haben, und 18 Prozent denken bereits über eine Verlagerung ihrer Investitionen ins Ausland nach – ein massives Alarmsignal für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Ein Blick auf den aufgeblähten Staatsapparat zeigt schnell, warum es nie zu einem Bürokratieabbau kam. Allein während der Ampel-Regierungszeit wurden über 1.600 neue Beamtenstellen in Bundesbehörden geschaffen. Die Folge: Die Personalkosten des Bundes explodierten 2024 auf 43,5 Milliarden Euro – ein Anstieg von über 20 Prozent seit 2021. Besonders auffällig ist der Personalzuwachs in einzelnen Ministerien: Das Gesundheitsministerium legte um 12,1 Prozent zu und das Wirtschaftsministerium um 11,7 Prozent.
Fehlgeleitete Geldpolitik: Die EZB treibt Unternehmen in die Insolvenz
Neben den fatalen Auswirkungen der Energie- und Bürokratiepolitik trägt auch die verfehlte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank erheblich zur wirtschaftlichen Talfahrt deutscher Unternehmen bei. Jahrelang hielt die EZB an einer ultralockeren Geldpolitik fest, pumpte Milliarden in die Märkte und heizte so die Inflation massiv an.
Die Nullzinsphase hielt seit dem Ende der Eurokrise im Jahr 2015 bis nach dem Ende der Corona-Krise im Jahr 2022 an. Während dieser Periode kam es zu einer enormen wirtschaftlichen Überhitzung in Europa, was dafür sorgte, dass die Inflation zeitweise auf mehr als 10 Prozent anstieg. Die EZB musste reagieren: Innerhalb eines Jahres wurde der Leitzins radikal um 450 Basispunkte angehoben – insgesamt gab es zehn Zinserhöhungen. Kredite verteuerten sich enorm, und insbesondere Unternehmen, die bereits kurz vor dem Kollaps standen, wurde damit endgültig der Rest gegeben. Die geldpolitischen Maßnahmen haben somit erheblich zur Insolvenzkrise der letzten zwei Jahre beigetragen – und die Folgen sind bis heute spürbar.
Die Geldpolitik der EZB wurde inzwischen zwar wieder etwas gelockert, doch selbst nach fünf Zinssenkungen um insgesamt 125 Basispunkte in den letzten zwölf Monaten bleibt die Belastung für Unternehmen hoch. Zinssenkungen entfalten häufig erst nach ein bis zwei Jahren ihre volle Wirkung. Besonders betroffen ist die Baubranche, da sich die Senkungen des Leitzinses zeitverzögert auf die Bauzinsen auswirken.
Deutschland steuert auf den wirtschaftlichen Tiefpunkt zu
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern sich weiter und es gibt keinerlei Anzeichen für eine Wende. Die Bundesregierung verharrt in ihrer ideologischen Energiepolitik, während Unternehmen unter steigenden Kosten und erdrückender Bürokratie zusammenbrechen. Die restriktive Geldpolitik der EZB hat der Wirtschaft den letzten Spielraum genommen und die Insolvenzwelle massiv befeuert.
Besonders der Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, wird durch hohe Finanzierungs- und Energiekosten systematisch in die Enge getrieben. Der deutsche Standort droht die vollständige Destruktion. Nach der Wahl steht die neue Bundesregierung vor der entscheidenden Aufgabe, die Weichen für eine wirtschaftliche Erholung zu stellen und der deutschen Wirtschaft wieder Luft zum Atmen zu geben.
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Die Wirtschaft ist weiterhin vor allem der Meinung das der Anstieg der Insolvenzen und des Abbaus immer noch viel, viel zu langsam ist. Das gilt im besonderen für Unternehmer die bisher und in Zukunft die Union wählen.
Ach, ich vergaß: Genau deswegen wählen sie ja die Union.
Was war die Vorrausetzung für Honnis realexistierenden Sozialismus? Die Lequidierung des Mittelstands! Es begann ca. 1970 und endete 1976 als es keine privat geführten Firmen und Geschäfte mehr gab. Damals wurde einfach enteignet und heute einfach in die Pleite getrieben. Damit ware die gesamte Wirtschaft fest in sozialistischer Hand, wer Parallelen zu heute sieht könnte richtig liegen.
Und der ÖRR sorgt im Fernsehen und im Internet dafür, dass der Traum der Energiewende weitergeträumt wird. Allein 10% und mehr Wählerstimmen für die Grünen zeigt, dass diese Arbeit wirkt. Der Traum wird
erstvielleicht enden, wenn wir gegen die Wand gefahren sind. Aber dann wird m. E. erstmal untersucht, wer eigentlich Schuld ist. Es wird auf menschliches Versagen oder irgendein technisches Versagen hinauslaufen.Jede größere Insolvenz zieht etliche kleine Insolvenzen nach. Oft muss es nicht einmal eine Insolvenz sein, da reicht ein massiver Stellenabbau aus. Die ehemaligen Arbeiter haben dann weniger Geld und viele kleine Unternehmen gehen in der Folge pleite. Deshalb wird ein Regierungswechsel auf dem Gebiet der Insolvenzen auch erst einmal keine Änderungen bringen. Unternehmen die dabei sind ihren Wechsel ins Ausland durchzuführen, werden auch auf Grund eines Wechsels der Regierung nichts ändern, denn es ist schon viel Geld in den Wegzug gesteckt worden. Es dürfte somit selbst nach einem Regierungswechsel und ganz tollen neuen Vorgaben für die Wirtschaft noch ca.… Mehr
Die neue Bundesregierung wird nichts für die wirtschaftliche Erholung tun, weil sie dafür ihre Politik ändern müßte. Es ist alles so geplant.
Jetzt ist die Wirtschaft dran, ab 1.1.2027 der Bürger und der Rest, der dann von der einstmal gut gehenden Wirtschaft noch übrig ist.
Vermutlich findet dann in diesem Jahr der endgültige, wirklich schmerzhafte Aufprall statt, der dann wohl auch den letzten Michel zum Aufwachen bringt. Ob wir eines Tages singen können „Auferstanden aus Ruinen“ oder eher zum Bettler in der dritten Welt werden, wird sich zeigen. Eins ist sicher, Prioritäten werden sich verschieben, dahin, was wirklich wichtig und substanziell ist.