Die Deutsche Bank, Credit Suisse und andere Banken gehen in die Knie. Noch werden sie von Regierungen gerettet. Doch wie lange können Staaten diese Ausfälle auffangen – und was wird dann aus unserem Geld? Das wollen Roland Tichy und Frank Henkel von Markus Krall, Hans-Jürgen Völz und Florian Homm wissen.
Das Gespenst des Bankencrashs geht um. Aber: „Geldersparnisse sind sicher, werden aber weniger wert“, meint Dr. Markus Krall, ehemaliger Berater für Risikomanagement. Es gebe Parallelen zur Bankenkrise 2008 und das sei, Kralls Meinung nach, kein Zufall: „Zufälle gibt es nicht, schon gar nicht im Finanzsektor“. Im neuen Tichys Einblick Talk erklärt er Ursachen und Folgen der aktuellen Finanzsituation.
„Die Ursachen sind sehr transparent“, findet Krall. „Die Risiken liegen im System“: Der Staat vergibt Bundesanleihen. Das sind Wertpapiere, mit denen sich ein Staat am Kapitalmarkt Geld beschafft. Normalerweise ist der Gedanke dahinter, dass der Staat für diese Anleihen festgelegte Zinsen zahlt und der Anleger am Ende sein Geld zurückbekommt. Nun seien die Zinsbeträge aber doch erhöht worden, um eine Inflation – verstärkt durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg – einzudämmen.
In einem Fall der steigenden Inflation müssten sich die Banken, nach Aussagen Kralls, zwischen dieser Inflation oder eben steigenden Zinsen entscheiden. So entschied sich zum Beispiel die Europäische Zentralbank (EZB) für die Zinserhöhung. Diese „makroökonomische“ Zinserhöhung decke das Ungleichgewicht auf, das in den letzten 20 Jahren angespart wurde. Während die Zinsen steigen, fallen die Kurse der Anleihen.
Krall kritisiert im Gespräch, dass das System nicht aus den Fehlern von 2008 gelernt habe: Noch immer gebe es keine Transparenz in den Bank- und Risikobilanzen. Außerdem würden die Banken denken, dass es ihnen Wettbewerbsvorteile verschafft, wenn sie wachsen. Allerdings stimme das nicht unbedingt, so Krall weiter: Die Banken werden bloß „noch bigger to fail“.
Aus diesem Grund würden zukünftig Summen von mehreren Milliarden, um eine Bank wie die Credit Suisse zu retten, zur Normalität. Diese hohen Rettungsgelder gebe es aber noch nicht, sondern müssen frisch gedruckt werden. Krall spricht hier von einem „Logikfehler“: Denn wenn ein Staat einfach beliebig viel Geld druckt, entstehe ein „unkontrollierbares Ungleichgewicht“. Er sagt: Wir leben nunmal in „einer überschuldeten Welt“. Um diese Schulden zu reduzieren, werde es entweder eine Deflation oder eine Inflation geben: „Einen dieser Tode werden wir sterben.“ Krall gibt Tipps für ein Entkommen dieser „Tode“: Es sei zum einen sinnvoll, den amerikanischen Dollar im Portfolio zu haben, da dieser „noch lange da sein wird“.
Zum anderen seien Investitionen in verschiedene Bereiche zweckmäßig, wie zum Beispiel: Aktien, Edelmetalle und Immobilien. Die Politik verschlechtere allerdings die Rahmenbedingungen für solche Investitionen. Insbesondere für Immobilien.
Das erkennt auch Dr. Hans-Jürgen Völz, Chefökonom des Bundesverbands Mittelständischer Wirtschaft: „Es wird eine Wohnungsknappheit geben.“ Der Grund: Es lohnt sich für Unternehmen kaum noch, neue Gebäude zu bauen, weil die Politik immer mehr Umweltstandards vorschreibt, gleichzeitig eine Mietbremse einführt und dann auch noch „übertriebene Lohnforderungen“ stellt. Zusätzlich jagen die Energiekosten in Deutschland in die Höhe. Diese Gesamtsituation erfordere Maßnahmen. Und diese „Maßnahmen machen Investitionen nötig“, so Völz.
Ohne staatliche Hilfen seien diese aber nicht bezahlbar. Besonders auch, weil sich die Eigenkapitalsituation der mittelständischen Unternehmen während Corona verschlechtert habe. Als Folge werde der Mittelstand unsicher und ratlos. „Die Politik trägt nicht dazu bei, die Ratlosigkeit zu lösen.“ Eher im Gegenteil: Die Politik lege den mittelständischen Unternehmen „Steine in den Weg“, kritisiert Völz.
Das hat Folgen: Ein Viertel der deutschen Unternehmen bestünden laut Völz bereits nicht mehr den internationalen Wettbewerb. Darum hoffe der Mittelstand, nach Aussagen von Völz, dass die Politik komplett umschwenkt, damit die Unternehmen weiterhin in Deutschland wirken können. Das wünschten sich die mittelständischen Unternehmen, weil sie traditionell an den Wirtschaftsstandort Deutschland gebunden seien.
Völz‘ Ansicht nach sei es für den internationalen Wettbewerbserhalt nötig, eine Sozialreform durchzuführen und die Bürokratie abzubauen. Um die Energiekosten zu regulieren, müsse die Mehrwertsteuer von Strom gesenkt werden. Vor allem aber solle die Politik sich aus der Wirtschaft raushalten und so die Zahl an Ministerien um 30 Prozent reduzieren, so Völz: „Bürger und Wirtschaft wissen es besser als die Politik.“
Dem stimmt auch Krall zu: Er betont, dass die neuen Energieträger wie Solarzellen, Wärmepumpen und Windkrafträder nicht effizient seien und nur wegen der staatlichen Subventionen eingesetzt würden. Greift die Politik auf so eine Weise in die Wirtschaft ein, führe das in eine Planwirtschaft und verhindere das Wirtschaftswunder, das die Marktwirtschaft bereithielte. Stattdessen gebe es dann ein „blaues Wirtschaftswunder“, so Krall.
Der Tichys Einblick Talk: immer donnerstags um 20:15 Uhr auf Hauptstadt TV und dem Tichys Einblick Youtube-Kanal.
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Sehr interessant Herrn Völz im Vergleich zu Herrn Krall zu beobachten. Herr Völz windet sich wie ein Aal, um ja nicht den Elefanten im Raum benennen zu müssen: die linksvergrünte Politik, die Massenzuwanderung, die „Energiewende“ mit zugehörigem Klimawahn und die generell völlig verqueere sozialistische Politik. Herr Krall spricht da eher Klartext. Warum, Herr Völz, benennen Sie das Problem nicht klar beim Namen? Warum glauben Sie mit Schönrederei und Schmeicheleien in Richtung Bundesregierung irgendetwas zu erreichen? Hat das in der Vergangenheit funktioniert? Das einzige was funktionieren wird, ist endlich Klartext zu reden und die Bundesregierung an den Pranger zu stellen, notfalls… Mehr
Drei Punkte zur Anmerkung: Erstens. Herr Tichy….soweit mir bekannt wohnen/wohnten Sie doch in Frankfurt am Main….dann sollte Ihnen doch die AGB Holding ein Begriff sein….die größte Wohnbau-Gesellschaft in Frankfurt. Ihre rigorose Bemerkung….der „Staat baue keine Wohnungen“ mag ja juristisch in stimmen…faktisch jedoch ist die Stadt Frankfurt Mehrheitseigner der AGB Holding….und bestimmt damit wohl hauptsächlich mit, wo was wie in Frankfurt von der AGB gebaut wird oder nicht. Und solche Modelle gibt es in jeder Großstadt….der „Staat“….vor allem die beteiligten Kommunen…“bauen“ also faktisch doch Wohnungen/Wohnraum. Zum Zweiten: Mir fällt immer mehr auf, dass in Interviewrunden von TE ebenfalls nur eine Meinung… Mehr
Welches Geld? Das Bargeld wird abgeschafft, das wird nicht mehr allzu lang dauern. Das „neue Geld“, der sog. E-Euro, kein Krypto, nur digital, wird das Leben verändern, drastisch, und zwar nicht zum Positiven. Es gibt zwar positive Aspekte, die aber, gemessen am grünen Ökoterror, kaum ins Gewicht fallen und schon gar nicht für jeden, überwiegen eindeutig die negativen Aspekte. Das bedeutet totale Überwachung und Unfreiheit, Verbot von Sparen, Eingriffe, einfrieren, sperren von Konten, wenn der „Bürger“ nicht spurt und sich nicht bedingungslos grünem Terror, migrantischem Terror und anderem unterwirft. Wohnung war gestern, essen, was wirklich gesund ist und schmeckt, war… Mehr
Inzwischen weiß doch Jeder, dass sein „Guthaben“ bei „seiner“ Bank im Fall des Konkurses derselben sofort in die Konkursmasse einfließt. Die einzige Lösung besteht im Sondervermögen, wie es Aktien darstellen.
Die „Regenschirmpolitik“ der Banken hat schon etwas Systematisches!!
Bei schönem Wetter erhält man einen Regenschirm, wenn es regnet will man ihn zurück – zur Not mit Hilfe des Steuerzahlers!!
Gleiches Spiel finden wir in der Politik: Man braucht händeringend Arbeitskräfte finanziert aber gleichzeitig das Nicht-Arbeiten mit dem neuen Bürgergeld….übertragen auf die grüne Energiepolitik bedeutet dies im wahrsten Sinne des Wortes „Zieh Dich warm an“!!!
Was wird aus unserem Geld? Die Frage ist ganz einfach zu beantworten, es ist über Nacht weg, weil es verfällt und keinen Wert mehr besitzt und das dumme Geschwätz mit der Einlagensicherung bis 100 000 EUR kann man sich auch schenken, denn einem nackten Mann, in diesem Fall die Hausbank, kann man nicht in die Tasche fassen und dann wird das Wehklagen groß sein. Es sei denn, man räumt es vorher ab und investiert es noch so, daß man Sachwerte hat, die allenfalls einem Raub zum Opfer fallen können, nicht aber dem Zugriff des Staates oder man packt seine Koffer… Mehr
Homm ist kein „umstrittener Fondsmanager“. Homm wird wegen des Vorwurfs des vorsätzlichen Anlegerbetruges vom FBI per Haftbefehl gesucht. Homm wurde vor nicht allzu langer Zeit in der Schweiz wegen Betruges und Urkundenfälschung in Abwesenheit verurteilt. Auslieferungsrecht ist kompliziert, wahrscheinlich wird es nicht zu einer solchen in die Schweiz kommen. In die USA und in die Schweiz braucht er für den rest seines Lebens nicht mehr einzureisen. Er würde sofort verhaftet. Der Mann ist nicht ansatzweise vertrauenswürdig. Was nicht heißt das seine Analysen grundsätzlich falsch seien. Ich sehe in seinem Blick und Auftreten aber einen ziemlichen „Psycho“, einen notorischen Manipulateur. Von… Mehr
Markus Krall bringt es mal wieder hervorragend auf den Punkt. Das rumgeeiere von Hans-Jürgen Völz zum angeblich marktwirtschaftlichen Profil und der finanzpolitischen Kompetenz der CDU grenzt allerdings an eine Verhöhnung des Verstands der Zuschauer. Die heutige CDU ist in ihrer Gesamtheit durch und durch linksgrün, selbst die Kollegin von BILD Nena Schink befand mal bei „Viertel nach Acht“, dass sich die Aussagen von CDU-Mann Thomas Heilmann, Vorsitzender der „Klima-Union“, anhören wie die von Luisa Neubauer. Der CDU kann nur noch ein Absturz auf weit unter 20 Prozent helfen, um sich seines mächtigen, politikbestimmenden linken Flügels zu entledigen und wieder Politik… Mehr
Bei solchen Topics ist Herr Tichy unschlagbar – leider war die Sendung zu kurz und beim interessanteste Gast Herr Homm war es akustisch nicht einfach zu verstehen. Das Herr Homm ein paar Drinks intus hatte störte gar nicht , aber in dem Eiltempo wie der gute Mann mit Zahlen und Fakten jongliert hat man als Laie der Materie Schwierigkeiten alles zu kapieren.Hier waren die grade mal gut 15 Minuten eindeutig zu kurz. Herr Krall machte es knapper , zum Glück hat er schon mehrfach von dem Topic geredet , so verstand ich es …aber man musste schon sehr gut aufpassen… Mehr
Homm ist notorischer geschichtenerzähler und Manipulateur. Das FBI wirft ihm Anlegerbertug vor. In der Schweiz wurde er wegen Betruges und Urkundenfälschung verurteilt.
Danke ,ich hab das damals verfolgt – der Mann ist aber sehr unterhaltsam und verfügt über eine Menge Wissen. Sein Beitrag tat dank kluger Fragen TE Tichy der Sendung aber gut …
Gerade eben lese ich, dass der Ukraine die. Soldaten ausgehen. Die anfängliche Euphorie ist wohl dahin.
Viele Ukrainer entdecken wohl aktuell auch den bedingungslosen Wohlstand in Deutschland und das es alles – bereits tellerfertig – in Deutschland gibt.
Nur muss Deutschland dann überlegen, wie es mit dem einmal beigetretenenn Krieg fortzusetzen gedenkt. Oder sich mit dem Niedergang Europas abfinden. Mit riesigen Folgen und noch gewaltigerer Zuwanderung in die Sozialkassen.
Das gepaart mit der grünen Deindustrialisierung und Energiepreis-Inflation wird eine unlösbare Aufgabe.- die EZB wird aus dem Gelddrucken nicht mehr herauskommen.