Tichys Ausblick: „Die Linken und der Antisemitismus – aus der Geschichte nichts gelernt?“

Roland Tichy begrüßt in der heutigen Sendung "Tichys Ausblick" die Gäste Bettina Röhl und Michael Wolffsohn. Schalten Sie ein auf tv.berlin - oder ganz bequem hier auf TE online.

 

Antisemitische Mobs ziehen durch die Straßen in Deutschland und Europa, attackieren Juden, beschädigen jüdische Eichrichtungen und Synagogen, setzen jüdische Flaggen in Brand. Die sonst so schnellen urteilsfreudigen Medien und der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk berichten zaghaft, blenden wichtiges aus und versäumen kaum eine Gelegenheit, eine angebliche israelische Mitschuld zu betonen.

Der jüdische Historiker und Publizist Michael Wolffsohn widerspricht heute Abend bei Tichys Ausblick der gängigen Behauptung, die größte Gefahr für Juden in Deutschland würde gegenwärtig vom Rechtsextremismus ausgehen.
Die von Juden selbst als am größten wahrgenommene Bedrohung sei der muslimische bzw. islamistische Antisemitismus, der weitestgehend heruntergespielt oder ganz verschwiegen wird.

Aber warum tut sich die sonst so betont tolerante und egalitäre Linke mit einer klaren Haltung zu diesem Thema so schwer? Mehr noch: Warum verbündet sich diese Linke an vielen Stellen mit jenem muslimischen „Antizionismus“ und überschreitet dabei oft selbst die Grenze zum Antisemitismus? Warum beschäftigt man sich mit Israelkritik, während immer mehr Juden Deutschland aufgrund wachsender Anfeindungen und Gewalt verlassen wollen? Darüber spricht Roland Tichy mit der Journalistin, Autorin und Zeitzeugin Bettina Röhl, die aus dem Innenleben der westdeutschen radikalen Linken zu berichten weiß.


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Kommentare ( 50 )

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Christa Wallau
3 Jahre her

Frau Röhl hat völlig recht: Der linke Antisemitismus ist derart etabliert, daß er als solcher gar nicht mehr wahrgenommen wird. Ein Beweis dafür ist z. B. ein spezielles Programm der EU, das mit 80 Millionen Euro sogenannte „most vulnerable people“ unterstützt, und das sind im Nahen Osten ausschließlich Palästinenser, k e i n e Israelis. Erst kürzlich – nach der letzten kriegerischen Auseinandersetzung, die von der Hamas ausging – wurden erneut 8 Millionen Euro nach Palästina an die dortigen „vulnerable People“ überwiesen. Faktisch bedeutet das: Mit unseren Steuergeldern werden Menschen bedacht, die den Staat Israel von der Weltkarte tilgen wollen.… Mehr

Lesterkwelle
3 Jahre her

Beim Verweis auf chinesischen Kulturrevolution in Verbindung mit der aktuellen FFF Bewegung, etc. darf der „Grosse Sprung nach vorn“ nicht fehlen. Er begann mit einer politischen „Säuberung“, der Anti-Rechts-Bewegung. Millionen Menschen wurden willkürlich als „rechts“ eingestuft, in Erziehungshaft gesteckt oder hingerichtet. Undurchdachte Planwirtschaft, ohne Rücksicht auf Verluste, führten letztendlich zu 15 bis 45 Millionen Toten. Trotz aller Anstrengungen blieben die Fortschritte weitgehend aus. Der Plan vom „Great Reset oder der der „Grossen Transformation“ a la Merkel/Schellnhuber lassen grüssen.

Wien 1683
3 Jahre her

Nochmals, als populäre Lebensweisheit gut für die Kinder und Enkel mitzugeben:
„Jeder Ismus ist Beschißmus“
Das zu verinnerlichen sollte helfen gut durch die Untiefen des Lebens zu kommen.

Mareike
3 Jahre her

Frau Röhl ist mega schlau und reflektiert! Ich werde mir jetzt ihre Schriften zu Gemüte führen.

Anton Mohr
3 Jahre her

Ich bin 68 Jahre alt und habe in meinem Leben nur 2 Antisemiten gekannt, eine aus der alten Generation, und eine rumänische Arbeitskollegin. Für die war alles was unsozial/ausbeuterisch und Arbeitgebergier, etwa unsere untertarifliche Bezahlung war, war bei ihr „jüdisch“. Selbst unser untertariflich bezahlender Eigentümer und Geschäftsführer meiner damaligen Firma, der garkein Jude war, war für sie ein Jude. Weil er uns untertariflich bezahlte. Dagegen konnte man anreden wie man wollte, bei der zwecklos. Es gibt hier in Deutschland fast keine Antisemiten- Muslime ausgenommen. Das ist keine repräsentative Umfrage, aber meine persönliche Erfahrung. 2/3 der „Deutsch“türken hingegen stimmen für Erdogan, weitere… Mehr

Last edited 3 Jahre her by Anton Mohr
HBS
3 Jahre her

Zum TV-Talk Hangar 7 auf Servus-TV

Ich hätte als Argument in dieser Talk-Runde den links/grünen Kontrahenten nur das Beispiel „Stuttgart 21“ vorgeworfen, – ein Bau- und Bahnprojekt, – was links/grüne Ökos radikal verhindern wollten (Stuttgart 21 – Proteste) und was heute in der Verkehrsplanng auch aus ökologischer Sicht eine wichtige Rolle spielt.

Chris_Muc
3 Jahre her
Antworten an  HBS

Das ist ähnlich wie bei der Migranten-/Asylfrage. Was meinen Sie wie das grüne Wählermilieu in den Vororten hier in München aufschreit, wenn ein neues Asyl-/Flüchtlingsheim in unmittelbarer Nähe ihrer Reihenhäuser geplant ist. Dann ist aber Schluß mit bunt und lustig. Daran erkennt man die ungeheure Heuchelei der meisten grünen Wähler.

Chris_Muc
3 Jahre her

Lieber Herr Tichy, mal wieder eine tolle Sendung. Auch Ihr Auftritt in dieser Woche bei „Talk im Hangar-7“ beim österreichischen Servus TV hat mir sehr gut gefallen. Leider werden Sie ja von deutschen GEZ-Merkel-Propaganda-Talkshows mittlerweile bewusst boykottiert genau wie Ihr Kollege Henryk M. Broder. Umso mehr schätze ich Ihre neue Talkshow Tichys Ausblick sowie Ihre Auftritte bei Servus TV. Bite weiter so.

Demokratius
3 Jahre her
Antworten an  Chris_Muc

Leider werden Sendungen, in denen kritische Geister nicht ausnahmsweise von einer Überzahl von Systemlingen überschrieen werden, zu unzivilen Nachtzeiten gesendet. In den Medieatheken sind sie spät schwer zu finden.

Ralf Poehling
3 Jahre her

„Cancel Culture = Kulturrevolution.“
Ein absoluter Volltreffer, Frau Röhl…

Magdalena
3 Jahre her

Vielen Dank für die hervorragende Sendung! Wolffsohn und Röhl zu hören, ist ein Genuss! Die beiden wissen, wovon sie sprechen, bitte mehr davon!

Sonnenschein
3 Jahre her

Super Sendung. Frau Röhl hat mir sehr gut gefallen, am Anfang musste sie sich finden, aber dann hätte ich ihr stundenlang zuhören können, gerne mehr von der Historie, bzgl. Mao, Kulturrevolution, Bezug zur Gegenwart. Wie frührer Geschichtsunterricht! Spannend!