Nachgerechnet: Wer surft, braucht Strom – aber wie viel?

Physik anhand von Beispielen aus dem Alltag, anschaulichen Graphiken sowie Zahlen und Formeln erklärt: „Lassen Sie uns gemeinsam aktuelle Themen untersuchen, die von den Medien häufig erwähnt, aber selten erklärt werden“, so der Physiker Dr. Hofmann-Reinecke.

 

Während Sie mit dem Tablet auf dem Sofa sitzen und gerade einen Artikel in „Tichys Einblick“ lesen oder sich dieses Video aus der Reihe „Tichys Einblick in die Welt der Zahlen“ gleich anschauen werden, spielt sich hinter den Kulissen eine digitale Großveranstaltung ab. Dabei wird sehr viel Strom verbraucht. Schadet das Internet also etwa dem Klima?

Wir haben nachgefragt: Wie hoch ist der Stromverbrauch beim Laden der Geräte, etwa dem Smartphone oder Tablet? Und wie hoch ist er beim Lesen eines Artikels im Internet oder beim Streamen und Anschauen eines Filmes bei Netflix? Wie viel Energie wird verbraucht für 1 Gigabyte Datentransfer?

Und wie hoch ist der Stromverbrauch des Internets weltweit? Wie sieht der zukünftige weltweite Datentransfer aus? Welchen Einfluss hat dabei die Cloud-Speicherung? Warum sind Island und Norwegen beliebte Standorte für sogenannte Serverfarmen, also riesige Datenzentren, die die Server beherbergen? Diese Fragen werden im Video beantwortet.


Dr. Hans Hofmann-Reinecke studierte Physik in München und arbeitete danach 15 Jahre in kernphysikalischer Forschung. In den 1980er Jahren war er für die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien als Safeguards Inspektor tätig. Er lebt heute in Kapstadt.

Mehr zu dem Thema im Blog des Autors Think-Again

Weitere Videos aus der Reihe sehen Sie hier >>>

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Kommentare ( 9 )

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Der Ketzer
2 Jahre her

Allein die Verkabelung macht einen gewaltigen Unterschied. Je nach Auslastung benötigen Kupfernetze bis zu 17 mal mehr Energie als Glasfaser.
Prof. Dr.-Ing. Kristof Obermann (Technische Hochschule Mittelhessen)
https://www.brekoverband.de/site/assets/files/3167/gutachten_nachhaltigkeitsvergleich_ftth_fttc.pdf

Roland S
2 Jahre her

Nach dem Betrachten des Videos kamen mir große Zweifel an den angeblichen 1,8 kWh pro Gigabyte.  Ergebnis: Energiebedarf für den Welt IP Traffic bei 1,8 kWh pro GB: 6006,98 TWh (=ca. 685,7 Gigawatt Klasse Kraftwerke). Laut Statista wurden in Deutschland in 2019 rund 562 TWh verbraucht. Berechnung siehe unten:  Es gibt natürlich Vorhersagen für Internet Traffic etc. Hierzu habe ich eine Studie von Cisco gefunden (Cisco Global 2021 Forecast Highlights). Dort wurden 278,1 Exabytes pro Monat im IP Traffic für das Jahr 2021 prognostiziert. Rechnen wir also:  1,8kwh pro GB.  IP Traffic pro Monat (Cisco) ca. 278,1 Exabytes, also 3337,2… Mehr

Slawek
2 Jahre her

Hier ist auch so ein interessantes aktuelles Thema für Nachgerechnet. Ich glaube, es war die Verteidigungsministerin, die das israelische Raketenabwehrsystem so vorgestellt hatte, dass es auch den Osten Europas überblicken kann. Die anderen Länder im Osten brauchen da nur die Raketen für das System zu installieren und schon seien sie dank des Deutschen Radarschirms sicher. Leider ist das Problem dabei, dass die Verteidigungsministerin vergessen hat, dass die Erde rund ist. Es sind ca. 700km von Deutscher Grenze bis nach Weissrussland. D.h. so ein System würde auf diese Entfernung nur Objekte oberhalb einer Höhe von 30km sehen können. Das sind aber… Mehr

Stiller
2 Jahre her

Hat das mal jemand nachgerechnet und auf Plausibilität geprüft? Meiner Meinung nach kann das nicht Stimmen, was hier gerechnet wird. Im Video steht, das das Internet jedes Jahr 416 TWh Strom verbraucht, das ist so weit auch richtig. Auf https://www.omnicoreagency.com/youtube-statistics/ und https://www.brandwatch.com/de/blog/statistiken-youtube/ Kann man lesen, das allein YouTube TÄGLICH 1 Mrd. Stunden Video Streamt (So viel wie Netflix und Facebook zusammen): Im Film heißt es 2Stunden = 4GB = 7,2kWh bzw. Für eine Stunde 3,6kw 1.000.000.000h * 3,6kW = 3.600.000.000kWh =3.600.000 MWh =3.600 GWh =3,6 TWh PRO Tag =3,6 *365 = 1314TWh im Jahr allein für YoutubeSelbst wenn man annehmen… Mehr

Roland S
2 Jahre her
Antworten an  Stiller

Das ist mir auch aufgefallen!
Laut meinen Berechnungen würden pro Jahr 6006,98 TWh bei 1,8 kWh pro GB IP Traffic verbraucht werden. Laut Statista wurden in Deutschland 2019 562 TWh verbraucht. … Plausibel ist das also nicht. …

Demokratius
2 Jahre her

Eigentlich sollte man den jungen Leuten, die jetzt dafür demonstrieren kein Öl und Gas mehr in Russland zu kaufen, der Umwelt zuliebe die Kohlekraftwerke abzuschalten und keine Kernkraftwerke zu betreiben dazu verpflichten, ihre Smartphones nie wieder aufzuladen – zusätzlich zu „frieren für den Frieden“!

Michael Palusch
2 Jahre her

Wie immer gut, nur den Haushaltsstaubsauger mit 1.500W Nennleistung, den gibt’s hier schon lange nicht mehr. Der Marketinggag „750W so leisungsstark wie 2000W“ ist reiner Etikettenschwindel.

Andreas aus E.
2 Jahre her

Ich schaue immer auf die Fahnenmasten meiner Nachbarn gegenüber. Flattern die Lappen frisch im Wind, habe ich den PC an, hängen die schlapp herunter, schalte ich sofort aus. Nie und nimmer würde ich Putingas, Atomstrom oder gar CO2Kohle in meine Stromversorgung lassen, niemals!!! Wir haben bei uns ja ein kleines Schweinchen in die Wand eingebaut, in dessen Rüssel steckt man den Stecker (darum heißt der wohl so, reichlich sexististisch, nebenbei bemerkt) und das Schweinchen frag ich immer „kommt dein Strom aus böser Quelle?“ Bislang hat das Schweinchen noch nie was gegrunzt, also gehe ich mal von einem „Nö“ aus, ansonsten… Mehr

Last edited 2 Jahre her by Andreas aus E.
alter weisser Mann
2 Jahre her
Antworten an  Andreas aus E.

Das Schweinchen kann nichts grunzen, an keinem Stecker in Normalhaushalten kommt Strom aus einer identifizierbaren Quelle an. Alle haben den gleichen „Mischstrom“.
Nur ein autarker Haushalt (meinetwegen auch ein örtliches Netz) ohne weiteren Netzbezug kann seine Stromquelle zutreffend definieren.