Demonstrationsfreiheit muss man sich nehmen

Klaus-Rüdiger Mai demonstrierte unter dem Maschinengewehr der Staatssicherheit gegen die DDR. Heute ist es weit weniger gefährlich zu demonstrieren - aber das Gefühl, dass viele Menschen auf die Straße treibt, ist das gleiche, findet er.

 

Die Corona-Demonstrationen und Bauernproteste lösten geradezu hysterische Reaktionen in Politik und Medien aus. So mancher Demonstrant fühlte sich an Zeiten erinnert, in denen Demonstrieren gefährlich war. Klaus-Rüdiger Mai war 1989 bei den Montagsdemonstrationen der DDR dabei. „Die Demonstrationen gegen Corona waren natürlich nicht so wie in der DDR“, sagt er, auch wenn der Staat bei den Corona-Demonstrationen mit Repressionen vorgegangen sei. Aber das Gefühl, das viele Menschen auf die Straße treibt, ist ähnlich. „Wir wussten nicht, wie es weitergehen sollte – aber so wie es war, konnte es nicht bleiben.“

Die Brandmauer gegenüber AfD und BSW müsse fallen, meint der Autor. Sie sei nichts anderes als ein Instrument, um die politische Konkurrenz klein zu halten. Nur wenn die Brandmauer falle, sei ein Politikwechsel möglich, weil sich dann auch die CDU wieder mit Oppositionsarbeit beschäftigen müsse.


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Kommentare ( 6 )

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elly
1 Tag her

„Heute ist es weit weniger gefährlich zu demonstrieren“
wären da nicht gewaltbereiten Extremisten, die jede Demonstration gefährlich macht.

Farbauti
2 Tage her

Lieber Herr May, dass sind mitnichten nur die Grünen mit der durchgedrehten Denkart wie grüner Stahl. Seit 4 Jahren wohne ich jetzt in einer SPD Stadt und kann Ihnen sagen, es ist ein neues Lebensgefühl. So kannte ich es noch nicht. Dagegen wirkte die DDR doch sehr freundlich. (Bin im Pott geboren und aufgewachsen) Dieser Tage war ich beim Rentenamt um etwas zu klären. Ich mußte dem erstmal nettem Herrn ein wenig aus meinem Lebenslauf erzählen. Seine Miene verdüsterte sich zusehends. Es war mit Händen zu greifen was er dachte. Sie denken genauso wie die Grünen, man macht eine Ansage… Mehr

Last edited 2 Tage her by Farbauti
Eddy08
2 Tage her

Demonstrationsfreiheit muss man sich nehmen…absurd, Demonstrationsfreiheit steht einem zu, aber derzeit wird sie dem Volk Stück für Stück genommen. Demonstrationen werden von dieser Regierung entweder vereinnahmt oder verunglimpft. Wer zu Corona die Macht der Mächtigen gespürt hat, der weiß, dass diese Politikkaste sehr weit geht. Alles wird gerechtfertigt mit Kampf gegen FakeNews und Rechts. Gab es eigentlich irgendwelche Konsequenzen für Strack Zimmermann als sie einen Bürger damit drohte ihn beim Chef anzuscheißen weil er gegen sie sprach, ihr Widerworte gab? Herr Mai wenn Sie bei einer normalen Verkehrskontrolle von 3 Polizisten mit Hand an der Waffe aufgefordert werden ihre Papiere… Mehr

Elmar
2 Tage her

In Essen wurde am Wochenende im Prinzip für die Abschaffung der Demokratie demonstriert. In der DDR war es umgekehrt.

christin
2 Tage her

Alles bedienst sich der Naivität der Masse und die wird manipuliert durch öffentlich rechtlichen Medien

thinkSelf
2 Tage her

„Heute ist es weit weniger gefährlich zu demonstrieren“
Das würde ich jetzt so nicht sagen. Auch das DDR-Regime und die hinter ihnen stehende russische Armee hat letztlich die Demonstranten nicht niedergemäht.
Aber als demonstrierender Rentner zusammengeknüppelt zu werden, im Knast zu landen weil man einen Vergewaltiger einen Vergewaltiger nennt, totale und wirtschaftliche Vernichtung sowie morgens um sechs von den Sturmtruppen des Regimes die Tür eingetreten zu bekommen ist inzwischen ja Alltag.