Regieren ohne die AfD: Interview mit Jürgen Falter

Fällt nun die Brandmauer zur AfD? Das ist die Erwartung, die einige Politiker der CDU und der AfD nach den Wahlergebnissen in Sachsen und Thüringen haben. Das Geschehen analysiert Prof. Jürgen Falter für Tichys Einblick.

 

Die Wahlen in Thüringen und Sachsen unterstreichen das Ende des alten Parteiensystems. Die Ergebnisse für AfD und BSW machen schwarz-rot-grün-gelbe Koalitionen unmöglich. Die CDU muss sich mit der Konkurrenz von rechts auseinandersetzen und klären: Kann sie mit der AfD kooperieren? Oder kooperiert sie lieber mit den Altkommunisten vom BSW?

Prof. Dr. Jürgen Falter ist Politikwissenschaftler und renommierter Wahlforscher. In seinem Buch „Hitlers Wähler“ analysierte er, wer der NSDAP wirklich zur Macht verhalf. Das Buch ist längst zum Standardwerk zu diesem Thema geworden. Mit Tichys Einblick diskutiert er die Optionen für die CDU, klärt, ob die Brandmauer halten kann und gibt seine differenzierte Einschätzung zur AfD.


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Kommentare ( 29 )

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29 Comments
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Armin Reichert
7 Tage her

Die CDU Thüringen hat es ja in einem ihrer Wahlwerbespots in einer für den durchschnittlichen CDU-Wähler verständlichen Sprache ausgedrückt:

„Höcke ist richtig doof!“.

Ja, das ist die einfache Sprache, die der CDU-Wähler aka Hirntoter gerade so noch versteht. Oder solche Sprüche wie:

„Wir, die CDU, sind die große Volkspartei der Mitte und mit diesen Leuten darf, kann und wird es keine Zusammenarbeit geben.“ Dabei ein wichtiges Gesicht machen und die Backen aufblasen.

Meine aufrichtige Verachtung.

Last edited 7 Tage her by Armin Reichert
Fragen hilft
7 Tage her

Der Herr Falter ist meiner Aufmerksamkeit entschwunden, nachdem ich die „Einordnungshilfen“ der Mainstreamigen ausblendete.
Interessant nun hier von ihm zu sehen/hören. ist so wie ein De ja vue. Also eine Erinnerung an zuvor Erlebtes. Irgendwann tauchte hier auch mal der Herr Prantl von der Süddeutschen auf. Suchte wohl mit angepassten Formulierungen Aufmerksamkeit. — Hat sich aber schnell geregelt.

Albert Pflueger
7 Tage her

Den Kommentar von Falter zu der Überfall- auf-Polen-Geschichte muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: „Manchmal sagt man etwas Unbedachtes…“ Das ist hohes Illusionstheater! Als könnte ein solcher Kommentar unbedacht sein! Er ist im Gegenteil das Ergebnis von ungeheurer Eitelkeit (sie hat das Datum herausgefunden!), verbunden mit dem sicheren Gefühl, daß gegen die AfD, die den Rundfunkstaatsvertrag kündigen und ihr Lebensmodell bedrohen würde, jede Gemeinheit erlaubt ist. Sie hat das sorgfältig konstruiert und in der Absicht, maximale Wirkung durch absurde Dreistigkeit zu erzielen, plaziert.

Albert Pflueger
7 Tage her

Was Herr Tichy hier insinuiert-hoffentlich unbeabsichtigt!- nämlich daß 25% der AfD-Mirglieder rechtsradikal seien, ist völlig absurd! Diese Zahl stammt aus der Einschätzung von Falter, daß 25% der AfD-Wähler rechtsradikale Ansichten hätten, was er durch einen Fragebogen ermittelt haben will, der zulässige Auffassungen der Befragten zu einem Ideologieentwurf verleimt, den er dann rechtsradikal nennt. Er benutzt ein selbsterfundenes Konstrukt, um die Meinungen von Leuten als nicht diskursfähig zu deklassieren und nutzt dann deren Wahlpräferenz dazu, die von ihnen gewählte Partei mit Dreck zu bewerfen.
Solchen Figuren darf man nicht auf den Leim gehen.

Evero
2 Tage her
Antworten an  Albert Pflueger

Und wenn es so wäre? Solange die aufrechten Demokraten in der AfD die Programmatik vorgeben und die Zügel in der Hand behalten, ist das doch gut, wenn sog. Rechtsradikale, statt sich weiter zu radikalisieren und abzuschotten, AfD wählen und bereit sind, sich demokratisch einzubringen. Was sind das für Demokraten, die ständig gegen „rrrräääccchtttzzz“ hetzen, und selbst linksextremistisch gesteuert sind? Was wollen die Linken mit den rechten Wählern machen? Wollen sie diese ausbürgern, ihnen das Wahlrecht entziehen oder noch Schlimmeres. Wer bestimmt eigentlich, wer die wurklichen Extremisten sind ? Wenn die Regierung nicht mehr kompromißbereit ist, wachsen natürlich die Extreme auf… Mehr

Last edited 2 Tage her by Evero
Ein Sumpf zieht am Gebirge hin
7 Tage her

Falter ist ein von öffentlichen Geldern satt gemästeter Systemling. Warum seinen kruden Thesen ausgerechnet hier zusätzlich Bühne geboten wird, erschließt sich mir nicht. Dafür hat er doch sonst Phoenix und Co. zur Verfügung. Das sollte genügen.

imapact
7 Tage her

Um es nochmals zu sagen: die Kriterien für das, was als Ausweis „rechtsextremer“ Gesinnung gilt, scheinen weit nach links gerutscht zu sein. Wie sonst käme Herr Falter auf die Idee, rund 25% der AfD-Wähler als („gesichert“?) rechtsextrem einzustufen? Bei Rechtsextremismus denke ich an Führerstaat, aggressiven Nationalismus, expansiven Militarismus, echten Rassismus, geplanten, industriell durchgeführten Massenmord an bestimmten Gruppen, Errichtung von Lagern zur Masseninternierung und sogar Vernichtung bestimmter Gruppen, Aufhebung der Gewaltenteilung, Aufhebung von Wahlen, die Indoktrinierung und politische Vereinnahmung der Bevölkerung bis in den privatesten Bereich hinein, Verbot der freien Meinungsäußerung und Diskussionskultur, kurzum: Totalitarismus. Ironischerweise tendieren gerade diejenigen, die den… Mehr

Albert Pflueger
7 Tage her
Antworten an  imapact

Ja, so wird heute vielfach gedacht. Nur waren die Nationalsozialisten links, und genau wie die anderen Linken, Lenin, Stalin, Mao, PolPot etc. haben sie eine dreistellige Millionenzahl von Opfern auf dem Gewissen.
Die Nationalsozialisten haben die Rechten, das Bürgertum, den Adel gehaßt!

Spyderco
7 Tage her

Die nächste Definition,nach Pandemie ,Faschismus etc.,die so geändert wird,dass sie dem polit-medialen Komplex passt.

Politischer Extremismus zeichnete sich,noch vor Kurzem, durch die Tatsache aus,daß er Gewalt zur Durchsetzung seiner Ziele nutzt.
Aber das würde wohl eher auf die linke, Hammerbanden-Antifa oder die Attentäter von Breitscheidplatz,Mannheim und Solingen zutreffen,als auf die Zielgruppe von Falter.

Lucius de Geer
7 Tage her

Direkt mit Vertretern der AfD zu sprechen oder mit einem der sehr vielen jungen Wähler dieser Partei wäre dem Anspruch von TE als unabhängiger kritischer Journalismus eher gerecht geworden. Die theoriebasierten Schablonen von gestern sind wie in anderen europäischen Ländern genau das: von gestern.

anita b.
7 Tage her

Ich wundere mich über duesen Professor.
Was ist an dem Satz “ Mahnmal der schande“ eigentlich misszuverstehen? Oder was soll da zweideutig sein? Und für den ketten verständlich wird es , wenn der ganze Satz von höcje genannt wird.

Ordoliberal
8 Tage her

Ein zweite Frage, die ich Herrn Falter gern stellen würde, ist: Gibt es einen entsprechenden Fragebogen auch für Linksextreme? Wie lautet dort das Antwortmuster? Ist die Befürwortung von Zensur, Indoktrination und Propaganda linksextrem? Die Befürwortung der Instrumentalisierung von Gerichten, ÖRR und Geheimdiensten zur Verfolgung der Opposition? Verstaatlichungsforderungen? Das selbstverständliche Drucken von Geld und Aufnehmen von unbesicherten Krediten, um staatliche Rechnungen zu bezahlen? Subventionsforderungen für Produkte und Dienstleistungen, die die Partei will, aber nicht der Bürger? Dann wären die Linke, das BSW, die Grünen und die SPD vier gesichert linksextreme Parteien.