„Wir müssen das Biest aushungern“

„Bis Juni arbeiten Sie für den Staat und bis September für die Bürokratie“, sagt Markus Krall. In seinem neuen Buch „Die Stunde Null“ fordert er eine radikale Begrenzung des Staates – dann kann Deutschland auch wieder Wirtschaftswunderland werden. Roland Tichy hat ihn interviewt.

 

Die Ampel führt Deutschland in den wirtschaftlichen Abgrund. Die Unternehmen der Bundesrepublik sind kaum innovativ, leiden unter hohen Energiekosten, den Fesseln einer überbordenden Bürokratie und einem Fachkräftemangel, der durch eine falsche Bildungspolitik verursacht wurde. Der Staat mischt sich in zu viele Bereiche des Lebens und der Wirtschaft ein, so die These des Wirtschaftsexperten Markus Krall.

In seinem neuen Buch „Die Stunde Null“ legt er dar, wie ein neues Wirtschaftswunder möglich sein soll. Deregulierung und die Beschränkung des Staates auf seine Kernaufgaben sollen die Kräfte der Marktwirtschaft befreien und auch gesellschaftlich zu mehr Vitalität führen. Roland Tichy konnte Krall zu seinem neuen Buch interviewen.

„Wer verdammt noch mal, hat den Politikern das Recht gegeben, uns zu erziehen?“, will Krall wissen. Warum soll die Bundesregierung die Zusammensetzung von Fertiggerichten bestimmen?


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Kommentare ( 82 )

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82 Comments
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Peter Gramm
6 Monate her

Auch die österreichische Schule (der Markt regelt alles) ist nicht der Weisheit letzte Erkenntnis. Beispiele dafür sind doch wohl Braun (wirecard) oder Benko (Signa)….Erfolg um jeden Preis hat halt auch einen Preis. Die Frage bleibt, wer muß zahlen.

Petra Horn
7 Monate her

Mir ist Herr Krall und das Prinzip der Freiheit ja sehr sympathisch, aber ich frage mich, wie er Oligo- und Monopole verhindern will.
De facto sind Staat und Wirtschaft ja genau so strukturiert.
Wem er es früher nicht gesehen hat, dem sollte doch spätestens mit den Phizer-Geschäften einige Lichter aufgegangen sein.
Also wie wird verhindert, daß z.B. die Medien und die Großindustrie Kartelle bilden und die Bürger in Angst und Schrecken versetzen und am Ende in die Spritzen und den Krieg treiben?

J. Braun
7 Monate her
Antworten an  Petra Horn

Frau Horn, Sie sollten einmal durchdenken, wie diese Monopole zustandekommen. Die Pharma-Lobby hat ihren eigenen Minister und deshalb können solche Firmen bestehen. Wenn Pfizer in einem freien Markt leben müßte, sähe doch alles anders aus. Es ist doch das aktuelle, kaputte System, das erst diese Monopole durch Subventionen und Klientelwirtschaft schafft (entweder durch Dummheit der Politiker, oder weil sie geschmiert werden, wer weiß das schon). Und nehmen Sie doch Monopole wie das von Microsoft mit seinen Computerprogrammen — die sind einfach besser als die anderen oder werden für besser gehalten. Ob da der Markt regiert oder der Konzern schmiert ist… Mehr

Last edited 7 Monate her by J. Braun
Petra Horn
7 Monate her
Antworten an  J. Braun

Jedes Unternehmen trachtet danach, eine Monopolstellung zu erreichen. Mit staatlicher Hilfe und Korruption ist das einfacher als mit dem Anbieten eines einmalig guten Produktes oder Angebotes. Im Handel gibt es z.B. die Nichttarifäre Handelshemmnisse, die ganz gezielt aufgebaut werden, um die ausländische Konkurrenz herauszuhalten. Oder, was in Deutschland in großem Stil passiert, man setzt bürokratische Berrieren, die nur von großen Unternehmen mit dem entsprechenden Budget überwunden werden können.Die kleinen und mittleren müssen gewollt scheitern. Doch auch ohne staatliche Unterstützung werden große Unternehmen durch Dumping und Aufkauf die Kleinen aus dem Markt schieben. Also stellt sich die Frage nach einem Ordoliberalismus… Mehr

Kuno.2
7 Monate her

Bei der EZB sind aktuell rund 1,2 Billionen Euro als „Guthaben“ zugunsten der Bundesbank ausgewiesen. Dieses Geld werden wir nie sehen. Die Ursache liegt im Wegfall der europäischen Währungen und den damit weggefallenen Abwertungsmöglichkeiten von Ländern wie Griechenland, Italien, Portugal etc. Es ist eine andauernde Vermögensverschiebung zugunsten der schwächeren Staaten. Wenn es gelänge hier auszutreten wäre schon sehr viel gewonnen und die Hälfte aller Ministerien in Berlin könnten gemäß Markus Krall ohne Probleme geschlossen werden.

Last edited 7 Monate her by Kuno.2
puke_on_IM-ERIKA
7 Monate her
Antworten an  Kuno.2

Die Mehrzahl der linksgrün durchseuchten Ministerien kann wegen erwiesener Unfähigkeit und nachgewiesener Veruntreuung von Steuergeldern sowie geschlossen werden. SInd eh nur Biotop für beamtete NIcht- und Wenigleister.

Kuno.2
7 Monate her
Antworten an  puke_on_IM-ERIKA

Zumindest das Wirtschaftsministerium gehört in die Hand eines erfahrenen Ministers, der BW auch studiert hat und das Finanzministerium gehört ebenso nicht in die Hand eines Bankrotteurs wie Lindner.

Ron
7 Monate her

Wenn Häuslebauer oder Käufer sich auf flexible Zinssätze oder wie vor Jahren propagiert, sich auf Wetten, Spekulation kann ich es nicht nennen, gegen Yen oder Schweizer Franken Kurs und damit finanzierte Kredite einlassen, selber schuld und manche hatten Glück damit. Doch langfristig gab es viele Verlierer. Zumal es in der extremen Niedrigzinsphase seit 2008 fixverzinste Kredite für rd. 2% gab.
Aber klar, Gier schlägt Hirn. Kurz bloß 1% Zinsen zahlen ist verlockend. Dass aber plötzlich und unerwartet auch 4 oder 5% fällig werden, konnte ja niemand wissen.

mileiisteinanderernamefuermeloni
7 Monate her

Na gut, von mir aus ist Krall kein Arbeiter sondern nur ein Denker. Reden kann er auch. Also passt er wohl in die Sparte der Politiker. Da würden Sie mir doch zustimmen, oder? Sie haben Recht, er ist offenbar Gysi in vielen Zügen ähnlich, nur das Gysi links ist und Krall libertär. Dass er über seine Gedanken ein Buch schreibt, macht es möglich seinen Gedanken zu folgen, ihnen beizupflichten oder sie abzulehnen. Auch das Schreiben eines Buches hat Krall mit vielen Politikern gemeinsam, mit dem Unterschied das Kralls Buch wohl mal kein Plagiat ist. Ok, Krall ist ein Politiker. Wenn… Mehr

johnsmith
7 Monate her

Krall hat zwar einige gute Ideen. Überflüssige Steuern wie Sektsteuer, Kaffeesteuer und Hundesteuer können sicherlich weg. Auch einige Ministerien und die damit verbundenen Ausgaben wie das Entwicklungshilfeministerium, das immer noch Entwicklungshilfe an die Raumfahrtnationen Indien und China zahlt oder Radwege in Peru. Aber einige seiner Ideen halte ich nicht für sinnvoll, etwa die Idee jedem privaten Waffenbesitz zu erlauben, denn das führt in den USA zu sehr vielen Toten durch Schusswaffen (Amokläufe, private Streitigkeiten werden mit Schusswaffen gelöst). Auch die Privatisierung natürlicher Monopole wie er es für die Autobahnen vorschlägt ist eine schlechte Idee, denn ohne Konkurrenz funktioniert private Marktwirtschaft… Mehr

thinkSelf
7 Monate her
Antworten an  johnsmith

„Aber einige seiner Ideen halte ich nicht für sinnvoll, etwa die Idee jedem privaten Waffenbesitz zu erlauben, denn das führt in den USA zu sehr vielen Toten durch Schusswaffen „ Dazu hat er sich (übrigens völlig korrekt) darauf hingewiesen das es etliche Länder mit gleichem Recht gibt die besonders sicher sind. Auch in den USA werden Leute in der Regel nicht mit legalen Waffen, sondern mit illegalen Waffen. Und die Zahl der gekillten ist auch in den USA umgekehrt proportional zur „Schärfe der Waffengesetze,“ Was ich aber so gar nicht verstehe ist der Glaube das Staatsbüttel mit der Knarre verantwortungsvoller umgeht… Mehr

Uferlos
7 Monate her

Ich finde es schade und auch etwas befremdlich, dass Hr. Tichy, der auch ein erfahrener Wirtschaftsjournalist ist, immer wieder Hr. Krall eine Bühne für dessen radikale Ideologie gibt.

Lucius de Geer
7 Monate her
Antworten an  Uferlos

Warum darf Krall seine Sicht der Dinge nicht darlegen? Haben Sie Angst davor, dass auch nur ein Bruchteil davon umgesetzt werden könnte? Beamter?

puke_on_IM-ERIKA
7 Monate her
Antworten an  Uferlos

Die aktuelle Malaise ist deswegen so groß, weil man ungebildeten dummen Ideologen eine Bühne gibt, obwohl sie nur von einer Minderheit gewählt worden sind.

H. Hoffmeister
7 Monate her

Sie haben Recht, nur hat das nichts mit Versagen der Konservativen zu tun, sondern schlicht mit der Tatsache, dass letztere die verbliebene Nettowertschöpfung auf dem Globus bestreiten, während das linksgrüne Lager nur aus Nettokonsumenten besteht. Es ist immanent, das das linksgrüne Lager immer gewinnt, weil es parasitär die Wertschöpfung des liberal-konservativen Lagers abschöpft. Folgerichtig ist der Sozialismus immer dann am Ende, wenn ihm das Geld der Nettowertschöpfer ausgegangen ist.

Donostia
7 Monate her

Ich verstehe sie nicht ganz. Zunächst kann Herr Krall oder irgendeine andere Partei ohne Mehrheit keine Veränderung herbeiführen. Wenn die Partei-Malocher nicht auf die Ratschläge jener warten die von der Seitenlinie aus agieren, wieso ist dann die Werteunion gescheitert? Wie von ihnen argumentiert warten sie ja nicht auf die Ratschläge von der Seitenlinie und folglich hätten sie dann ihr Vorhaben durchziehen können. Verstehe ihre Argumentation nicht. Herr Krall sagt genau was er machen würde. Er würde den Staat verschlangen. Das würde in den Behörden, welche von unseren Steuergelder leben und wenig oder überhaupt keinen Mehrwert bzw. noch Zerstörung erzeugen, nicht… Mehr

Donostia
7 Monate her
Antworten an  Donostia

Puh, jetzt verwirren sie mich komplett. Herr Krall wollte bei der Werteunion absahnen? Ist er deshalb dann sofort ausgetreten um davon möglichst viel zu profitieren? Ist es nicht eher so, dass die Werteunion, als Herr Krall und Herr Otto sofort ausgestiegen sind, den Weg in die Bedeutungslosigkeit ging obwohl sie praktisch noch gar nicht gestartet war?
Könnten sie mir bitte erklären wie er da abgesahnt hat, wo er doch sofort ausgestiegen ist? Das übersteigt offensichtlich meinen kleinen Intellekt. Und ich möchte, wie alle anderen auch, nicht dumm sterben.

GefanzerterAloholiker
7 Monate her

Die EU enteignet russische Vermögenswerte, um Kiew zu finanzieren und zu bewaffnen. Das teilte Brüssel am Mittwoch mit. Der Gesetzestext wird zügig vom EU-Rat ratifiziert werden. Das alles geschieht, ohne dass jemand eingreifen könnte. 191 Milliarden Euro aus russischen Fonds geklaut, die Euroclear festhält. Das wird zur Folge haben, dass Investitionen eben nicht fließen werden. Begreifen Sie das doch endlich. Sie haben sich in dieser Welt isoliert, haben die Pest am Hals, sind toxisch. Weil sie so unsäglich dusselig waren ihr Heil dort zu suchen, wo große Imperien daheim sind. Es wird „Europas“ Geheimnis bleiben, wie es frei von Rohstoffen mit dem Mutterland… Mehr