Hinter die Brandmauer

Wer nicht auf Linie ist, wird ausgegrenzt. Das ist die Logik der Cancel Culture. Doch immer mehr Journalisten, Politiker und Prominente sind in der Öffentlichkeit unerwünscht. Roland Tichy fragt Anna Nguyen, AfD-Politikerin, und Jasmin Kosubek, Journalistin, wie man damit umgeht.

 

Roland Tichy diskutiert mit Anna Nguyen und Jasmin Kosubek darüber, wie die Mechanismen der Ausgrenzung funktionieren.

Die freie Videojournalistin Jasmin Kosubek ist im Mainstream nicht mehr willkommen, weil sie einst für Russia Today arbeitete – dort jedoch schon vor dem Verbot des russischen Auslandssenders aufhörte. Gerne wird sie als „Putins schönstes Gesicht“ beschimpft. „Ich mache mir meine eigene Öffentlichkeit“, sagt sie. Auch wenn es großartig wäre, eine Sendung bei ARD oder ZDF zu haben, ist sie optimistisch, dass immer mehr Zuschauer sich von diesen Medien abwenden und neue Formate wie ihres entdecken.

Anna Nguyen ist Landtagsabgeordnete in Hessen und Stadtverordnete in Frankfurt. Das Problem: Die Tochter vietnamesischer Flüchtlinge ist in der falschen Partei. Als AfD-Politikerin wird sie von den Kollegen gemieden und von der Öffentlichkeit angefeindet. „Ich bin in der richtigen Partei“, denn in dieser könne sie ihre Meinung frei sagen, ohne auf Parteidisziplin achten zu müssen.
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Kommentare ( 26 )

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JuergenR
1 Monat her

Zwei bildhübsche und hochintelligente Frauen mit Roland Tichy als „Hahn im Korb“. (Autsch, ich hoffe, das war jetzt nicht sexistisch). Es war interessant und zugleich kurzweilig, von ihren Erfahrungen mit Ausgrenzung zu hören. Jasmin Kosubek übernahm manchmal mit ihren Fragen an Anna Nguyen die Moderation, ist halt so ihre Gewohnheit. Ich sehe in keiner anderen Partei solche menschlich sympathischen Politikerinnen wie Anna Nguyen, ebenso vermisse ich Personen vom Stil Jasmin Kosubeks im ÖRR.

Solbakken
1 Monat her

Herzlichen Dank an die beiden Gäste und auch an Herrn Tichy für dieses klasse Gespräch. Frau Kosubek hatte ich schon vermißt als der Fehlende Part nicht mehr kam. Frau Nguyen ist mir erst seit der Hessen-Wahl aufgefallen. Daß sie keine Quotenfrau ist, ärgert die anderen. Der politische Gegner merkt doch, wer was drauf hat, von der Qualifikation der AfD-Vertreter können die Grünen nur träumen. Eine Bemerkung an Frau Kosubek, betreffend Maximilian Krah und Marine Le Pen: Frankreich braucht dringend die deutschen Geldzahlungen an die EU, Deutschland kann eines Tages nicht mehr zahlen, weil unsere Wirtschaft in die Grube fährt. Es… Mehr

Peter Pascht
1 Monat her

Die Brandmauer eine Abwehrwand von Idiotie gegen Menschenverstand. Bevor die Menscheit an dem phantasierten Klima untergeht, wird die Menscheit den Plastik Tod und Tod durch Vernichtung seiner Lebensumstände sterben. Voriges Jahr wurden weltweit 475 Milliarden Plastikflaschen produziert, dazu kommen Millionen Tonnen Müllbeutel und Verpackungen, wovon 1/3 in den Weltmeeren landet und daort Lebewesen vernichtet. Die Europäer aber sind nicht die Verursacher. Dieser Plastik Müll liegt an den Ufern der Weltmeere der 3. Welt, Afrika, Indien, Südostasien, usw. Die Verursacher sind jene Milliarden Menschen der 3.Welt, die regelrecht im Dreck leben und daran ersticken. Fäkalien und sonstiger Dreck wird direkt in… Mehr

Marcel Seiler
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Sehe ich auch so. Das Bedürfnis nach dem Gut saubere Umwelt entsteht gesellschaftlich erst ab einem bestimmten Wohlstandniveau; vorher steht das individuelle Wohlergehen im Vordergrund. In den westlichen Ländern wurde dieses Wohlstandsniveau in den 1960’er und 1970’er Jahren erreicht. Typischerweise waren die USA, die weltweit das höchste Einkommen hatten, die ersten.

Die Länder des „Globalen Südens“ sind bisher zu arm, um sich über die Umwelt große Gedanken zu machen. Es braucht Entwicklung. Die Verteufelung des Westens hilft wirklich nicht.

Inga
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Ich hab was für Sie:
https://www.focus.de/finanzen/news/schlag-gegen-italienischen-clan-in-deutschland-millionengeschaeft-italienische-mafia-versenkt-deutschen-toxischen-muell-im-meer_id_8272069.html
Hab diesen Bericht im TV schon vor vielen Jahren gesehen, und es geht nicht nur um Giftmüll, auch der normale Europa-Müll verschwindet im italienischen Meer.

thinkSelf
1 Monat her
Antworten an  Peter Pascht

Eine „Überbevölkerung“ ist logischer Maximalunfug. Und auch der Rest des Kommentars atmet das krude Naturverständnis grüner Spinner.

Peter Pascht
1 Monat her
Antworten an  thinkSelf

Wann lernen sie Deutsch?

Fieselschweif
1 Monat her

Der beste Satz war wohl:

„Wir setzen uns für das Wohl Deutschlands und für das Wohl der Deutschen ein“.

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit für Repräsentanten (Volksvertreter), die ihr Mandat ja in der Regel nicht von sich selbst geißelnden Masochisten bekommen, sondern von Deutschen (nur die dürfen wählen), die ihre Interessen vertreten sehen wollen.
Insbesondere Links-Grüne sehen das völlig anders. In deren Augen hat man ihnen vermutlich das Mandat gegeben, damit sie ihre persönlichen Tagträume ausleben dürfen.

Last edited 1 Monat her by Fieselschweif
Haba Orwell
1 Monat her

> Doch immer mehr Journalisten, Politiker und Prominente sind in der Öffentlichkeit unerwünscht.

Das war in totalitären Systemen immer so. Zuerst muss der Michel einsehen, dass Demokratie längst abgeschafft wurde – insbesondere im Schlafenden Westen.

Derrio.F.
1 Monat her

Kosubek versucht ständig, die Moderation an sich zu ziehen, wirklich lustig. Man spürt aber eine Verletzung, die sie nicht verarbeitet hat.

Lucius de Geer
1 Monat her

Ausgezeichnet, Herr Tichy! Im Unterschied zu anderen Vertretern der neuen Medien ist offenbar der Groschen gefallen: man muss gerade mit den Ausgegrenzten reden, um ein vollständiges Bild des Meinungsspektrums zu erhalten. Und beide Gesprächspartnerinnen machen ihre Sache bei allen Unterschieden (Kosubek sympathisch kess, Nguyen sympathisch nüchtern) sehr gut – Beispiele dafür, dass gerade in der jungen Generation Potential auf Veränderung steckt, weil sie nicht in den alten Freund/Feind-Schemata manches alten BRD-Insassen und konservativen Spießers mit seinen albernen Vorurteilen stecken. Dafür erstmals seit langem wieder eine Spende. Weiter so!

Kaesebroetchen
1 Monat her

Lieber Herr Tichy, vielen Dank für dieses gut, klug und respektvoll geführte Interview mit diesen beiden ebenfalls klugen und gebildeten jungen Frauen. Ganz toll, im Vergleich zum üblichen Haltungsjournalismus der Staatsmedien ein echter Genuss. Solange es so mutige Menschen in unserem Land gibt, ist doch noch nicht alles verloren.

gast
1 Monat her

Das war aber schön, eine Landtagsabgeortnete der AFD in Hessen wahrnehmen zu können. Wir haben zwar in Hessen die AFD zur zweitstärksten Partei gewählt aber danach nichts mehr davon bemerkt (ich besuche keine sozialen Medien). Umso schöner, dass da jemand äußerst lebendig und realitätsnah zu Wort kommen konnte. Sie ließ sich selbst bei diesem spontan und gezielt durchgeführten Angriff durch diese Frau Jasmin gegen Herr Krah nicht aufs Glatteis führen. Dabei muss man wissen, dass wenn man Herrn Krah als Spitzenkandidaten bei der EU-Wahl erfolgreich gewählt hat, dass er etwa 4 Stunden nach der Wahl von seiner eigenen Partei gecancelt… Mehr

Last edited 1 Monat her by gast
Nobis
1 Monat her
Antworten an  gast

Zur Causa Krah kann man durchaus verschiedene Standpunkte einnehmen. Krah hat durchaus historisch korrekt auf die Frage von Republika, die natürlich als Fangfrage gedacht war, ob man als junger Deutscher auch stolz sein kann auf Großväter und Urgroßväter die bei der WaffenSS waren, geantwortet, nicht jeder der in einer SS Uniform steckte, sei auch ein Verbrecher gewesen. Als zwei Beispiele könnte man den Nobelpreisträger Günther Grass benennen oder den von der RAF ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, nach dem die Schleyerhalle in Stuttgart benannt wurde. Da Krah rhetorisch durchaus überdurchschnittlich begabt ist, hätte er diese Frage als Fangfrage auch ohne… Mehr

Farbauti
1 Monat her

„Krahs Aussage, die vielleicht historisch betrachtet korrekt war, aber halt im Wahlkampf wo man sich denkt wozu? Warum machen die es sich selber so schwer?“ Im Gegenzug kann man dann auch fragen, gibt es für historisch korrekte Aussagen, bestimmte Jahreszeiten und Uhrzeiten, um sie äußern zu dürfen? Ist in der Politik nur reden wie in der Fernsehwerbung erlaubt und erwünscht? Für mich völlig unglaubwürdig Frau Kosubek. Klingt so, wie sich Frauen schminken um ja nicht in echt gesehen zu werden. „Alles spannend, wird jetzt alles seinen Lauf nehmen“, bla bla bla. Wundert mich nicht, das sie sich bei RT nicht… Mehr