Mit dem Volla Phone aus Deutscher Produktion, das den Anwendern Freiheit durch Einfachheit und Sicherheit verspricht, stellt sich das junge Unternehmen Hallo Welt Systeme aus Remscheid gegen allen Trends von Big Tech. Der Erfolg gibt dem David aus dem Bergischen Land Recht. Ein Jahr nach der Markteinführung gingen bereits tausende Volla Phones in über 55 Länder der Welt. Kernstück ist ein Betriebssystem, das unabhängig von einer Cloud ist und dem Anwender die Freiheit lässt, ob und welche Daten er mit wem teilen möchte.
Dass Menschen in ihrem digitalen Leben systematisch überwacht werden, ist seit der Veröffentlichungen von Edward Snowden kein Geheimnis mehr. Wer Cloud Dienste von US Unternehmen wie Apple, Google oder Microsoft nutzt, muss sich im Klaren darüber sein, dass seine Daten aufgrund des Patriot Acts und späteren Cloud Acts nicht sicher sind. Aus diesem Grund erklärte der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 16.07.2020 das Privacy Shield abkommen der EU mit den USA, das den Datenschutz von Cloud Diensten von US-Unternehmen für EU-Bürger sicherstellen sollte, für unwirksam.
Doch die EU holte inzwischen die USA ein: Das Europäische Parlament stimmte am 6. Juli diesen Jahres für die Ausnahmeregelung zu ePrivacy Richtlinie, die eine verdachtsfreie Überwachung der elektronischen Kommunikation vorsieht. Damit wurde der Bruch mit Artikel 7 der EU Grundrechte Charta vollzogen. Der Deutsche Bundestag preschte vor und beschloss am 11. Juli den Einsatz von Staatstrojanern ohne richterlichen Beschluss durch Inlandsgeheimdienste und Bundespolizei.
Neben der Überwachung aus politischen oder wirtschaftlichen Interessen, sehen sich Menschen, die an der digitalen Welt teilhaben, einer zunehmenden Bevormundung gegenüber. Das gilt ganz besonders für Smartphones, die mobile digitale Welt. Hier entstehen Daten, die für Politik und Wirtschaft von besonderem Interesse sind. Wer sich ein iPhone kauft, kann das Gerät ohne ein Apple-Konto nicht verwenden. Und auch ein Smartphone mit einem Betriebssystem von Google wird zu einem Konto genötigt.
Wohin die Reise gehen soll, offenbart das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit seiner Dystopie der „Smart City Charta“, in der künstliche Intelligenz Wahlen zugunsten einer „Post-choice society“ ersetzt, gespeist durch umfassende Überwachung. Ergänzend liefert das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit der in Auftrag gegebenen Studie mit dem Titel „Zukunft der Wertvorstellungen der Menschen in unserem Land“ Argumente für ein Sozialkreditsystem nach dem Vorbild von Volksrepublik China.
„Es ist Zeit für etwas Neues,“ ist Dr. Jörg Wurzer, Gründer von Hallo Welt Systeme überzeugt. Neben der Überwachung und Bevormundung sieht der studierte Philosoph noch einen weiteren Grund für einen Neuanfang: Smartphones würden viel Zeit und Aufmerksamkeit einfordern. Die Betriebssysteme sind sogar darauf ausgelegt. Ihre Komplexität und die Fülle der Apps wird unübersichtlich. Das will Dr. Wurzer ändern: „Die Bedienung muss einfacher werden. Unser Vorbild ist die Unmittelbarkeit von Papier und Bleistift.“ Anwender sollen den Kopf frei haben für die Dinge, die wirklich wichtig sind.
Für die Volla Phones setzt das Unternehmen daher auf ein alternatives Betriebssystem, ohne Abhängigkeit von Apple und Google oder einer anderen Cloud. Das Hauseigene Volla OS basiert auf das quelloffene Android und führt ein völlig neues Bedienungskonzept ein: minimalistisch, intelligent. Damit laufen auch die meisten populären Apps auf einem Volla Phone. Ganz im Sinne der versprochenen Freiheit können Anwender auch das völlig unabhängige mobile Linux Betriebssystem Ubuntu Touch verwenden. Es bietet eine einfache Bedienung und bietet alle notwendigen Grundfunktionen für den mobilen Alltag. Anwender, die Bereits mit Ubuntu Linux arbeiten, finden sich einer vertrauten Welt wieder.
Dr. Jörg Wurzer, der selbst an der Entwicklung beteiligt ist, geht sogar noch einen Schritt weiter: „Wir brauchen eine De-Digitalisierung.“ Gemeint ist, dass Technik wieder den Menschen dient, dass Menschen Entscheidungen treffen, statt künstliche Intelligenz, dass Menschen direkt kommunizieren, statt medial vermittelt.
Die Strategie des Unternehmens ist ungewöhnlich. Um unabhängig zu sein und zu bleiben verzichtete der Gründer auf Venture Capital. Stattdessen nahm er eigenes Geld in die Hand und startete vergangenes Jahr mit einer Crowd Funding Kampagne auf der populären Plattform Kickstarter und anschließend auf Indiegogo. Rund eine Viertelmillion Euro konnte das Unternehmen damit einsammeln. So entwickelte das Unternehmen sein Produkt mit und für die Anwender, die sich inzwischen zu einer wachsenden Community entwickelt hat. Sie trägt bis heute nicht nur mit Ideen und Tests sondern auch mit Übersetzungen und sogar zur Entwicklung und eigenen Projekten bei.
Der Nachfrage nach einem Produkt wie das Volla Phone steigt. „Ich sehe nicht nur eine Marktnische, sondern ein echtes Marktsegment neben dem Duopol von Apple und Google,“ meint Dr. Wurzer. Um aber als kleines Unternehmen überhaupt wahrgenommen zu werden und die ambitionierten Ziele umzusetzen, haben neben einer starken Community Partner eine essentielle Bedeutung. So arbeitet die Hallo Welt System mit der ehemaligen Siemens Tochter Gigaset Communication zusammen, und das Volla Phone in Bocholt in einem ersten Schritt zu fertigen, bevor in Remscheid die Software aufgespielt, die Ware verpackt und über das Lager in Wuppertal in die ganze Welt geht.
Für das Betriebssystem Ubuntu Touch arbeitet das Bergische Jungunternehmen mit der deutschen Ubports Stiftung zusammen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das mobile Betriebssystem weiter zu entwickeln und auf die Zukunft vorzubereiten. Weitere Partner sind der VPN Dienst Hide.me für anonyme und geschützte Internet-Verbindungen, StartMail für verschlüsselte E-Mail-Kommunikation sowie Startpage und den Betreiber der deutschen Suchmaschine MetaGer für anonyme Suche im internet.
Dr. Wurzer: „Mit unseren Partnern können wir nicht nur Produkte für eine Gesamtlösung des mobilen digitalen Lebens anbieten, sondern auch die notwendige Aufmerksamkeit erzeugen.“ Begonnen hat bereits der Aufbau de Vertriebs über Händler und Systemhäuser, die das Potential des Volla Phones für Unternehmen erkannt haben, die mit hohen Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung ein besonderes Interesse an die Sicherheit haben, die das Volla Phone bietet. „Wir stehen am Anfang einer spannenden Entwicklung,“ kündigt der Gründer an. Hinter dem Volla Phone steht ein Gesamtkonzept für eine unabhängige und selbstbestimmte digitale Welt.
Mehr Informationen über das Volla Phone mit Ubuntu Touch finden Sie hier.
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Man kann beim Einrichten eines neuen Android-Phones das Erstellen eines Kontos übergehen. Man wird überhaupt nicht genötigt, irgendein Konto einzurichten. Das Telefon funktioniert auch ohne irgend ein Konto.
Na, das wäre doch mal was für die EU-Kommission. Dann könnte man sich das aufwändige Löschen von Daten sparen und man hinterließe keine Spuren. Die EU-Kommission löscht massenhaft Mails – und archiviert Chats erst gar nicht. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ursula-von-der-leyen-droht-aerger-eu-kommission-loescht-massenhaft-mails-und-archiviert-chats-erst-gar-nicht-a-f3ad30fc-4ea4-43d7-a2d0-7767126d8a1d Handydaten gelöscht – obwohl sie als Beweise dienen sollten https://www.tagesspiegel.de/politik/berateraffaere-um-von-der-leyen-handydaten-geloescht-obwohl-sie-als-beweise-dienen-sollten/25431484.html Aber n9cht nur die Kommission: Löschung von Handydaten: Erst von der Leyen, jetzt Scheuer, bald andereNicht nur Handydaten der ehemaligen Verteidigungsministerin von der Leyen wurden gelöscht, auch Skandalminister Andreas Scheuer ließ im Zusammenhang mit der PKW-Maut Daten auf seinen digitalen Geräte löschen. Eine Kontrolle der Bundesregierung ist so kaum möglich – und die… Mehr
Ein paar eigene Gedanken zum Smartphone und alle Möglichkeiten die dabei entstehen und scheinbar einen Reitz auf die Bevölkerung ausübt, was von der Logik her völlig unverständlich und auch nicht nachvollziehbar ist, wenn man den Sinn und Unsinn dieser Technik hinterfragt. Vor ungefähr vierzig Jahren habe ich mir aus geschäftlichen Gründen ein Autotelefon angeschafft, weil da eine Notwendigkeit bestand, denn Schnelligkeit in meinem Job war alles und wer zu spät kam, den bestrafte das Leben und außerdem war es reichlich stressig nach einer Telefonzelle zu suchen um dann festzustellen, daß man kein Kleingeld hatte oder das Postamt geschlossen war, wegen… Mehr
Es geht also um bedienungsfreundliche Geräte und um Datensicherheit.
Bedienungsfreundlich durch Weglassen?
Wenn aber alte bekannte Systeme als Grundlage für eine angeblich neue Art von Handy verwendet werden, bezweifele ich zumindest die Datensicherheit an.
Die bekannten Handysysteme sind alle hackbar.
Wir sollten uns verabschieden von einer Nichtabhörbarkeit von Handys.
Auch das Datensammeln unserer politischen Systeme wird sich nicht verändern.
Dies ändern zu wollen, hiesse grundlegend Parteien zu wählen,
die sich für absoluten Datenschutz einsetzen und die zeigen sie mir mal bitte.
Die gibt es im unter 10%-Bereich, wenn überhaupt.
Tut mir leid, aber inzwischen ist Made in Germany nicht mehr ein Markenzeichen, sondern ein Schwundzeichen – bei allen Dingen.
Für den Datenschutzfanatiker, der das Smartphone benutzt, um seinen Impfpass zu zeigen, Zeitung zu lesen oder im Internet Sachen zu bestellen, mag das ja gut sein. Ich will aber teilhaben am technischen Fortschritt und alleine deshalb scheidet dieses Gerät für mich aus. Alleine die Kamera (und mit Verlaub auch die dahintersteckende Firmware) ist dermaßen rückständig, dass ich für das gleiche Geld ein anderes, besseres Gerät kaufen würde. Es ist einfach so: Komfort und Bequemlichkeit werden siegen. Und deshalb wird es auf Dauer ein Nischenprodukt bleiben. Schön für jeden, der es braucht, aber nicht für jemanden, der sich über technische Neuheiten… Mehr
Nur zu, wenn Ihnen die „technischen Vorteile“ wichtiger sind als Privatsphäre und die Sicherheit Ihrer Daten.
Leider muss ich mich kritisch äußern: an Betriebssystemen sind schon viele gescheitert. Sogar Samsung und selbst Microsoft hatten keine Lust mehr ein mobiles OS zu pflegen. Und ohne Pflege klaffen mehr oder minder schnell und bekannte Sicherheitslücken. Aktuell ist „Log4j“ in aller Munde.
Und wie üblich sind nicht genug Kunden bereit, etwas mehr Geld für ein Alltagsprodukt auszugeben.
Ich rate den Unternehmern zur Vorsicht und zum Mut rechtzeitig die Reißleine zu ziehen.
Danke für den Tip! Klingt interessant. Wartungsaufwand gering, intuitive Bedingung ohne viel Schnörkel, aber hohe Sicherheitsstandards und übliche Apps laufen auf dem Betriebssystem. Mehr braucht man nicht. Bei Apple und Google stelle ich immer mehr Abhängigkeiten fest. Nach jedem Update muss man wieder zusehen, dass die gewünschten Einstellungen noch stimmen und nicht die Daten und Bilder automatisch in der Cloud landen, die Bewegungsprofile nicht aufgezeichnet werden und nicht automatisch bei jedem Fehler Daten an Google oder Apple weitergeleitet werden. Dass es bei Volla anders gehen soll, ist alles zu begrüßen. Aber wie kommt man ohne Konto zu Apps aus den… Mehr
Das ist auch nur ein ASOP custom Rom. Dafür brauchst kein Gerât für ein paar Hundert Euro. LineageOS oder SailfishOS mit einem günstigen älteren Gerät tun es genauso. Diese Systeme laufen gut auf verschiedenen Geräten und man bekommt da ein Mobiltelefon für unter 200 Euro. Für alle, die noch handliche Geräte unter 6 Zoll suchen, finden sich da die Besten Alternativen.
korrekt.
aber 1. kennt das hier im forum kaum einer und 2. wird damit kaum einer umgehen können. insofern ist der markt für anbieter, die ein de-googled phone betriebsbereit anbieten, durchaus gegeben mMn.
Hochinteressanter Gegenentwurf zum US Businessmodell. Die Firma war mir bisher nicht bekannt. Eine Bildungslücke, die nun dankenswerterweise geschlossen wurde.
Werde da mal genauer reinschauen.
Schauen Sie auch mal nach Prism Librem5 und SailfishOS. Da können Sie fertig konfigurierte Geräte kaufen, wenn Sie da nicht selbst Hand anlegen möchten 🙂