Kein Zug nach nirgendwo
Die Bahn stellt ihre Nachtzüge ein – Busse übernehmen die Strecken. Das ist die Kurznachricht. Die Busse sind nicht nur billiger und pünktlicher – in der Nacht sind sie auch schneller, weil wenigstens dann die Autobahnen leer sind. Ungeheuer schnell, nur knapp zwei Jahre nach der Freigabe des Busfernverkehrs, zeigt sich, was Deregulierung bringt: Billiger reisen, und die Bahn schaut den Bussen in die Rücklichter. Aber nichts desto trotz ist Deregulierung ein Schimpfwort in Deutschland. Peter Ramsauer, der als Verkehrsminister den Mut zum Bus bewies, wurde durch den Maut-Maniac Dobrindt ersetzt; eine erkennbar schlechte Wahl.
Tragen Sie Hut und twittern Sie
Diese Woche durfte ich vor vielen Kommunikationsexperten mit Kollegen vom guten alten Printgewerbe diskutieren. Mit vielen Worten haben wir uns an der Tatsache vorbeigemogelt, dass die Menschen heute auch auf anderen Trägern gute Dinge lesen. Dass ich mich zwischendurch per Twitter mit den Zuschauern unterhalten habe, stieß auf Ablehnung. Schließlich ist es schöner, frontal von oben nach unten zu schreiben als von unten Antworten zu bekommen. Aber was tun, wenn der Leser zurückschreibt? Die Diskussion beim Kommunikationskongress 2014 hier.
Als leidenschaftlicher Hutträger freut es mich, dass das Feuilleton der FAZ allerliebst unserer kleinen Minderheit zur Seite springt: Der Hut ist ein Zeichen, schreibt Gerhard Stadelmaier – „dafür, dass der Kopf, der ihn trägt – ein freier Kopf ist. Denn man trägt den Hut, um ihn vom eigenen freien Kopf für andere freie Köpfe zu ziehen.“
Hut auf, Helm ab und auf Wiedersehen.
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