Wahlwette schlägt Exit Polls
Bei den beiden Siegern ist Bemerkenswert: Beide übertrafen jene Umfrage, die gegen 16.00 Uhr durch Befragung von Wählern ermittelt wird, die gerade ihr Wahllokal verlassen – die sogenannten Exit Polls. Sie werden ermittelt, aber dürfen nicht veröffentlich werden, um nicht das Wahlergebnis zu beeinflussen. Bei den Exit Polls wurden die jeweiligen Ministerpräsidenten-Parteien überbewertet, die AfD klein geratet.
Vermutlich ist das der Opportunisteneffekt, der bei jeder Umfrage eine Rolle spielt: Man verschweigt die Wahrheit über den Standort des eigenen Kreuzes, wenn es bei einer im Mainstream umstrittenen Partei angebracht wird. Und das Veröffentlichungs-Verbot soll ja bewirken, dass die 5-Prozent-Hürde greift: Viele Wähler wollen ihre Stimme nicht verschenken. Deshalb machen sie kein Kreuz bei Parteien, deren Einzug ins Parlament scheitern könnte. Die Exit Polls könnten ihnen diese Furcht nehmen. Das Veröffentlichungsverbot schadet also insbesondere den kleineren Parteien.
Die Sieger der Wahlwette jedenfalls ließen sich nicht davon beirren. Sie spürten, was da läuft bei den Wählern. Damit zeigt sich auch: Wahlwetten nehmen das Ergebnis gut vorweg und können mit professionellen Umfragen gut konkurrieren – die immer unter dem Druck der Political Correctness stehen.
Ich gratuliere Rainer Franzolet und Tim Rahmann – her mit der Adresse, der Schampus will im Glas perlen.
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