Der mächtigste Bargeld-Feind
Doch der mächtigste Feind des Bargelds erwächst aus der Wirtschafts- und Währungspolitik. Griechenland reduziert damit die Freiheitsmöglichkeiten von Wirtschaft und Bürgern auf ein Minimum. Unter dem Druck der Euro-Krise betreibt die EZB mit ihren geldpolitischen Instrumenten eine Politik, die die Finanzierung der Staatsdefizite ermöglichen, die Arbeitslosigkeit reduzieren und das Wirtschaftswachstum beschleunigen soll. Ihre Instrumente sind im wesentlichen die Zinsen, die sie in begrenztem Maße steuern kann. Deshalb hat die EZB eine Niedrigzinsstrategie durchgesetzt, die jeder Sparer und jeder Lebensversicherte leidvoll erfährt. Nur mit Niedrig-Zinsen können sich die hochverschuldeten Pleiteländer wie Griechenland noch über Wasser halten. Doch auch diese Strategie zeigt nicht ganz den erwünschten Erfolg. Deshalb denken linke, keynesianische Ökonomen darüber nach, wie man negative Zinsen einsetzen könnte. Man möchte so die Bürger zwingen, ihr Geld sofort auszugeben.
Wenn also die Guthaben der Bürger und Unternehmen auf den Konten der Banken jeden Tag entwertet werden, weil sie nicht mehr verzinst, sondern mit negativen Zinsen verringert werden, dann liegt es nahe, sofort das Geld abzuheben und auszugeben. Wenn alle morgen in die Kaufhäuser rennen und schwerbepackt zurückkommen, springt endlich die Wirtschaft in Europa an. Die Null-Zins-Politik ist also eine Art Konsumzwang der EZB. Das klappt aber nur, wenn es kein nennenswertes Bargeld mehr gibt. Denn Bargeld ist vor dieser Art von Besteuerung geschützt. Man kann es verstecken. Negativ-Zinsen könnten sogar eine Währungskrise auslösen: Werden sie auch nur in Betracht gezogen, könnten die Menschen versuchen, noch schnell ihr Geldvermögen durch Abheben zu retten. Ein Bank-Run und ein Zusammenbruch des Banksystems wären die Folgen. Nur wenn es kein Bargeld mehr gibt, kann die Konsum-Manipulation durch die Zentralbank erfolgreich funktionieren. Wir sollen zu manipulierbaren Konsumenten programmiert werden.
Bargeld als Bastion der Freiheit
Privates Sparen soll sich dem kurzfristigen Manipulationskalkül des Staates unterwerfen. Damit geht es beim Bargeld nicht nur um Zweckmäßigkeitsfragen. Ohne Bargeld sind wir total durchschaubar, gläserne, manipulierbare Bürger. Denn elektronisches Geld würde die letzten Schranken vor der totalen Kontrolle einreissen. Was immer wir tun: Kreditkarten hinterlassen die Spur des Geldes, und damit unsere Spuren. Dabei geht es nicht nur um Schwarzgeld und Schwarzarbeit. Es geht um Freiheit vor den Besserwissern. In diesem Land fürchte ich weniger feindliche Überwachung durch die NSA als die Gängelung durch Institutionen der einheimischen Besserwisser.
Die Bürger scheinen diese Mechanismen erkannt zu haben. Die eingangs erwähnte hohe Nachfrage nach den 1000-Franken-Noten der Schweiz ergibt sich aus dem Negativzinssatz, mit dem die Schweizerische Nationalbank den Zufluß ausländischer Gelder verhindern will, um den Außenwert des Franken nicht noch weiter ansteigen zu lassen. Statt auf den Konten lagert das Fluchtgeld wieder in Tresoren – als Bündel. Vor allem in den europäischen Peripherie-Ländern ist der Bargeld-Umlauf gestiegen – die Furch vor Staatspleiten und Währungsreformen oder -Kontrollen geht um. Bargeld ist damit auch ein stück Freiheit vor einem allmächtigen Staat, eine totalen Kontrolle und Manipulation unseres Verhaltens.
Retten Sie sich vor den Walter-Borjans
Griechenland ist eine Warnung: Die sozialistische Regierung Tsipras reduziert ihre Bürger auf 50 € und war bereit, dafür den Totalzusammenbruch der Wirtschaft zu akzeptieren. Bürger sollten sich wehren. Gegen die Walter-Borjans dieses Landes, und durch geeignete Maßnahmen: Bargeldreserven, aber auch Goldmünzen. Das berühmte Fluchtgeld gewinnt an Wert, seit die Bürger total kontrolliert und entmündigt werden sollen. Wobei all dies natürlich nur zu ihrem Besten geschieht.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein