Es hat sich abgezeichnet: Jetzt treten die Grünen mit Annalena Baerbock an. Wir erleben einen Epochenumbruch in Deutschland, ausgelöst durch den leisen Zusammenbruch von Union und FDP.
Es ist keine Überraschung, dass Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin der Grünen wurde; die Zeit der Männer in der neuen, grün lackierten Welt ist abgelaufen. Sie sind Staffage ohne Chancen; und man muss nur die Habecks dieser Welt anschauen, dann weiß man warum: Während bei der Union die Alpha-Männchen einander zerfleischen, sind die Männchen bei den Grünen bescheiden und biegsam. Kompetenz ist längst kein Faktor mehr in der neuen Welt, in der Gefühl und wieder Gefühl und dann noch einmal Gefühl entscheiden. Es geht um Identität. Sollte irgendwann Baerbocks Posten auch wieder mal frei werden, so hat dann sicherlich nur eine PoC*in die Chance – People of Color, weiblich.
Es ist vorbei, ihr Machos vom Schlage eines Jürgen Trittin oder Joschka Fischer; ihr habt die Grüne großgemacht und euch überflüssig. Genießt den Ruhestand, er wird fürchterlich. Nicht für euch, grüne Opas.
Medien-Jubelschleusen geöffnet
Es ist auch keine Überraschung, dass die Medien, ARD und ZDF voran, die Jubel-Schleusen geöffnet haben. Es hat sich ja angedeutet. Baerbock passt zu gut in das Schema, mit dem man in den behüteten Werkstätten des gebührenfinanzierten Fernsehens meint, die Zukunft bewältigen zu könen. Viel Schall und Rauch, wenig Inhalt. Und wenn doch, dann bitte nicht kontrovers. „Das Netz ist der Speicher“, meinte einst Annalena Baerbock 2018 in einer Diskussion um Energiepolitik. So viel fachliche Schlichtheit hätte eigentlich zu ihrem politischen Ende führen müssen. Aber in einer Welt, in der Physik und gar Mathematik nur die Erfindung alter weißer Männer sind (und damit überflüssig), kann man damit weit kommen. Und wird bejubelt.
CDU und CSU überflüssig
Man braucht den einen so wenig wie den anderen, wenn man auch das Original haben kann. Die Union ist inhaltlich entkernt. Sie ist in den Merkel-Jahren langsam innerlich zerbröselt, hat ihre Knochen verloren und ihr Herz. Es wird sie noch eine lange Zeitlang geben, künstlich am Leben erhalten. Zu verflochten ist diese Partei mit diesem Staat, den sie ja auch wesentlich geformt hat. Zu viele Ämter und Pöstchen laufen noch auf ein Ticket der Schwarzen. Aber was soll’s? Mit diesen Amtsinhabern und Pfründen-Verteidigern lässt sich leicht regieren. Von Opportunisten droht kein Widerstand.
Die CDU und die CSU werden nicht zerbrechen, da wird kein Blut fließen. Sie werden einfach vermickern. Ihre historische Rolle hat ausgedient oder wurde von Angela Merkel umgeschrieben. Die Partei hat es sich gefallen lassen; jetzt lacht Merkel über ihre Nachfolgerin, die ihre Politik nur fortsetzen muss: Nach dem Infektionsschutzgesetz ist der Weg frei für andere Ermächtigungen und Notstandsgesetze. Es ist der Weg frei für phantasievoll erfundene „Richtwerte“, denen sich dann Demokratie und Bürger wie auch die Wirtschaft zwangsweise unterordnen müssen. Grenzwertdebatten hatten wir in den vergangenen Jahren genug. Jetzt kriegen wir willkürliche Grenzwerte als Begründung für autoritäre Politik, die die Menschen brechen, umerziehen oder auf Linie bringen will, weil so getan wird, als sei das Regierungshandeln alternativlos. Kommt Ihnen diese Vokabel bekannt vor?
Keine Überraschung
Annalena Baerbock wird nach der Wahl die Qual haben, sich von der CDU und CSU oder von SPD und Linken an die Macht hebeln zu lassen. Die FDP wird sich da hinwinseln, wo ihr mehr geboten wird. Für Inhalte steht sie nicht mehr, siehe ihren Entwurf eines Wahlprogramms. Die AfD ist längst eingehegt, ihre Mandatsträger von Terror bedroht, bald verfolgt von der Geheimpolizei für das Innere Unwesen. Recht und Rechte sind nicht mehr selbstverständlich.
Die Bürger haben nicht mehr viel Wahl. Es werden einige gute Jahre auf uns zukommen, in denen der Wohlstand für Alle durch noch mehr Schulden finanziert wird. Dann ist es bald nur noch Wohlstand für Wenige. Darauf gilt es sich jetzt einzurichten. Es gibt auch eine andere Möglichkeit: Das Deutschland, das Merkel hinterlassen hat, ist nicht überlebensfähig. Nur Schulden und keine Wirtschaft – unmöglich. Nur Elektro-Autos, aber keine Kraftwerke – keine Chance. Nur Einwanderung, aber keine Pflichten und für die Einheimischen nur Zahl- und Hinnahmepflicht – nicht friedenstiftend.
Die List der Geschichte
Oft haben Parteien das gemacht, was ihrer Klientel am wenigsten gefällt: Unter Merkel hat die Union die Steuern schneller und stärker erhöht, als Gerhard Schröder oder andere SPD-Kanzler sie senken konnten. Keine Partei hat die Bauern so zum Fallen gebracht wie die Merkel-CDU. Es waren nicht die Grünen, die die Energiewende eingeführt haben. Insofern könne es die List der Geschichte sein, dass die nächsten Kernkraftwerke von den Grünen genehmigt werden, so wie die Bürgerrechts- und Pazifistenpartei den ersten Bundeswehreinsatz genehmigt hat mit Hurra, und heute für die Abschaffung der Bürgerrechte eintritt.
Aber bitte immer lächeln. Immer brav zuhören, was ARD und ZDF predigen. Immer schön die eigene Sprache kontrollieren, immer schön gehorsam, wenn PoCs über Rassismus in einem Land jammern, das sie sich als Fluchtziel ausgesucht haben, weil es dort so furchtbar ist. Immer schön arbeiten und Steuern zahlen und die Klappe halten. Denken und Reden sorgfältig auseinanderhalten. Das ist die erste Bürgerpflicht. Und die Deutschen sind das Volk, dem das gefällt.
Alles wird gut, so wie es dem Wähler gefällt, und das ist so gesehen schon eine Überraschung.
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Nicht AKK sondern KKK: Kann Kobold Kanzler?
Nun ja, die Frage stellte sich aber schon bei der ersten „Dame“.
Sie kann, schließlich traut sie es sich zu.
Soviel Respektlosigkeit einem solchen Amt gegenüber.
Eigentlich verrät das viel, ja gar alles über ihre geistigen Fähigkeiten. Nicht jedoch in diesem besten Schland. Die Medien überschlagen sich im kundtun der Freudennachricht, ihre Kandidatin traut es sich zu, ja sie wird es, und sie hat auch noch das richtige Geschlecht.
Es geht inzwischen in Deutschland zu, wie in afrikanischen Gesellschaften. Wenn man hier einen fragt kannst zimmern, dann sagt derjenige, ja klar kann ich, obwohl er absolut keine Erfahrung hat. Die Aelteren in der Grossfamilie unterstuetzen ihn noch, denn wenn er sagt, er kann das, dann stimmt das. Irgendwelche Fragen ueber Ausbildung, Qualifikationen oder sogar Beispielen seiner Arbeit werden weggewischt. Und wenn derjenige dann alles an die Wand faehrt, ist man selbst dran schuld. Das habe ich schon vor vielen Jahren erlebt und bin nach meinem ersten Reinfall schlau geworden. Und so leid es mir tut, aber Deutschland degradiert sich… Mehr
ACAB: Annalena Charlotte Alma Baerbock.
Das kann ich mir nicht merken.
ABBA? Ja!
AC/DC? Ja!
ACAB? Nö!
Ach, was solls.Derzeit zahle ich jeden Monat etwa 3000 Euro an Steuern und Abgaben, letzten Monat, da mein Jahresbonus fällig wurde, mehr als 10.000 Euro. Und arbeite entsprechend.
Wenn die Grünen an die Macht kommen, ein BGE und einen Mietendeckel einführen, dann schmeisse ich das alles hin, begnüge mich mit dem was ich habe und lebe einfach vom BGE und dem was ich an Reserven habe. Geht ja auch. Sch*** doch drauf, ohne das der Karren komplett an die Wand fährt und die Wohlstandskindchen für das, was sie angerichtet haben, durch die Strassen gedroschen werden, wird das eh nichts mehr.
Vielen Dank für Ihre Steuern!
Hoffentlich! Genau das, was die Deutschen brauchen…
„Mutti“ Merkel schlachtete Kanzler Kohl, wurde Kanzlerin und schickte in der Folge alle profilierten Widerborste der CDU in die Wüste.
Annalena „Mom“, nicht faul, brachte den Zauderer Habeck zur rituellen, machtpolitischen Selbstentleibung – sie ließ ihn dazu ein Loblied auf ihre Qualitäten vortragen –, faltete ihn lächelnd zusammen und steckte ihn in die Tasche. Damit hat er seine Qualifikation als Altmeier-Nachfolger hinreichend bewiesen.
Welche Peinlichkeit, Herr Habeck. Wie symbolträchtig, Frau Baerbock.
„Und die Deutschen sind das Volk, dem das gefällt.“
Die FDP mag sehr wetterwendig sein und ihr Fähnchen gerne in den Wind hängen (oder können wir doch schon das Imperfekt verwenden?)
Eine sehr treffende Analogie/Bonmot zur Charakterisierung unserer saturierten Gesellschaft hat sie formuliert: „Spätrömische Dekadenz“ (Westerwelle).
Sie schreiben: „Die Union ist inhaltlich entkernt. Sie ist in den Merkel-Jahren langsam innerlich zerbröselt, hat ihre Knochen verloren und ihr Herz.“ „Inhaltliche Entkernung“? Hat wahrscheinlich auch mit Merkels-DDR-Vergangenheit zu tun. Sie soll einmal in Berlin gesagt haben (ein Korrespondent versucht gerade, die Tonbandaufnahme davon ausfindig zu machen, für seine Biografie über Merkel, die im Herbst kommen soll): „Eine Partei darf eigentlich keine Religion im Namen haben“. Hat Sie vielleicht deshalb so gefremdelt mit dem „C“ im Parteinamen? £ Gleichzeitig hat Merkel keinen Bezug zum Thema Wirtschaft. Ein Kreisverbands-Mitglied im Südwesten hat es so zusammengefasst: „Beides führt dazu, dass die… Mehr
Ja, stimmt. Man muss anerkennen, dass das progressive Bildungsbürgertum eine gewisse Hegemonie erreicht hat und es daher folgerichtig ist, dass jetzt auch die Grünen, und da gerade die Frauen (und PoCs und Marginalisierten, soweit es bei den Grünen welche gibt), die Politik machen müssen. Wenn die Hegemonie doch nur in einer engeren Bildungsgwelt besteht, wird man das sehen, wenn dagegen wirklich der ganz große Teil der Bevölkerung folgt, hat es auch irgendwie seine Richtigkeit. Mir scheinen aber da die Schwierigkeiten zu liegen. Die Grünen haben noch tiefer als viele Parteien ohenhin schon als Glaubensgrundsatz, dass sie für alle Menschen, die… Mehr
Wo ist denn da die Bildung? Und „progressiv“? Eher „selektiv“! Selektives Wahrnehmungsbürgertum!
Wunderbarer Kommentar, danke!
Frau Baerbock ist nur die „logische“ Folge einer gesellschaftlichen Entwicklung, die spätestens mit Frau Merkel vor 16 Jahren ihren Anfang genommen hat. Geringe Erfahrung und überschaubare praktische Kompetenz treffen auf eine komplexe und dynamische Realität. Das Ende ist vorhersehbar. Der allmähliche Untergang der Vernunft, der Zuversicht, der Weitsicht, der kollektiven Intelligenz, der praktischen Kompetenz und der persönlichen Gelassenheit sind nicht mehr aufzuhalten. Das ist der Beginn des Endes der Demokratie und einer Zukunft, die niemand haben will. Schrecklich an dieser Logik ist nur, dass die Bürger die Entdemokratisierung des Landes wieder einmal scheinbar klaglos – weil alternativlos (?) – zu… Mehr
Baerbock am 19.04.: „In Deutschland steckt so viel. Wir haben das Auto erfunden und das Fahrrad.“
Sie war aber in keinen genannten Fall dabei.
Herr Tichy,
gute Niederschrift.
Eine Anklageschrift, sie darf zynisch sein, wie sie ist.
Anlässlich des derzeitigen Geschehens reicht der Sarkasmus der deutschen Sprache nicht mehr aus, um das zu beschreiben, was man als Trümmerhaufen von Deutschland beschreiben kann.
Irgendwie haben wir es zugelassen.