Wie konnte es so weit kommen, dass Deutschland so abhängig gemacht wurde von Rohstoff- und Energielieferungen aus Russland? Dabei war in der Vergangenheit immer Ziel, einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden.
Das Verhältnis der SPD zu Russland und Putin hat viel mit dem Generationswechsel innerhalb der SPD zu tun. Die Architekten der sozialdemokratischen Entspannungspolitik in den Sechzigern und Siebzigern, Willy Brandt und Egon Bahr, waren zwar für eine Entspannungspolitik mit Russland, aber nie für eine einseitige Abrüstung des Westens. Der darauffolgende Bundeskanzler Helmut Schmidt hat daher den Nachrüstungsbeschluss gegen seine Partei durchgesetzt. Der besagte, dass man das militärische Gleichgewicht nuklear auch in Europa wieder herstellt. Die damalige Generation der SPD Spitze war noch geprägt von der Kriegs- und Nachkriegserfahrungen. Das hat sich in ihrer Politik geäußert – Entspannung ja, aber mit eigener militärischer Kraft und Vorsicht.
Schmidt scheiterte an seiner Bundestagsfraktion, deren jüngere Mitglieder schon beim Stellungswechsel waren. Diese nächste Generation begann mit Oskar Lafontaine, mit den Juso-Fürsten Gerhard Schröder, Olaf Scholz und anderen. Die waren aus anderem Holz geschnitzt, fühlten sich als revolutionäre Sozialisten und Antifaschisten. Viele sahen in der DDR das bessere Deutschland, sahen in Russland einen Partner für Sozialismus, Fortschritt, Frieden und Völkerfreundschaft. Sie sind auch häufig in diese Länder gereist oder haben politischen Anschluss an Verbündete Russlands gesucht.
— Dr. Dr. Rainer Zitelmann (@RZitelmann) March 27, 2022
Wir finden also innerhalb der SPD eine Generation, die heute alt wirkt, aber damals jung war, und die Position der Stärke zugunsten einer gerade jämmerlichen Unterwürfigkeit aufgegeben hat. Wir dürfen nicht vergessen: Frank Walter Steinmeier war ein Mitarbeiter von Gerhard Schröder, dessen Kanzleramtschef, nachdem Bodo Hombach als Kanzleramtschef abgelöst werden musste; Olaf Scholz war Minister und Parteifunktionär von Schröders Gnaden. Wir haben hier nicht nur Politiker wie Gerhard Schröder, der keineswegs in Rente ist, wie immer gern so getan wird, sondern nach wie vor ein System der „Friends of Gerhard“, der Frogs pflegt. Es ist eine Gruppe von Politikern, die zunächst dem Sozialismus huldigten und Putin als Erb-Verwalter schätzen gelernt haben, diesem lupenreinen Demokrat und Friedensfürst. Putin scheint diese Nähe genutzt zu haben für seine langfristigen Expansionsziele. Als früherer Geheimdienst-Agent weiß er, wie persönliche Nähe instrumentalisiert werden kann, wie Abhängigkeiten erzeugt und genutzt werden können. Die Manipulation des Gegenüber ist alte Geheimdienst-Kunst.
Im Gespräch mit Holger Douglas schildert Roland Tichy die schrittweise Veränderung der SPD – und auch, wie die CDU unter Angela Merkel einen ähnlichen Weg ging: Auch hier lässt sich die Nähe zu Putin über persönliche Prägung erklären. Es bleibt Aufgabe, diese Verbindungen und Abhängigkeiten offenzulegen und zu analysieren, denn die Folgen sind verheerend für die Eigenständigkeit und Souveränität Deutschlands.
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Die Fragestellung ist einfach absurd.!
Grade Deutschland weiss was es bedeutet völlig unter Kontrolle einer anderen Nation steht,die darüberhinaus sogar noch unser Land besetzt hält und die Presse kontrolliert.
Wir haben uns in Deutschland jahrzehnte mit jedem kleinen Stasi-IM befasst, einfach weil wir ihrer habhaft werden konnten dank BStU. Dabei hatten und haben tatsächlich die sowjetrussischen Geheimdienste seit den 20er Jahren ein großes Netz an eigenen Agenten gehabt und gepflegt. Das begann nicht 1945 und das endete NICHT 1989. Das wurde und wird kaum bis gar nicht thematisiert. Dabei ist besonders brisant, das ein solcher Agent i.d.R. für das MfS tabu war, d.h. diese Leute haben bei den Überprüfungen einen Persilschein bekommen, da sie ja nicht bei der Stasi registriert waren. Trotzdem ist/war es, zumindest bei Ostdeutschen, gar nicht… Mehr
Putin spielt nicht mehr und nicht weniger verrückt als zahlreiche „honorige“ West-Politiker, wie Clinton, Thatcher, Bush, Obama, Blair … und wie sie alle heissen. Wo war denn bitte seinerzeit der große Aufschrei bei Nicargua, Jugoslavien, Irak, Libyen, Syrien? Ich kann mich beim besten Willen nicht an hyperventilierende Politkasper oder MSM in Dauerschleife anlässlich dieser Kriege erinnern. Deren Todeszahlen lagen mehrere Größenordnungen über dem, was heute in der Ukraine passiert … von staatstragender Empörung jedoch keine Spur. Erst als Russland anfing, den Machenschaften des Westens in die Suppe zu spucken (Georgien, was übrigens angefangen hat zu schießen, Syrien oder Ukraine), plötzlich… Mehr
.. und Anton Hofreiter begründet jetzt (wie ich gerade bei NTV lese) jetzt die Forderung nach schweren Waffen für die Ukraine damit, dass der Krieg, wenn er länger dauert, sich zu einem 3. WK ausweiten könnte. ICH befürchte das eher, falls man Russland mit schweren westlichen Waffen in ernste Bedrängnis brächte.
die Deutschen wollen wahrscheinlich unbedingt eine Kriegserklärung der Russen an uns, dann sind alle zufrieden so wie es scheint. Dieser failed-state Ukraine wird uns angepriesen als würde ohne den die Welt untergehen. Eher geht viell. die Welt dadurch unter das wir schwere Waffen an die Ukraine liefern und uns damit immer mehr als Kriegspartei auszeichnen. Das wird evt. für Deutschland dumm ausgehen, noch stehen ca. 7000 Atomwaffen in Russland und es ist kaum zu erwarten das die kampflos an die Ukraine oder Polen oder an den Westen ausgeliefert werden. Und die ganze Hetzerei gegen Russland und seine Herrscher macht es… Mehr
Aktuell können wir froh sein das die Sozen nicht machen können was sie wollen, da wären wir schneller eine Sowjetrepublik als uns lieb wäre: Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Sachtmal kennt Ihr die Antwort denn wirklich nicht?
Ohne wessen Zustimmung geht garnix?
Wer macht unsere Autoindustrie kaputt?
Wer hat die Macht in Brüssel? Den Rest spar ich mir an Strom.
So elegant zu tun als ob unsere Klima-Kolonie in irgendwelchen Ansichten eine Spur von Souveränität hätte, ist doch absolut lächerlich.
Wir haben Null Chance, wir sind die Dummies. Ok, die Adler aus Übersee, mit horch und guck haben halt auch nur die Potentiale, die sie auszeichnen, und sie werden die Zeit nicht aufhalten oder anhalten können. Eine Weile später werden sich sehr Viele in den Hintern beißen. Garantiert!
Es wäre doch so einfach.
Deutschland hat mit seiner Bundesstruktur die Chance, sich zu fragmentieren. Zurück zu den Staaten, Städten, Hansestädten, Fürstentümern, Königreichen, freien Freistaaten. Dann schließt jeder seinen Erdgasliefervertrag und die Wirtschaft funktioniert.
Die Kabale kann nicht hundert Farbrevolutionen machen. Die Gedanken sind frei.
Es waren Merkel (CDU) und die Grünen, die uns die derzeitige Einseitigkeit unserer Abhängigkeit vom russischen Gas und anderen Rohstoffen einbrachten. Was Scholz offensichtlich versucht, ist ein Spagat zwischen Kriegsunterstützung gemäß den Wünschen der Biden-USA, der Nato und der ukrainischen Regierung einerseits und der vollständigen Abhängigkeit von Gaszufuhr,also Putin, dessen Ausbleiben hier eine wirtschaftliche Katastrophe hervorrufen würde. Ich hoffe zutiefst, die SPD und Scholz haben richtig erkannt, dass die „Putin-Hörigkeit“ unvermeidlich ist. Ich glaube nicht, dass das mit dem Sozialismus zusammenhängt, denn weder ist Putin Kommunist oder Sozialist, noch ist Russland ein sozialistischer Staat, wenn auch eine „Demokratur“. Es ist… Mehr
Richtige Einordnung. Die Russlandhörigkeit ist ein Problem der linken Anhänger. Die alternative linke Szene, ja die gibt es noch hier in Berlin, geht stramm zu den Proputindemos.
Angenommen, die Ukraine kapituliert, wie würde es dann wohl weitergehen? Entnazifierung würde doch bedeuten, dass Millionen in russischen Umerziehungslagern enden würden. Natürlich nur diejenigen, die nicht sofort hingerichtet werden. Viele Männer, würden wohl nicht übrig bleiben. Russland, würde in der derzeitigen Lage dort auch sicher Waffen und Soldaten stationieren und von dort aus die nächsten Länder bedrohen. Die Ukraine, würde faktisch aufhören zu existieten. Um die Stabilität zu sichern, könnte ich mir auch die Um-und Ansiedlung von linientreuen Russen vorstellen. Die Russen sind da sicher sehr gründlich. Das die geflüchteten Ukrainer in dieses Gebiet zurückkehren würden, ist eher unwahrscheinlich. Eher… Mehr