Das Luftschloss aus Bayern – TE-Wecker am 6. April 2025

Der TE-Wecker erscheint montags bis freitags – und bietet Ihnen einen gut informierten Start in den Tag. Ideal für den Frühstückstisch – wir freuen uns, wenn Sie regelmäßig einschalten. An Wochenenden und Feiertagen erscheint der Wecker mit einer Schwerpunktsendung.

 

Aus Bayern schwappen in letzter Zeit auffallend häufig die Worte „Kernfusion“, „Fusionsforschung“ und „nationale Strategie für die Fusion“ über die Landesgrenzen. Die bayerische Staatsregierung hat einen sogenannten „Masterplan Kernfusion“ angezettelt. In den nächsten drei Jahren will sie rund 100 Millionen € in die Erforschung der Kernfusion stecken, die ersten drei von sechs Lehrstühlen kommen nach Augsburg, Erlangen und München. Nachdem Deutschland aus der Kernenergie ausgestiegen sei, steige Bayern in die Atomtechnologie der Zukunft wieder ein, so hat das in markigen Worten der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume gesagt. Zwar könnte Bayern zunächst einmal dafür sorgen, dass das Kernkraftwerk Isar II nicht weiter zerstört wird, stattdessen hat die bayerische Umweltbehörde die letzte Genehmigung für den Abriss des Kernkraftwerkes Gundremmingen erteilt. Die Kühltürme dürfen innerhalb der nächsten sechs Monate in die Luft gesprengt werden.

Um von dem praktischen aktuellen Desaster abzulenken, nimmt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder immer häufiger das Wort der Fusion in den Mund. Fusionsreaktoren sollen die Energie von morgen liefern. Gelegenheit also für eine kleine Nachhilfestunde unter anderem für Herrn Söder in Sachen Kernfusion mit dem Physiker Hans Hofmann-Reinecke.

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Kommentare ( 19 )

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Michael Elicker
4 Tage her

Sehr anschaulich auf dem Niveau des Chemie- und Physikunterrichts der Mittelschule erklärt. Barrierefrei und somit auch für Politiker verständlich….

Alf
4 Tage her

Demnächst wird die bayerische Botschaft auf dem Mond eröffnet. Wer keine Zeit hat, der ist herzlich zum Stapellauf des ersten bayerischen Flugzeugträgers auf dem Chiemsee eingeladen.
Aber Realität beiseite.

Die Kernkraft und die CDU/CSU – Energiewende mit dem Dual-Fluid-Reaktor

Die Union ist dabei ein weiteres Wahlversprechen zu brechen – nämlich die Rückkehr zur Kernkraft. Dabei könnte der neue Dual-Fluid-Reaktor die Energiekrise lösen.

https://www.achgut.com/artikel/die_kernkraft_und_die_cdu_csu_energiewende_mit_dem_dual_fluid_reaktor

traene im ozean
5 Tage her

Hervorragender Einstieg in den Tag!

Beiträge, wie dieser von Hans Hofmann-Reinecke, weisen über das Beklagen und „Verzweifeln“ am täglichen Irrsinn der politischen Dummheit hinaus und sind ein echter Gewinn – ein Erkenntnisgewinn.
Danke an TE und natürlich an Herrn Hans Hofmann-Reinecke nach Südafrika!

Klaus Uhltzscht
5 Tage her

Aaah. Her Söder bringt jetzt die Wunderwaffe!
Na ja. Ich denke mal, die Absolventen dieses neuen Studienganges gehen danach ins Ausland. Wenn sie nicht vorher schon von den Universitäten, die ja laut Gregor Gysi demnächst Karl-Marx-Universitäten heißen, gemobbt werden.

Waehler 21
5 Tage her

„Kernfusion“, Überlichtgeschwindigkeit und was sonst nicht alles. Eine Verblödungslawine die von quersubventionierten Medien ins Tal gedonnert wird. Dass der Wink, einen Platz im Kanzlerflieger zu bekommen, hilfreich ist, sieht man daran wie der Wahlbetrug ( das Gegenteil vom dem tun, was man vor der Wahl verspricht) kleingeredet wird, bzw. aus den Gesamtbild der Nachrichten über CDU verschwindet. Jetzt müssen Erfolge her oder zumindest Hoffnung um den Rest bei der Stange zu halten. Also verlegt man die „Erfolge“ in die Zukunft und preist sich mit Sachen , die noch gar nicht eingetreten sind, bzw, nie eintreten werden! Hat Söder auch gesagt,… Mehr

h.milde
5 Tage her

Vielen Dank, für die tolle Darstellung. Ich fühle mich -wohlig- zurückversetzt in Schulzeiten, genauer in unseren Physik-LK bei Dr. S., der als begeisterter Astrophysiker uns ebenfalls dafür begeistern konnte, versuchen zu verstehen „was die Welt zusammenhält“, auch frühmorgens in der „0ten Stunde“ von 07.00-08.00h. Ob aber das den Söder & Merz, „c“SU/DU, das interessiert? Die sind eher auf dem Niveau „Leute fr-eßt Fäces, Millionen Fliegen können nicht irren!“ & „Damit es besser schmeckt, kauft NUR unser Oleum serpentis!“ denn „Heute back ich, morgen brau ich, übermorgen mach ich -Pardon!- bekomm ich von der Königin ihr Kind!“ Allseits einen schönen &… Mehr

bkkopp
5 Tage her

Das „Danke für die Nachhilfestunde“ hatte ich schon geschrieben bevor es Herr Douglas zum Schluß auch sagte. Das Eingangsbeispiel mit dem Felsbrocken ist brilliant. Sonst physikalischer und technischer Realismus pur. Der politische Hinweis auf die Kernfusion ist eine Nebelkerze. Wir brauchen die Wiederinbetriebnahme von so vielen AKWs wie wirtschaftlich vertretbar, mit Planungssicherheit für die Investoren/Betreiber für 20 Jahre, wir brauchen die Entwicklung von Dual-Fluid-Reaktoren zur industriellen Anwendung, wir brauchen modulare Kleinreaktoren mit der einen oder anderen Reaktortechnik, und, wir brauchen Gas aus Niedersachsen. Wir brauchen subventionsfreie Energiekosten für Industrie und Verbraucher die nur halb so hoch sind wie die Energiekosten… Mehr

Peter Pascht
5 Tage her

Das „blauweisse“ Luftschloss aus Bayern gesellt sich zu den „grünen“ Luftschlössern der „Wind-Solar Energiewende“ und des „grünen“ Wahnwitzes das Klima der Erde steuern zu können. Deutschland ein Land das von Dummheit regiert wird. Diee Masse vorlauter ungebildeter Narzisten wächst schneller als jedwelcher CO2 Anstieg und Temperaturanstieg. Eines steht jedoch unzweifelthaft fest, das Klima ist kein monkausales CO2 Phenomän. Es gibt wissenschaftlich belegt keinen CO2 Klimawandel, also erst recht keinen menschengmachten Klimawandel, keinen Treibhauseffekt. Es ist schon wahnwitzig dumm, bei einer Konzentration von 0,04% CO2 in der Atmosphäre, von einem CO2 Einfluss auf das Klima zu sprechen. 0,04% sind 0,4 centiL/L,… Mehr

ErBe
4 Tage her
Antworten an  Peter Pascht

Da die meisten Leute mit der Prozentrechnung überfordert sind und zudem keine Ahnung davon haben, was ppm bedeutet, „transskribiere“ ich das Problem in etwas simples, was sie verstehen.
400 ppm sind 4 was auch immer auf zehntausend was auch immer, z.b. 4 Bayern-Anhänger unter 10.000 Zuschauern in einem Stadion. In einem modernen Fußballstadion mit einer Kapazität von 80.000 Zuschauern entspräche das 32 Bayern-München-Anhängern in der vollbesetzten Dortmunder BVB-Arena. Daß deren Einfluß auf das Spielgeschehen praktisch gegen Null geht, versteht sogar mein 14-jähriger Enkel.

elly
5 Tage her

“ Fusionsreaktoren sollen die Energie von morgen liefern.“
nur ein weiterer Zweig zum abgreifen hoher Subventionszahlungen.

Felix Dingo
5 Tage her

Schon vor 50 Jahren, während meines Studiums, wurde die Fertigstellung eines Fusionsreaktors stets für „innerhalb der nächsten 20 Jahre“ angekündigt. Diese Hoffnungsschleife wiederholte sich verlässlich – Jahrzehnt für Jahrzehnt. Und dann war es ausgerechnet China, das im Jahr 2024 tatsächlich einen Fusionsreaktor rund 17 Minuten lang stabil am Laufen hielt. Zwar wurde dabei noch keine überschüssige Energie erzeugt, doch allein die Tatsache, dass der Reaktor durchhielt, war ein beachtlicher Fortschritt. Ironischerweise war es eben jenes China – einst in den 1970er-Jahren durch Nixons Besuch aus seinem politischen Dornröschenschlaf geweckt –, das diesen Schritt wagte. Nicht etwa der Westen, der über… Mehr

Last edited 5 Tage her by Felix Dingo
Peter Pascht
5 Tage her
Antworten an  Felix Dingo

„ausgerechnet China, das im Jahr 2024 tatsächlich einen Fusionsreaktor rund 17 Minuten lang stabil am Laufen hielt.
Zwar wurde dabei noch keine überschüssige Energie erzeugt, 😉 doch allein die Tatsache, dass der Reaktor durchhielt, war ein beachtlicher Fortschritt“ 😉
Beachtliche Fortschritte 😉 verzeichnt die Wissenschaft der termonuklearen Fusion schon seit den 1970 Jahren, zumindest in den Selbstbweihräucherungshymen wie in der Politik.
Ihre China Anhimmelei ist völlig unbgründet.
Wissenschaftlicher und praktischer Nonsens – genau jener Art die sie beklagen,
„Diese Hoffnungsschleife wiederholte sich verlässlich – Jahrzehnt für Jahrzehnt.“
Immer den gleichen Irrweg zu gehen kann nicht ans Ziel führen.

Last edited 5 Tage her by Peter Pascht
Der Michel
5 Tage her
Antworten an  Peter Pascht

Sorry, aber was Sie schreiben ist ausgemachter Blödsinn: Wer sich mit den Herausforderungen der Kernfusion auch nur ansatzweise auskennt, der weiß, dass es selbstverständlich ein riesiger Fortschritt ist, ein Plasma 17 Minuten lang stabil am Brennen zu halten. Das sagt noch nichts darüber aus, wie lange der Weg noch ist, bis aus den 17 Minuten mal Monate oder Jahre werden – und die Energiebilanz tatsächlich positiv wird. Das anzuerkennen hat mit „China-Anhimmelei“ absolut nichts zu tun. Und nur weil die technischen Herausforderungen immens sind von „immer dem gleichen Irrweg“ zu sprechen ist ebenfalls Nonsens. Irrsinnig ist es hingegen, mehr oder… Mehr

Michael Palusch
4 Tage her
Antworten an  Der Michel

Gut, in Frankreich wurden im Februar ’25 jetzt sogar 22 Minuten erreicht. Aber, wenn man genauer liest, nirgendwo steht -zumindest hab ich es nicht gefunden- wieviel Energie für die „Weltrekorde“ aufgewendet werden musste und wieviel Energie das Plasma dabei lieferte. Auch steht nirgendwo, ob die Reaktoren nach dem „Weltrekord“ auf den Schrottplatz landen müssen, weil die Materialien der Reaktorwände auf Grund der enormen Hitze und des gigantischen Drucks innerhalb der <1300 Sekunden bereits unreparabel beschädigt wurden. Die rein wissenschaftliche Leistung ist unzweifelhaft beeindruckend, aber ob dem mit exorbitanten Summen erkauften Erkenntnisgewinn auch irgendwann eine praktische Nutzung beschieden sein wird, ist… Mehr

Last edited 4 Tage her by Michael Palusch
Der Michel
4 Tage her
Antworten an  Michael Palusch

Insbesondere mit den letzten Abschnitten sprechen Sie mir aus dem Herzen. Die Kernfusion ist die sprichwörtliche Taube auf dem Dach – wir brauchen aber die Spatzen in der Hand (SMR, Dual Fluid,…), um zumindest in den nächsten Jahrzehnten halbwegs anständig über die Runden zu kommen – falls sich die Taube bis dahin denn einfangen lässt. Sollte es aber funktionieren, dann hätten sich die Energiesorgen der Menschheit wohl auf Dauer erledigt – daher lohnt sich die Forschung an diesem Thema meiner Ansicht nach auf jeden Fall.

P.Schoeffel
4 Tage her
Antworten an  Michael Palusch

Einzig sinnvoll ist es m.E. beides zu tun: Die bereits etablierte Kerntechnik weiterentwickeln und gleichzeitig an der Kernfusion arbeiten.
Die Weiterentwicklung der Spaltungsreaktoren kann man getrost der Industrie überlassen. Damit kann in überschauberer Zeit Geld verdient werden, sowas geht ohne Geld vom Staat, und am besten ohne überzogene Regulation.
Bei der Fusionsenergie sind wir noch tief in Forschung und Grundlagenentwicklung. Und da ist der Weg in der Regel lang teuer, steinig und nicht planbar. Aber ohne solche Aktivitäten verliert man die Zukunft.

Michael Palusch
4 Tage her
Antworten an  P.Schoeffel

Ich schrieb nicht, dass man nicht weiter Fusionsforschung betreiben sollte.
Nur stellt sich die Frage, ob man weiterhin horrende Summen (Steuergelder, diese Art det Forschung sind fast immer ausschließlich Steuergelder) in eine Vision pumpt, von der nicht einmal theoretisch sicher ist, dass sie eines Tages auch funktionieren wird.
Für eine Technologie, bei der sich offenbar für jedes gelöste Problem sogleich zwei neue in den Weg stellen.

Last edited 4 Tage her by Michael Palusch
HansKarl70
4 Tage her
Antworten an  Der Michel

Was soll den da der Fortschritt sein wenn im Grunde nichts erreicht wird?

Der Michel
4 Tage her
Antworten an  HansKarl70

Es ist doch nicht so, dass nichts erreicht wurde! Man hat zwar den Durchbruch noch nicht geschafft – und nach wie vor ist es nicht sicher, ob man die Technik in den Griff bekommen wird – aber man hat gewaltige Fortschritte gemacht, die (so vermute ich) auch auf andere Bereiche der Physik, der Materialwissenschaften usw. Auswirkungen haben. Skepsis ist sicher angebracht, Defätismus definitiv nicht!