Was Netanyahu zum Beispiel sagt

Ich reagiere allergisch darauf, wenn Menschen, die sich sonst kaum etwas zu sagen haben und in vielen Dingen anderen Meinung sind, sich darauf verständigen können, wenigstens die ein oder andere Person zu hassen. Hass und Ablehnung sind aber die schlechtesten Gründe zur gemeinsamen Identitätsstiftung.

© Lior Mizrahi/Getty Images
US President Donald Trump (L) and Israel's Prime Minister Benjamin Netanyahu arive to delivering a speech during a visit to the Israel Museum on May 23, 2017 in Jerusalem

Recep Tayyip Erdoğan ist bei einer Rede in Adana komplett ausgerastet. Er hat Benjamin Netanyahu als Terroristen bezeichnet und Israel mit einem Krieg gedroht:

„Hey Netanyahu, du bist sehr schwach und merkwürdig. Komm zu dir! Wir kämpfen gegen Terroristen. Du bist ein Terrorist und der Führer eines Terrorstaates! Gib nicht mit deinen Nuklearwaffen an. Wenn es darauf ankommt, kann es sein, dass sie nicht funktionieren! Bringe dich nicht in die Schuld eines Unschuldigen. Ansonsten wirst du Stück für Stück dafür bezahlen! Ansonsten wirst du keinen Zufluchtsort auf dieser Welt finden! Sei aufrichtig!“

Benjamin Netanyahu mit den übelsten Worten zu belegen, hat Tradition sowohl unter Israelkritikern als auch unter Judenhassern. Sogar Freunde Israels fühlen sich immer wieder genötigt, ihre Abneigung gegenüber Netanyahu zu betonen. Ich habe bei diesem Mob nie mitgemacht.

Ich reagiere nämlich allergisch darauf, wenn Menschen, die sich sonst kaum etwas zu sagen haben und in vielen Dingen anderen Meinung sind, sich darauf verständigen können, wenigstens die ein oder andere Person zu hassen. Hass und Ablehnung sind aber die schlechtesten Gründe zur gemeinsamen Identitätsstiftung.

Darum habe ich auf Tapfer im Nirgendwo immer ein anderes Bild von Netanyahu gezeigt, um wenigstens ein paar Menschen dazu zu bringen, dem Chor der Kritiker insofern zu misstrauen, dass sie nicht einfach so mitsingen, nur weil die Melodie so verführerisch ist.

Hier daher noch einmal ein paar Redebeiträge von Benjamin Netanyahu, dem Mann, der von Erdoğan in seinem Wahn als Terrorist bezeichnet wird:

Wir glauben, dass alle Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen sind. ISIS dagegen glaubt, dass alle Menschen, die nicht so sind wie sie, nur verdienen zu sterben. Wir werden uns aber nicht im Schrecken unterwerfen. Wir werden kämpfen. Und wir werden siegen! Heute bitte ich Sie, sich tröstend an Menschen der LGBT-Gemeinschaft zu wenden. Sagen Sie ihnen, dass Sie zu ihnen stehen. Wir stehen zusammen. Gemeinsam! Wir werden die Opfer nie vergessen. Sagen Sie ihnen, dass sie nie allein sein werden, dass wir alle eine Familie sind und wir alle eine Würde und ein Recht auf Leben besitzen. Ich habe keinen Zweifel, dass diejenigen, die versuchen, Hass und Angst zu verbreiten, besiegt werden. Gemeinsam werden wir sie noch schneller besiegen. Wir müssen vereint stehen, entschlossen in dem Glauben, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, unabhängig von ihrer Herkunft, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, dass alle Menschen eine Würde haben und Respekt verdienen.“

Präsident Abbas, ich weiß, es ist nicht einfach. Ich weiß, es ist schwer. Aber wir schulden es unseren Völkern, es nochmal zu versuchen, es immer wieder zu versuchen, denn gemeinsam, wenn wir tatsächlich verhandeln und damit aufhören, darüber zu verhandeln, ob wir überhaupt verhandeln sollen, wenn wir uns tatsächlich hinsetzen und versuchen, diesen Konflikt zwischen uns zu lösen, uns einander anerkennen und einen palästinensischen Staat nicht als Sprungbrett für eine weitere islamistische Diktatur im Nahen Osten verwenden, sondern als ein Land, das in Frieden neben dem jüdischen Staat leben möchte, wenn wir das tatsächlich tun, dann können wir bemerkenswerte Dinge für unsere Völker erreichen.“

Frieden beginnt mit Respekt. Wenn Eltern das Leben ihrer eigenen Kinder nicht respektieren, wie sollen sie das Leben ihrer Nachbarn respektieren können? Wir müssen alle Kinder lieben! Kinder sollten niemals zu Gewalt und Hass aufgefordert werden. Schließen Sie sich meiner Forderung an, alle Kinder zum Frieden zu erziehen.“

Unschuldigen und armen Palästinensern wurde lebenswichtige Hilfe, die verschiedenste Länder auf der ganzen Welt gespendet hatten, verweigert. Die Hamas nutzt diese gestohlenen Mittel nun, um eine Kriegsmaschine aufzubauen, die Juden ermorden soll. Das palästinensische Volk hat Besseres verdient! Darum bekunde ich heute mein tiefes Mitgefühl mit den unschuldigen Palästinensern und mit den Ländern, die es gut gemeint haben und großzügig finanzielle Mittel gespendet haben, um ihnen zu helfen.“

Ich habe stets Shimon Peres grenzenlosen Optimismus bewundert. Mich erfüllt die selbe Hoffnung. Ich bin voller Hoffnung, weil Israel in der Lage ist, sich selbst gegen jede Bedrohung zu verteidigen. Ich bin voller Hoffnung, weil die Tapferkeit unserer kämpfenden Männer und Frauen unübertroffen ist. Ich bin voller Hoffnung, weil ich die Kräfte der Zivilisation kenne, die letztlich immer über die Kräfte des Terrors triumphieren. Ich bin voller Hoffnung, denn im Zeitalter der Innovation, floriert Israel, die Nation der Innovation, wie nie zuvor. Ich bin voller Hoffnung, weil Israel unermüdlich daran arbeitet, die Situation all ihrer Bürger zu verbessern, für Juden, Muslime, Christen, Drusen, für alle gleich. Und ich bin voller Hoffnung, da ich trotz aller Neinsager glaube, dass wir in Israel einen dauerhaften Frieden mit allen unseren Nachbarn schmieden können.“

Redet so ein Terrorist?


Dieser Beitrag ist zuerst bei Tapfer im Nirgendwo erschienen.

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Kommentare ( 47 )

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KUNO
6 Jahre her

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Erdogan diesen Satz nicht an Nethanyahu gerichtet hat, sondern an seine Zuhörer in der islamischen Welt, deren Anführer er sein will.
Er läuft damit den Iranern den Rang ab.
Irgendein Anlass wird wohl gewesen sein, irgendwelche Angriffe dummer palästinensischer Jugendlicher, die die israelische Polizei oder Armee mit Schüssen beantwortrt hat.
Man sollte nicht einen oder zwei Sätze aus dem Zusammenhang reißen.

Ralf Pöhling
6 Jahre her
Antworten an  KUNO

Genau das war gemeint. Es geht um die Vorherrschaft in der islamischen Welt und Israel als Feindbild ist der Schlüssel dazu.

Hajo
6 Jahre her

Zu Erdogan muß man sich nicht mehr äußern, denn er scheint naiv genug zu sein um sich mit seinen Handlungen selbst zu schaden und es ist nur eine Frage von Zeit Potentaten dieser Coleur fallen zu sehen und warum soll es bei ihm anders sein. Was die Israelis anbelngt so befinden sie sich immer noch in der babylonischen Gefangenschaft, denn ihr langer Versuch, einen eigenen Staat zu erhalten hat zu viele Ecken und Kanten, was sich über Jahrhunderte hinzieht, denn sie waren zwar Bürger ihrer jeweiligen Staaten, aber nicht sonderlich geliebt und das hat sie dazu bewogen, nach einer eigenen… Mehr

Fritz
6 Jahre her

Sie glauben doch wohl nicht im ernst, das Herr Netanjahu diese Reden selbst geschrieben hat ,in einem Zeitalter wo der gewinnt, der die Medienhoheit hat. Ganz davon abgesehen, werden wohl eher die meisten Politiker die Reden ablesen ,welche ihnen von ihrem Stab ( Medien/ Propagandaspezialisten) vorgelegt werden…….Alles Show. Ach ja, und das Israel den IS nachweisslich unterstützt hat nach dem Motto, der Fein meines Feindes ist mein Freund wollen wir mal gar nicht erst vertiefen.

Rolf Helle
6 Jahre her

Golda Meir: „Wir werden erst Frieden mit den Palästinenensern haben, wenn sie ihre Kinder mehr lieben als dass sie uns hassen.“

Rainer Franzolet
6 Jahre her

Das in Israel nicht alle Rund läuft ist doch klar. Die haben dort auch einige extrem religiöse. Wo Religion oder Ideologie alles bestimmt bleibt Vernunft immer auf der Strecke. Da fliegen über 10 000 Raketen auf ein kleines Land und das über Jahre. Die EU finanziert die Täter. Ägypten Baut eine dichte Grenze und sich vor den so genannten Palästinensern zu schützen. Die terrorisieren sich untereinander. Und dann soll Israel das böse Land sein? Das der Mossad international überall seine Finger im Spiel hat, wer will das den Israelis vorwerfen? Sie sind von Irren umzingelt. Wenn mich jemand umbringen will… Mehr

Jerry
6 Jahre her

Am Yisrael Chai

Boudica
6 Jahre her
Antworten an  Jerry

‚The People of Israel live‘

Old-Man
6 Jahre her

Wer nimmt denn einen Erdogan noch ernst Herr Buurmann? Dieser „Mann“ ist doch von einer Primitivität und Dummheit,schade,das die Türken es wohl noch nicht bemerkt haben,und diesem Schwachkopf zujubeln! Und mich ärgert es einfach,das „unsere“Politiker diesem Kerl auch noch huldigen und Zucker in den Ars…. blasen! Er und die seinen gehören nicht zu Kerneuropa,also auch nicht zur EU!.Die Verhandlungen endgültig abbrechen! Ein solcher Despot,der Angriffskriege führt,der eigene Bevölkerungsgruppen zu Terroristen ummünzt,um sie auszurotten,nein,so ein Staat gehört achtkantig aus der Nato gejagt! Das „unsere“ Politik und Industrie mit diesem Mörder noch Waffengeschäfte abwickelt,das grenzt schon fast an Mittäterschaft! Jeder Cent,den die… Mehr

Boudica
6 Jahre her
Antworten an  Old-Man

Erdogan et consorten gehoeren ueberhaupt nicht zu Europa.
Die feinde der Deutschen und Deutschlands pusten diesen Feinden Europas den Zucker hintenrein, wie Sie so schoen schreiben

Max Media
6 Jahre her

Was sagt denn Heiko Maas dazu, der ja nur wegen Auschwitz in die Politik
gegangen ist? Wenn da jemand Israel als Terrorstaat beschimpft,
müsste da ein Heiko Maas nicht direkt jeglichen weiteren Kontakt
abbrechen mit dem Hinweis:
„So nicht mein muselmanischer Freund Erdogan?“

Kundesbanzler
6 Jahre her

Oh, mein Gott! Und für diesen Mann, Erdogan, hat Merkel ganz Europa erpressbar gemacht mit ihrem „Flüchtlingsdeal“ diesem Mann werden deutsche Panzer geliefert, ohne jegliche Kritik aus Berlin lässt man einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Syrien beginnen…Schande über dich MERKEL!

Doris die kleine Raupe Nimmersatt
6 Jahre her

Wie kann man überhaupt Menschen, die man nicht persönlich kennt hassen?

Horst
6 Jahre her

Bei Merkel gelingt mir das ganz gut.

Gast1234
6 Jahre her

Ja man kann. man hasst Menschen, wenn man sie fürchtet.

Doris die kleine Raupe Nimmersatt
6 Jahre her
Antworten an  Gast1234

dann hasst man seine eigene Furcht und projeziert den Hass auf den Menscher der sie auslöst.

Rainer Franzolet
6 Jahre her

Frauenlogik vom Feinsten. Wie immer.