Verschwender- und Doppelmoral-Ampel: Über 1.000 Leerflüge der Regierungsflieger

Eine Anfrage mehrerer Bundestagsabgeordneter des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) hat ergeben, dass die Ampelregierung vom Amtsantritt am 8. Dezember 2021 bis Ende Februar 2024 exakt 1301 Leerflüge der Flugbereitschaft der Bundeswehr verursacht hat.

picture alliance/dpa/M. Kappeler, S. Schuldt - Collage: TE

Es ist wahrlich degoutant, was man über die Fliegerei der Ampel-Regierung aktuell erfahren hat. Mit Fliegerei meinen wir nicht, dass die angeblich „Politikschaffenden“ Linie fliegen. Nein, nein, nein! Dafür sind sie viel zu wichtig – vor allem die roten und grünen Damen und Herren. „Linie“ gäbe auch keine so schönen Fotos auf der Gangway – mitten unter gewöhnlichen Geschäftsreisenden und Touris! Nun erfahren wir aufgrund einer parlamentarischen Anfrage außerdem: Die Ampel lässt Regierungsflieger 1.301 mal leer fliegen.

Eine Anfrage mehrerer Bundestagsabgeordneter des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) hat ergeben, dass die Ampelregierung vom Amtsantritt am 8. Dezember 2021 bis Ende Februar 2024 exakt 1.301 Leerflüge der Flugbereitschaft der Bundeswehr verursacht hat. Dem standen 1.518 Flüge gegenüber, mit denen tatsächlich ein Regierungsmitglied transportiert wurde. (Die Antwort liegt als PDF noch nicht vor.)

Spitzenreiter ist das Bundeskanzleramt. Kanzler Scholz (SPD) und seine Beamten nutzten die Flugbereitschaft der Bundeswehr in 502 Fällen, gefolgt vom Auswärtigen Amt mit 318 Dienstflügen. Mit einigem Abstand folgen das Verteidigungsministerium mit 136, das Innenministerium mit 124 (in Hessen war ja im Herbst 2023 Wahlkampf), das Finanzministerium mit 122 und das Wirtschafts-/Klimaschutzministerium mit 119 Flügen. Die 1.301 Leerflüge haben vor allem damit zu tun, dass die Maschinen von Köln-Wahn – dem Standort der Flugbereitschaft der Bundeswehr – zum Abflugort, meist nach Berlin, gebracht werden mussten. Zu den Kosten von Leerflügen machte die Luftwaffe auf Anfrage übrigens keine Angaben. Es geht jedenfalls in die Millionen!

Und damit das Volk noch mehr verdummt wird, schickt die „Ampel“ hinterher: Die Leerflüge helfen den Piloten beim Training, heißt es in der Stellungnahme auf die BSW-Anfrage.

Zurück zum Vielflieger-Ranking: Baerbock auf Platz 2! Wie kann das sein? Nach einem Kabinettsbeschluss vom 8. Dezember 2021 steht die Bundesaußenministerin erst an neunter Stelle beim Zugriff auf die Flugbereitschaft. Das Erstzugriffsrecht bei den Regierungsmaschinen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Danach kommt Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, gefolgt vom jeweiligen Bundesratspräsidenten und Bundeskanzler Olaf Scholz (alle SPD). Innerhalb des Ampel-Kabinetts kommt Baerbock erst an fünfter Stelle. Gemäß der amtlichen Reihenfolge steht nach dem Kanzler dessen erstem Stellvertreter eine Maschine der Flugbereitschaft zu, also Vizekanzler und Wirtschafts-/Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne). Danach folgen Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Erst dann kommt die Außenministerin.

Zur Erinnerung: Baerbock hatte im Februar 2022 über einen Sprecher des Auswärtigen Amtes mitteilen lassen, dass es Ziel sei, den CO2-Ausstoß bei Dienstreisen ins Ausland durch die verstärkte Nutzung von Linienflügen zu reduzieren. Die Realität sah anders aus. Stand September 2023: Bei 99 Auslandsreisen hat sie 87mal die Flugbereitschaft in Anspruch genommen.

300 Tonnen Kerosin, 360.000 Euro Spritkosten und 960 Tonnen CO2 für einen restlos überflüssigen Trip

Nehmen wir uns die aktuelle „Down-Under“-Mission der Außenministerin mit dürftigster Hollywood-Inszenierung vom 1. bis 7. Mai in den Südpazifik vor. Wir rechnen ganz vorsichtig, vermutlich dennoch um einiges exakter, als es die „grünen“ Klimaschutzbewegten Habeck und Baerbock können:

  • Bei ihrem aktuellen Australien/Neuseeland/Fitschi-Tripp bringt Baerbock hin und zurück fast 40.000 Kilometer in der Luft hinter sich. Also nicht wie das Auswärtige Amt offiziell schrieb: „Weit weg und doch so nah: Australien und Neuseeland sind trotz ihrer mehr als 15.000 Kilometer Entfernung Wertepartner Deutschlands. Vom 1. bis zum 7. Mai reist Außenministerin Baerbock nach Adelaide und Auckland, und von dort weiter nach Suva, der Hauptstadt Fidschis.“
  • Baerbock flog mit einem Airbus A350 – der neuen deutschen „Airforce One“. In der Maschine verbrachte sie gut 50 Stunden. Je Stunde verbraucht ein A350 recht exakt 6 Tonnen Kerosin. Baerbocks Maschine brauchte also für ihren 7-Tage-Trip geschätzt etwa 300 Tonnen Kerosin.
  • Diese 300 Tonnen Kerosin kosten derzeit etwa 360.000 Euro. Damit werden etwa 960 Tonnen CO2 ausgestoßen.
  • Das sind im Mai 2024 die „Netto“-Kosten und der „Netto“-Verbrauch. Hinzurechnen muss man Baerbocks ersten gescheiterten „Anlauf“ vom August 2023, um nach Australien und Neuseeland zu gelangen. Der damals beanspruchte A340 musste in Abu Dhabi zwischenlanden, um aufzutanken. Er startete dort wieder, musste aber wegen eines Landeklappenproblems zurück nach Abu Dhabi – vorher aber 80 Tonnen Kerosin ablassen. Wir rechnen: Von Berlin nach Abu Dhabi und zurück sind es rund 9.500 Flug-Kilometer, also etwa 13 Stunden Flug. Dafür brauchte der A340 je Stunde 8 Tonnen Kerosin; das sind hin und zurück rund 100 Tonnen. Für nix und wieder nix also verpulvert: 180 Tonnen Kerosin > fast 500 Tonnen CO2 > gut 200.000 Euro.
  • Summa Summarum: Die eineinhalb Baerbockschen Tripps Richtung „down under“ schlugen wie folgt zu Buche: fast 500 Tonnen Kerosin, über eine halbe Millionen Euro, fast 1.500 Tonnen CO2.

Alles klar? Für Baerbock gewiss auch. Sehr vollmundig erklärt sie im Vorfeld der COP28 im November 2023 in einem „Namensbeitrag“ „Jede Tonne CO2, die ein Land ausstößt, schadet uns allen.“ Aha! Jetzt ist alles klar.

Hätte Baerbock wenigstens auf den Fitschiinseln (300 an der Zahl, bewohnt von 950.000 Menschen) nicht nur ein Goethe-Institut, sondern auch ein paar deutsche Marinestützpunkte als Signal für/gegen China aufgemacht, wäre ein gewisser Wirkungsgrad evaluierbar.

Ja, diese Doppelstandards der „Regierenden“ sind (PARDON!) zum Ko…. Der deutsche Michel lässt es aber über sich ergehen. Er wird zwangsgebührenfinanziert eingelullt mit mystischen Bildern der Öffentlich-Rechtlichen von der Übergabe eines angeblich kolonialistisch von zwei Missionaren im 19. Jahrhundert enteigneten Holzschwertes, eines Speeres und eines Fischernetzes durch Baerbock an australische Aborigines. Wo die Bundeswehr das Holzschwert und den Speer doch zur eigenen Ertüchtigung gut hätte gebrauchen können. Moralische Weltmacht Deutschland eben!

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Kommentare ( 25 )

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bkkopp
6 Monate her

Die “ Flugbereitschaft der Bundeswehr für die Bundesregierung “ (ca. 20-plus Flugzeuge / Hubschrauber ) soll organisatorisch Teil einer größeren Einheit der Bundeswehr zu sein ( Flugbereitschaft auch für alle Militärtransporte ). Dies scheint dazu zu führen, dass die Gesamtkosten für die “ Regierungsflieger “ nicht transparent werden. Ob sie es intern überhaupt sind, weiß man auch nicht. Jedenfalls sind für die 20-plus Regierungsflieger eine größere Zahl von Angestellten mehr oder weniger exklusiv tätig, die zusätzlich zum fliegenden Personal und den Sachkosten Teil der Gesamtkosten sind. In der Summe dürften die “ Regierungsflieger“ sündhaft teuer sein, wovon die Leerflüge ein… Mehr

Der Ingenieur
6 Monate her

„Die 1.301 Leerflüge haben vor allem damit zu tun, dass die Maschinen von Köln-Wahn – dem Standort der Flugbereitschaft der Bundeswehr – zum Abflugort, meist nach Berlin, gebracht werden mussten.“

Der Flughafen „Köln-Wahn“ war der nächstgelegene Flughafen, als Bonn noch Bundeshauptstadt war. Vor genau 25 Jahren ist der Sitz des Parlaments jedoch von Bonn nach Berlin verlegt worden.

Dass die Flugbereitschaft der Bundeswehr nicht mit verlegt wurde, ist doch der eigentliche Skandal, – erst Recht, wo doch am neuen BER-Flughafen jetzt genug Platz für diese vorhanden wäre. Spätestens die ach so klimafreundliche Ampel hätte doch diesen Irrsinn beenden müssen.

Last edited 6 Monate her by Der Ingenieur
F. Hoffmann
6 Monate her

Die Potenzierung von Raffgier, nicht nur bei Flügen, heißt Grüne. Aber wenn man schon einen Privatjet hat, der größer ist als der von Trump, macht man doppelt so gerne „Politik“. Das verbindet die Grünen auch mit Erdogan, eine Linie.

albert deutsch
6 Monate her

Einmal um die ganze Welt und die Taschen voller Geld , davon hab ich schon als kleines Kind geträumt .
Kannte Karel Gott etwa Annalena Baerbock ?

AndreasH
6 Monate her

Für den Klimaschutz hat sie das viele Kerosin verfliegen lassen, die Annalena. Ist doch klar und aus Sicht der Grünen vollkommen logisch … !

maik litoris
6 Monate her

Ich will ja nicht maulen aber mindestens die Werte der Vorgängerregierungen als Vergleich hätten ja wohl hergemusst.

LenaR
6 Monate her
Antworten an  maik litoris

Die Vorgängerregierung hat sich auch nicht damit gebrüstet, das Weltklima durch ihre Regierungsführung zu retten. Dennoch gebe ich recht, auch der Vergleich mit anderen Ländern wäre interessant gewesen, wo Deutschland ja gerne einen auf Klassenstreber markiert.

wackerd
6 Monate her

Ich liebe diese Steilvorlagen! So wie die Leerflüge den Piloten helfen, so helfen mir meine Spazierfahrten mit dem großen Diesel-SUV oft und weit, bis in zu 500km entfernte Waldcafes zu Sahnekuchen und unfair getradetem Kaffee. So erhalte ich mir die Fahrtüchtigkeit und meine gute Laune. PS: Nebeneffekt, ich treffe da keine Kalifen.

Last edited 6 Monate her by wackerd
Ralph Martin
6 Monate her

Nix Neues unter der Sonne.
Während DDR Bürger sich mit harten Kuba-Zitronen (aka Castro-Nüsse) quälten, schöpfte das ZK in Wandlitz aus dem Vollen.

Hungert
6 Monate her

So, so. Wir haben Klimakatastrophe wegen CO2 und die Erde verbrennt. Heuchler können eben nicht mit gutem Beispiel vorangehen… Sie trinken Wein und predigen Wasser.

gast
6 Monate her

Die Leerflüge haben ja auch was Gutes. Sie produzieren CO2 und das brauche ich ganz dringend für meinen blühenden Garten.