Die mögliche Twitter-Übernahme durch Elon Musk gibt Einblick ins Innenleben des Social-Media-Giganten: Geringschätzung der Meinungsfreiheit, linksradikale Gatekeeper und manipulierende Bot-Armeen. Und ein führender Twitter-Vertreter greift Musk wegen seines Asperger-Syndroms an.
Gleich, wie die Zukunft von Twitter ausgeht: Der Übernahmeversuch von Tesla-Chef Elon Musk hat bereits jetzt die ganze Schmutzwäsche ans Licht gezerrt, die viele bisher nur ahnten. Sämtliche Vorurteile rechts der linksliberalen Blase bestätigen sich tagtäglich. Schon Ende April hatte es eine ominöse Säuberungswelle gegeben. Linke Accounts verloren über Nacht Follower, rechte Accounts gewannen welche hinzu. Doch das war nur der Anfang.
Zuerst hatte die Aussetzung der Übernahmegeschäfte Musk negative Presse eingebracht. Nur eine weitere Spekulation des Multimilliardärs, um ein Unternehmen zu schwächen? Flatterhaftigkeit eines größenwahnsinnigen Zockers? Das Narrativ blieb nicht lange bestehen. Dass mutmaßlich fünf Prozent aller Nutzer auf Twitter keine realen Menschen, sondern virtuelle Bots sind, senkt den Wert des Unternehmens. Musk spielt mit dieser Statistik: Vielleicht sind es auch mehr.
Dieses Spiel mit der Glaubwürdigkeit heizte Musk erst am Sonntag an, als er die falschen Algorithmen an einem Beispiel festmachte. User sollten die Funktion „Neueste Tweets“ auf der Startseite auswählen. Die Zeitleiste würde sich erheblich verändern. „Sie werden vom Algorithmus auf eine Weise manipuliert, die Sie nicht erkennen“, schrieb Musk. „Einfach hin- und herschalten, um den Unterschied zu sehen.“
Ist die Hälfte von Joe Bidens Followern „fake“?
Eine Notiz, die ein ähnliches Erdbeben auslösen könnte, sind Berichte über die falschen Follower des US-Präsidenten Joseph Biden. Nach einer Studie könnte rund die Hälfte seiner Anhängerschaft aus Bots bestehen. Auch der südafrikanische Unternehmer nahm diese Meldung von Newsweek mit Genuss auf. „Interessant. Also … [überprüft den Taschenrechner] … das wären zehnmal mehr als 5 Prozent“, twitterte Musk.
In den vergangenen Tagen hat daher eher Twitter als Musk an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Musk hat Donald Trump als Objekt des Hasses abgelöst. Der Wunsch, ihn zu stellen, ihn „zu entlarven“, ist übermächtig. Doch dem Establishment unterläuft dabei derselbe Fehler wie bei Trump: Im innigen Wunsch, ihm „die Maske runterzureißen“, entblößt man sich selbst.
Trump nutzte Twitter als Instrument gegen die Presse. Musk nutzt Twitter als Instrument – gegen Twitter. Seine Tweets jonglieren mit dem Börsenkurs des Unternehmens. Noch bevor er Besitzer des Nachrichtendienstes ist, zeigt er seine Macht mit wenigen Zeichen. Das ist demütigend – und fördert den Hass seiner Gegner umso mehr. So sehr, dass sie unvorsichtig werden.
Gretas Asperger ist eine Gabe, Musks Asperger ein Problem
So nannte er Musk verrückt („He’s a loony tune“), denn er habe als Mensch mit Asperger-Syndrom „besondere Bedürfnisse“. Bezeichnend, dass dieselbe woke Schickeria im Falle Greta Thunberg diese wegen Asperger in Schutz nimmt und an vorderster Front steht, wenn man ihr Asperger-Syndrom thematisiert. Kaum hat der Gegner dieselbe Krankheit, handelt es sich um einen Defekt, den man instrumentalisieren kann.
Doch noch interessanter sind die Aussagen zu dem, was hinter den Kulissen passiert. Auf die Frage, ob sich Twitter mehr an Gewinn oder Ideologie orientiert, sagt Martinez: „Nun, im Moment machen wir keinen Gewinn. Also hat die Ideologie den Vorzug, was uns dazu gebracht hat, nicht profitabel zu sein.“ Aus diesem Grund hätte man all die Regeln eingeführt, die es nun gebe – und die Musk aufheben will. „Der Rest von uns, der hier war, glaubt an etwas, das gut für den Planeten ist, und nicht nur daran, den Menschen Redefreiheit zu geben“ („the rest of us who have been here believe in something that is good for the planet, and not just to give people free speech“).
Twitter hält Zensur für notwendig, weil Menschen keine rationalen Entscheidungen treffen
Bei Twitter glaubt man offenbar, dass man eine diffuse Verantwortung für die Welt hat, die dem Unternehmen aufzwingt, einen linksradikalen Kurs zu befeuern, der bewährte Narrative nicht zum Einsturz bringt. Das geht so weit, dass man die Menschen von ihren Grundrechten, die man sonst immer wieder zu verteidigen vorgibt, zwangsweise befreien muss. Gegen Musks Argument, die Menschen ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen, argumentiert Martinez, Menschen seien nicht in der Lage, „rationale Entscheidungen“ zu treffen. Offenbar sind dazu nur Twitter-Mitarbeiter befähigt.
Die ganze Gesinnung zeigt sich, als Martinez davon spricht, dass Twitter zwar so transparent sein sollte wie möglich – es aber auch eine Frage von „falsch“ und „richtig“ sei, welche Dinge veröffentlicht würden und welche nicht. „Korrekte“ Sachen seien für die Öffentlichkeit bestimmt. Und das bedeute, dass es auch ein „bestimmtes Level an Zensur“ geben müsse, um Dinge „korrekt“ zu machen. Twitter weiß eben, was am besten für die Menschheit ist.
Twitter: Es regiert der linksradikale Traum von der Weltrettung
Jeder, der Twitter als Plattform kennt, bekommt damit das bestätigt, was man schon seit Jahren vermutet – und das in einer Klarheit, wie man sie bisher noch nirgendwo kommuniziert hat. Twitter regiert nicht einmal die machiavellistische Überzeugung. Twitter leitet der Weltrettungsgedanke Linksradikaler, die glauben, eine Art kommunistische Utopie geschaffen zu haben: Hier gibt es keinen Profit, dafür haben sich alle gern – und wer was dagegen sagt, muss gehen.
Es sind nur Bruchstücke einer investigativen Aktion, die in der jungen Geschichte der sozialen Medien ihresgleichen sucht. Sie bestätigt zudem die Dystopie, dass angebliche „Meinungsplattformen“ zur Einhegung von Meinungen und Gedanken missbraucht werden. Daher erscheint Musk so gefährlich: Er könnte Twitter wieder auf den Boden zurückholen und damit die internationale Linke eines Instruments berauben, wie es dieses historisch zuvor nie gegeben hat. Musk hat diese Entlarvung bereits ausgeschlachtet – wohlwissend, dass er den Preis für diesen woken Sumpf weiter drücken kann.
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„der linksliberalen Blase“
beim Wort „LINKSLIBERAL“ bekomme ich Schluckauf und mehr. Was bitte daran ist liberal. Die Amis verwenden das Wort als Synonym für links. Bei uns wird daraus linksliberal. Links und Liberal passen nie zusammen. Liberalismus ist die Freiheit des Individuums, auch gegenüber staatlicher Regierungsgewalt. Das soll auch links sein??
Die Zensur ist überall und ganz schnell geht es in der Kommentarfunktion bei GMX. Ein schräger Satz und man ist für alle Zeiten draußen. Hat den Effekt, dass man dann wirklich nur noch den Mailaccount nutzt und auf den Rest der Seite gepfiffen ist. Inzwischen weiß ich aber auch, dass die Leute so denken wie sie wählen und finde mich mit dem Sozialismus ab. Schlimm wird es für die, die heute 20 sind. Wahrscheinlich schneidet man denen irgendwann so eine Frisur wie Kim Jong-un oder Schlimmeres.
Spannende Geschichte.
Dass Musk allein hehre Ziele hat, glaube ich jedoch nicht ansatzweise.
Aber wenn Musk so weiter macht übernimmt er Twitter am Ende für Einen symbolischen Dollar 😉
Und … ?
Was wäre schlimm daran, dass er das tut???
Indem er „entlarvt“ was T wirklich ist …