Stockholm

Anschläge wie in Nizza, Berlin, London und nun auch traurigerweise Stockholm treffen uns nicht vollkommen unvorbereitet. Der radikale Islam sieht sich im Krieg mit uns und es ist dringend an der Zeit, eine adäquate Antwort darauf zu finden.

© Jonathan Nacktrand/AFP/Getty Images
Emergency services work at the scene where a truck crashed into the Ahlens department store at Drottninggatan in central Stockholm, April 7, 2017.

In Stockholm rast ein LKW auf einer zentralen Einkaufsstraße in eine Menschenmenge. Die Meldung erinnert augenblicklich an die Terroranschläge von London, Berlin und Nizza. Spekulationen, es könne sich vielleicht doch um einen Unfall und nicht um einen Terroranschlag handeln, gibt es schon vor der offiziellen Stellungnahme des schwedischen Ministerpräsidenten kaum mehr. Es zeigt: Wir gewöhnen uns und resignieren nicht nur langsam im Angesicht des Terrors, nein, wir lernen, ihn auch immer schneller zu identifizieren. Schaut man sich dazu Magazine, wie das hauseigene Al-Qaida-Magazin „Inspire“ an, wird klar: Es gibt keinen Zweifel mehr darüber, dass der radikale Islam sich im Krieg mit der westlichen Welt sieht.

Anleitung für Stockholm, London, Berlin und Nizza
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass die britische Sun on Sunday titelt: „Bomb guide read 4 000 times in UK“. 55.000 Mal sei das Magazin der Terrororganisation Al-Qaida mit dem Namen „Inspire“ allein in einem Zeitraum von drei Monaten geladen worden. Macht gemäß der Sun 4.000 Downloads pro Woche. Der angegebene Zeitraum liegt nach Aussagen der Zeitung zwischen dem 14. Oktober 2014 und dem 12. Januar 2015. In dieser Zeit holten sich 54.723 mit britischer IP-Adresse eine Ausgabe des Magazin. Die große Mehrheit davon (54.322) die Frühlingsausgabe 2014, in der u.a. erklärt wird, wie man eine Autobombe bastelt. Zuvor war das „Inspire“ schon einmal in die Schlagzeilen geraten. Das Magazin, das auch für Artikel wie „Wie du eine Bombe in der Küche deiner Mutter baust“ bekannt ist, wurde 2013 bereits in Verbindung mit dem Anschlag auf den Boston Marathon gebracht. Ebenfalls 2013 veröffentlichte das Magazin eine „Hitliste“ von Personen, die wegen „Verbrechen gegen den Islam gesucht werden“. Darunter auch der beim Attentat auf Charlie Hebdo im Januar 2015 ermordete Redakteur des französischen Satiremagazins Stephane Charbonnier sowie Autor Salman Rushdie und der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders.

Zuletzt veröffentlichte das Magazin immer wieder ermutigende Artikel für „geistige Krieger („spiritual warriors“) gegen „Ungläubige“ mit Alltagsgegenständen ins Feld zu ziehen und wie man dabei maximale Verluste erzielt. So brachte das Magazin in einer Ausgabe, die auch ein Taschenbuch für Mudschaheddin („heilige Gotteskrieger“) enthielt, u.a. einen Artikel mit dem Titel „The Ultimate Mowing Machine“ („Die ultimative Mähmaschine“). Dort heißt es u.a.:

„Such deinen Ort und deine Zeitplanung sorgsam aus. Nimm’ einen der Orte, wo am meisten los ist. (…) Der ideale Ort ist ein Platz mit einer maximalen Anzahl an Fußgängern und der wenigsten Anzahl an Fahrzeugen. Im Grunde kannst du durch eine der Fußgängerzonen, die in manchen Innenstädten existieren. Das wäre fabelhaft. Da sind manche Plätze, die aufgrund der vielen Menschen zu manchen Zeiten für Fahrzeuge verboten sind. (…) „Wenn du Zugang zu Schusswaffen hast, nimm’ sie mit dir, damit du sie benutzen könntest, um deine Arbeit abzuschließen.“ (…) „…es sollte ein Märtyrertod in Betracht gezogen werden.“

Auch eine Angabe, wo diese Form des Terroranschlags zum Einsatz kommen könnte, wird gemacht:

„Diese Idee könnte in Ländern wie Israel, den USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Holland und anderen Ländern, in denen die Regierung und öffentliche Stimmung die israelische Inbesitznahme von Palästina und der amerikanischen Einmarsch in Afghanistan und Irak unterstützt wird, oder Länder, die eine wichtige Rolle in der Beleidigung von Mohammed spielen.“

Dieser Artikel, der vor den Anschlägen in Nizza, Berlin und London erschien, enthält klare Anweisungen, wie man Fahrzeuge als Waffen einsetzt. Umso schockierender ist es, dass diese Ausgabe des Al-Qaida-Magazins, die den Artikel (Seite 53) enthält, als PDF im Internet komplett frei zum Download steht.

Es wird klar: Anschläge wie in Nizza, Berlin, London und nun auch traurigerweise Stockholm sind nichts, was uns vollkommen unvorbereitet trifft. Vielmehr handelt es sich hierbei um die praktische Verwirklichung dessen, was seit Jahren durch die einschlägigen Terrororganisationen IS und Al-Qaida propagiert wird. Während die Anhänger des radikalen Islams einem systematischen Plan folgen, sind die westlichen Gesellschaften jedoch immer noch damit beschäftigt, sich in Relativierungen zu flüchten. Aber die Abstände, in denen uns der Terror trifft, werden kürzer und je kürzer sie werden, je näher die Einschläge kommen, desto weniger wird sich die hiesige Bevölkerung mit Lichtinstallationen von Eiffelturm bis Brandenburger Tor zufrieden geben. Die Wahrheit ist: Der radikale Islam sieht sich im Krieg mit uns und es ist dringend an der Zeit, eine adäquate Antwort darauf zu finden.

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Kommentare ( 155 )

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Johann Thiel
7 Jahre her

Lieber Hase, Sozial Darwinismus – Sie fahren aber auch immer gleich Geschütze auf – Mann-o-Mann 🙂 Um Eines mal vorab festzuhalten: Ich lese viele Ihrer Kommentare und es gibt nahezu keinen, dem ich nicht zustimmen kann. Elitenschelte eingeschlossen. Das legt die Vermutung nahe, daß wir beide das Gleiche wollen. Genau genommen haben wir uns das ja schon gegenseitig versichert. Das Gleiche heißt in unserem Fall, daß wir die gegenwärtige Politik klar ablehnen. Gut, das ist jetzt eigentlich nichts besonderes. Offensichtlich aber, haben wir sehr unterschiedliche Weltanschauungen. Das macht die Sache interessant. Wir sind hier bei TE um unsere Gedanken auszutauschen.… Mehr

hasenfurz
7 Jahre her
Antworten an  Johann Thiel

Wir machens diesmal kurz. Erstens, es gibt natürlich eine Verschwörung, was denn sonst. Genauer gesagt, jede Menge Verschwörungssümpfe. Dort werden alle Lücken der menschlichen Natur ausgenutzt, und was noch alles, spare ich mir. Das muß man den Menschen nahebringen, denn ihre Welt besteht aus Lügen. Auch Ihre, Herr Thiel, mindestens zu Teilen. Können Sie nix für, ist aber so. Mit „Denken abnehmen“ hat das NICHTS zu tun, sondern mit AUFKLÄRUNG. Links ist nicht gleich Links. Ich habe Ihnen schon mal erklärt, bei Lügen ist die Wahl des Etiketts auf der Packung egal, solange es gekauft wird. Mit „Links“ und „Rechts“… Mehr

Johann Thiel
7 Jahre her
Antworten an  hasenfurz

Auch Ihnen schöne Ostern.

TheBelleAlbum
7 Jahre her

Herr Hasenfurz, ich glaube, Sie haben mich komplett missverstanden. Mir ist schon klar, dass die deutsche Flüchtlings- bzw. Migrationspolitik ein gewaltiges Sicherheitsrisiko verursacht hat. Und nicht nur das. Erinnern Sie sich? Ich glaube, wir haben uns schon ein paarmal ausgetauscht. Das Ganze war ein reines Gedankenspiel. Ungarn, Polen etc. – da gibt es nirgends ein Islamverbot, es geht um Einwanderung. Die Visegrad-Staaten bräuchten auch kein Islam-Verbot, weil sie das Problem nicht haben. Sie beugen dem vor, indem sie so gut wie keine muslimische Einwanderung zulassen. Ein tatsächliches Verbot durch eine europäische Führungsmacht mit einer beträchtlichen muslimischen Minderheit würde die arabische… Mehr

hasenfurz
7 Jahre her
Antworten an  TheBelleAlbum

Nein, alles gut, wir spielen das durch. Nix Persönliches von mir. Ich sage deswegen „lächerlich“, weil das ja genau das Narrativ unserer verlogenen, korporatistischen Merkelisten-Abzocker-Seilschaften ist, die immer „dieeee Wiiiirtschaaaaft!“ kreischen, ersatzweise neuerdings „Naaachhaltigkaaait“ Und „Gerääächtigkaait“. Früher hieß es „die Hoteliers“, oder so, immer dasselbe Spiel… G8, damit die Leute früher in den Beruf kommen undsoweiter? Hat ja auch suuuper funktioniert, die werden immer blöder, wer beklagt sich: die Wirtschaft! Also was denn nun…!? Dummfug! „Ein tatsächliches Verbot durch eine europäische Führungsmacht mit einer beträchtlichen muslimischen Minderheit würde die arabische und die gesamte islamische Welt als Affront verstehen und sich… Mehr

TheBelleAlbum
7 Jahre her
Antworten an  hasenfurz

Immer noch ein Missverständnis – das war keine Wertung oder Stellungnahme meinerseits. Überhaupt nicht. Ich verstehe Ihre Denke schon und stehe der Merkelschen Asyl-/Immigrationspolitik ja auch extrem kritisch gegenüber. Gegen ein begründetes Verbot des Islams hätte ich nichts, ganz im Gegenteil. Und die Situation im Nahen Osten ist kompliziert. Nur um Öl geht’s ja auch nicht – Israel ist mittendrin. Aber militärische Interventionen des Westens, der dabei ja sowieso immer an allem Schuld ist – nein danke. Besser raushalten. Da gibt’s nichts zu gewinnen. Sie haben natürlich Recht, für den Islam ist alles ein Affront. Was die Angst betrifft: Natürlich… Mehr

Dieter Doerr
7 Jahre her

Die Foristen tun – wie Sie und ich – ihre jeweilige subjektive Meinung kund; dies ist manchmal mehr, und ein andermal vielleicht weniger interessant! Wäre ja auch schlimm, wenn alle dieselben Ansichten hätten! Im spezifischen Fall sehe ich die Dinge eben etwas anders als Sie; aber macht ja nichts – es wird schließlich niemand gezwungen, alle Kommentare zu lesen oder für gut zu befinden! Trotzdem noch einen schönen Tag und Gruß, Dieter Doerr

Dieter Doerr
7 Jahre her

Nun, 70 Jahre Umerziehung, entsprechende Propaganda und „staatlich verordnete“ Volksverdummung zeitigen eben Wirkung! Dass viele die tödliche Gefahr noch immer nicht erkannt haben oder – es kann nicht sein was nicht sein darf! – nicht erkennen wollen, heißt ja nicht, dass sie nicht existiert! Nicht umsonst heißt es „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!“ – aber davon kann in der Buntrepublik leider (noch immer) nicht die Rede sein!!

Johann Thiel
7 Jahre her
Antworten an  Dieter Doerr

Sind die Schweden und die Holländer auch 70 Jahre lang umerzogen worden? Mir erscheint es eher wie ein allmählicher gesellschaftlicher Prozeß seit der 68er-Bewegung. Die Europäer und z.T. auch die USA haben nach und nach ein unrealistisches, im Kern sozialistisches Weltbild entwickelt, von dem sie sich nicht trennen wollen. Auch nicht angesichts größter Gefahr und direkter Bedrohung. Das gilt nicht nur für die „Eliten“ sondern für alle gesellschaftlichen Schichten. Die einen hängen politischen Träumerein nach, die anderen sind mit der Bundesliga beschäftigt, die nächsten haben für sich das Gutmenschentum zum Lebensstil erhoben, noch andere müssen zusehen wie sie bis zum… Mehr

Dieter Doerr
7 Jahre her
Antworten an  Johann Thiel

Sie haben recht; nur kommt bei den Deutschen eben die Umerziehung erschwerend hinzu! Ohne diese wären die Dinge in Deutschland vermutlich nicht ganz so hoffnungslos, wie sie jetzt leider sind!

Blinse
7 Jahre her

Pardon: Gruppe der 15 -ca. 40 Jährigen MÄNNLICHEN Einanderer…

Blinse
7 Jahre her

Stimmt. ich hab’s mal im Blog von Michael Klonovsky gelesen, krieg es nicht mehr ganz genau zusammen: Nimmt man die Gruppe der 15-ca.40 Jährigen Einwanderer, so ergibt sich zur deutschen Vergleichsgruppe ein Verhältnis von ca. 1:8. Das ist in der Tat ’ne andere Hausnummer, als immer von 1: 80 zu sprechen. Klingt komisch, is‘ aber so: Die natürlich vorhandene Fertilität und das überwiegende Frauenbild der Einwanderer vorausgesetzt, muß man sagen: Die vögeln uns weg und das dauert bei 1:8 auch keine hunderte Jahre, sondern 2-3 Dekaden, dann ist hier Schluß mit Party. Diese überaus rassistische Äußerung stammt übrigens direkt von… Mehr

Marcel Börger
7 Jahre her

Richtig, Politik sieht sich nicht mehr als Garant und Gestalter von verläßlichen Rahmenbedingungen, sondern frönt einem diffusen Sozialexperiment nach dem anderen. Dieses „schaun wir mal“ eines meist halbgaren Aktionismus, zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Schul- und Migrationspolitik. Kommt Murks dabei raus, was meistens der Fall ist, will es keiner gewesen sein. Politische Verantwortung wird regelmäßig für Murks nicht mehr übernommen, stattdessen das nächste Experiment gestartet, in der Hoffnung, daß alle den bereits angerührten Murks maximal schnell vergessen. Gleichzeitig wird in den höchsten Tönen irgendeine Moralsülze zu Haltung und richtiger Gesinnung geschwätzt und so getan, als ob… Mehr

Stefan Lanz
7 Jahre her

Ich bin an dem Punkt, keine Lust mehr zu haben, zwischen radikalem Islam und dem ’normalen‘ Islam zu unterscheiden. Denn die Grenzen sind fliessend. Es fängt doch schon beim Kopftuch an, auch hier soll bereits ein Zeichen gesetzt und sich abgegrenzt werden – ohne bereits allgemein als radikal zu gelten. Das Beste wäre doch, man merkt als Ausstenstehender nichts von der jeweiligen Religionszugehörigkeit oder weiss man denn normalerweise, ob der Arbeitskollege evangelisch oder katholisch ist? Richtig, nämlich nein, denn dies spielt nämlich im täglichen Umgang keinerlei Rolle. Je mehr man auf seine Religion pocht, desto inkompatibeler ist man für das… Mehr

Lucyna Felkowska
7 Jahre her

Ich bin verzweifelt. Bin gerade wieder auf Geschäftsreise in Deutschland. Ich arbeite im Vertrieb eines namhaften poln. Baumaterialproduzenten. Nach Vertragsabschluss, beim gemeinsamen geschäft.Abendessen, meinte doch tatsächlich ein Abteilungsleiter der Firma,einfach so, es fände es „doof“ dass Polen nicht „solidarisch“ ist mit den Flüchtlingen und so „rassistisch“.Dann klärte er mich,ungefragt,über „Menschenrechte“ und dass Polen wohl noch nicht seine „Vergangenheit als Helfer bei der Shoa“ aufgearbeitet hat,im Gegensatz zu Deutschland….ah ja,nat. hat Terrorgefahr gar nichts mit grössere Populationen von Muslimen zu tun und Ehrenmorde kommen doch auch in Polen vor. Ich musste mir das alles höflich anhören. Ich kann es nicht fassen,bin… Mehr

Jozsef Leitner
7 Jahre her
Antworten an  Lucyna Felkowska

Was Du geschriebn hast ist das Resultat der Gehirnwasche in Deutschland.
Die westliche Staaten wollen nicht verstehen, das WIR (V4 und andere Staaten) haben keine Kolonien gehabt und WIR haben keine Völkermord gegen die Sklaven an der Kolonien verübt.
Deswegen wollen WIR auch nicht verantwortlich für die Folgen der Kolonialzeiten zu sein.

Wenn eine Migrant von Polnische od. Ungarische, Tschische „Kolonie“ kommt, dann müssen wir diesen aufnehmen.
Hat schon jemand eine neue Migrant polnisch, ungarsich, tschechisch gesprochen hört?