Über soziale Gruppen, insbesondere über Minderheiten, soll man keine Witze machen. Selbst harmlose Witzchen führen zum Empörungssturm. Aber es gibt Ausnahmen.
Im aktuellen STERN auf Seite 22, der Seite mit der Überschrift „Humor“, sieht man zwei Damen in einem Café. Die eine sagt stolz zur anderen: „Mein Sohn ist im Vorstand eines Berliner Wohnkonzerns.“ Erwidert die andere: „Schade, dass es damals noch keine Fruchtwasseruntersuchungen gab.“
Haha. Witzig? Tauschen Sie mal den Vorstand eines Berliner Wohnkonzerns aus gegen einen Homosexuellen oder den Angehörigen irgendeiner Minderheit. Immer noch witzig? Nein. Ich finde: Beides geht nicht.
Screenprint: Stern
AKK wurde sogar wegen harmloser Witzchen am Aschermittwoch über Transgendertoiletten aus der eigenen Partei aufgefordert, sich in aller Form zu entschuldigen. Ein regelrechter Shitstorm ging gegen sie los.
Aber die gleichen Leute, die sonst zu Recht sensibel (und manchmal auch hypersensibel) sind, wenn es um Minderheiten geht, finden Sprüche wie beispielsweise „Miethaie zu Fischstäbchen“ unglaublich witzig. Die LINKE plakatiert diesen Spruch überall. Niemand regt sich darüber auf.
Erst vor wenigen Wochen brachte der SPIEGEL auf einer ganzen Seite ein angsteinflößendes Bild einer kapitalistischen Heuschrecke, die auf einem Mietshaus sitzt. Und jetzt legt der STERN nach mit dem Witz über die leider unterbliebene Abtreibung des Vorstandes eines Berliner Wohnkonzerns.
Michael Zahn, so heißt der Vorstand der Deutschen Wohnen, kann sich seit Monaten fast nur noch in Begleitung von Bodyguards durch Berlin bewegen. Der STERN sollte ihm oder seiner Mutter mal die Humorseite mit dem oben beschriebenen Dialog schicken und anfragen, wie lustig die beiden das finden.
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Wäre ich vor dem Artikel von Herrn Zitelmann gefragt worden, hätte ehrlich gesagt nicht beschwören können, dass es den STERN überhaupt noch gibt?! Vermutlich hätte ich getippt, dass die längst Pleite sind, weil den schon lange keiner mehr kauft oder gar liest. Ich jedenfalls nicht.
Auch gut, wieder was gelernt.
Also in Österreich werden Türkenwitze im öff. rechtlichen Fernsehen gezeigt.
Es gibt nichts und niemanden, über das man in einer freien Gesellschaft keine Witze machen darf. Die Witzqualität bemißt sich am Lacherfolg beim Zuhörer.
Heutige Witzbolde, Kabarettisten und dergleichen hofieren die Regierung und die vorherrschende Meinung und schießen gegen die Opposition. Unabhängig davon, ob die Witze gut sind, zeigt das, daß wir eben keine freie Gesellschaft mehr sind.
Kennen Sie die drei dünnsten Bücher der Welt (Vorsicht, kann als rassistisch wahrgenommen werden!): Hier die Titel
Das „Kochbuch von Bangladesh“, „Italienische Heldensagen“ und „500 Jahre deutscher Humor“.
Wenn das die Merkel wüßte…..
Ja klar, wir leihen uns das Geld für die Migrantenwohnungen zum negativen Zinssatz und machen sogar noch Gewinn.
Wenn man die Berliner SPD auf den BER anspricht, haben die wahrscheinlich noch nie was davon gehört.
Aber das wirklich gemeine ist doch, den Managern erst die landeseigenen Wohnungen aufzudrängen, um sie dann als Mietfaschisten mies zu machen.
Der RBB sollte mal Archivaufnahmen zeigen, wie die Wohnungen aussahen, als sie dem Land Berlin gehörten.
So wurde und wird der Boden für die Vernichtung unwerten Lebens bereitet! Und wieder werden die Deutschen sagen, wir haben von nix gewusst…..
Witze über „lebensunwertes Leben“ von Deutschen. Das ist schon deutlich über ekelhaft.
Wer hier „lebensunwertes Leben“ ist, kann man angesichts solchen „Humors“ gerne noch einmal überdenken…
bei den EU-Wahlen 2019 scheint es mir ratsam, Politiker zu berufen, die an unserer Stelle der Bürokratie regelmäßig zurufen: »Nein, EU, tu das nicht – denk an deine Linie!«In den 70er Jahren war die Ermordung eines Arbeitgeberpräsidenten durch die RAF in linken Kreisen durchaus konsensfähig. Hat der sich ja verdient durch sein kapitalistisches Verhalten. Die Grünen haben die Ermordung eines Polizisten bei der Verteidigung der Startbahn West des Frankfurter Flughafens gegen Autonome ebenfalls als Kollateralschaden im Kampf für die Umwelt achselzuckend hingenommen. Insofern ist die Stern- Karikatur nichts neues. **
Tja, Herr Zitelmann, ich glaube auch, dass die meisten STERN-Leser sich köstlich über diesen Witz amüsieren – geht er doch auf Kosten eines ihrer liebsten Feindbilder. Aber vielleicht tun wir dem Urheber auch Unrecht, und es geht ihm gar nicht so sehr um den Berliner Wohnkonzern. Auf dem Bild zu sehen sind vielmehr zwei spießige Frauen, wohl aus dem grün-linken Milieu, die stoisch ihrer ungehemmten Vernichtungsphantasie, sogar gegen die eigenen Kinder, freien Lauf lassen (können), weil sie sich selbstgerecht auf der Seite der „Guten“ in Sicherheit wähnen. Eine Groteske, die heute aber fast schon normal erscheint. So gesehen, könnte man… Mehr