Nach Monaten der Isolation, der Einsamkeit und des Nichts-Lernens dürfen die meisten deutschen Schüler seit kurzem endlich wieder in die Schule gehen. Und dass wurde auch höchste Zeit – zahlreiche Untersuchungen belegen, dass Kinder- und Jugendliche besonders stark unter den Corona-Maßnahmen gelitten haben. Laut Sueddeutscher Zeitung leidet bereits jedes dritte Kind zwischen elf und siebzehn Jahren an psychischen Auffälligkeiten, bei den jüngeren geht man von ähnlichen Werten aus. Über ein Drittel der Familien haben seit Ausbruch der Pandemie größere Geldsorgen und die Eltern demnach wahrscheinlich noch weniger Nerven und Zeit sich um ihre angeschlagenen Kinder zu kümmern. Doch war das alles überhaupt nötig? Neue Forschungsergebnisse zeigen: Die Kinder haben zu großen Teilen vergeblich gelitten. Es ist kein Zusammenhang zwischen dem Pandemiegeschehen und der Dauer der Schulschließungen erkennbar.
Neben dem europäischen Vergleich zeigen auch andere wissenschaftliche Daten immer und immer deutlicher, dass die Schulschließungen aus epidemiologischer Sicht nicht annähernd in diesem Ausmaß nötig gewesen wären. Es wurde oder wird seitens der Politik und Mainstream-Medien seit über einem Jahr also offensichtlich ohne eine fundierte wissenschaftliche Grundlage die Angst vor den Kindern als „Treiber der Pandemie“ und den Schulen als „Super-Spreader-Hotspots“ geschürt. Man hat den deutschen Kindern erzählt, dass sie ihre Oma, den Opa oder die Mama umbringen könnten, obwohl in internationalen Daten von Schultestungen nur wenige Infektionen unter Kindern festgestellt werden konnten. Zumal sich die meisten von ihnen bei Erwachsenen angesteckt hatten – nicht andersherum.
Die deutschen Schulen wurden immer wieder und konsequent geschlossen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was das für den psychischen Zustand der Schüler bedeuten könnte – dabei gibt es dafür, entgegen der Datenlage für die „Super-Spreader-Theorie“, sogar einen ganzen Haufen historischer und wissenschaftlicher Daten, die belegen, was Einsamkeit und Isolation mit Menschen machen können. Und es werden fast täglich mehr und mehr Studien und Umfragen aus Deutschland und der Welt, die zeigen, wie schwerwiegend die Folgen der Corona-Maßnahmen gerade für die Jüngsten sind – sie reichen von leichten über schwere psychische Krankheiten bis hin zu Suiziden. Ganz aktuell zeigt eine CDC-Studie aus Amerika, dass die Zahl der Selbstmordversuche von Teenagern auch in den USA während des Lockdowns stark gestiegen ist. Die Zahlen der Einweisungen in die Notfallambulanz sind insbesondere bei jungen Mädchen mehr als nur alarmierend. Sie stiegen im Sommer 2020 im Vergleich zu 2019 um 26 Prozent und im Frühjahr 2021 im Vergleich zu 2020 um ganze 51 Prozent. Die Autoren der Studie weisen dabei auch nochmal darauf hin, dass „junge Personen eine Gruppe mit hohem Risiko darstellen“, weil sie von den Maßnahmen wie „physischer Distanzierung“ -ausdrücklich einschließlich mangelnder Verbindung zu Schulen, Lehrern und Gleichaltrigen- besonders betroffen waren.
Vergleicht man die wissenschaftliche Datenlage sowie historische und sonstige Erkenntnisse der Maßnahmen auf der einen Seite und die der Folgen auf der anderen, ergibt sich also eine eindeutige Schieflage und damit eine ziemlich irrationale Corona-Politik unserer Regierung. Obwohl es nie ernsthafte Belege dafür gab, dass Kinder und Jugendliche im Pandemie-Geschehen eine treibende oder überhaupt eine große Rolle spielten, mussten sie am meisten unter den Maßnahmen leiden. Und so traurig wie das ist: Bei all den psychischen Leiden, die sich bereits jetzt sehr deutlich zeigen und in Zukunft noch stärker zunehmen werden, sind die enormen Bildungslücken der jungen Menschen wirklich unser kleinstes Problem.