Scholz und Haldenwang schmücken die SPD-„Queerkonferenz“

Kanzler Olaf Scholz sprach das Grußwort bei der „2. Queerpolitischen Menschenrechtskonferenz“. Und weil „Queersein“ offenbar zur bundesdeutschen Staatsräson gehört, die nicht „delegitimiert“ werden darf, musste auch der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, ran.

IMAGO / Christian Spicker

Am Freitag, 27. September gab sich die SPD-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag die Ehre und lud zur „2. Queerpolitischen Menschenrechtskonferenz“ ein. Das Programm war randvoll. Um 14.00 Uhr ging es los, um 19.20 Uhr gab es einen Empfang, den letzten Ausschank um 21.00 Uhr, das Ende war für 21.30 Uhr angekündigt. Die „1. Queerpolitische Menschenrechtskonferenz“ hatte es übrigens am 22. September 2023 gegeben.

Es hatte diesmal wieder eingeladen Falko Droßmann, queerpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, zusammen mit seinen zwei stellvertretenden Sprechern. Und dann erst das Programm – bestückt mit wahrlich diversen Aktivisten: allen voran den „Schlangenknaben“, die in das Programm zu Beginn und nach der 16.30-Uhr-Pause in verque(e)ren Kostümen „kulturell“ (!) ein- und wiedereinstiegen. Grußworte sprachen Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, und Bundeskanzler Scholz (siehe unten).

Dann referierte Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR), über das Thema: „Warum Menschenrechte von LSBTIQ* im Zentrum von nationaler und internationaler Menschenrechtspolitik stehen müssen“. Es wirkten zudem eine Pornowissenschaftlerin, sie nennt sich so, namens Madita Oeming und die freischaffende Drag-Performerin Zoe Lohmann mit. Geredet bzw. referiert wurde unter anderem über Queerfeindlichkeit in Griechenland und in Osteuropa: Nicht über Querfeindlichkeit und über die Verfolgung und Hinrichtung Homosexueller in zahlreichen islamisch geprägten Ländern. Zumindest stand das nicht im Programm.

Weiterer Ampel-Irrweg
Das Selbstbestimmungsgesetz wurde gegen jede Vernunft beschlossen
Absolute Highlights waren das Grußwort des SPD-Kanzlers und die 10-Minuten-„Keynote“ des Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang (CDU). Scholz duzte erst mal alle. Unter Queers wie unter Genossen geht es kumpelhaft zu. Scholz war natürlich gerne gekommen. Seine „Rede“ war jedenfalls so bedeutungsschwanger, dass sie sogar auf dem Portal der Bundesregierung gepostet ist. Die Kernstücke der Kanzlerrede waren die üblichen Versatzstücke: „Es gibt noch viel Arbeit zu tun für Gleichstellung, Respekt und Anerkennung – hier bei uns und weltweit.“

Scholz plädiert für „eine respektvolle Gesellschaft für alle Menschen“. Das Übliche eben. Georgien bekam wegen Anti-LGBTQI ein wenig des Kanzlers Fett ab. Das heiße Eisen „Homo- und Transphobie im Islam“ umschiffte er natürlich. Und zum Ende: „In diesem Sinne wünsche ich euch viel Erfolg bei eurer Konferenz! Schönen Dank, dass ihr euch für mehr Respekt einsetzt nicht nur im Juni, sondern an 365 Tagen im Jahr. Schönen Dank!“ Juni? Für Juni war die Konferenz mal geplant, nun gab es sie im September. Scholz hat also offenbar eine Konserve herausgeholt. Ja, so schaut Scholzens Aufholjagd aus – mit derzeit 14/15 SPD-Prozent am Start.

So, und weil „Queersein“ offenbar zur bundesdeutschen Staatsräson gehört, die nicht „delegitimiert“ werden darf, musste auch der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, ran. Klar, seine Chefin, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), hatte ja wiederholt die Marschrichtung vorgegeben: Im Dezember 2022 bei der Fußball-WM in Katar mit der Regenbogen-Armbinde und seither regelmäßig mit dem Hissen der Regenbogenfahne an Amtsgebäuden des Bundes. Da konnte (und wollte!) Haldenwang nicht anders. Ganze zehn Minuten lang sprach er über das Thema „Antifeminismus und Queerfeindlichkeit als Strategie von rechten und ausländischen Akteuren“. Was er gesagt hat, wissen wir nicht. Seine Rede ist nicht im Netz zu finden.

Transaktivismus an Schulen
Stadt München gibt Trans-Leitfaden für Schulen heraus
Wir nehmen an, dass Haldenwang – am Jackett mit Progress-Pride-Flag geschmückt – wiedergekäut hat, was er in den 408 Seiten umfassenden „Verfassungsschutzbericht 2023“ auf den Seiten 95/96 über „Homophobie und Queerfeindlichkeit“ unter der Rubrik „Aktuelle Entwicklungen im Rechtsextremismus“ hat schreiben lassen. Zum Beispiel: „Rechtsextremisten … sehen Heterosexualität und die Vorstellung einer damit verbundenen ‚traditionellen Kernfamilie‘ als biologisch ‚natürlich‘ und somit alternativlos an … Schließlich könnten nur in dieser Konstellation Kinder geboren und damit letztlich der drohende ‚Volkstod‘ abgewendet werden. Jegliche Abweichung wird im Rahmen einer völkisch-biologistischen Ideologie als ‚Zersetzung des Volkskörpers‘ und als Anzeichen eines fortschreitenden kulturellen Verfalls gewertet.“ Und so weiter, allerdings nur ganze 32 Zeilen.

Wir nehmen an, dass Haldenwang bei der SPD-Konferenz nicht vorgetragen hat, was seine Behörde im Juli 2024 über „Queerfeindlichkeit im Islamismus“ niedergeschrieben hat. Zum Beispiel den Einleitungssatz: „Die Ablehnung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, die in modernen demokratischen Gesellschaften zum Alltag gehört, insbesondere der Homosexualität und Transidentität, ist fester Bestandteil aller islamistischen Ideologien. Dabei wird auf verbreitete Vorbehalte in vielen nahöstlichen und afrikanischen, aber auch ‚westlichen‘ Gesellschaften aufgesattelt. Damit ist islamistisch motivierte Queerfeindlichkeit für den Verfassungsschutz relevant.“

Wenn Haldenwang das nicht zur Sprache gebracht hat, ist er ein windschnittiger beamteter Feigling in Besoldungsgruppe B9. Oder aber er sucht jetzt schon nach einer Anschlussbeschäftigung bei irgendwelchen LSBTIQ+-NGOs, da er ja demnächst von Faeser in den Ruhestand geschickt werden wird. Im Mai 2025 wird er 65.


Unterstützung
oder

Kommentare ( 21 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

21 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Ralph Martin
47 Minuten her

Während Machetenmänner durch die Strasse laufen, kümmert sich der Kanzler um eine Randgruppe einer Minderheit.
Mehr muss man nicht wissen.

Ombudsmann Wohlgemut
56 Minuten her

Wie sie sich immer als modern und tolerant bezeichnen… Degeneriert auf allen Ebenen träfe es besser. Komplett von der Lebensrealität abgekoppelt, in der Wirtschaft wie auch überall anders. Die würden ernsthaft Personen, die nicht einmal Lesen können, im Bundestag einsetzen, um unser Volk zu regieren. [Im Prinzip hülfe es ihnen sogar, denn die könnten sich nicht selbst bilden, müssten also immer genau das glauben, was ihnen vorgesagt wird…] Sie schaffen es auch ohne Gegenwehr nicht, ihre Vorstellungen auch nur halbwegs umzusetzen, lügen sich und uns was vor und bekämpfen diejenigen bis aufs Blut, die seit Jahren davor warnen. Sie nennen… Mehr

Last edited 46 Minuten her by Ombudsmann Wohlgemut
1 Stunde her

…ich nehme mal an, daß Haldenwang deswegen an dieser Veranstaltung
teilgenommen hat weil er selbst zu der Menschensorte zählt die sich „Queer“ nennen – oder was sonst soll der Grund gewesen sein?
Etwa LSBTIQ+ usw. vor den Rechten (AfD und Normalbürger) zu schützen, oder gar vor Islamisten etc.?

Nachdenkerin X
2 Stunden her

Wenn ich nur endlich wüßte, was „queer“ ist. Das Wort gibt es nicht im Deutschen.
Neulich stieß ich auf einen Queer-Beauftragten. Für eine Sache, die nicht definiert ist. Wenn von Kindern, Frauen oder Familien die Rede ist, weiß jeder, was gemeint ist. Aber welche Aufgabe hat ein Queer-Beauftragter?
Da könnte die Regierung doch auch einen Larifari-Beauftragten ernennen.
Wenn man sich die obige Zirkus-Veranstaltung anschaut, sind wir wohl nicht weit davon entfernt.

Holger Wegner
2 Stunden her

Ich sehe schon Frau Faeser als Nachfolger im Präsidentenamt des Bundesamtes für Verfassungsschutz

Ombudsmann Wohlgemut
53 Minuten her
Antworten an  Holger Wegner

Es muss schon jemand sein, der länger „dienen“ kann.
Aber es sind ja seit dem Rücktritt gerade jede Menge unvermittelbare Grüne auf dem Markt…

Peter Pascht
2 Stunden her

Wenn selbst schon ein Bundespräsident, dokumentarisch erwiesene Gechichtsfälschung zur linksextremistischen Hetze und Volksverhetzung benutzt, können wir von Demokratie nicht mehr sprechen. Welche Farce von den Allierten bei den „Kriegsverbrecher“ Prozessen vorgeführt wurde, ist dokumentarisch hinterlegt. Mit tatsächlicher Schuld oder Nichtschuld von Einzelpersonen hatte es nicht das geringste zu tun, sondern nur mit Stigmatisierung ganzer Völker, was bis heute Bestand hat. Verbrecher haben über Verbrecher geurteilt. Das ist dokumentarisch belegt, womit die verurteilenden Verbrecher sich einen Persilschein erstellten für ihre Kriegverbrechen, der bis heute betand hat. Das war geplanter Sinn und Zweck dieser Prozesse, sich selber damit einen Persilschein auszustellen für… Mehr

Echoes
2 Stunden her

Der Spitzenbeamte der neunen Staatssicherheit auf einer Queerkonferenz im Bundestag…
… passt zu dieser Regierung.

Das hohe Haus unterschreitet täglich sein selbstannonciertes Niveau.

Julischka
2 Stunden her

Warum steht Scholz nicht im Kleidchen und Haldenwang im Schlüpper auf der „queerpolitischen“ Bühne? Also wenn schon denn schon! Im übrigen, Herr Scholz stört die Menschen im Land nicht nur die völlig aus dem Ruder gelaufene Migrationspolitik, das übergriffige Heizungsgesetz und der Klimawahn, sondern auch das was Sie und alle anderen Grünen hier mit diesem Hype um eine klitzekleine Menschengruppe machen und die ganz große Mehrheit damit permanent belästigen! WIR haben es satt!

Johannes R. Brecher
2 Stunden her

 „Queerpolitische Menschenrechtskonferenz“?

Normal ist das alles nicht mehr.

Axel Fachtan
2 Stunden her

Haldenwang wünschte sich doch das Kalifat in Deutschland.
Wenn das nicht queerfeindlich ist, was dann ?
Warum veranstalten SPD und Haldenwang ihr nächstes
Queerfestival nich einfach mal in Saudi Arabien ?
Dort freut man sich bestimmt über hohen Besuch
aus Mitteleuropa.