Herr Puppinck, in Ihrem Buch „Der denaturierte Mensch und seine Rechte“ beschreiben Sie den radikalen Wandel, den das Bild, das der Mensch von sich selbst besitzt, in den letzten 20 Jahren erfahren hat. Können Sie das an einem Beispiel illustrieren?
Noch vor 70 Jahren waren Abtreibung und Euthanasie in Staaten, die die Universelle Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet haben, illegal und wurden sogar als etwas Schlechtes betrachtet. Heute gibt es eine sehr starke Bewegung, die Abtreibungen und Euthanasie als etwas Gutes betrachtet. Das ist eine neue Sicht. Ihr liegt ein gewandeltes Bild dessen zu Grunde, was ein Mensch ist. Und das wiederum hat Konsequenzen für unseren Begriff von Menschenwürde.
Welche?
In der Anthropologie gibt es heute zwei Hauptströmungen. Die eine ist der klassisch judäo-christliche Ansatz. Er besagt, Würde haben wir, weil wir Ebenbilder Gottes sind, einen Körper und eine unsterbliche Seele besitzen. Auf der anderen Seite steht ein neues, postmodernes Konzept. Ihm zufolge haben wir Würde, weil wir fähig sind, zu denken und zu entscheiden. Daraus folgt, dass jemand, der keine solche Autonomie besitzt – wie etwa ein ungeborener Mensch, ein Baby oder eine ältere Person – auch keine echte Würde besitzt. Würde wird in diesem Konzept als proportional abhängig von der Fähigkeit des Menschen betrachtet, einen Willen bilden und formulieren zu können. Das bedeutet zugleich, dass jemand, der über viel Autonomie verfügt und über seinen eigenen Körper bestimmt, einen höheren Grad an Würde zum Ausdruck bringt.
Wie kommt man auf eine solche Idee?
Um das zu verstehen, muss man zurückgehen zu den Ideologien der Eugeniker zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu Personen wie Ernst Haeckel, der mit anderen der Auffassung war, Menschen würden erst durch einen evolutionären Prozess zu Menschen. Für diese Ideologen ist die Menschwerdung im Prinzip ein langer Befreiungsprozess des Geistes von der Materie. Je mehr Menschen zu kognitiven Prozessen fähig seien, je mehr sie nachdenken könnten, umso spiritueller würden sie, umso menschlicher und umso mehr auch Träger von Würde. Dieser Ideologie zufolge ist es erstrebenswert, sich vom eigenen Körper zu distanzieren und Macht über ihn zu erlangen: Macht über den eigenen Körper ist Ausdruck der Emanzipation des Geistes über die Materie. Letztlich handelt es sich dabei um eine gnostische, dualistische Vision des Menschen. Dieser auch Spiritualisierung genannte Prozess hat eine lange Tradition. Er hat seine Wurzeln in einer Ideologie, die nach Darwin in England und Deutschland sehr stark geworden ist. Diese Vision vom Menschen stellt Unterschiede zwischen Menschen her und rechtfertigt Abtreibungen, Euthanasie und Eugenik.
Sie sind Jurist. Es fällt auf, dass Gerichte in Lebens- und Menschenrechtsfragen immer häufiger in die Rolle eines Nebengesetzgebers schlüpfen, wie etwa die Urteile zum assistierten Suizid in Deutschland und Österreich zeigen. Ist die Gewaltenteilung zwischen Judikative und Legislative in Gefahr?
Pläne von WEF, Uno und Co
Eine absolute Trennung zwischen diesen Gewalten gibt es im gegenwärtigen System nicht mehr, denn in ihm stehen die Richter inzwischen über den Gesetzgebern. Ihre eigentliche Rolle wäre es, die Politik zu kontrollieren und sicherzustellen, dass Regierungen und Parlamente die fundamentalen Menschenrechte und Werte respektieren. So war das System gedacht, als es etabliert wurde. Inzwischen liegt die Interpretation dieser grundlegenden Werte jedoch in den Händen einer Gruppe von Richtern. Das System der Gewaltenteilung funktioniert hier noch so lange, wie diese Gruppe nicht versucht, besonders kreativ zu werden, sondern sich darauf beschränkt, Regeln anzuwenden. Was wir in den letzten Jahren beobachten konnten, ist jedoch, dass die Richter zusehends kreativer werden. Sie glauben, dass sie neue Werte erzwingen können, etwa durch eine neue Interpretation der Menschenrechte – sogar gegen den Willen der Bevölkerung. Das ist wirklich gefährlich. Diese Entwicklung zeigte sich erstmals bei der Frage der Abtreibung in den USA. Wenn man sich heute auf der Erde umschaut, stellt man fest, dass in vielen Ländern Abtreibungen nicht von Parlamenten, sondern durch Richter eingeführt wurden. Das System der Gewaltenteilung legt also mittlerweile die ultimative Kontrolle in die Hände einer sehr begrenzten Zahl nicht demokratisch gewählter Individuen. Und diese Gruppe hält sich selbst für legitimer, schlauer und klüger als die Mitglieder der Parlamente und Regierungen. Sie halten sich für eine Art Missionare, deren Aufgabe es nicht nur ist, die Gesellschaft zu schützen, sondern auch, sie zu verbessern, neue Rechte einzuführen und neue Freiheiten.
Aber ist das noch demokratisch?
Für mich ist klar, dass wir – anders als in der Vergangenheit – nicht mehr in einem wirklich demokratischen System leben. Wir glauben anscheinend nicht mehr an die Macht des Volkes, für das Volk und durch das Volk. Wir haben zwar Regierungen, die damit beauftragt sind, das tägliche Leben und die Wirtschaft zu lenken, aber unter der Kontrolle einer kleinen Elite von Richtern an nationalen und internationalen Gerichtshöfen. Diese Elite ist sehr klein, aber sie kontrolliert das gesamte System auf einem höheren Niveau.
Woher kommen die Eliten und wie unparteiisch oder parteiisch sind sie?
Es gab schon immer Netzwerke von Eliten. Die kennen sich untereinander und arbeiten auch als Netzwerk zusammen. Was ich in letzter Zeit beobachten konnte, war aber, dass es eine zunehmende Präsenz, man könnte auch sagen, einen wachsenden Zugriff einer kleinen Gruppe von Nicht-Regierungsorganisationen auf internationale Einrichtungen gegeben hat. Die Hauptorganisationen sind die „Open Society Foundation“ von George Soros, die „Bill and Melinda Gates Foundation“ und die „Ford Foundation“. Diese drei Stiftungen haben sehr viel Geld in internationale Institutionen investiert, die regierungsübergreifend arbeiten. Wir reden hier von mehreren Milliarden Dollar, die in solche Einrichtungen investiert wurden.
In welche?
Wozu noch eine Bundesrepublik?
Zum Beispiel in die Weltgesundheitsorganisation (WHO). 2019 hat Gates der WHO 450 Millionen Dollar gespendet. Das war der zweitgrößte Finanzierungsbeitrag für die WHO in 2019. Wie lässt sich akzeptieren oder überhaupt verstehen, dass eine private NGO einen solchen Einfluss auf eine internationale Einrichtung von einer solchen Bedeutung haben kann? Wer stellt sicher, dass private Interessen hier nicht die Oberhand über öffentliche gewinnen? Das Gleiche geschah in Europa. Die Hauptgeldgeber des Europarats sind heute die Open Society Foundation und Microsoft. Wie kann man erklären, dass der Europarat von solchen Organisationen Geld angenommen hat? Wir sehen auch, dass in den letzten zehn Jahren am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EuGH) 22 Ex-Mitarbeiter oder Angestellte dieser NGOs zu Richtern ernannt wurden – 22 von insgesamt 100. Das ist eine Tatsache. Diese Richter waren entweder direkt bei den genannten NGOs angestellt, haben mit ihnen zusammengearbeitet oder waren Lehrer an Schulen, die von diesen Stiftungen gegründet wurden. Das sind sehr enge Verbindungen. Nun führen dieselben NGOs Klagen am EuGH. Wenn man an diesem Gerichtshof Richter installiert hat, die vorher Mitarbeiter waren, kann man sich in etwa vorstellen, wie die Verfahren ausgehen. Der Einfluss dieser NGOs ist somit enorm, denn es gibt gewissermaßen ein gemeinsames Interesse von Klägern und Richtern. Wir konnten nachweisen, dass in 88 Fällen Richter Verfahren entschieden haben, die von NGOs angestrengt worden waren, bei denen sie vorher angestellt waren. Und in den meisten Fällen haben sie im Sinne der NGOs entschieden. Ein Richter sollte aber keinen Fall entscheiden dürfen, bei dem sein ehemaliger Arbeitgeber Partei ist.
Wer kontrolliert solche Verfahren?
Es gibt keine Kontrolle. Jeder Richter entscheidet selbst, ob er sich aus einem Verfahren zurückzieht oder nicht. Wenn er es nicht möchte, braucht er es nicht zu tun. Wir haben das Problem einer Reihe von Richtern in Straßburg dargelegt, darunter auch ehemaligen. Alle haben uns geraten, unseren Bericht zu veröffentlichen. Was wir auch getan haben.
Führte das zu Konsequenzen?
Im April wurde zum ersten Mal ein Kandidat der Open Society Foundation nicht als Richter ernannt.
Befürworter der Abtreibung und Euthanasie fordern immer häufiger, Mediziner sollten nicht mehr die Möglichkeit haben, sich auf ihr Gewissen zu berufen und sich zu weigern, an solchen Tötungshandlungen teilzunehmen. Ist die Gewissensfreiheit in Europa bedroht?
Wir haben auf der ganzen Welt feststellen können, dass es zu Attacken gegen die Gewissensfreiheit kommt. Auch im europäischen Parlament. Das französische Parlament hat ein Gesetz vorgelegt, das die Gewissensfreiheit der Hausärzte limitiert. Eine globale Attacke gegen die Gewissensfreiheit kommt vor allem aus Richtung der Abtreibungsbefürworter. Das ist ganz offensichtlich eine orchestrierte Attacke, die vom Center for Reproductive Rights in New York angeführt wird. Sie wollen die Weigerung, aus Gewissensgründen an Abtreibungen mitzuwirken, verbieten. Das liegt daran, dass es tatsächlich einen zunehmenden Mangel an Ärzten und Pflegepersonal gibt, die bereit sind, Abtreibungen durchzuführen. In Italien gibt es Gegenden – beispielsweise im Süden – in denen 95 Prozent der Ärzte sich weigern, Abtreibungen durchzuführen. Deshalb gibt es dort Krankenschwestern, die durchs Land reisen und Abtreibungen anbieten. Man will Ärzte und Pflegepersonal dazu zwingen, Abtreibungen entweder selbst durchzuführen oder abtreibungswillige Frauen an Ärzte und Krankenhäuser zu verweisen, die das machen. In Frankreich fordert die Abtreibungslobby, auch Krankenschwestern sollten chirurgische Abtreibungen vornehmen dürfen, weil es immer weniger Ärzte gibt, die das machen. Die neue Generation von Ärzten sagt, sie habe nicht Medizin studiert, um abzutreiben. Sie wollen es einfach nicht. Also fordert die Lobby, dass es Krankenschwestern tun sollen, dass es besser bezahlt wird und der Staat die Kosten übernehmen soll. Das Hauptproblem ist dabei das menschliche Gewissen. Kaum jemand will das mehr machen. Aus einem Grund, der sich nicht ändern wird.
Nämlich?
Du wirst nie mit einem Kind über Abtreibungen reden können. Das ist ein ziemlich guter Test dafür, ob etwas ethisch oder moralisch akzeptabel ist. Wenn du mit einem Kind nicht darüber sprechen kannst, ist es nicht gut. Insofern ist es nur natürlich, dass Ärzte zusehends weniger bereit sind, es zu machen.
Dieses Interview von Cornelia Kaminski erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken Autorin und Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.
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Mir noch nie jemand begegnet, der Abtreibung und/oder Euthanasie so ganz einfach als “ gut “ bezeichnet hätte. Der Interviewte, Gregor Puppinck wird selbst bei Wikipedia als “ militanter, katholischer Konservativer “ bezeichnet. Seine Antworten lassen vermuten, dass er sich auf einem Feldzug gegen “ Abtreibung “ befindet, wobei er mutmaßlich von der katholischen Position ausgeht, dass der Mensch mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt, und deshalb jeder Abbruch der Schwangerschaft Mord wäre. Katholiken/Christen können das für sich so halten, aber Katholiken/Christen sind nicht legitimiert, ihre Position über Gesetze als allgemeingültig festzuschreiben und dann mit staatlichem Gewaltmonopol durchsetzen… Mehr
„militanter, katholischer Konservativer“
Wiki ist in unmittelbar politischen Dingen nicht verläßlich, sondern reine Propaganda.
Allerdings wäre ich nur aufgrund dieses Interviews zu einer ähnlichen Einschätzung gelangt. Was der gute Mann hier so alles an Unfug raushaut, ist ebenfalls bloß Propaganda.
Herr Puppink sollte sich erst einmal darüber klar werden, was er eigentlich will. Erst beschwert er sich über Richter, die sich über gewählte Parlamente stellen, dann über ein Parlament, in diesem Fall das französische, das ein Gesetz beschließt das ihm nicht gefällt. Damit steht er, ohne es vielleicht zu merken, den Islamisten nahe, für die die Scharia als gottgegebenes Gesetz auch über allen weltlichen Gesetzen steht.
Logisch, Religion folgt immer demselben Muster.
Mir ist das auch schon aufgefallen ich sehe erhebliche Dissonanzen innerhalb des linken Weltbildes. Linke (speziell Grünlinke) sind für Inklusion und waren bei der Präimplatationsdiagnostiksdiskussion vor 20 Jahren dagegen. Ich erinnere mich auch an Johannes Rau. Man befürchtete, dass behinderte Föten abgetrieben werden. Dafür fordert man heute, Abtreibung ohne als Frauenrecht, teilweise bis einen Tag vor der Geburt. Und das passt nicht, einerseits schrankenlose Abtreibung zu befürworten, aber andererseits verhindern zu wollen, dass Föten aufgrund von Behinderungen oder Geschlecht (wie in Indien) verhindern zu wollen. So wenig Respekt und Würde man ungeborenen Leben im Mutterleib ganz konkret zubilligt wird, sollen… Mehr
„Linke (speziell Grünlinke) sind für Inklusion und waren bei der Präimplatationsdiagnostiksdiskussion vor 20 Jahren dagegen. Ich erinnere mich auch an Johannes Rau. Man befürchtete, dass behinderte Föten abgetrieben werden. Dafür fordert man heute, Abtreibung ohne als Frauenrecht, teilweise bis einen Tag vor der Geburt.“
Ja, und Transhumanisten sind und waren immer für Präimplantationsdiagnostik und gegen Abtreibungen „im Spätstadium“, vulgo: Mord.
Was sagt Ihnen das?
Der postmoderne Ansatz ist logischer, sorry. Wers nicht glaubt, dem werden es irgendwann die KI erklären. Was denkt, und wichtiger: empfindet, besitzt Würde. Wieso sollte einem empfindungsfähigen Wesen die Würde verweigert werden, weil es nicht nach dem Ebenbild einer erfundenen Entität geformt ist? Was soll das denn überhaupt heißen, Ebenbild? Sind wir wieder beim alten Zeus mit Rauschebart? Was, außer eben der Fähigkeit zu denken und zu empfinden macht uns denn „göttlich“? Wieso sollte ein lebendes, fühlendes Tier weniger Würde besitzen, als eine befruchtete oder gar noch unbefruchtete Eizelle, bloß weil die menschlich ist? Religiöse Hybris zu Ethik erklären ändert… Mehr
„Denn sie wollten sein wie Gott“ (Transhumanismus) und endeten in ihrer “Singularity-Hivemind-Hybris“ als quantencomputer-kontrollierter Internet-of-bodies-Biocomputer. Lustig, lese grad nen passenden Roman dazu. Singularity, Joshua Tree. Wird nie so kommen, aber nette Idee. Moderna Operating System. Auch witzig. Ich nehme mal an, Sie haben nichts gegen moderne Medizin per se. Oder stören Sie sich an Antibiotka? Nein, aber deshalb wollen Sie noch lange nicht das Versuchskaninchen sein, oder? Ich bin ungeimpfter Coronaleugner. Die Technologie ist super, das Potential ist super, Gentechnologie überhaupt finde ich super… aber warum sollte ich das Versuchskaninchen sein, wo sich doch Freiwillige noch und nöcher melden? Bin… Mehr
Unverbesserlicher Enhancement-Transhumanismus-Jünger. Gefällt mir. Damit liegen Sie gar nicht mal so falsch. Aber vielleicht stellen Sie sich unter dem Inhalt der Schublade etwas anderes vor als ich. Ich sehe mich selbst als Transhumanisten. Hab mich schon als Kind für Dinosaurier interessiert, und Mammuts und Höhlenmenschen. Und Evolution. Der homo erectus war nicht das Ende der Geschichte. Der homo sapiens sapiens ist auch nicht das Ende der Geschichte. Wie es weitergeht, liegt jetzt an uns. Und zum ersten Mal wird es eine bewusste Entscheidung sein, denn hinter diesen Punkt können wir nicht zurück. So ist das, wenn man vom Baum der… Mehr
Lassen uns doch ein Diskussionsformat für TE draus machen. Sie geben den Christen, ich den Transhumanisten 😉 Den verschwurbelten linken Müll kann ich Ihnen freilich nicht erklären, die Linken sind auch hier nur nützliche Idioten. Den advocatus diaboli pro Transhumanismus gebe ich aber gern. Beginnen könnten wir bei der Definition: Was ist überhaupt Transhumanismus? „Sie wollten sein wie Gott“ ist es nicht. Weder „wie Gott sein“ noch „Gott sein“. Apotheose ist ja ein faszinierender und uralter Gedanke, steht aber sicher nicht im Zentrum des Trans- oder Posthumanismus. Ist dafür sogar völlig irrelevant. Transhumanismus ist auch nicht einfach eine Ideologie. Es… Mehr
Für mich der Grund, warum überhaupt die EU gegründet worden ist. Findet man keine Mehrheit wird eben unanfechtbare Politik über die Justiz gemacht. Richter sind die bestverkleideten Lobbyisten der Welt. Aber wie soll man das Bürgern erklären, die ja noch nie ein anderes System erlebt oder eben erklärt erhalten haben? – Kaum möglich, weil man den Menschen damit die Mythen raubt, etwas das für den Zusammenhalt enorm wichtig ist. Viel wichtiger aber bleibt, dass man weiss, dass Myten eben nur Mythen sind. Ein solcher Mythos findet sich im Glauben, was von Richtern kommt per se schlicht rechtmässig sein muss. Und… Mehr
„Aber wie soll man das Bürgern erklären, die ja noch nie ein anderes System erlebt oder eben erklärt erhalten haben?“
Naja, sie könnten ja lesen. Lesen bildet.
Aber so ist es, „man“ erklärt es ihnen gar nicht.
Welches Interesse sollte „man“ auch daran haben?
Wäre ich „man“, dann würde ich meine Zeit auch nicht damit verschwenden, einer Horde Primitivlinge zu erklären, wo der Hase langläuft.
Sie wollen gesagt bekommen, was sie zu glauben haben, also tu ich ihnen doch den Gefallen.
Nein, das hat was von: Sie sollen fressen, was ich ihnen sage. 😉 So denkt „man“ eben. Und irgendwie kann ich „man“ da eben auch verstehen. Des Narren Wille ist sein Himmelreich. Die Leute dürfen ihre Würde gern haben. Was das ist, bestimmt aber immer noch „man“. Ich habe schon versucht Leute aufzuklären: Über solche Dinge wie den Zusammenhang von Handlungen und Konsequenzen. Wie Staaten und Gesellschaften funktionieren. Was Marktwirtschaft bedeutet und wie sie funktioniert. Über Rechts- und Staatsphilosophie. Wie Propaganda funktioniert, in allen Einzelheiten, mit Framing, De- und Rekontextualisierung, Bezeichnung von Fakten als Meinung und andersrum, Wiederholung… etc. Ich… Mehr
Interessanter Artikel, in dem ich mindestens von zwei Tatsachen gehört habe, die mir nicht bekannt waren, nämlich die „Zusammenarbeit“ von NGOs und Richtern, und die Weigerung vieler Ärzte, Abtreibungen durchzuführen.
Diese Form von „Justiz“ ist keine Gerechtigkeit und Gleichheit mehr, dass sind schwere Fesseln für jeden Einzelnen. Beispiele : Hassrede, „Anti“ Diskriminierung bis zum Exzess. Vorschriften was ich denken muss, oder noch sagen darf.
Der EuGH, der ausschließlich pro EU entscheidet. Das Bundesverfassungsgericht, dass den Klimawandel zur Kernthematik, samt Einschränkung sämtlicher Rechte, macht. Ohne vernünftige Faktenabwägung.
Da sind Kräfte am Werk, die die Welt in ein Irrenhaus/Gefängnis umbauen.
Ich gebe zu, mit dem Thema Abtreibung bin ich aus Gewissensgründen, aus ethisch-moralischen Gründen, aus Gründen der durchaus vorhandenen Empathie mit Frauen, die beispielsweise einer Vergewaltigung schlimmsten Ausmaßes geworden sind, völlig überfordert.
„ Du wirst nie mit einem Kind über Abtreibungen reden können. Das ist ein ziemlich guter Test dafür, ob etwas ethisch oder moralisch akzeptabel ist. Wenn du mit einem Kind nicht darüber sprechen kannst, ist es nicht gut.“
Mit einem Kind redet so manch einer aber auch nicht über Sex oder darüber, auf die Toilette zu gehen. Oder über den langweiligen Schreibtisch-Job. Kein guter Gradmesser.
Völliger Nonsens. Man diskutiert auch keine Quntenmechanik mit Säuglingen.
Ansonsten kann man sehr wohl mit Kindern über Abtreibung reden.
Bitte löschen, da redundant.
Nein, da stand „mit einem Kind“. Nicht „mit meinem ungeborenen Kind.“ Zu einem runden Bauch kann man über alles reden, mit ihm über gar nix. Er meint anscheinend, das Thema wäre zu „heikel“, um es einem Kind zu erklären: „Das ist ein ziemlich guter Test dafür, ob etwas ethisch oder moralisch akzeptabel ist“ Und das ist Quatsch. Sagt nur etwas über den Mann selbst aus. Sobald ein Kind in der Lage ist, die Komplexität eines Themas zu verstehen, kann man mit ihm drüber reden. Das gilt für jedes Thema. Abtreibung, Tod, Sex, Völkermord… Voraussetzung ist nur, dass sie reif genug… Mehr
das entsetzen, das die erklaerung, was abtreibung ist, wie sie funktioniert (das noch ungeborene kind buchstaeblich im mutterleib zu zerstueckeln, waehrend es zu leben versucht und schmerz empfindet) dieses entsetzen in eine fuenfjaehrige kinderseele zu verpflanzen, damit er kapiert was abtreibung ist und bedeutet, halte ich fuer ganz widerliche skupellosigkeit. der kleine muss naemlich auch kapieren koennen, dass auch er haette abgetrieben werden koennen. mit so einem lebensbild dann aufwachsen…. und was befuerwortungen von abtreibungen bei vergewaltigungen betrifft: im sog. bosnienkrieg wurden tausende frauen vergewaltigt. die meisten dieser frauen haben nach der geburt das kleine wuermchen akzeptiert und geliebt. meine… Mehr
Ich komme aus einem Ärztehaushalt, wo immer sehr unbefangen über medizinische Themen geredet wurde. Ich wusste selbst schon als Kind, was eine Abtreibung ist.
Zur Definition gehört übrigens sicher nicht, dass das abgetriebene „Kind“ irgendetwas fühlt, das kommt ja wohl aufs Entwicklungsstadium an. Ohne Nervensystem keine Gefühle.
Ansonsten ist es kein Schrecken. Das Kinderseelchen nimmt keinen Schaden.
Ich habe auch selbstverständlich darüber nachgedacht, dass ich selbst abgetrieben hätte sein können. So what? Jedes Kind versucht sich vorzustellen, wie es wäre, nicht zu „sein“. Spätestens wenn es das Konzept „Tod“ zu begreifen beginnt.
Das ist kein neues Menschenbild. Bereits in den 1920ern wurde Euthanasie Programmteil der SPD. Alles schon einmal da gewesen. Und immer aus der Ecke der Linken/Kollektivisten
Viel, viel älter. Und eigentlich eher das Gegenteil der Kollektivisten.