Hier ist das Pro-Kopf-Vermögen nur knapp 51.000 Euro. In Frankreich ist es mit 116.000 Euro mehr als doppelt so hoch. In Italien mit 174.000 Euro mehr als dreimal. Das verarmte Griechenland 101.000 Euro und das ebenso verarmte Zypern 267.000 Euro.
Frankreich und Deutschland erweisen sich in Ihren Fähigkeiten in diesen Tagen als wahrhaft komplementäre, kongeniale Zeitgenossen. Die einen haben eine Wirtschaftspolitik, die jedenfalls im europäischen Vergleich dank der Schröder-Reformen einigermaßen funktioniert, aber null Strategie bei der Frage, wie man den dabei erwirtschafteten Wohlstand für die eigenen Kinder in die Zukunft rettet. Die anderen haben keine Wirtschaftspolitik, die etwas anderes produziert als das laufende Desaster, aber dafür eine Strategie, wie man den eigenen Kindern eine schuldenfreie Zukunft beschert. Den Raub.
Lassen Sie mich das, verehrter Leser, an einem aktuellen Beispiel verdeutlichen. Unser Nachbarland Frankreich leistet sich eine regierungsnahe „Denkfabrik“ namens Stratégie France, wo man die Testballons produziert, die sich die Regierung nicht traut, selbst in die politische Atmosphäre zu entlassen, um zu sehen, wie weit man gehen kann beim Missbrauch des europäischen Gedankens der Solidarität. Die Koordination des Outputs reicht aber soweit, dass es sich perfekt einfügt in die Vision des jugendlich-unbekümmerten Macron von einer „Revitalisierung Europas“.
Angesichts der fast 100% Schulden im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt, die unser wunderschönes Nachbarland zwischenzeitlich angehäuft hat, hat man dort sehr richtig erkannt, dass das auf die Dauer ein untragbarer Zustand ist und man aus dieser Schuldenfalle auch nicht mehr so ohne weiteres nur mit Sparen herauskommt. Die Abwärtsspirale Griechenlands, wo man auch glaubte mit Austerität ohne Wechselkursanpassung etwas reißen zu können, ist warnendes Menetekel.
Man hatte dort noch eine zweite Erkenntnis: Wenn es das nächste Mal knirscht in Europas Finanz-, Banken- oder Wirtschaftssystem, dann muss es mit der Entschuldung sehr schnell gehen, will man nicht riskieren, das Schiff dann endgültig auf Grund zu setzen. Man wähnt sich dieser Katastrophe wohl bereits näher, als man zuzugeben bereit ist. Vielleicht hat sich der Sprengsatz der faulen Kredite und Zombieunternehmen in Europas Bankensystem ja auch doch schon bis Paris herumgesprochen.
Last not least ist klar, dass das kein französisches Problem ist, sondern eines, das etwa 2/3 der europäischen Länder betrifft, wenn man nach Bevölkerungszahl geht und man ist sich klar darüber, dass das vor allem Lateineuropa angeht.
Man weiß also, dass man was tun muss und zwar schnell. So weit so richtig.
Was also wird man sich einfallen lassen, wenn man sich nach fast 10 Jahren der EZB-Transferunion daran gewöhnt hat, dass Verantwortungslosigkeit noch sie so billig war wie heute? Man wird sich einen Dummen suchen, der die Rechnung bezahlt, die man selbst angehäuft hat. Erpressungspotential gibt es ja dank der Schulden, die man im Zweifelsfalle bei Gegenwehr nicht zurückzahlen möchte genug, um so etwas durchzusetzen.
Der Hattrick setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
- Man möchte eine neue Art der Enteignung einführen, die auf eine Zwangsbeleihung von privaten Immobilien hinausläuft, ähnlich wie beim Lastenausgleich in Deutschland nach dem Krieg. Man möge es sich auf der Zunge zergehen lassen, dass wir im so erfolgreichen EU-Europa über Maßnahmen nachdenken dürfen, die es zuletzt nach einem Weltkrieg gegeben hat, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.
- Man möchte dann riesige Mengen an eingenommenem Geld bei einer Art europäischem Budget und Finanzminister ansiedeln, der dann „mit Schlagkraft verteilen kann“ (Zitat!). Verteilen ist ja schon immer die Lieblingsbeschäftigung der „class distributif“ merkantilistisch-absolutistischer Prägung.
- Und man möchte die europäische Solidarität wieder strapazieren, indem man solchen Staaten, die in Schwierigkeiten stecken, möglichst unbürokratisch (auf Deutsch: ohne schmerzhafte Auflagen) mit dem Geld unter die Arme greift. Am besten, ohne dass irgendein Schäuble-Nachfolger noch pflichtschuldigst mit dem Kopf nicken darf.
Es ist die Dreifaltigkeit dieser Forderungen, in der sich die Dreistigkeit von Raub kristallisiert. Fangen wir bei der Frage an, warum man dem Bürger Immobilienvermögen stehlen sollte, um die Staatsfinanzen zu sanieren. Hier mein Alternativvorschlag:
Großflächige Privatisierung von Staatsvermögen, an dem sich die Europäische „class expropriatif“, vulgo polit-Oligarichie in korrupter Weise bedient. Wenn man dieser Klasse endlich ihr Spielzeug wegnehmen würde, wäre die Entschuldung Europas ein Kinderspiel. Frankreich hat mindestens 500 Milliarden Euro an privatisierbaren Staatsvermögen, Italien weit über 1.000 Milliarden. Wie wäre es denn, damit anzufangen, bevor man in fremden Portemonnaies (schönes französisches Wort!) wühlt?
Wenden wir uns der Frage zu, warum hier eine Vertiefung und Institutionalisierung der von der EZB durch die Hintertür eingeführten europäischen Transferunion notwendig sein sollte, um das Problem in den Griff zu bekommen. Warum sollte die gescheiterte europäische Governance und Zentralisierung noch um eine weitere Institution erweitert werden, wo das Konzept doch bis dato kläglich versagt hat. Sonst bräuchten wir die Debatte um Lösungen doch wohl nicht, wenn es anders wäre!
Kommen wir zur Frage der europäischen Solidarität, einem nicht ganz unwesentlichen Aspekt der angestrebten Umverteilung. Und da wird es wirklich mal Zeit, auf eine Zweibahnstraße zu pochen. Denn wenn man schon Vermögen zur Staatssanierung konfiszieren möchte, dann steht es wohl außer Frage, dass man sich das dort holen sollte, wo das Vermögen und somit die Leistungsfähigkeit am höchsten sind. Und, Mesdames et Messieurs, das ist leider nicht Deutschland. Wie eine Studie – ausgerechnet der EZB! – bereits 2013 feststellte, belegen die Deutschen beim pro-Kopf Vermögen in Europa mit Abstand den letzten Platz.
Hierzulande beträgt das Pro-Kopf-Vermögen nur knapp 51.000 Euro pro Bürger. In Frankreich ist es mit 116.000 Euro mehr als doppelt so hoch. In Italien mit 174.000 Euro mehr als dreimal so hoch. Das verarmte Griechenland liegt mit 101.000 Euro auch nicht schlecht und das ebenso verarmte Zypern erreicht sogar 267.000 Euro. Wohlgemerkt, diese Zahlen kommen von der EZB, die echt kein Interesse daran hat, die Deutschen im Vergleich arm zu rechnen.
Bevor also irgendjemand seine fettigen Finger nach der Oma ihr klein Häuschen ausstreckt, um damit Politik-Oligarchen reformunwilliger Länder vor den Konsequenzen ihrer fiskalischen Verantwortungslosigkeit zu retten, schlage ich vor, dass sich die Herren erst mal mit der Bevölkerung ihrer eigenen Länder darüber anlegen, wie die Staatsschuld zu reduzieren ist und ob die Privatisierung des Sumpfes, von dem sich Oligarchie und Mafia nähren, nicht doch der Weg des an Ort und Stelle geringeren Wiederstandes sein könnte.
Und wenn ihr damit fertig seid, wäre ich für eine Spende an den im Vergleich eigentlich ziemlich armen deutschen Bürger und Steuerzahler dankbar, damit die Umverteilung endlich mal von oben nach unten stattfindet. Meinen Dank dafür sende ich schon mal im Voraus.
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Sie haben da was falsch verstanden; der Rettungsschirm soll ja nicht UNS BÜRGER retten, sondern das EU- und Abzocker-System…
Jammern hilft nicht. Es ist an der Zeit sich zu organisieren, um der Politik klar die Grenzen aufzuzeigen, die sie nicht ungestraft überschreiten kann. Dies kann nur ein vollkommen demokratischer Prozess sein. Offenbar hat auf Bundesebene noch keine wirkliche Analyse des Wahlergebnisses 2017 stattgefunden und offenbar hat es noch kein Politiker für notwendig erachtet das Gespräch zum kleinen Mann zu suchen. Die Bürger sind nicht verunsichert, die Bürger sind stinksauer. Wer dem Bürger sein Häuschen wegnehmen will, sollte mit erheblichem Widerstand rechnen, denn das ist für viele die Altersvorsorge, da verstehen die wenigsten Spass.
Die wahren Nazis (weil auch zu dämlich zu kapieren was sie anrichten, wie die kleinen Gernegroße auf der Straße damals 1933) sind die gezüchteten Vertreter einer Plärr- und Forderungs-Kultur femokratischen Establishments, in der es immer nur um solche „Geräächtigkeit“ geht, die Andere bezahlen oder erarbeiten müssen, während man selbst als „schwer benachteiligte“ staatlich geförderte Erziehungskaste o.ä. eine Dauer-Pseudo-Revoluzzer-Party macht, für die nicht enden wollenden gesamten Unterprivilegierten dieser Welt ganz viele tolle progressive Forderungen stellt, sich unheimlich hip vorkommt und schon richtig mithelfen kann, jaja! So und jetzt krieg mal diesen mentalen Pubertätsschrott aus den Köpfen der ganzen p.c.-schneeflockigen „FeministiXen“ Zauberpony-KimPossibles… Mehr
Die Franzosen werden die Ersten sein, die dagegen aufstehen. Dann baumeln die Politiker sehr schnell an den Laternen der Champs Élysée. Und die Banker daneben.
Ich würde das umschreiben mit: „ Wir basteln uns eine Französische Revolution“.
Das in den bürgerlichen Parteien ausreichend Potential vorhanden ist, dass bezweifele ich.
Nein, die Lösung ist, Deutschland subventioniert die anderen mit unseren Steuern eben nicht mehr, dann können die deutschen Steuerzahler auch von ihrem Einkommen leben und Rentner müssen nicht Flaschen sammeln.
Staaten können kein Geld schöpfen, denn dann hätten die Staaten ja keine Schulden.
Geld wird nur von privaten Banken durch Kreditvergabe aus der Luft (Fiatmoney) erzeugt. Deshalb sind die Staaten bei Privatbanken verschuldet. Sehr gut wird das in Peds Ansichten erklärt.
Draghis EZB schöpft Geld aus dem Nix und kauft damit Staatsschulden auf. Die EZB gehört anteilmäßig den Staaten. Die Schulden aus eigener Geldschöpfung können mit den Guthaben (aufgekauften Staatsschulden) verrechnet werden, ergibt Null (Schulden)!
Nie, denn ich gebe die Meinung von Fachleuten wie Christopher Clark wieder, oder lese Auszüge aus dem britischen Unterhaus von 1912 in dem über die Vorbereitung eines Angriffkrieges gegen Deutschland diskutiert wurde. Das wusste ich vorher auch nicht. Ihre naive Antwort stört mich aber nicht. Es ist der offensichtliche Versuch einen als Nazi zu diffamieren, nur weil er die Wahrheit ausspricht.
Interessant bei Menschen wie Ihnen ist, das nie ein Gegenargument kommt über das diskutiert werden könnte, das alleine zeigt auf welchen Niveau sie unterwegs sind.
Nun ja..alles Jammern führt zu nix. Wichtig ist das der Souverän den Blick für´s Wesentliche schärft und sich im Kollektiv wehrt.Wobei mir der zweite Teil als gerade jetzt sehr wichtig erscheint. Oft beschleicht mich der Gedanke, das mediale Vernetzungswunder wird lediglich genutzt um sich mal eben Luft zu machen , die weitere Entwicklung von Zusammenschluß und Organisation wird aber nicht mehr bemüht . Was bleibt ist nur aufgeregtes , exponiertes Weiterso……that´s it. Hier arbeiten wir doch alle nur am Erfüllungsort der verlogenen Eliten…und….der Biodeutsche kräftig an forderster Front. Nimmt die Mär der Nazi-ostdeutschen auch noch dankend an – auf das… Mehr