Progressive Konservative stehen auf der Seite der demokratischen Bürgergesellschaft. Ihr politischer Gegner sind die Grünen. Wenn die Konservativen diese Lehre nicht begreifen, wird ihr Niedergang sich rasant vollziehen, weil sie die Aufgabe nicht annehmen, die ihnen historisch zukommt.
Deutschland, aber auch Europa fiebert im Kataklysmos der Veränderung, im Sturm grundsätzlichen Weltwandels und in den Paroxysmen der Ideologien, die als Lumpensammler abgelegter Ideen auftreten. Ob Europa wieder Taktgeber der Welt wird oder in die Bedeutungslosigkeit stürzt, entscheidet sich jetzt. Nicht die Opposition der Populisten, sondern die „alternativlose“ Politik des Establishments spaltet die Gesellschaft, weil grundlegende Interessen nicht mehr vertreten, sondern in ihrer Berechtigung in Frage gestellt werden. In Frankreich zeichnet sich ein Aufstand der Mittelschicht ab. Postsozialismus und Neoliberalismus haben versagt und besitzen außerhalb von Pädagogik keine Antworten mehr auf die drängende Frage, wie Europa zukunftsfähig wird. Nach dem Scheitern von Sozialismus und Liberalismus ist es nun am Konservatismus, Antworten zu geben.
Überwachungskapitalismus
Die Globalisierung hat mit der Finanzialisierung des Kapitalismus, den Bedeutungsgewinn der durch das Internet ermöglichten Kommunikation und einem absoluten Wertanstieg von Information als Handelsware und politischer Waffe die Welt nach dem Ende des Kommunismus gründlich umgestaltet. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Shoshana Zuboff sieht das Zeitalter des Überwachungskapitalismus anbrechen. Sie spricht von der „Verfinsterung des digitalen Traums und dessen rapide Mutation zu einem ganz und gar neuen gefräßigen kommerziell orientierten Projekt“.
Trifft die Bezeichnung Kapitalismus noch zu, oder muss man vom Überwachungsfeudalismus oder Überwachungsimperialismus sprechen? So wie der Feudalismus aus freien Bauern durch Landnahme Leibeigene schuf, reicht die digitale Landnahme in jeden Haushalt und auf jedes Konto und macht aus freien Bürgern Dateneigene. Deutsche Politiker sprechen nicht mehr von Bürgern, sondern nur noch von Menschen. Die Bürgerrechte, sucht man den „Menschen“ einzureden, müssen der Digitalisierung weichen, sie seien nicht mehr zeitgemäß, wie Meinungsfreiheit auch nur gelten soll, wenn man die richtige Meinung vertritt.
Progressive Konservative dürfen nicht hinnehmen, dass das Leben der Bürger, ihre Hoffnungen, Sehnsüchte und Träume, ihre Wünsche, aber auch ihre Schwächen, ihre Schutzlosigkeit und Manipulierbarkeit zum Rohstoff mächtiger Monopolisten wird. Nicht allein kommerzielle Interessen werden verfolgt, sondern es geht auch um Macht, Überwachung und Indoktrination. Insofern vereint der Überwachungskapitalismus sowohl Momente des Feudalismus als auch des Imperialismus und richtet sich in seiner Totalität gegen die Demokratie, gegen den Bürger und dessen noch verbriefte Rechte. Progressiver Konservatismus hat, der digitalen Versklavung der Bürger mit einem modernen, vom Bürger ausgehenden Konzept von Digitalisierung entgegenzutreten.
Bürgerrechte mit Menschenrechten aushebeln
Ein geschicktes Manöver grüner Ideologen besteht darin, durch eine einseitige Interpretation der Menschenrechte die Bürgerrechte auszuhebeln. Unter dem Vorwand der Menschenrechte wird im UN-Migrationspakt die Presse- und Meinungsfreiheit eingeschränkt, die geltende Rechtsordnung verändert und eine Zwei-Klassengesellschaft geschaffen. Progressiver Konservatismus hingegen verteidigt das Rechte der Bürger auf Selbstbestimmung über ihre Daten, auf Presse-und Meinungsfreiheit, auf umfassende Bildung, auf Heimat, auf soziale Einbindung, auf Tradition, Kultur, Brauchtum und Solidarität. Gerade zum Schutz der freien Bürgergesellschaft, der Mehrheitsrechte, die letztlich der juristische Ausdruck für Kultur, Identität und Heimat sind, gegen die auf ihre Kosten stattfindende Ausweitung der Minderheitenrechte müssen die Konservativen kämpfen. Denn der Konservatismus steht in der Verantwortung für die bürgerliche Demokratie, er wird aktiv, kämpferisch und progressiv sein oder er wird nicht sein.
Progressiver Konservatismus als Anwalt der Mitte
Progressiver Konservatismus steht als Anwalt der Mitte zwischen den Grünen und der AfD, wenn er versagt, wird sich die Auseinandersetzung zwischen Grünen einerseits und AfD andererseits radikalisieren und die Mitte wird sich politisch verflüchtigen, weil sie ohne eigenen Interessenvertreter sich für eine Richtung zu entscheiden haben wird. Auch wenn Medien, die sich eine grüne Republik wünschen, versuchen, die Grünen als Kraft der Mitte und als die neuen Konservativen hinzustellen, widerspricht das völlig den Tatsachen. Die Grünen machen Politik für den Radfahrer, nicht für den Pendler, die von ihnen inspirierte Energiewende, die zutiefst asozial ist, belastet die Familien und schafft eine neue Armut: Die Energiearmut, die Windräder, an denen ihre Klientel prächtig verdient, wurden zu Vögelexekutionsautomaten, wo die Grünen doch angeblich für die Biene und den Vogel einzutreten behaupteten, und zerstören zudem die Landschaft. Wer Robert Habeck gelesen hat, weiß, dass dem Vorsitzenden der Grünen die Vorstellung von deutscher Kultur, von Kultur fremd ist, wer den Gedanken Winfried Kretschmanns folgt, erkennt, dass für die Grünen Heimat nichts anderes bedeutet, als ihre Auflösung in einer multikulturellen Utopie, die sich schon heute als Dystopie herausstellt. Die Grünen sind nicht konservativ, sie sind allenfalls reaktionär, weil ihr Menschenbild vom unmündigen Objekt sozialer Pädagogik ausgeht.
Die CDU hat in einem informellen Bündnis mit den Grünen auf Bundesebene und in Koalitionen mit ihnen auf Landesebene grüne Inhalte durchgesetzt. Die Wähler wissen inzwischen nicht mehr, wofür CDU und SPD stehen – und die Parteien selbst auch nicht.
Der Vorzug, dass der Konservatismus keine Ideologie, sondern eine Haltung ist, gereicht ihm in Zeiten des Umbruchs zum Nachteil, weil von ihm erwartet wird, eine politischen Idee zu entwickeln. Vorstellungen, die unter Konservatismus gern ein konkretes Verhalten zur Gewichtung neuer politischer Projekte, ein Messen des unerprobten Neuen am funktionierendem Alten, des Fortschritts am Bestehenden, klingen wie ein freundliches „Ruhe sanft.“ Der melancholische Konservatismus wird sich nur dann als progressiver Konservatismus neu erfinden, wenn er begreift, dass sich in den letzten dreißig Jahren ein Establishment herausgebildet hat, das auf der Grundlage neoliberaler und grüner Ideologien eine Politik verfolgt, die den Interessen der meisten Bürger widerspricht und aus dem er ausgeschlossen ist.
Konservative müssen die schmerzliche Lektion lernen, dass sie nicht zum neuen Establishment gehören, für das die Soziologin Nancy Frazer mit Blick auf die USA folgende Definition vorschlug: „Die US-amerikanische Form des progressiven Neoliberalismus beruht auf dem Bündnis ›neuer sozialer Bewegungen‹ (Feminismus, Antirassismus, LGBTQ) mit Vertretern hoch technisierter, ›symbolischer‹ und dienstleistungsbasierter Wirtschaftssektoren (Wall Street, Silicon Valley, Medien- und Kulturindustrie etc.).“ Aus ihrer Sicht führte die neoliberale Politik Clintons und Obamas „zu einer Verschlechterung der Lebensverhältnisse aller Arbeitnehmer, besonders aber der Beschäftigten in der industriellen Produktion.“ Zur gesellschaftsauflösenden Ausweitung der Minderheitenrechte stellte sie fest, dass dieses neue Establishment die Emanzipation gleichsetzt „mit dem gesellschaftlichen Aufstieg der ›Begabten‹ unter den Frauen, Minderheiten und Homosexuellen“ und dass es „die The-winner-takes-all-Hierarchie nicht mehr abschaffen“ will.
Verlierer oder „gesellschaftlich Abgehängte“ sind diejenigen, die Waren produzieren, das Handwerk, der Mittelstand, der zudem in Deutschland durch eine ausufernde Staatsquote finanziell ausgeblutet wird, Familien, aber auch die Menschen, die in Armut leben, Verlierer sind circa 80 % der Gesellschaft. Die Ausweitung der Minderheitenrechte gehen einher mit der Abschaffung der Mehrheit durch ihre Auflösung in Sondergruppen von „besorgten Bürgern“, „Bürgern, die schon länger hier leben“, „Wutbürgern“, „Angstbürgern“, „alten weißen Männern“, „Populisten“, „Rechten“, „Islamophoben“, „Homophoben“, „Heterodominanten“, „Familisten“.
Progressive Konservative kämpfen für die Rechte der 80 % der Gesellschaft, auf ihr Recht, so zu sein, wie sie sind, in ihren Dörfern, in ihren Städten, in ihrem Freundeskreis und in ihrer Kultur so zu leben, wie sie es bisher getan haben. Sie kämpfen für eine Freiheit, die das frei sein von etwas mit dem frei sein für etwas verbindet. Die Aufgabe des progressiven Konservatismus besteht im Durchbruch zum Realismus, nicht nur in der politischen Theorie, sondern auch in der politischen Praxis.
Durchbruch zum Realismus
Die Deutschen sehnen sich so sehr danach, gut zu sein und verschaffen sich nur allzu gern erhabene Gefühle. Sie möchten so gern geliebt werden und neigen deshalb zum Strebertum. Kritische Rationalität verwechseln sie mit Herzenskälte. Die Realität blenden sie aus, bevor die Wirklichkeitserkenntnis auf das Wunschbild trifft. Am liebsten brillieren sie in der Politischen Theologie. Diese Haltung ist besonders ausgeprägt im vermögenden Mittelstand, in den gentrifizierten Stadtbezirken, in denen in der Regel weder „Flüchtlingsunterkünfte”, noch Erstaufnahmeeinrichtungen errichtet werden, in der Schicht, die ihre Kinder auf Privatschulen schickt, die gegen „Abschottung“ wettern kann, weil sie sich selbst bereits abgeschottet hat. Die Realität des Verdrängungswettbewerbes außerhalb ihrer Viertel nimmt sie nicht mehr wahr. Sie hat sich nie um arme deutsche Kinder gekümmert und kein Steuersparmodell war ihr zu schäbig, während sie die Armut von Deutschen mit dem Verweis, dass Deutschland ein reiches Land wäre, weglächelte. Diese Schicht bildet soziologisch die soziale Basis der Grünen. Diese Schicht bildet eine mächtige Minderheit, weil sie besonders in den alten und neuen Medien, in der Bildung und der Kultur tätig ist.
In Zeiten des Umbruchs müssen Konservative etwas unternehmen, was ihnen eigentlich widerstrebt, sie müssen eine Vorstellung gesellschaftlicher Entwicklung, die nicht nach einem Wort von Franz Kafka den Tatsachen hinter her läuft wie ein Anfänger im Schlittschuhlaufen, der obendrein noch an einer Stelle übt, an der es verboten ist, konzipieren.
Es wird auf sie allein ankommen. Auf die Sozialdemokraten können sie nicht zählen, denn die verkennen den Charakter der sozialen Frage, die im Aufstiegsversprechen und in einer Art Garantie, dass es den Bürgern nicht schlechter und ihren Kindern einmal besser gehen wird, besteht.
Während die Sozialdemokratie buchstäblich den Boden unter den Füßen verloren hat, zerstört sich der Liberalismus durch die Verwechslung von Freiheit mit Verwahrlosung mit dem Ergebnis, dass der Mensch seiner Bindungen entblößt zum Spielball fremder Interessen, zur manipulierbaren und beherrschbaren Monade wird.
Die Verfreiheitlichung der Freiheit durch den Neoliberalismus kippt in den Überwachungskapitalismus. Das Individuum, das sich als Bürger nicht mehr auf die Bürgerrechte berufen kann, sondern sich zu willkürlich gesetzten moralischen Normen zu verhalten hat, entfremdet sich selbst.
Progressive Konservative haben als Erben des Liberalismus auf Seiten der Demokratie zu stehen, denn im Schutz von Lebensverhältnissen, die immer an konkreten Orten existieren und stets ein soziales Geflecht aus Teilhabe, Heimat, Tradition und auch gegenseitiger Fürsorge bestand von jeher das Anliegen der Konservativen. Da Heimat auch Förderung im Sinne sozialen Aufstiegs und Schutzes ermöglicht, verbinden sich konservative, liberale und sozialdemokratische Themen in diesem Punkt. Konservative haben lernend vom klassischen sozialdemokratischen und liberalen Denken zum Schutz des freien Marktes Marktliberalität und Staatsinterventionismus sinnvoll vom Standpunkte des Bürgers als Markteilnehmer auszubalancieren, wenn man nicht den freien Markt zur neoliberalen Fiktion werden lassen will, denn es wird keine Freiheit ohne Gerechtigkeit geben und keine Gerechtigkeit ohne Freiheit.
Globalisierung am Ende
Die Globalisierung ist an ihr Ende gekommen. Knallharte Hegemonialkämpfe finden zwischen Mächten statt, die nationalstaatlich basiert sind. Ausgehend von de Gaulles Europa der Vaterländer kann ein in der Welt sich behauptendes Europa nur auf der Stärke seiner Nationen beruhen, die wiederum Resultat ihrer Eigenheiten sind.
Gerade die Digitalisierung ermöglicht weitgehende räumliche Dezentralisierung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt also darin, Heimat stark zu machen. Die Modernität des Konzepts von Heimat erweist sich darin, dass diese Vorstellung sich eben nicht vor der Welt verschließt, sondern in der Sicherheit der eigenen Lebensverhältnisse, aus der Heimat heraus in die Welt hineinwirkt.
Vor allem aber müssen progressive Konservative lernen zu kämpfen, sie müssen wissen, dass ihre Gegner in den Kategorien des Klassenkampfes denken. Der Vorsitzende der Grünen Partei, Robert Habeck, proklamierte in peinlichem Pathos: „Wenn wir realistisch sein wollen, müssen wir radikal werden. Wenn wir kämpfen, müssen wir bereit sein, alles zu verlieren. Nur so werden wir gewinnen.“ Er spaltet in bester Klassenkämpfermanier die Gesellschaft in zwei Teile und droht: „Alle Parteien werden sich entscheiden müssen, auf welcher Seite sie stehen.“ Progressive Konservative stehen auf der anderen, auf der Seite der demokratischen Bürgergesellschaft. Ihr politischer Gegner sind die Grünen.
Wenn die Konservativen diese Lehre nicht begreifen, wird ihr Niedergang sich rasant vollziehen, weil sie die Aufgabe nicht annehmen, die ihnen historisch zukommt.
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Ohne Nationalstaat geht es nicht!
Ein Debattenbeitrag von Klaus-Rüdiger Mai
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Ich finde Ihren Artikel mehr als interessant und zukunftsgerichtet. Und wie schade, dass sofort wieder das Gezetere losgeht: Das stimmt nicht und jenes auch nicht, also ist alles Käse. In Wirklichkeit haben Sie vollkommen Recht: Die Welt, Deutschland vor allem, braucht dringend einen neuen, intelligenten, marktwirtschaftlichen und wehrhaften patriotischen Konservatismus. Die AFD ist visionslos. Die Union ist erstarrt wie das ganze System, da regt sich nix mehr, kein Ort fürs kleinste Visiönchen. Lassen wir den Merkel-Mehltau ganz hinter uns, tun wir mal so, als gäbe es Zukunft, dann regt sich sehr schnell wieder Leben: Wir müssen den historischen Schuldkomplex abstreifen… Mehr
Was ist denn diese „digitale Landnahme“? Unsere eigenen Behörden sind ja zu blöd für digital, das kann es also nicht sein. Kapitalistisch ist die EU nicht, dafür sind die zu ideologisch. Konzerne dagegen nehmen niemandem etwas mit Gewalt. Was bleibt?
Man kann etwas das schon vor langer Zeit, spätestens im WK 1 zerstört wurde, das Bürgertum, nicht wieder restaurieren. Etwas Neues wird kommen. Wenn der Raum zwischen Europa und China erschlossen wird, was nur eine Frage der Zeit ist, werden Chinesen und andere Asiaten ohne Ende nach Europa kommen („Es werden so viele kommen wie Sterne am Himmel sind“ – Der mit dem Wolf tanzt) mit den Megazügen. Es sieht zur Zeit nicht so aus als ob Europa das abwehren kann/will. Ich glaube es wird eher individuelle Lösungen geben. Ausweichen. Anpassen usw. Dennoch würde ich versuchen die Festung Europa zu… Mehr
A bigger bang (Rolling Stones)
Gibt es eine Rechtfertigung für Gewalt?
„Ich gebe zu, dass Gewalt in welcher Form sie sich auch immer äußert, ein Scheitern ist. Aber es ist ein unvermeidbares Scheitern, weil wir in einer Welle der Gewalt leben, und wenn es wahr ist, dass der Rückgriff auf Gewalt gegen Gewalt sie zu verewigen droht, so ist auch wahr, dass sie das einzige Mittel ist, sie enden zu lassen“. (Jean Paul Sartre)
Die Millionen, die vor unseren Toren stehen, rechtfertigen den archaischen Rückschritt auf Gewalt, um sie ein für allemal enden zu lassen.
Ich denke das, wenn die Voraussetzung für Gewalt in Form von Krieg oder Bürgerkrieg gegeben sind, diese Spannungen sich auch entsprechend entladen. Nur der Zeitpunkt des Krieges kann eventuell verzögert oder vorverlagert werden. Die ganzen Friedens- und Ostermärschler aus den 80ern haben keinen Krieg verhindert da kein Grund und keine Voraussetzung für einen heissen Ost West Krieg vorlagen. Wäre es so hätte ein Krieg mit oder ohne protestierende Tauben stattgefunden.
Ja, das habe ich u. a. auch damit gemeint. Alleine die Tatsache überhaupt einmal über Gewalt nachzudenken und welche Arten es von Gewalt gibt, vielleicht wie sie auch sagen „Bürgerkrieg“, ist hier verboten. Haben wir teilweise schon, auch von normalen Bürgern, siehe Frankreich, in dem Fall aber völlig in Ordnung. Macron verstehts ja sonst nicht. Und, wie man sieht, es hat geholfen, wenn die ersten Meldungen stimmen. Ich denke, die Gewalt wird stärker, je mehr Platz man ihr lässt. In beide Richtungen. Nur bis jetzt gibt es nur eine Richtung und die tut uns weh. Die Frage ist „was tun?“.… Mehr
Eine Rechtfertigung findet sich immer. Gleiwitz. Kein zweites Auschwitz (Fischer). Tonquin etc.
Gut, dass Sie es ansprechen. Man könnte sagen „wie immer“. Da ist sie wieder die „Nazikeule“, ist wirklich nicht böse gemeint, aber Sarte war ein Linker Denker und hat das 1947 an die Nazis gerichtet. Man kann Gewalt tolerieren, so wie wir das immer noch tun und auch fördern. Die Polizei hat Samthandschuhe an, die Richter ständig eine Ausrede, die Medien verhindern alles was im Zusammenhang mit Gewalt und „Flüchtlingen“ zu tun hat … Die Liste ist lang. Ich will damit sagen, dass der Schmusekurs vorbei sein muss, die Toleranz wird permanent überschritten, sogar ausgenutzt. Irgendwann, muss damit Schluss sein.… Mehr
Mir erscheint der Artikel wie ein Nekrolog auf unser Gesellschaft. Die Macht und die Finanzen, die hinter den Totengräbern konservativer Werte stehen, sind zu gewaltig, zu laut um aufgehalten zu werden. Die Medien als Mulitiplikatoren des grünen Wahnsinns manipulieren ungehemmt, die Indoktrination in Schulen und Kindergärten schreitet weiter voran.
Wer sollen diese progressiven Kräfte sein, woher sollen sie kommen?
„Deutsche Politiker sprechen nicht mehr von Bürgern, nur noch von Menschen“. Sie sprechen nicht von Menschen, sondern von Kunden. Wir alle sind Kunden geworden und keine Menschen mehr. Kunden in einer fabrizierten, multikulturellen Gesellschaft, die keine Identität und keine Wurzeln hat. Irrlichter, die nur eine Funktion haben „kaufen“. Der Abschnitt „Minderheitenrechte“, ist sehr aufschlussreich. Die Zerbröckelung der Gesellschaft in 1000 Einzelteile, entspricht dem Vorgehen intelligenter Muslime wie Bassam Tibi, der die islamische Gesellschaft ebenfalls in Einzelteile zerlegt, um dann mit dem Euro- Islam endgültig Europa in Besitz zu nehmen. Im 17. Jahrhundert wurde von Thomas Hobbes erstmals die Staatsformlehre von… Mehr
Bemerkenswert wie viele Volten Kultur- und Geisteswissenschaftler drehen müssen um teilweise zu der (impliziten) Erkenntnis zu kommen, dass der Mensch als Tierart Produkt und Teil der Evolution ist, und das Geschichte/kulturelle Evolution eben auch Evolution ist. Sukzession gibt’s eben nicht nur nach Sturmschäden im Wald, sondern auch bei Staats/Gesellschaftsformen. Und gut oder böse ist nie die eigentliche Frage, sondern immer nur erfolgreich oder nicht. Und die Erfolgskriterien sind doch so simpel und offensichtlich für die territoriale Tierart Homo Sapiens. Wenn A das Territorium von B und sein(e) Weibchen übernimmt, und dann noch anstrengungslos von der Arbeitsleistung und Produktivität von B… Mehr
Dakor. „….und das Geschichte/kulturelle Evolution eben auch Evolution ist“. Das ist so schön ausgedrückt, dass mein Herz ein kleines bisschen hochsprang. Trotzdem, Achtung, dass könnte man in dieser Ausdrucksweise auch falsch verstehen. Der ein oder andere mag kulturelle Evolution auch in der Vermischung der Kulturen, als eine progressive Entwicklung betrachten, was Sie natürlich nicht gemeint haben. Auf keinen Fall. Wenn man gutes und schlechtes Wasser mischt, dann kann man es hinterher gar nicht mehr trinken. Anders ausgedrückt, eine Hochkultur wie die Unsrige, so wird sie von den Geschichtsgelehrten bezeichnet, die sich mit Aberglauben, Islam, Voodoo, Knochenwerfen und sonstigen Abarten menschlichem… Mehr
Ein sehr guter Artikel. Ich gebe aber zu bedenken: Meiner Meinung steht die AfD nicht in ihrer Gänze rechts (einzelne Mitglieder sehr wohl), sondern sie besetzt die gesellschaftliche Mitte, denn heute ist bereits die Mitten rechts. Die Merkel-CDU, auch unter neuem Vorsitz wird sich daran nichts ändern, ist stramm linksgrün: EU und Euro-Rettung, Energie, Migration, Diesel und Verbrennungsmotor, Familien- und Bildungspolitik („Ehe für alle“), Wehrpflicht und Bundeswehr, NetzwerkDG, Mindestlohn, Mietpreisbremse usw.
Lieber Herr Mai, schon wieder wühlt mich ein Artikel von Ihnen so auf, weil Ihre prägnanten, die aktuelle politische Lage so treffend beschreibenden Formulierungen sich in mein Gehirn und mein Gemüt bohren und mir, das über unser Europa bedrohlich schwebende Damoklesschwert abermals verdeutlichen. „Überwachungsfeudalismus oder Überwachungsimperialismus“ und die Bürger als „Dateneigene“? Starke, Angst machende Worte, die die Zustände beschreiben, die uns leider blühen könnten, wenn der gesunde Menschenverstand nicht die Oberhand gewinnen sollte. Daraufhin deutet aber leider momentan nicht viel. Sie haben recht: Die Monopolisten, für die, die Menschenmassen, der verwertbarer Rohstoff zu sein scheine, egal woher auch immer die… Mehr
„Wenn die Konservativen diese Lehre nicht begreifen, wird ihr Niedergang sich rasant vollziehen, weil sie die Aufgabe nicht annehmen, die ihnen historisch zukommt.“ Das ist richtig, aber es ist weit mehr als eine Aufgabe. Die Konservativen müssen viel mehr endlich begreifen, daß ihnen der Krieg erklärt wurde, und sie zu einem nicht unerheblichen Teil bereits besiegt sind. Es ist ein Kampf, den sie als solchen erkennen und annehmen müssen. Habeck hat völlig recht, wenn er Sieg oder Untergang proklamiert. Das hat nichts mit peinlichem Pathos zu tun. Wenn der von mir sehr geschätzte Autor das meint, hat er selbst, beispielhaft… Mehr
Der Artikel bringt vieles sehr gut auf den Punkt und stellt dar um was eseigentlich geht und was auf dem Spiel steht. Er bringt das zum Ausdruck, was Ronald Reagan einmal so formuliert hat „Freedom is never more than one generation away from extinction.“ Weiterhin schreibt Herr Mai „Progressiver Konservatismus steht als Anwalt der Mitte zwischen den Grünen und der AfD, ….“. Nun ist die Frage, ob progressive Konservative in den anderen Parteien überhaupt noch Platz haben. Die CDU unter Merkel setzt doch hohe Energien ein um alles Konservative möglichst von jeden Einfluss fern zu halten und zu diskreditieren. Man… Mehr
Das wäre nun ein Manifest für eine neue Partei, die, so hofft Mai vermutlich, aus den Trümmern der CDU und frustrierter wirtschaftsliberaler AfD-Anhänger entstehen könnte. Ich halte diese Vorstellung für eine Illusion. Genau so, wie Kollege Goergen jedwede Reformfähigkeit oder gar Reformierbarkeit des Parteienstaates negiert, schon deswegen die AfD für verfehlt und zum Scheitern verurteilt hält und an diese Stelle eine Civis emanzipierter Bürger setzt – ich folge ihm da nicht – so hofft Mai auf eine Neufassung des Konservatismus, als NCDU sozusagen. Warum aber gibt es sie nicht? Warum sind alle Parteineugründungsprojekte AUSSER der AfD gescheitert, und letztere, das… Mehr
Stimme Ihnen bezüglich der Illusionen des Herrn Mai und des Herrn Goergen zu. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, daß alle Autoren auf TE, sich insbesondere bezüglich der Altparteien, zu vielen Illusionen hingeben, sowie sie sich in Bezug auf die AfD immer noch zu sehr vom Mainstream leiten lassen.
Auch wenn TE sicher zu den Besten im deutschen Journalismus gehört, ist der Meinungskorridor auch hier, m.E. immer noch zu schmal.
Nur zu Protokoll: Ich kenne unter den TE-Autoren nur einen, der einer alten Partei noch etwas zutraut.
HMV
Danke für die Info, Herr Goergen. Gut.
Hugo Müller Vogg, Wolfgang Herles, Oswald Metzger, Ismail Tipi, Bodo Hombach, Michael Fuchs, Kristina Schröder,Nicola Beer. Von einigen habe ich zwar noch nichts gelesen, aber sie gehören Altparteien an. Und wenn es so sein sollte, dass nur ein Autor, einer Altpartei noch was zu traut, dann sollten die anderen Autoren vielleicht eindeutiger schreiben. Die meisten tun das ja auch, aber bei Herrn Herles, den ich auch sehr gerne lese, weiß man nie so genau, woran man bei ihm ist. Ich würde sagen FDP, aber das ist mein Eindruck. Grundsätzlich aber finde ich es sehr gut, dass auch „die Anderen“ zu… Mehr