Die Fakultät ist nicht eingeknickt. Paul Cullen darf weiterhin lehren. Warum sich Münsteraner Studenten glücklich schätzen dürfen.
Die Medizinische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat dem Druck standgehalten, den der AStA und eine Gruppe, die sich „Kritische Mediziner*innen“ nennt, aufgebaut haben, um einen Professor, der sich in seinem außeruniversitären Engagement für den Lebensschutz einsetzt, von ihrer alma mater zu vertreiben. Damit hat die Fakultät nicht nur dem Mediziner und Autor dieser Zeitung, Paul Cullen, Gerechtigkeit widerfahren lassen. Sie hat auch den Studierenden einen Gefallen getan.
Viel Solidarität
Den Vielen, die sich mit Cullen solidarisierten. Aber auch den Wenigen, die ihn mit ehrabschneidenden Vorwürfen überzogen. Nicht auszudenken, welcher Schaden in der Seele und Psyche dieser Menschen angerichtet worden wäre, hätten diese mit ihrer Verleumdungskampagne Erfolg gehabt. Dabei ist es gar nicht falsch, gegen Antisemiten und Frauenfeinde ins Feld zu ziehen und auch öffentlich aufzubegehren. Vorausgesetzt, die Vorwürfe treffen zu und lassen sich belegen. In der vermeintlichen „Causa Cullen“, die auch deshalb keine ist, war weder das eine noch das andere der Fall.
Anonym gebliebene Verleumder
Dennoch hätte man es immerhin irgendwie mutig finden können, hätten Cullens Verleumder wenigstens den Schneid gehabt, aus der Anonymität herauszutreten und dem Opfer ihrer „cancel culture“ in die Augen zu blicken. Stattdessen zogen sie es vor, sich mit dem Gratis-Mut von Heckenschützen zu begnügen. Die Stellungnahme der Medizinischen Fakultät ist kein Eintreten für den Lebensschutz, der Cullens Anklägern ein Dorn im Auge ist. Sie ist vielmehr eine Lektion in Sachen Grundrechte, Diskurs und Toleranz. Frei nach dem Motto: „Ich missbillige, was Sie sagen, aber ich werde bis zum Tod Ihr Recht verteidigen, es zu sagen.“ Ein Zitat, das oft dem Aufklärer Voltaire (1694–1778) einem echten Antisemiten – zugeschrieben wird, in Wahrheit aber von der englischen Schriftstellerin Evelyn Beatrice Hall (1868–1956) stammt.
Dieser Beitrag von Stefan Rehder erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.
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Hetze und Verleumdungen sind in Deutschland wieder hoffähig geworden. Und anonym hetzt es sich besonders gut. Es lebe die „Hexenverfolgung“, hat ja schon mal über lange Jahre prima geklappt.
So ist das eben in einer Diktatur.
Schön, dass es hier und da noch Ausnahmen von der Regel gibt.
Von den vielen Lehrern und Professoren, bei denen die gegen sie gerichtete Hetze und Verleumdungen verfangen haben, wird ja meistens nicht berichtet. Sie verschwinden still und leise und können sich meistens nicht wehren. Sie werden von ihren Leitungen fallen gelassen, wie eine heiße Kartoffel.
Was erlauben? Wo kämen wir da hin, wenn Verleumder, Denunzianten, Faktenchecker, SA-Aktivisten, iw. inter-national Sozialisten, die doch nichts weniger als die Welt „retten“ zu wollen vorgeben, mit offenem Visier antreten würden?
Eine med. Fakultät, die dezidiert NICHT für den Lebensschutz eintritt, sich aber Meinungsfreiheit, Toleranz und Menschenrechte auf die bunten Fahnen schreibt. Und ein Autor, der gendert, was das Zeug hält. So einen Artikel hätte ich eher bei SPON oder der ZEIT erwartet. Moralische Lippenbekenntnisse, die niemandem der Bedrängten tatsächlich helfen. Augenscheinlich ist Herr Professor Cullen an der Uni Münster aufgrund seines Fachwissens so unersetzlich, das hier wohl wissenschaftliche und personelle Gründe über den alles verschlingenden Wokismus obsiegt haben dürften. Kurzum: Wer die Tragweite und die Zerstörungskraft der „Cancel Culture“, der Genderei, des Hypermoralismus nicht vollumfänglich begreift, sollte besser in Moralkampfblättern… Mehr
Könnten Sie noch einmal kurz zusammenfassen, was Sie eigentlich meinen?
Leider hat der Autor nicht dem Druck der Genderisten standgehalten und schrieb von Studierenden anstatt von Studenten. Das Gerundium Studierende beschreibt nur Personen, die gerade in dem beschriebenen Moment studieren. Wartende sind Personen, die gerade auf etwas Bestimmtes warten, danach sind sie keine Wartenden mehr. Das gilt für aller Verben ( Tätigkeitsworte ). Schade, daß auch hier die Sprachverhunzung Einzug gehalten hat.
Wie immer gilt : in dem augenblick, in dem gegendert wird (ob hier oder anderswo. Hier: „studierenden“ in der letzten zeile des ersten absatzes), ist die lektüre des betreffenden artikels schlagartig beendet (Bei radio und tv wird stante pede weggezappt).
Genau richtig reagiert.
Standhaftigkeit ist das einzige, was gegen die Diffamierungsmob hilft.
Man darf nicht einknicken, egal wie laut sie auch schreien.
Allerdings sollte man mit verschärften „Methoden“ rechnen, wenn man dem Geschrei nicht nachgibt. Wie damals mit den ’68ern und was daraus folgte.
Offensichtlich wird sie doch noch an einigen Universitäten hochgehalten, die Freiheit der Wissenschaft, an Münster sollten sich einige andere, besonders die, die diese Haltung gegenüber ihren verdienten Professoren eben nicht gezeigt haben und vor dem links-grünen Zeitgeist eingeknickt sind.
Sie hat auch den Studierenden einen Gefallen getan.
Schade nur, dass die Uni nicht gleich den Studenten einen Gefallen getan hat.
„Studierend“ ist ja ein sehr vorübergehender Zustand, zwischendurch muss man essen, schlafen, zur Toilette…
Nun, in der Zeit studiert man Nahrungsaufnahme, die Welt der Träume, den Stoffwechsel… in bestimmten Studiengängen, etwa den „gender studies“, lernt man dabei vermutlich sogar mehr als im Hörsaal.
Ich habe Ihren Kommentar erst nach meinem gelesen, deswegen die gleiche Bemerkung. Studenten sind nur gelegentlich ( manche gar nicht ) Studierende. Die meiste Zeit sind sie Schlafende, Feiernde, Demonstrierende, Denunzierende, Faulenzende usw. usw.
Also „Studierende“ ist ein Gendermisthaufen, wie so viele andere neue Worte. Wenn 54 % eines Jahrgangs eine Studiererlaubnis haben, kann keine Bildungselite herauskommen, denn zu einem normalen Studium, d. h. in ernsthaften Fächern, nicht „Gender“ oder sonst einem Schmalspur-Orchideenfach, ist ein erheblich überdurchschnittlicher Intelligenzquotient nötig. Daher fangen viele mit dem Studium an, aber nur wenige schließen mit dem Master ab, der meist dem alten Diplom oder Magister gleichkommt, der Rest gibt auf oder erhält eben den Bachelor, der kein akademischer Abschluss ist. Die, die aufgeben, wie auch Roth oder Göring-E., Kühnert etc., gammeln, „feiern“ in ihrer Dekadenz, kellnern, machen Gelegenheitsarbeiten,… Mehr
„Dennoch hätte man es immerhin irgendwie mutig finden können, hätten Cullens Verleumder wenigstens den Schneid gehabt, aus der Anonymität herauszutreten und dem Opfer ihrer „cancel culture“ in die Augen zu blicken.“
Das ist das mindeste was man von den Verleumdern erwarten kann. Dass sie es allerdings bevorzugen in der Anonymität zu bleiben ist für mich die Antwort klar. Nichts ist an diesen Vorwürfen dran. Früher hätte man gesagt: Das ist „gestunken und erlogen.“
Früher gab es noch Satisfaction. Schade eigentlich.
An sich hätte es ja schon gereicht, wenn der Professor dem feigen Denunzianten zugerufen hätte, ‚ich wollte mich eigentlich mit Ihnen intellektuell duellieren. Aber ich sehe, Sie sind unbewaffnet‘.
Selten war die Gesellschaft so feige und hinterhältig. Muss wohl an dem linken Zeitgeist liegen.
Vielleicht erklärt Tichys Einblick nächstes Mal, wer Paul Cullen ist? Die Mehrheit der Leser dürfte über ihn ähnlich viel Vorwissen haben wie ich: gar keines. So bleibt man als Leser mit einem riesigen Fragezeichen zurück.
https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/massenimpfung-gegen-sars-cov-2/
Danke für die ausführliche Info.